2 | Wie in alten Zeiten
»Wie sieht's aus? Mal wieder Xenon, seid ihr dabei?«, fragte Tarek eine Weile später und zog an seiner Shisha, ehe er den Schlauch auf dem Tisch ablegte. Im Xenon waren wir schon seit einer Weile nicht gewesen, meistens hauten wir unsere Kohle in irgendwelchen viel zu teuren Clubs in der Innenstadt auf den Kopf.
»Immer, wie in'n guten alten Zeiten«, grinste Moussa und auch ich nickte zustimmend. Ich griff nach der Zange, um die Kohle meiner Shisha zurechtzurücken. Der scheiß Rauch war schon wieder total kratzig, der Kopf fast durch. War auch schon der zweite heute Abend.
»Eigentlich bereu' ich's jedes Mal, wenn ich in dem Schuppen lande«, grinste ich. »Der Alk billiger als die Weiber dort, bei denen man jedes Mal Panik schieben muss, ob man sich nicht doch mit Aids angesteckt hat.«
»Alter, nimm halt Kondome, dann musst dich nicht drum sorgen«, meinte Tarek, während auch ich ein letztes Mal an meiner Shisha zog und dann den Schlauch auf dem Tisch ablegte.
»Boah, danke für die Aufklärung. Wusste gar nicht, dass es sowas gibt.« Ich seufzte und griff dann nach meiner Jacke, um hineinzuschlüpfen.
»Was würden wir nur ohne Tarek machen«, meinte Moussa und ich nickte zustimmend. Gemeinsam durchquerten wir den Laden.
»Und es ist doch immer wieder geil im Xenon«, warf Tarek ein, als wir bei Aziz stehen blieben, um zu bezahlen. Ich kramte die passenden Scheine aus meiner Hosentasche hervor.
»Ne, Mann, bleib mir weg damit«, klinkte sich Aziz kopfschüttelnd ein. »Ich bin froh, wenn mich keiner dahinschleppt.«
»Eigentlich sollten wir dich jetzt überzeugen, dass du mitkommst«, lachte Tarek und reichte ihm einen Zwanziger. Lachend klopfte er Aziz auf die Schulter. »Das war die perfekte Vorlage.«
»Im Leben nicht.« Er schüttelte bestimmt den Kopf, grinste aber belustigt.
»Also an Chloroform komm ich ran und 'ne Entführung ist auch kein Problem ...«, grinste Tarek, ehe wir uns von Aziz verabschiedeten und das Café verließen. Draußen war es mittlerweile ziemlich kalt, wahrscheinlich würde es bald schneien. Geil. Schnee gehörte auch zu den Sachen, die absolut niemand brauchte.
Eine halbe Stunde und bestimmt fünf Beinahe-Unfälle später (Tarek und Autos waren immer noch eine Kombination, die absolut lebensmüde war), liefen wir über den Parkplatz vor dem Xenon. Jetzt im Winter war hier nicht so viel los wie sonst, aber es standen trotzdem ein paar Leute an ihren Karren zusammen und soffen miteinander. Die typischen halt, die keinen Bock hatten, sich die paar Euro Eintritt zu leisten.
Die Schlange vor dem Eingang war so spät nicht mehr besonders lang, aber wir verzichteten darauf, uns hinten anzustellen und gingen an den wartenden Menschen vorbei.
»Ja, nice, sieht man dich auch mal wieder hier«, lachte der Türsteher und hielt Tarek die Hand hin, um einzuschlagen. Der zog ihn in eine kurze Umarmung und wechselte dann ein paar freundschaftliche Worte mit ihm. Ich warf währenddessen einen kurzen Blick auf mein Handy und überflog die Nachrichten nur, schon wieder zu viele Menschen, die irgendetwas von mir wollten. Bis auf ey hast bock mal wieder was zu starten von Maxim waren es alles irgendwelche Kunden.
Wir kämpften uns durch das übliche Gedränge durch. Vorbei an verschwitzten Körpern, die viel zu nah an mir klebten und zu der laut wummernden Musik herumstrampelten. Wild flackerten die bunten Discolichter umher und wie bei jedem Mal, das ich hier gewesen war, war die Luft dank der Nebelmaschine und des vielen Rauchs richtig ekelhaft.
