-17.Weihnachtsferien-


Nicht einmal zwei Stunden hatte ich geschlafen. Ich schaute auf den Wecker. 5 Uhr morgens.
Ich versuchte nochmal einzuschlafen, vergeblich. Also stand ich auf. Es war natürlich noch dunkel, weshalb ich meinen Zauberstab nahm und leise ‚Lumos' murmelte. Ich ging ins Bad um zu duschen und machte mich dann fertig. Ich zog eine graue Jogginghose mit einem langen grünen Pulli an, er war warm und gemütlich.
Perfekt für die Fahrt.
Danach legte ich die restliche Kleidung aus meinem Schrank in meinen Koffer, sowie Bilderrahmen, mein Tagebuch und meine Hygieneartikel, also sowas wie meine Zahnbürste, Zahnpasta, meine Bürste usw. Meine Schulsachen ließ ich da, ich könnte meine wenigen Hausaufgaben in den letzten Ferientagen hier machen.

Mittlerweile war es um 7 Uhr.
Ich hatte noch mindestens eine Stunde bis es Frühstück gab, so fing ich noch an, ein ausgeliehenes Buch aus der Bibliothek zu lesen.
Es war recht langweilig, doch ich hatte nichts Besseres zutun. Pünktlich lief ich dann nach oben in die Große Halle, wo ich auch Draco antraf.

„Hey, gut geschlafen?", begrüßte er mich herzlich.

„Hey, naja nicht wirklich. Ich hoffe du hast gut geschlafen? Warte einen Moment. Ich gehe mich kurz von einigen verabschieden, bin gleich wieder da."

Ich lief zum Gryffindor Tisch um dem Trio und Neville schöne Ferien zu wünschen. Danach ging ich wieder zu den anderen.
Wir redeten viel über den gestrigen Tag. Um 9 Uhr mussten wir unsere Koffer nach oben bringen. In einer halben Stunde wurde das ganze Gepäck weggebracht.

Alle liefen zum Gleis, außer die Schüler/Schülerinnen, die hier blieben. Müde setzte ich mich in ein Abteil mit Draco, Pansy und Blaise.

„Alles gut, Meredith?", fragte mich Pansy etwas besorgt.

„Ja, nur nicht so gut geschlafen.", murmelte ich. Sie selbst sah so aus, als hätte sie heute Nacht ebenfalls nicht mehr so viel Schlaf abbekommen.

Um Punkt 10 Uhr fuhren wir los und würden erst gegen 20 Uhr ankommen.

Ich sah anfangs aus dem Fenster. Es regnete und ein Gewitter war bereits in Sicht. Ich mochte Gewitter eigentlich immer, doch es erinnerte mich an meine Mutter. An dem Tag als sie- An diesem Tag hat es auch gewittert. Sogar sehr stark. Und jetzt sieht es so aus, als würde es auch stark gewittern.

„Meredith?", Blaise blickte zu mir.

„Hm?", ich hörte nur mit einem Ohr zu, da ich mich auf das Grollen und die Blitze konzentrierte.

„Geht es dir wirklich gut? Es sieht so aus, als wolltest du weinen.", fragte er mich beunruhigt.

„Oh, ich hatte nur was im Auge.", ich versuchte das gleiche Lächeln wie gestern Abend aufzusetzen, was kläglich scheiterte.

Blaise nickte, aber wirkte misstrauisch.
Er glaubte mir nicht, dass konnte man ihm ansehen. Aber es war auch echt eine dumme Ausrede gewesen.

„Wird dein Vater dich heute abholen?", versuchte mich Pansy in ihr Gespräch mit Draco einzubinden.
Doch ich merkte wie meine Wangen wieder nasser wurden.

„Ja, wird er. Ich gehe kurz auf die Toilette.", ich hatte es nicht unter Kontrolle, obwohl ich dachte, dass ich darüber hinweg kommen würde.

Ich stand auf und ging einfach. Ich hatte keine Lust auf die Frage, warum ich weinen würde. Als ich gegangen war, schaute Pansy ungläubig zur Tür.

„Weiß sie überhaupt, wo die Toilette ist?", fragte sie.

„Ich glaube nicht, ich gehe ihr mal lieber hinterher.", meldete sich Draco besorgt zu Wort.

„Ja, vielleicht ist das besser so. Nicht, dass sie sich verläuft.", erwiderte Pansy und fing dann ein Gespräch mit Blaise an.

Ich hörte Schritte hinter mir, weshalb ich mich umdrehte.
Es war Draco.

„Die Toilette ist in der anderen Rich-"

Der Blondhaarige brach ab, als er meine roten Augen sah. Er kam sofort auf mich zu und zog mich zu sich. Dann lief er, ohne etwas zu sagen, mit mir in die andere Richtung. Wir kamen vor der Toilette an, wo wir zusammen reingingen. Er schloss hinter sich die Tür zu.

„Was ist los?", fragte er mich voller Mitgefühl.

„Nichts, ich-", wie sollte ich das nur erklären?

„Du kannst mit mir reden."
Er setzte sich auf den Boden und deutete mir, sich neben ihn zu setzen, was ich auch tat.
„Hast du Angst vor Gewitter?", fragte er mich ohne eine Miene zu verziehen.

„Nein, es erinnert mich nur an den Todestag meiner Mutter. Es ist total lächerlich eigentlich.", ich versuchte darüber zu lachen, doch war dadurch nur wieder den Tränen nahe.

