10. Kapitel


Mimi wurde ungeduldig während sie darauf wartete, dass die Tür zum Haus aufging. Mit der Zeit wurde sie immer nervöser. Lina neben ihr starrte konzentriert nach vorne. Mit dem Kater stand sie neben der Gittertüre und wirkte aufgeregt. Die fette Kätzin hatte sich am Gitter auf der gegenüberliegenden Seite der Türe auf den Boden gelegt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde die Türe endlich geöffnet. Die fremde Kätzin begann sofort kläglich zu jammern. Aus der Türe kamen zwei Menschen. Zuerst ein Mensch, den Mimi noch nicht gesehen hatte und direkt dahinter der Mensch, der sie vorhin hochgehoben hatte. Die Menschen öffneten nun die Gittertüre und gingen hindurch.

Als sie die Türe gerade wieder schließen wollten, rannte der Kater dicht gefolgt von Lili durch die Türe in den Zwischenraum. Die Menschen standen kurz still da. Diese Zeit nutzte Lili, um an das eine Ende des Zwischenraums zu rennen und der fremde Kater rannte an die andere Seite des Zwischenraums, wo ebenfalls eine verschlossene Türe war. Er trat dagegen und zerrte daran, doch sie ging nicht auf.

Die Menschen verfolgten den Kater zur Türe. Die fette Katze rappelt sich auf, lief zur Türe und jammerte weiter.

„Komm!", forderte Lina Mimi auf. Sie rannte an die Seite des Zwischenraums, wo Lili sich befand. Mimi überlegte, wie sie Linas Anweisung, Chaos zu stiften, umsetzen konnte. Dann entschied sie sich, zur Türe zum Zwischenraum zu gehen. Dort angekommen, begann sie, mit ihren Pfoten gegen das Gitter zu trommeln. Währenddessen kamen die Menschen zu dem fremden Kater. „Pass auf!", rief Mimi ihm zu. Der Kater griff den Menschen an, der Mimi zuvor hochgehoben hatte. Die beiden Menschen versuchten, ihn abzuwehren, doch der Kater kratzte dem Menschen ins Bein, sodass es zu bluten begann.

Er schrie auf und rannte ins Haus. Lili folgte ihm. Mimi erschrak. Was hatte Schwester sich dabei nur gedacht? Mimi wollte Lina sehen, doch sie war nicht mehr da, wo sie vorher gestanden hatte. Mimi bekam Panik. „Rette Lili!", schrie sie den Kater an. Doch er war damit beschäftigt, dem anderen Menschen auszuweichen. Das tat er sehr geschickt, fand Mimi. Sie wünschte sich, sie könnte ihm helfen. Aber wie?

Da verstand sie, was Lina mit dem Chaos bezwecken wollte. Die Menschen sollten abgelenkt werden Mimi machte es der fetten Kätzin, die immer noch jammerte nach und schrie laut. Der Mensch sah auf und sah sie lange an. Dann wandte er sich wieder dem Kater zu, der gerade auf die andere Seite des Zwischenraums rannte.

Die fremde Katze bemerkte, dass der Kater verfolgt wurde und schrie: „Luka, pass auf!" Der Kater hieß also Luka. Er drehte sich um und rannte an wieder an die andere Seite zu Mimi.

Da hörte Mimi dass sich von der Seite jemand näherte. Alarmiert sah sie dorthin, da sie erwartete, einen Menschen zu sehen. Doch stattdessen sah sie Lili und eine Katze, von dem sie nicht glauben konnte, sie wirklich zu sehen. Sie rannte auf Mimi zu. Konnte das wirklich wahr sein? Wie kam sie hier her? Fühlte sich, als würde sie vor Freude explodieren. Es war ihre Mutter.

Mimi rannte auf sie zu und sprang vor Freude auf sie. Dann begrüßte sie ihre Schwester.

Mimi sprudelte mit allem heraus, was sie sagen wollte: „Wie kommst du hierher? Wie seid ihr entkommen? Können wir zurück in den Wald? Was ist mit euch passiert? Wir müssen Luka befreien. Ich kann kaum glauben, dass wir wirklich wieder vereint sind. Ach so, Luka ist der Kater. Er ist da an der Gittertüre. Mich hat vorhin ein Mensch hochgehoben. Lina ist auch hier. Wieso hast du mir eigentlich nicht erzählt, dass sie weggebracht wurde? Geht es euch eigentlich gut oder seid ihr verletzt?"

Lili antwortete: „ Wir sind da hinten durch das Fenster nach draußen geklettert. Zum Glück haben wir uns nicht verletzt."

