-11.Das neue Projekt-
Am nächsten Morgen war Dumbledore wieder da gewesen. Natürlich hatten mein Vater und er gesprochen. Jedoch war er der Meinung, dass sie nicht entlassen werden musste. Er hat nicht einmal mit ihr geredet.
Aber sicher würde ich nächste Woche nicht zu ihrem Unterricht gehen. Gewisse Angst hatte sich in mir gebildet, Angst vor ihr.
Ich war auf dem Weg in die Halle um mit Draco zu reden. Aber natürlich musste mir Professor Umbridge entgegen kommen.
Ihre knallrosa Kleidung konnte man schlecht übersehen.
„Ah Ms. Miller, wer hat Ihnen denn den schönen Verband drum gemacht?", fragte sie mich. Danach kam noch ein hämisches Grinsen, als würde diese Sache sie nochmal mehr erfreuen.
„Ich weiß wirklich nicht, was Sie das angeht, Professor.", entgegnete ich ihr in einem freundlichen Ton.
„Wie reden Sie mit mir? Soll ich Ihnen noch einmal Nachsitzen geben?", gab sie jedoch sofort schnippisch von sich, als hätte ich ihr gerade gesagt, dass ihr blutroter Lippenstift nicht zu ihrer pinken Kleidung passt.
„Gibt es hier ein Problem?", fragte eine männliche Stimme, die hinter mir zu hören war. Ich atmete erleichtert aus.
„Nein, nein, Severus. Nur eine respektlose Schülerin aus Ihrem Haus.", sie lächelte ihn übertrieben an.
Oh man. Wie kann eine Person so falsch sein? Ich hatte überhaupt nichts Schlimmes getan, aber sie machte aus einer Mücke einen Elefanten. Obwohl es nicht einmal eine Mücke war, sondern mein Recht, welches Sie nicht anerkannte.
„Ich kümmere mich darum, Dolores. Sie können gehen.", so gab er ihr zu verstehen, dass ihre Arbeit erledigt war.
„Danke, Severus.", sie machte kehrt und lief auf die Treppe zu.
Und schon war sie dann hinter einer Ecke verschwunden.
„Danke", ich drehte mich endgültig zu ihm um.
„Bitte gehorche ihr, Meredith. Ich möchte keine unnötigen Probleme mit ihr.", sagte er nur und verschwand dann ebenfalls, da er wohl eigentlich keine Zeit hatte.
Er will das ich ihr gehorche? Klar konnte ich es verstehen, aber genau das tat ich doch.
Als ich endlich in der Großen Halle ankam, begrüßte mich bereits Draco, der mir zuwinkte.
„Hey, Meredith!"
Ich schritt auf ihn zu.
„Du hast es ihm erzählt.", wollte ich ihn wie
geplant zur Rede stellen. Natürlich im Flüsterton.
„Es tut mir leid. Ich konnte nicht anders-", versuchte er sich zu wehren.
„Ich habe gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst. Kannst du es nicht einfach machen und nicht immer wieder dagegen ansteuern? Es ist nicht dein Problem, sondern meins.", ich schaute ihn ernst in die Augen.
Mit diesen Sätzen lief ich wieder hinaus.
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Auch die nächsten Tage liefen relativ routiniert ab. Ich hatte überhaupt kein Zeitgefühl mehr. Es musste wieder ein Mittwoch gewesen sein. Wir hatten den halben Tag zusammen mit den Gryffindors.
Alles, außer Pflege magischer Geschöpfe. Heute gab es dort eine besondere Aufgabe.
„Liebe Schüler und Schülerinnen, wir werden heute mit einem neuen Thema anfangen. Es ist mit viel Zeit und Geduld verbunden, weshalb ich noch einmal darauf aufmerksam machen möchte. Deshalb werde ich euch auch in 3er Gruppen aufteilen und jeder von euch wird einen Vogel aufziehen. Ja, ihr habt richtig gehört. Ihr werdet alle einen Vogel aufziehen. Gruppen werde ich bestimmen, was hoffentlich in Ordnung ist. Ich vertraue euch allen und möchte deshalb die Vögel auch wieder LEBENDIG zurück bekommen. Verstanden?", erzählte Professor Lupin uns.