Aber verdammt, irgendwie hatte ich den Schuppen auch vermisst. Diese ganze Ranzigkeit war viel mehr wert als die Bonzenläden, in denen sich jeder noch schöner, noch perfekter als die anderen zeigen wollte. Hier ging's nur darum, welches Mädel den tiefsten Ausschnitt hatte, wer am meisten Koks auf den versifften Klos zog.
»Ich geh' uns was zu saufen holen«, brüllte ich gegen die Musik an. Tarek nickte zustimmend und ging dann mit Moussa in Richtung der Couches, die in einer schlecht einsehbaren Ecke hinter der Tanzfläche aufgestellt waren.
Grob boxte ich mich an den Feiernden vorbei, um zur Bar zu gelangen. »Ey, du Wichser«, muckte mich ein Typ an und sofort fühlte ich die Aggressionen hochkochen. Er packte mich grob am Arm und riss mich zu sich zurück. »Willst aufs Maul, he?«
Mit einer schnellen Bewegung machte ich mich frei und baute mich vor dem Typen auf. Er war vielleicht so groß wie ich, dafür aber um einiges schwerer und breiter. Aber das war egal, ich war mir sicher, dass ich derjenige von uns war, der besser kämpfen konnte.
»Ey, ey, Leute, beruhigt euch«, mischte sich eine weibliche Stimme ein und als ich ihr den Kopf zuwandte, erkannte ich Kat, der die Locken wild wie eh und je auf die Schultern fielen. War klar, dass die Olle immer noch in dem Schuppen rumhing und es nie woandershin geschafft hatte.
»Der's echt korrekt«, meinte Kat an den breitschultrigen Kerl gewandt.
»Juckt mich 'n Scheiß«, zischte er und sah mich mit einem drohenden Blick aus verengten Augen an. Als ob Typen wie er mir halt Angst machen konnten. In den letzten Jahren hatte ich mich mit ganz anderen Menschen geschlagen.
Kat fügte noch irgendetwas hinzu, das ich zwar nicht verstehen konnte, das den Kerl aber scheinbar davon abhielt, mir weiterhin auf die Fresse hauen zu wollen. Was ein lächerliches Opfer, ganz ehrlich.
Ich spuckte ihm verächtlich vor die Füße und schubste ihn grob zurück, sodass er gegen Kat stolperte. Dann boxte ich mich weiter durch das Gedrängel, bis ich endlich die Bar erreicht hatte.
»Boah, endlich«, seufzte ich ein paar Minuten, als ich mich mit der Whiskyflasche und den beiden Gläsern voller Eiswürfeln neben Tarek und Moussa niederließ. Moussa reichte ich die Cola, die ich ihm mitgebracht hatte. »Ich würd' gern diese ganzen verfickten Missgeburten umbringen.«
»Entspann dich, Mann«, lachte Tarek und klopfte mir auf den Rücken.
»Nein, ernsthaft, die sind hier alle richtig beschissen.«
»Sind für dich nicht ausnahmslos alle Menschen beschissen?«, warf Moussa ein und hob fragend die Augenbrauen. Er ließ seinen Blick über die Tanzfläche wandern.
»Ja, schon. Sind die ja auch fast alle.«
»So, Kumpel, ich will jetzt nicht mehr sehen, wie du dich aufregst, okay?«, meinte Tarek. »Außerdem hab' ich da was für uns.«
Mit einem Grinsen beförderte er ein Tütchen mit weißem Pulver hervor. Er legte mir und sich eine dicke Line Koks und spätestens jetzt wusste ich: Das würde doch noch ein verdammt guter Abend werden. Ich war genau dort, wo ich immer hatte sein wollen. Mit einem Haufen Menschen da draußen, die mich respektierten, die bereit waren, verdammt viel für mich zu tun.
»Fuck«, lallte ich. Schlüssel waren doch auch so eine total bescheuerte Erfindung. Ehrlich, das war richtig kompliziert, vor allem wenn man gerade besoffen war.
