Ariana
Ein Flüstern. Eine leises Gespräch.
Zwei Stimmen die mich wecken.
Schwitzend schlug ich meine schweren Lider auf. Ich lag auf etwas hartem, ungemütlichem. Ich vermutete auf Stein.
Als ich langsam wieder zu mir fand, richtete ich mich leise auf. Meine Sicht war noch immer verschwommen, doch ich bemerkte wie die Stimmen auf der Stelle verklangen.
Seufzend fasste ich mir an den Kopf.
Erschrak jedoch, als ich etwas klebriges zu spüren bekam. Ich versuchte zu ertasten um was es sich handelte. Die Anwesenden in meiner Umgebung hatte ich ausgeblendet.
In diesem Moment wollte ich nur wissen ob ich körperlich gesund war.
Als ich meine Finger von der pochenden Stelle nahm, erkannte ich um welche klebrige Substanz es sich handelte. Es war eine Mischung aus mehreren, seltenen pflanzlichen Ölen, die in meinem Haaren zu trocknen begannen.
Angeekelt verzog ich das Gesicht, es stank fürchterlich. Ich verfluchte leise schon einmal den jenigen der es mir in die Haare gerieben hatte.
Das Räuspern eines Mannes rieß mich aus meinen Gedanken.
Überascht sah ich noch oben. Direkt ins Gesicht Herakles. Auf der Stelle entspannte ich mich wieder ein wenig. Er wurde uns in keine gefährliche Situation bringen, da war ich mir nahe zu sicher. Doch als ich meinen Blick weiter durch meine Umgebung schweifen ließ, erschauderte ich.
In Panik versetzt, versteinerte ich mich auf der Stelle. Meine Luft blieb mir im Hals stecken und ich suchte nach einer Waffe. Einer Waffe die ich Theodore in sein Herz bohren konnte, sodass ihm sein amüsiertes Grinsen vergehen würde.
Etwas weiter weg von mir erblickte ich meinen funkelnden Dolch. Unter unmengen von Rüstungteilen, die ich Herakles zu schrieb versteckte er sich.
Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern oder des Halbgottes Entscheidung sich mit dem Feind anzuschließen in Frage gestellt hatte, sprang ich nach vorne.
Wie von selbst umschlossen meine Finger die kalte Klinge des Dolches.
Ein Blick über die Schulter ließ mich wissen das weder Theodore noch Herakles zu den Waffen griffen.
Mit einem lauten Schrei rannte ich auf den dunkelhaarigen zu. Ich ignorierte das Pochen an meinem Kopf, genau wie das Schmerzen meiner Muskeln.
Meine volle Aufmerksamkeit gehörte bloß dem Mann vor mir.
Wenige Sekunden später drückte ich seinen Körper so fest ich konnte gegen die unebene Felswand hinter uns. Darauf achtend meine Klinge immerzu in der Nähe seines Halses zu behalten, ignorierte ich wie meine Körpertemperatur zu steigen began.
Ich presste meinen Körper gegen seinen, versperrte ihm jeden Weg zur Flucht. Wütend übte ich Druck auf seinen Hals aus, während er meinen Blick standhielt.
Als ich tief Luft holte, stieß meine Brust gegen seine. Meine Augen verregnten sich zu schmalen Schlitzen, als ich bemerke wie er finster seine Augenbrauen verzog.
Sein Kiefer spannte sich merklich an und betonte sein schon so markantes Gesicht.
Benommen von seiner Gestalt bemerkte ich nicht wie seine Hand nach oben schoß. Erst als sich
seine Finger um mein Handgelenk legten und es bestimmend fixierte.
Es fiel mir immer schwerer seinen festen Griff stand zu halten und meinen Dolch nicht schleppend zu Boden gleiten zu lassen.
"Lass mich los.", knurrte ich warnend, doch Theodore lächelte bloß herausfordernd. "Warum sollte ich? Du hast mich zuerst angegriffen.", stichelte er und legte es scheinbar bewusst darauf an mich zu provozieren.
Ich öffnete die Augen und blickte ihn nun direkt an. Kam dichter auf ihn zu.
Die Brust des Mannes hob und senkte sich schneller und ich erkannte den verlangenden Ausdruck in seinen beinahe schon schwarzen Augen.
So abgelenkt von mir und meiner gespielten Wollust, vergaß er wohl das ich ihm noch immer mit meinem Dolch bedrohte. Vergaß er wohl das wir nicht auf der gleichen Seite standen. Sein Griff um mein Handgelenk began sich zu lockern.
Blitzschnell rammte ich ihm die Waffe in die Hüfte, woraufhin sich der junge Mann ruckartig von mir löste. Zischend holte er nach Luft.
Sein Gesicht verzog sich Schmerzerfüllt und er starrte mordlüstern auf mich hinab. Doch bevor er mir eine Drohung hinterher werfen konnte, mischte sich Herakles ein.
"Verdammt Ariana! Was zur Unterwelt ist in dich gefahren?", humpelnd eilte er zu Theodore und stützte ihn so gut er kommt.
