-2.Die Anreise-

Bereits um halb 5 Uhr wurde ich wach. Ich weiß nicht wieso, aber seitdem sie weg war, schlief ich echt wenig. Ich ging ins Bad um mich fertig für den Tag zu machen. Ich zog normale Muggle Kleidung an, da ich sowieso noch zu einem „Haus" zugeordnet werden sollte. Ich hatte schon leicht Angst, obwohl.. leicht??

Als ich fertig war, lief ich zurück in mein Zimmer. Es war erst halb 6. Ich nahm mir ein Buch und versuchte zu lesen, was nicht besonders gut klappte. Nach einigen Minuten gab ich schon auf, also checkte ich, ob ich auch wirklich alles eingepackt hatte. Erst um halb 9 Uhr würde Dumbledore kommen, um mich abzuholen. Das waren noch ganze 2 Stunden. So ging ich zu den Betreuern und Therapeuten um mich zu verabschieden, erstaunlicher Weise waren schon alle wach und redeten in einem nicht gerade leisen Ton über Jemanden. Ich näherte mich mit leisen Schritten und versuchte sie zu verstehen..

„Ja, endlich ist sie nachher weg! Sie ist so unnormal.", hörte ich eine Betreuerin erzählen.

„Finde ich auch. Den Tod ihrer Mutter hat sie auf jeden Fall verdient, bei ihrem Benehmen.", antwortete ein Betreuer.

Hätte ich es mal lieber nicht gehört. Dabei waren doch alle so nett zu mir gewesen. Mit Tränen in den Augen rannte ich leise in mein Zimmer und versuchte mich zu beruhigen. Nein, heute will ich sicher nicht weinen. Nicht heute. Nicht jetzt. Am liebsten nie wieder.
Ich entschied mich, nochmal zu schlafen, woran ich jedoch scheiterte. Ich schaute auf die Uhr, sie zeigte 7:50 Uhr. Bald würde ich hier endlich weg sein. Sicher wollte ich in den Sommerferien nicht zurückkommen. Aber ich würde mir schon etwas überlegen, auch wenn ich dafür auf der Straße schlafen müsste.

Dumbledore war pünktlich da. Er umarmte mich zur Begrüßung, was ich sehr nett von ihm fand.

„Miss Miller, ich hoffe es geht Ihnen einigermaßen gut heute, sind Sie bereit zu apparieren?", fragte er mich mit einer sanften Stimme.

„Ja.", murmelte ich etwas verlegen und schon hielt er mir seinen Arm hin.

Ich war bis jetzt nur einmal appariert und fand es nicht wirklich angenehm. Ich nahm meinen Koffer und er nahm freundlicherweise meine Eule. Danach ergriff ich seinen Arm und schon ging es los. Wenige Sekunden später waren wir im Büro des Schulleiters angekommen. Ich kippte sofort um und versuchte meine Atmung zu normalisieren. Er eilte sofort zu mir.

„Geht es Ihnen gut?", fragte er besorgt.

„J-Ja, ich brauche nur einen Moment", presste ich erschöpft hervor.

Nach einigen Minuten ging es mir wieder etwas besser, so setzte ich mich behutsam auf den kalten Boden. Ich brauchte eine Weile bis ich realisierte, dass ich wirklich in Hogwarts war. In dieser Zeit holte Dumbledore einen alten Filzhut aus einem hohen Bücherregal. Ich verstand nicht. Was ist mit diesem alten Hut? Ich hatte keine Ahnung.

Ich erschrak, als er plötzlich mit reden began. Schon etwas komisch, aber in dieser Welt war vieles eigenartig. Kurze Zeit später bat mich Dumbledore, sich auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch zu setzen, was ich natürlich tat. Er setzte mir augenblicklich den Hut auf und er began erneut zu reden.

„Ahh ein schlaues Köpfchen! Nett und höflich bist du auch. Das passt sehr gut zu Hufflepuff. Doch sehe ich auch Mut in dir. Gryffindor wäre sicher ein guter Platz, sowie auch Ravenclaw. Ohh, auch eine andere Seite spiegelt sich in dir, eine eher böse Seite. Du bist sehr ehrgeizig, stimmt's? Gute Eigenschaften für Slytherin, wenn du mich fragst. Alle Häuser passen gut zu dir, doch ich kann dich nur in eines davon stecken. Schwierig, äußerst schwierig. Deine Mutter war in Gryffindor, doch dein Vater in Slytherin. Hm.. Die Antwort liegt vor meiner Nase. Ahh! Ich habs!
SLYTHERIN!!!", schrie er.

Natürlich! Ein Filzhut hatte entschieden in welches Haus man kam. Doch woher wusste er, dass mein Vater in Slytherin war? Meine Mutter meinte, das es das arroganteste und gemeinste Haus sei. Eine Böse Seite von mir? Das wusste ich selbst nicht einmal.

Kaum als ich es realisiert hatte, bekam ich schon einen schwarz, grünen Umhang in die Hand gedrückt.

„Glückwunsch Miss Miller, Ihr Vater ist bestimmt stolz auf Sie!", sagte er mit einem breiten Lächeln auf seinem Gesicht. Ich kannte meinen Vater doch gar nicht. Doch ich bedankte mich trotzdem.

Dumbledore bat Mister Filch, den Hausmeister von Hogwarts, meine Sachen auf ein leeres Slytherinzimmer zu bringen. Er sah echt unheimlich aus. Mit ihm möchte man auf jeden Fall lieber nichts zutun haben, dachte ich mir.

„Hier ist Ihr Stundenplan. Das einzige Fach, was Sie nicht hatten, ist Pflege magischer Geschöpfe. Jedoch kein Grund zur Sorge, Hagrid wird dich trotzdem nett in Empfang nehmen. Ein Schüler wird Ihnen gleich Ihr Zimmer zeigen und sie etwas im Schloss herumführen. Hätten sie noch irgendwelche Fragen?", fragte er mich.

„Nein, Sir", antwortete ich kurz und knapp. Ich hatte noch nie wirklich besonders viel geredet, lieber hörte ich zu.

„Nun gut, sonst kommen Sie einfach zu mir oder gehen zu Ihrem Hauslehrer. Der Schüler wird wahrscheinlich schon unten auf Sie warten."

Es war der Hinweis, dass ich jetzt gehen konnte. So lief ich die Treppen zum Gang hinunter und traf auf einen blonden, blassen Jungen in meinem Alter.

„Da bist du ja. Ich bin Malfoy, Draco Malfoy", sagte er selbstbewusst.

„Miller, Meredith Miller", nuschelte ich eher in meinen nicht vorhandenen Bart.

Er führte mich zu den Slytherins. Es war das einzige Haus, was in den Kerkern lag, stellte ich fest. Der Junge brachte mich zu meinem Zimmer und sagte mir, dass er um 12 Uhr im Gemeinschaftsraum auf mich warten würde. Danach lief er weg, er musste anscheinend zurück in den Unterricht.

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