Interlog - geheimer Angriff

Der Mond schien bereits hell am Himmel und spiegelte sich im Schaufenster eines heruntergekommenen Ladens am Rande Berlins. Auf einem Schild darüber konnte man die verblichenen Lettern Kartoffelbude kaum noch erkennen. Ein Logo, das wohl mal eine lachende Kartoffel gezeigt hatte, bestand nur noch aus ein paar gelbbraunen Farbstreifen. Die Scheiben waren schmutzig und kaum noch durchsichtig und die Speisekarte nicht mehr wirklich lesbar. Dennoch betrachteten zwei Gestalten den Laden mit höchstem Interesse.

»Tun wir es?«, fragte eine dünne Frau mit ungewöhnlich langen, hellbraunen Haaren. Ihr Gegenüber nickte.
»Ich habe mich noch nie so sehr darauf gefreut, mir die Hände schmutzig zu machen«, antwortete er.
»Du hast dir noch nie die Hände wirklich schmutzig gemacht«, entgegnete die Frau schnippisch. »Hast du mir nicht neulich noch erzählt, du hättest den Tod noch nicht einmal gesehen?«
»Es kommt alles zu seiner Zeit, Liebling«, antwortete er. »Heute bin ich bereit, diese Jungfräulichkeit aufzugeben. Ich selbst werde dafür sorgen. Schließlich ist es Teil unseres großen Plans.«

Dann tippte er sich mit seinem Zauberstab einmal auf den Kopf und vollführte eine komplizierte Drehbewegung, woraufhin sich seine kurzen, dunkelbraunen Haare in blonde Locken verwandelten. Mit einer weiteren Bewegung zauberte er seinen Bart in eine ähnliche Farbe. Dann hielt er seinen Stab an die Wange und flüsterte leise »occulto«, woraufhin die verkrustete Wunde verschwand.
»Du siehst bezaubernd aus, Lennox MacLean«, lachte die Frau und setzte sich eine hautfarbene Maske auf ihr Gesicht. Dann holte auch sie einen Zauberstab aus ihrem karierten Umhang und strich über die Grenze zwischen Maske und Haut. Dabei flüsterte sie geheimnisvolle Worte und mit jedem davon verschmolzen Gesicht und Maske mehr miteinander bis beides schließlich nahtlos ineinander überging.

»Du auch, Caitriona«, erwiderte ihr Gegenüber schmunzelnd. Dann sahen sich die beiden noch einmal entschlossen an und schritten dann tatkräftig auf die Kartoffelbude zu. An der Tür hing ein Geschlossen-Schild, das an einer rostigen Kette festgemacht worden war. Es sah so aus, als hätte schon lange niemand mehr das Gebäude betreten. Unbeeindruckt dessen zückte der Mann seinen Zauberstab und flüsterte »Alohomora«. Mit einem quietschenden Geräusch öffnete sich die Tür und offenbarte einen schäbigen Raum, ganz wie es das äußere Erscheinungsbild erwarten ließ. Die hölzerne Theke sah aus als wäre eine Horde hungriger Räuber über sie hergefallen und die wenigen Sitzgelegenheiten waren größtenteils schon in sich zusammengebrochen oder von Holzwürmern zerfressen.

»Und jetzt?«, fragte die Frau mit hochgezogenen Augenbrauen und betrachtete den Raum kritisch. »Das hier schaut nicht wirklich nach Zaubereiministerium aus.«
Doch der Mann ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Still suchte er mit seinen Augen das Innere der Kartoffelbude ab, bis sein Blick auf einen amerikanischen Kühlschrank fiel. Es war ein großes Gerät, dass mit Sicherheit mehr Speisen lagern konnte, als hier in den letzten 20 Jahren verkauft wurden. Der Mann ging zielstrebig darauf zu und ergriff mit seiner rechten Hand fest den rostigen Griff. Ohne sich noch einmal umzusehen, richtete er seinen Zauberstab darauf und flüsterte leise einen Spruch. Im nächsten Moment öffnete sich die Tür des Kühlschranks mit einem mechanischen Klicken. Doch dahinter befanden sich keine mit Lebensmitteln vollgestopften Ablagen. Stattdessen kam ein dunkler Gang zum Vorschein.

Der blonde Mann machte eine einladende Geste.
»Herein die Dame«, flüsterte er lächelnd. Die Frau trat kritisch auf die offene Tür zu und betrachtete den dahinter verborgenen Gang gründlich.
»Willst du mich auf einen romantischen Spaziergang in den Tagebau einladen?«, fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.
»Das ist der Besuchereingang«, raunte der Mann ihr zu. »Es ist der einzige Weg, um unerkannt in das Ministerium hinein und wieder heraus zu kommen. Die Kamine werden überwacht. Man würde wissen, dass wir hier sind.«
Nun formten sich auch ihre Lippen zu einem schadenfrohen Lächeln und sie machte einen Schritt in die Dunkelheit hinein. Mit einer Bewegung ihres Zauberstabs erhellte sie den Gang, der vor ihr lag. Der Mann folgte ihr. Die Tür hinter sich ließ er offenstehen.