"Was!?", zischte ich schwer atmend, als ich ungläubig beobachtete wie Herakles Theodore zu dem Stein brachte auf dem ich vor wenigen Minuten gelegen hatte.
"Was um alles in der Welt geht hier vor?", meine Finger in den dichten Locken meiner Haare versenkt rannte ich von einer Seite des Raumes zur anderen. Über die Schulter hinweg sah der Halbgott mich vorwurfsvoll an, als hätte ich gerade nicht einen Gegner unschädlich gemacht.
"Die Frage ist wohl eher was in alles in der Welt in dir vorgeht?"
"In mir?", leise lachte ich auf. Ich war definitiv überfordert mit der gesamten Situation hier und mir war wohl anzusehen das ich in dieser Verfassung nicht mehr gut und böse von einander trennen konnte.
Langsam und wohl vorsichtig mich nicht zu verschrecken kam der Halbgott auf mich zu. "Hey.", um mir wohl zu verdeutlichen das er keinen bösen Hinterhalt im Sinn hatte, hob er seine Hände auf Brust Höhe.
"Es ist alles in Ordnung.", sprach er weiter, als würde er einen tollwutigen Hund besänftigen wollen.
Als wäre ich die Irre hier.
Doch wenn ich mich richtig erinnerte war der Mann den er gerade vor mir beschützte, der jenige gewesen der unsere Feinde geheilt hatte und nicht zu letzt, ein brutaler Kämpfer war, dem es auch noch gefiel.
Also war wohl eher Herkles irre, sich mit so jemanden zu verbünden. Und wenn dem so war, wie es scheint, war er mein dazu gewonnener Feind.
Verängstigt wich ich einen Schritt zurück. "Wieso? Wieso ist er hier?", ich sah zu Theodore, doch dessen Blick lag schon auf mir.
Aufmerksam und wissend.
Herakles seufzte leise auf, als würde er überlegen ob er mir den Grund erzählen sollte. Doch Theodore nahm ihm die Entscheidung ab.
"Ich habe euch gerettet.", Schnaubend schloss ich die Augen und schüttelte den Kopf. "Nein.", meine Stimme war leise und abgehakt. Ich glaubte ihm nicht. Kein bisschen.
Doch als ich meine Lider wieder öffnete und verzweifelt fest stellte das Herakles die Aussage mit einem nicken bestätigte, fiel mir die Kinnlade hinunter.
"Wie?", meine Augen fixierten einen einzelnen Punkt in dieser Höhle. Erst da fiel mit auf, dass ich noch nicht gefragt hatte wo ich war. Wo sie mich hin verschlappt hatten. Theodores dunkle Stimme klang gepresst doch nicht Kraftlos, anders als meine.
"Herakles warf sich vor dich und beschützte dich so vor dem Löwen, du fielst dabei aber nach hinten und schlugst dir den Kopf auf.", ich bemerkte wie sich der Druck seiner Hand auf seiner Hüfte verstärkte. Um die Blutung so gut es geht zu stoppen.
"Der Löwe biss ihn in den Hals und jeder hielt euch für tot. Ich schlich mich so gut ich konnte zu euch und brachte euch hier her.", endete seine Kurzversion.
Augenverdrehend hielt ich seinen Blick stand. "Und jetzt noch mal die längere Version.", Sein Blick lag auf meinem Lippen und ich stellte zufrieden fest wie ich ihn schon wieder aus der Fassung gebracht hatte. Doch ich hatte mich zu früh gefreut. Leise, doch amüsiert räusperte er sich. "Nein, das ist alles was ich dir dazu erzählen kann.", meine Augenbrauen schoßen nach oben.
"Ach ja?", mit bedrohlich langsamen Schritten trat ich auf ihn zu. "Das ist alles?", ein nicken seinerseits brachte mich zum stehen. "Ja."
"Hmm...", nachdenklich runzelte ich die Stirn. "Du hast uns also einfach so hier her gebracht? Könntest und alleine tragen? Könntest Wachen entkommen? Und keiner hat dich gesehen? Keiner aus der großen Publikummenge? Keiner hat Fragen gestellt?", Herakles hinter mir gab keinen Ton von sich. Interessiert beobachtete er bloß den verbalen Kampf zwischen uns beiden.
"Ja." einen kurzen Moment feilte er wohl an seiner kommenden Wortwahl. "Ich bin stark, vorsichtig und kann Menschen dazu bringen eben keine Fragen zu stellen.", das mysteriöse Grinsen das er dabei aufsetzte, hätte ich ihm nur zu gerne aus den Gesicht geschlagen.
"Wieso hast du uns gerettet? Du warst zunächst gegen uns."
Bevor ich Theodore drängen konnte meine Frage zu beantworten, unterbrach Herakles uns.
"Es reicht jetzt Ariana.", vorerst hörte ich auf, doch jeder von uns dreien wusste das ich keine Sekunde zögern würde ihn zu töten, den ein kleines Stimmchem tief in mir flüsterte mir zu das dieser Junge etwas verbarg. Und ich würde sein kleines schmutziges Geheimnis aufdecken, mit allen mir greifbaren Mitteln.
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