„Sir, was ist, wenn wir ihn verlieren?", fragte eine Ravenclaw Schülerin, die diese Sache mit Argwohn betrachtete.
„Eine gute Frage. Ihr werdet ein Armband für den Vogel bekommen. Durch einen einfachen Zauber könnt ihr ihn dann damit zurückholen. Alles ist sehr zuverlässig und sicher."
Doch da hatte ich Bedenken. Jede Gruppe soll einen Vogel züchten? Füttern, spazieren gehen und auf ihn aufpassen.
Bei all den Hausaufgaben, die wir am Tag bekommen ist das echt unmöglich. Man würde keine Zeit für sich haben, was man schon kaum hat. Naja, man könnte es sich zu dritt aufteilen, aber da muss man sich mit der Gruppe verstehen.
Und dann wurden die Gruppen auch schon gewählt. Nach einiger Zeit, nahm er meinen Namen in den Mund.
„Draco, Blaise und hm..ja, Meredith gehen bitte in eine Gruppe.", überlegte er sich und teilte dann weiter die anderen Gruppen auf.
Super, mit Draco.
Ich ging ihm doch extra aus dem Weg. Und er sah wahrscheinlich eher eine Chance mit mir zu reden.
Draco, Blaise und ich stellten uns, wie erwünscht, zusammen und beantworteten alle offenen Fragen, die es zum Thema gab.
„In welches Zimmer kommt der Vogel? Er sollte in ein Zimmer, wo wir alle hinein dürfen.", fragte Blaise sofort nach. Das war vermutlich auch einer der wichtigsten Fragen, da der Vogel sich an ein Zuhause gewöhnen sollte.
„Wer versteht sich denn am besten mit Tieren?", stieg Draco mit ein und sah uns beide fragend an.
„Ich kann ihn nehmen. Ihr könnt ihn auch jeden Tag besuchen, egal wann. Ich verstehe mich gut mit Tieren, wahrscheinlich besser als ihr.", meldete ich mich zu Wort.
„Was soll das denn heißen? Denkst du wir könnten uns nicht um einen Vogel kümmern?", fragte Blaise.
„Ich weiß nur, dass du oft mit Pansy zusammen bist und für ihn wenig Zeit finden würdest. Bei Draco weiß ich es nicht.", antwortete ich ehrlicherweise.
„Du könntest es wissen, wenn du mir nicht aus dem Weg gehen würdest. Denkst du, ich merke das nicht?", entgegnete er mir etwas beleidigt oder..eher traurig?
„Es geht um das Projekt Draco!", ich blieb kalt.
„Das war ja klar.", sagte er.
Ich ging ein paar Schritte von ihnen weg und hörte nun Hagrid zu, der etwas mit dem Armband erklärte. In der Stunde besprachen wir außerdem die Fütterung und Sonstiges, was uns eben interessierte. Nach der Stunde nahm ich ihn in einen Käfig mit auf mein Zimmer.
„Verlier ihn nicht!", rief mir Draco noch zu, da er mit Blaise schon auf den Weg in die Große Halle war.
Ich stellte den Käfig also in eine Ecke meines Zimmers. Was sollte ich jetzt mit ihm machen? Er musste 3 mal am Tag gefüttert werden und sollte öfter mal an die frische Luft. Schwer würde das nicht werden. Also fütterte ich ihn und setzte mich dann an meinem Schreibtisch um die Hausaufgaben zu erledigen. Morgen hatte ich das erste mal mit meinem eigenen Vater Zaubertränke. Die letzten 2 Male waren ausgefallen, da er „abwesend" war. Das hatte ich bemerkt. Ich habe ihn mittlerweile seit einer Woche nicht mehr gesehen.
Am Abend wurde ich erst fertig, weshalb ich schon relativ müde war. Trotzdem ging ich in die Große Halle um etwas zu essen. Ja, ich konnte nicht mehr so weiter leben. Ich merkte in letzter Zeit immer wieder, dass es mir schlechter ging und ich weniger Kraft hatte, weshalb ich täglich etwas aß, zumindest ein bisschen.