Er musste wissen, welchen Tag ich gemeint habe, denn er zog mich weiter zu sich und umarmte mich fest.

„Danke..", murmelte ich kaum hörbar.

„Nicht dafür.", er lächelte mich sanft an.

Wir mussten einige Minuten so dagesessen haben, doch wir sollten zurück. Ich stand auf und er tat es mir gleich.
„Wir sollten wieder zurück.", sagte ich und schaute peinlich berührt auf den Boden.

„Du hast Recht.", er nickte zustimmend.

Uns war die Situation sichtlich unangenehm, aber ich war ihm echt dankbar. Zusammen liefen wir wieder zurück. Er setzte sich ans Fenster, wahrscheinlich sollte das etwas vom Gewitter ablenken.

„Ah, da seid ihr ja wieder.", bemerkte Pansy, die uns musterte.

„Ja, ich habe gleich vor der Toilette auf sie gewartet.", mehr sagte er nicht.

„Nett von dir."
Sie zwinkerte Draco zu. Sie wusste, dass es nicht stimmte. Doch sie sagte nichts weiter dazu.

Wenige Minuten später musste ich eingeschlafen sein. So, dass mein Kopf auf Draco's Schulter fiel und ich ihn damit als Kopfkissen missbrauchte ohne es zu bemerken.

„Süß, ihr wärt echt ein süß-", fing Pansy an, doch Draco stoppte sie.

„Pshh", er machte eine hastige Handbewegung um sie verstummen zu lassen.

„Sorry, sollten wir sie schlafen lassen?", fragte Pansy nun im Flüsterton.

„Ja, sie sagte ja, dass sie nicht gut geschlafen hatte.", meinte Blaise und schaute zu Draco, der ihn zunickte.

Ca. Eine Stunde später schlief ich immer noch, doch wurde geweckt. Jemand hatte mit voller  Wucht unsere Abteiltür aufgerissen. Ich erschrak. Es war ein Junge, der wahrscheinlich eine Stufe über uns war.

„Ist hier zufällig eine Meredith Miller in diesem Abteil?", fragte er nach.

„Hm ja, das bin ich. Warum?", ich war noch total müde.

„Professor Snape sagte mir, dass ich dir berichten soll, dass dein Vater erst um 20:30 Uhr am Gleis sein wird und du auf ihn warten sollst. Keine Ahnung, warum ihm das so wichtig ist.", er zuckte mit den Schultern.

„Okay, danke fürs Übermitteln.", auch wenn er mich gerade aus meinem schönen Schlaf gerissen hatte.
Er schloss das Abteil wieder und ging vermutlich zurück zu seinen eigenen Freunden.

„Dein Vater kennt Snape? Seine Schüler interessieren ihn doch eigentlich gar nicht.", bemerkte Blaise.

„Hm.", gab ich nur als Antwort. Ich hatte keine Lust irgendetwas zu erklären.

Ich sah wahrscheinlich total verschlafen aus. Außerdem lag ich mit meinem Kopf auf Draco's Schulter.
Oh man. Wie peinlich.

„Wie spät ist es?", fragte ich nach einer Weile der Stille.

„Gleich 13 Uhr.", antwortete Pansy sofort und ich nickte nur dankend.

Wir redeten lange, meist über Unterricht. Auch über Quidditch, was mich jedoch nicht wirklich interessierte. Um 16 Uhr kam eine Frau mit einem Süßigkeitenwagen. Ich nahm nichts, sowie auch Pansy. Draco und Blaise holten einige Sachen, die wir uns alle schließlich teilten, doch ich wollte nichts. Währenddessen schlief ich lieber noch einmal. Erst nach 2 Stunden wachte ich erneut auf.
Und wieder erzählten wir.
Eine 10-stündige Fahrt war wirklich nicht ohne.

Als wir ankamen, nahmen wir unsere Koffer und verabschiedeten uns. Pansy's und Blaise's Eltern waren bereits schon da, Draco und ich setzten uns auf eine Bank. Immer mehr Schüler gingen, mittlerweile war es um Viertel nach acht.
Draco's Mutter kam schließlich zu uns.

„Hier bist du ja, Draco. Oh, wer ist denn das Mädchen neben dir?", sie umarmte ihren Sohn und blickte mich dann neugierig an.
Wartend, dass Draco mich ihr vorstellen würde.

„Meredith Miller, die Tochter von Snape.", sagte er und sah mich nun unsicher an.

„Oh Hallo, schön dich kennenzulernen, Meredith. Du wartest sicherlich auf Severus?", wandte sie sich nun mir zu.

„Ganz meinerseits, Mrs. Malfoy. Ja, ich warte auf ihn, aber er hatte gesagt, dass er etwas später kommt.", antwortete ich zurückhaltend.

„Nenn mich doch gerne Narcissa.", sie lächelte mich warmherzig an.

Sie warteten noch eine weitere Viertelstunde mit mir, dann kam endlich mein Dad.
„Guten Abend.", begrüßte er uns alle zusammen.

„Severus, schön dich zu sehen.", begrüßte Narcissa ihn munter.

„Schön dich zu sehen, Narcissa. Wie ich sehe, hast du meine Tochter Meredith schon kennengelernt."
Sie erzählten noch eine Weile bis wir uns schließlich verabschiedeten. Wir würden uns ja bereits übermorgen wiedersehen.

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