»Wird's noch was?«, fragte mich das Mädel, das ich im Xenon kennengelernt hatte. Sie war zusammen mit irgendwelchen Kumpels von Tarek vorhin zu uns gekommen und hatte mit uns gesoffen. Ihre schwarzgefärbten Haare waren an den Spitzen so kaputt, dass es dort viel weniger waren, und durch das viele Make-up in ihrer Fresse waren ihre Wimpern verklebt. Irgendwie war sie echt nicht mein Typ, wie die meisten Weiber, die ich kennenlernte.
Aber eigentlich war's mir ziemlich egal, wie sie aussah. Sie hatte eine Fotze und Titten, das reichte, um sie zu ficken.
»So's einfacher«, grinste sie. Selly hieß sie, glaube ich. Konnte auch sein, dass ich das in dem Lärm vorhin, der mir immer noch die Ohren pfeifen ließ, falsch verstanden hatte. Sie drückte auf die Klingel, einen Moment später erklang das widerwärtige Geräusch.
»Mhm.« Ich fuhr mir durch das Gesicht und lehnte mich weiter gegen die Wand. Auf einmal gab sie nach, verschwand einfach. Verdammt. Ich taumelte zwei Schritte nach vorne. Stolperte direkt auf meine Schwester, die anstelle der Wand aufgetaucht war. Der Tür. Was auch immer.
Seufzend drückte Lexie mich von sich weg. Ihre blauviolett gefärbten Haare hatte sie in einem unordentlichen Dutt im Nacken zusammengebunden, dazu trug sie ein weißes Shirt mit Kaffeeflecken, das ihr fast bis zu den Knien reichte. Mehr nicht.
»Verdammt, Jay!«, maulte sie mich an. »Es gibt auch Leute, die 'ne Ausbildung machen und morgen früh rausmüssen. Also reiß dich einfach zusammen oder besorg dir endlich mal 'ne eigene Wohnung.«
»Jetz' stress nich' so«, murmelte ich und schwankte an ihr vorbei in das Innere der Wohnung. Meine Nikes streifte ich von den Füßen.
»Doch. Es nervt einfach, wie du hier jeden mit deinem scheiß Verhalten terrorisierst«, fuhr Lexie fort. Die konnte echt froh sein, dass ich so voll war, sonst hätte ich ihr längst schon hart auf die Fresse gegeben.
»Das ist gerade echt abturnend«, meckerte die Olle rum und ernsthaft, wer Wörter wie abturnend benutzte, tickte doch auch nicht richtig. »Ich dachte nicht, dass ich mir jetzt geben kann, wie du mit deinem Schwesterchen rumstreitest.«
»Fick dich einfach!«, maulte ich Lexie an und schubste sie grob in Richtung ihres Zimmers. Sie stolperte ein paar Schritte nach vorne und warf mir noch einen wütenden Blick zu, ehe sie ihre Tür aufriss und sie mit einem lauten Knall hinter sich zuschlug. Jetzt hatte nur noch gefehlt, dass mein Alte auftauchte. Oder Tommy, diesen miesen Bastard, den sie vor ein paar Jahren wieder angeschleppt hatte. Fanden halt beide niemanden anderen, diese gescheiterten Existenzen.
»Red nicht so viel«, murmelte ich an Selly-Melly-whatever gewandt und zog sie an mich heran, um sie zu küssen. Ihr Lipgloss fühlte sich klebrig auf meinen Lippen an. Ich drückte sie an ihrer Schulter an die Raufasertapete, während ich meine andere Hand über ihren Körper streichen ließ. Über das kurze Top, das sie trug, die freiliegende Haut an ihrem Bauch darunter. Dort breitete sich eine Gänsehaut aus, als ich darüberstrich.
Mit den Fingern weiter nach unten fuhr, sie zwischen ihren Beinen streichelte. Ihr entwich ein Stöhnen an meinem Ohr.
Fuck, war ich voll. Und irgendwie war jede Bewegung verdammt anstrengend.
»Jetz' lass fick'n endlich«, lallte ich und löste mich von ihr, ehe ich vor ihr durch den Flur ging und dann auf mein Zimmer zusteuerte.
»Du bist so romantisch, Jay.« Ich hörte das Grinsen in ihrer Stimme, als sie mich zur Seite schob und dann vor mir durch die Tür trat. Sie griff nach meiner Hand und zog mich dann mit sich aufs Bett. Es war dunkel, nur ein wenig Licht fiel von draußen herein.