Mia fügte hinzu: „Wir müssen noch jemanden befreien? Lasst uns das schnell machen und dann können wir zurück in den Wald. Und ist Lina wirklich hier?"

Mimi hatte wichtigeres zu tun, als über Lina zu reden. Luka musste befreit werden. Also sagte sie nichts und rannte zur Türe, wo der Kater war. Er wich immer noch dem Menschen aus.

Als der Mensch Lili außerhalb des Gitters sah, war er sehr überrascht und öffnete die Türe, wahrscheinlich um sie wieder einzufangen. Diese Chance nutzte Luka und sprintete zu Mimi.

Alle vier Katzen rannten los. Mimi kämpfte sich hinter Luka durch das Gebüsch. Plötzlich war jemand hinter ihr. Erschrocken sah sie nach hinten, doch es war Lina, die nun auch da war. Erleichtert beeilte sie sich, auf die andere Seite zu kommen. Dann rannten die Katzen. Mia rannte voran, Lili direkt hinter ihr. Mimi und Luka rannten mit etwas Abstand zu ihnen Seite an Seite. Den Schluss bildete Lina. Sie bogen ein paar mal ab.

Irgendwann wurde Mia langsamer, sodass alle zu ihr aufholten. Sie lief in einen kleinen Wald und setzte sich hin. Lili setzte sich neben sie. Luka setzte sich ihr gegenüber. Mimi setzte sich in seine Nähe und Lina kam neben sie.

Mia war die Erste, die etwas sagte: „Was ist mit dir passiert Mimi? Du warst einfach verschwunden, als ich aufgewacht bin. Ich habe deine Spur ein Stück verfolgen können, aber dann habe ich sie verloren."

Langsam verstand Mimi, was an dem Morgen, wo Mia verschwunden war, passiert war. „Ich bin jagen gegangen. Als ich zurückkam, warst du weg. Ich bin davon ausgegangen, dass du auch entführt wurdest. Du musst mich suchen gegangen sein, während ich gejagt habe und dann haben wir uns verpasst. Ich bin lange alleine gelaufen. Gestern Abend habe ich Lina gefunden."

Lina erzählte einen Teil ihrer Geschichte, den sie schon Mimi erzählt hatte: „Ich habe dich und Lia die ganze Zeit gesucht. Weißt du etwas von Lia?"

Lili hatte natürlich keine Ahnung, wer Lina und Lia waren. „Wer ist Lia?", fragte sie.

Lina antwortete: „Lia ist meine Mutter, also deine Tante." Luka wollte die Namen der anderen Katzen wissen. Mimi wollte die Katzen vorstellen. „Ich bin Mimi. Das ist meine Mutter Mia und das meine Schwester Lili. Lina ist meine Cousine."

Luka hatte auch noch etwas zu sagen: „Ich weiß jetzt nicht, ob es euch recht ist, wenn ich hier bin. Ich kann auch gehen."

Mia versicherte ihm, dass sie kein Problem damit hatte und Mimi bat ihn, da zu bleiben, denn sie mochte den Kater wirklich gerne.

Mia stand auf und setzte sich zu Lina. Dann leckte sie ihr beruhigend über den Kopf und sagte dann: „Ich war bei unserem alten Zuhause. Die Menschen haben haben jetzt eine neuen Kater. Er hat mir gesagt, dass Lia gestorben ist."

Lina schluchzte und vergrub ihr Gesicht in Mias Fell. Sie tat Mimi sehr leid. Lina suchte seit Ewigkeiten nach ihrer Mutter und erfuhr nun, dass sie tot war. Lina hob ihren Kopf und fragte: „Darf ich mit euch in den Wald kommen?"

„Natürlich", antwortete Mia sofort.

Nach einiger Zeit fragte Luka vorsichtig: „Darf ich auch mitkommen? Ich möchte auch im Wald leben, aber ich habe das noch nie getan. Es wäre sehr freundlich, wenn ich ein paar Tage bei euch verbringen könnte damit ihr mir ein bisschen etwas beibringen könnt."

„Klar kannst du das machen.", erlaubte Mia es ihm und Mimi fügte hinzu: „Meinetwegen kannst du auch für immer bleiben." Luka freute sich sehr und bedankte sich mehrfach.

Mia schlug vor, die Nacht in diesem kleinen Wald zu übernachten und sich morgen auf den Weg zu machen. Alle Katzen stimmten zu und während Mimi legte sich hin. Sie freute sich sehr, bald wieder in ihrem Wald zu sein.

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