Als ich unten ankam, setzte ich mich an meinen gewöhnlichen Platz, ganz weit weg von Draco. Das Trio sah ich diese Woche auch recht wenig, außer natürlich im Unterricht. Harry musste auch sehr viel Stress mit Umbridge gehabt haben, denn er hatte auch einen Verband an seiner Hand gehabt. Ich war zu diesem Fach nicht gegangen, zum Glück hatte mich Hermione krank gemeldet. Nächste Woche würde ich aber wieder erscheinen. Generell hatten sehr viele Stress mit Umbridge. Keiner konnte sie wirklich leiden.
Nachdem Essen lief ich direkt wieder in mein Einzelzimmer. Wie froh ich doch war, eins zu haben. Generell hatten die Slytherins viele Einzelzimmer, das lag daran, weil es viel weniger Slytherins die letzten Jahre gab. Ich legte mich in mein Bett, doch stand dann nochmal auf. Ich zog mich um und setzte mich dann zum Käfig von unserem Vogel. Wir brauchten unbedingt einen Namen. Ich redete mit ihm, obwohl ich wusste das er mir natürlich nicht antworten würde. Langsam wurde ich müder und legte mich mit meinem Bauch auf den Boden, so konnte ich dem Vogel direkt in die Augen schauen. Und dann, ja dann musste ich irgendwie eingeschlafen sein. Gegen 19 Uhr, eigentlich viel zu früh, jedoch hatte ich in der letzten Nacht nicht viel geschlafen.
Um 20 Uhr hatte es an der Tür geklopft, was ich jedoch nicht hörte. Es war Draco.
„Hey Meredith, ich will dich nicht stören. Warst du schon mit dem Vogel drauß-", er stoppte.
Er bemerkte, dass ich auf dem Boden eingeschlafen war und nahm den kleinen Vogel aus seinem Käfig um mit ihm spazieren zu gehen. Doch er verließ das Zimmer nicht. Er nahm den Vogel auf seine Schulter und trug mich in mein Bett. Als er mich zugedeckt hatte, warf er mir noch einen zufriedenen Blick zu, dann ging er.
Ich hatte wie gewöhnlich Alpträume, die mich verfolgten und war kurz davor aufzuwachen. Doch jemand weckte mich bereits vorher.
„Meredith?"
„Nein, bitte stirb nicht. Bitte!", flehte ich meine Mutter in meinem Traum an, doch sie antwortete nicht.
„Was?", fragte er total verwirrt.
Plötzlich war ich richtig wach und sah Draco mit großen Augen an.
„Eh- Der Vogel ist wieder in seinem Käfig und schläft schon.", sagte er mir, aber war nicht wirklich bei der Sache.
„Seit wann sitzt du da?", fragte ich nun ebenfalls verwirrt.
„Schon eine Weile, du hast gezuckt und ich wollte schauen, ob es dir gut geht. Es sah echt heftig aus. Hattest du einen Alptraum?", er musterte mich mit einer besorgten Miene, aber ich wollte kein Mitleid.
„Draco, lass das mein Problem sein und geh einfach, bitte. Ich bin wirklich müde.", versuchte ich mich zu verteidigen.
Doch er wusste, dass ich nicht wieder schlafen würde. Er musste mich in den letzten Tagen stark beobachtet haben, sonst würde er nicht so antworten:
„Du schläfst nicht weiter. Du wirst wahrscheinlich wieder im Schloss herumwandern und hoffen, dass dich keiner erwischt.", er sagte es nicht vorwurfsvoll, aber seine Worte klangen trotzdem streng.
„Woher-", wollte ich fragen, doch er hielt mich auf.
„Woher ich das weiß? Ungefähr immer um die selbe Uhrzeit schleichst du dich raus. Vielleicht bemerkt das kein anderer Slytherin, aber ich schon."
Er hatte ja Recht, aber ich brauchte ihn nicht als mein Babysitter. Warum konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Das fragte ich mich in letzter Zeit so oft. Ich war es langsam leid. Egal wie oft ich es ihm noch sagen würde, er lässt einfach nicht locker. Als müsste er mich wieder aufbauen.
„Lass mich und geh. Hör auf, mich zu beobachten und auszuspionieren. Halt dich verdammt nochmal aus meinem Leben raus!"
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