»Red nich' von Romantik, das' ekelhaft, ey.«
Während ich noch glaubte zu stehen, war da auf einmal schon das Bett und ich landete in der unbezogenen Bettwäsche. Verdammt, war das nervig alles. Um mich herum drehte sich die ganze Welt und für einen Moment war mir so schwindlig, dass ich gar nicht mehr klarkam. Dabei hatte ich eigentlich gar nicht so viel getrunken.
Im nächsten lag sie über mir, ihre Lippen verdammt nah an meinen, ehe sie mich küsste, ich wieder ihren klebrigen, viel zu süßen Lipgloss schmeckte. Ekelhaft, das Zeugs. Das war echt ein Vorteil an dem Kuss mit Fede gewesen, dass der sowas nicht trug. Ich ließ meine Hände über ihren Rücken wandern, an ihren Arsch eigentlich, aber keine Ahnung, wo das scheiß Ding war.
Da. Endlich. Ich vergrub meine Finger tief in ihrem Hintern und drückte ihren Unterleib gegen meinen Schwanz, genoss das Gefühl, wie sie ihre Beine ein wenig öffnete und ihren Körper ein wenig vor und zurück rieb.
»Fick mich, Jay«, hauchte Selly an meinem Ohr und strich mit ihren spitzen Fingernägeln über meinen Nacken. Und verdammt, irgendwie machte es mich geil, wie unterwürfig sie auf einmal klang. Wie ergeben. Als ob ich alles mit ihr machen könnte.
Ich drückte ihren Unterkörper fester gegen meinen Penis, der langsam hart wurde, dann gab ich ihr noch einen letzten, verlangenden Kuss und löste meine Lippen von ihren. Mit einer eiligen Bewegung riss ich ihr das Top über den Kopf und machte mich daran, ihren BH zu öffnen. Das Teil hatte ernsthaft Leopardenmuster. Raffte ich eh nicht, warum Mädels immer so hart auf das Fell irgendwelcher Tiere abgingen.
Ihre harten Nippel sprangen mir entgegen und ich strich mit meinen Fingern darüber, mit der anderen Hand schmiss ich ihren BH in die Ecke. Mit einem Mal wollte ich sie, wollte sie so verdammt sehr. Das Verlangen verdrängte den Schummer, den der Alkohol über meine Sicht gelegt hatte, und die Tatsache, dass diese Welt sich viel zu schnell drehte.
Bestimmt schob ich sie von mir runter und vergrub sie dann unter meinem Gewicht. Von 'ner Frau geritten zu werden, fand ich echt nicht geil. So viel Kontrolle aufzugeben und anderen so viel Macht in die Hand zu drücken, war einfach nicht richtig.
Hungrig küsste ich Selly, ehe ich mit groben Bewegungen begann, ihr die restlichen Klamotten auszuziehen. Sie tat es mir gleich und strich mit einem Grinsen über meine Bauchmuskeln, nachdem sie mir den Pulli und das Shirt über den Kopf gezogen hatte. Für einen Moment war nichts als unser beider Ächzen und viel zu schneller Atem zu hören.
Ich streifte auch noch meine Jogginghose und die Boxershorts ab, ehe ich nach der Packung Kondome auf meinem Nachttisch griff. Ich nahm eines und fummelte mit meinen Fingern daran, um es zu öffnen. Wollte das dumme Teil aber irgendwie nicht. Verdammt, welcher Spast war eigentlich auf die Idee gekommen, dass Alkohol einem auch sämtliche Fähigkeiten nahm, die normalsten Dinge zu machen?
Was ein Bullshit.
»Brauchste Hilfe?«, grinste Selly und nahm mir das Kondom aus der Hand. Sie legte ihre Finger um meinen harten Schwanz und ich zog die Luft durch meine Zähne, als sie sie ein wenig auf und ab bewegte. Währenddessen riss sie mit der freien Hand und den Zähnen die Kondompackung auf und streifte es mir dann über.
Ich drückte sie zurück in die Matratze und drang mit einem heftigen Ruck in sie ein, ehe ich sie zu ficken begann. Mit Stößen, die eigentlich viel härter und schneller hätten sein sollen, aber irgendwie klappte das nicht mehr so.
Verdammter Alk.
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