Schon bald mündete der Gang in einen Raum, der bereits deutlich moderner ausgestattet war, als das Innere der Kartoffelbude. Die Wände waren mit sich bewegenden Porträts verschiedenster Männer und Frauen geschmückt, allesamt mit hölzernen Rahmen versehen. Eine Tür war in die rechte Wand eingelassen und stand einen Spalt breit offen. Ein großer Schreibtisch stand in der Mitte des Raumes, hinter dem ein kräftiger, in einen etwas zu kleinen Anzug gekleideter Mann saß. Er blätterte mit bereits halb geschlossenen Augen durch einen Haufen Papiere und sah erschrocken auf, als er die beiden Fremden bemerkte. Hastig setzte er seine Brille auf und bemühte sich um einen möglichst seriösen Gesichtsausdruck.
»Guten Abend«, grüßte er die beiden und neigte respektvoll den Kopf. »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
»Auch Ihnen einen guten Abend«, erwiderte der blonde Mann, wobei er einen nordischen Akzent aufsetzte und sich interessiert im Raum umsah. »Wir sind Lennox und Caitriona MacLean. Wir kommen aus Schottland und möchten in die Abteilung für magisches Wirtschaftsgeschehen. Wir planen einen Laden mit schottischen Gerichten im Berliner Nord-Kaufhaus zu eröffnen und verstehen die hierzulande geltenden Steuerregularien diesbezüglich nicht ganz.«

Er drehte sich bereits zu der Tür um, als rechnete er damit, einfach durchgewunken zu werden. Doch der Mann am Schreibtisch öffnete eine seiner Schubladen und zog ein Papier hervor, das er hastig zu beschreiben begann.
»Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Geschäft«, sprach er währenddessen. »Ich schicke schnell eine Nachricht an Herrn Eisenthal, damit er bereits über euer Kommen informiert ist. Für gewöhnlich endet seine Schicht in wenigen Minuten«
Bei diesen Worten wirbelte Lennox hastig herum und festigte den Griff um seinen Zauberstab.
»Das ist keineswegs von Nöten«, erklärte er. »Wir haben mit dem Abteilungsleiter bereits einen Termin vereinbart.«
Doch der Mann am Schreibtisch ließ sich davon nicht beeinflussen.
»Sehr vorbildlich von Ihnen«, lobte er zwar, aber schrieb ungestört weiter. »Leider habe ich Herrn Eisenthal als etwas vergesslich kennengelernt. Man kann es dem guten Mann nicht für übel nehmen, bei all dem was er zu tun hat. Aber es ist nun mal sicherer, ihm noch einmal eine Erinnerung zu schreiben.«
Er nahm seinen Zauberstab vom Schreibtisch und tippte einmal auf das Papier, woraufhin es sich zu einem Flieger formte und in die Luft abhob.

Der blonde Besucher allerdings reagierte blitzschnell. Mit einer raschen Bewegung seines Zauberstabs ließ er das Papier in Flammen aufgehen und richtete ihn dann schlagartig auf den Mann am Schreibtisch.
»Petrificus Totalus«, sagte er klar und deutlich ohne das Gesicht zu verziehen. Mit Genugtuung betrachtete er, wie der Getroffene erstarrte und mitsamt seinem Stuhl zur Seite umkippte. Dann ergriff der Eindringling die Hand seiner Frau und ging mit ihr auf die Tür zu.
»Du traust dich nicht«, flüsterte ihm die Frau spöttisch zu. »Ich sehe es in deinen Augen.«
Der Mann steckte verlegen seinen Zauberstab zurück in die Umhangtasche.
»Du weißt, dass ich es tue, wenn es an der Zeit ist«, erwiderte er. »Aber wir wollen weder unschuldiges Blut vergießen, noch unnötige Aufmerksamkeit erregen.«

Er verstummte, als sie durch die Tür gingen und eine weiträumige Eingangshalle betraten. In deren Mitte stand ein großer Wegweiser, dessen Schilder von Zeit zu Zeit die Richtung wechselten. In die Wände waren einige Gänge eingelassen, durch die einige mit Aktentaschen beladene Männer und Frauen auf den Weg in ihren Feierabend liefen. Eine gewendelte Treppe führte zu einer Plattform, auf der gerade eine kleine Frau mit einem Rollkoffer erschien. Durch die Luft schwirrten fliegende Papiere in den verschiedensten Formen und erfüllten die Halle mit einem leisen Surren.
Die beiden Fremden sahen sich interessiert um. »Ich hätte nicht gedacht, dass ich diesen Ort noch einmal betreten würde«, gestand der Mann. »Die Deutschen sind wirklich dümmer als man sich vorstellen kann.«
Er betrachtete den Wegweiser und sein Blick wanderte zu einem schmalen Gang an der linken Wand. Ein steinerner Drachenkopf bewegte sich über dessen Torbogen und schien die Menschen in der Halle zu beobachten.
»Wir müssen dort hin«, erkannte der Mann und schritt zielstrebig auf die bogenförmige Öffnung in der Wand zu. Dabei versah er den Steindrachen unauffällig mit einem Erstarrungszauber.
»Zweites Hindernis überwunden«, flüsterte er zufrieden. »Langsam bekomme ich meinen Spaß an der Sache.«

Danach führte er seine Frau durch ein Labyrinth aus schmalen Gängen, bis sie schließlich vor einer Wendeltreppe zum Stehen kamen.
»Das Archiv«, las der Mann von einem Wegweiser vor. »Hier werden wir das finden, was ich mir schon so lange wünsche. Und dank meines geliebten Bruders können wir es uns nun endlich holen.«
Mit einem triumphierenden Lächeln auf dem Gesicht schritt er die ersten Stufen der Treppe hinunter. Schon bald kam eine große Holztür zum Vorschein, die mit einem schweren Eisenriegel verschlossen war. Siegesgewiss nahm der Mann seinen Zauberstab aus der Umhangtasche.
»Pacate Arcanus«, flüsterte er und strich mit seinem Zauberstab einen Kreis und eine Wellenlinie auf die Tür. Dann öffnete sie sich, langsam und leise.
»Dein Bruder ist ein Genie«, schmunzelte die Frau. »Wie viele Jahre lang haben wir versucht diesen Spruch herauszufinden? Und er schafft es eine Woche, nachdem wir ihn darum gebeten haben.«
Der andere nickte.
»Jeder vertraut ihm«, stimmte er ihr zu. »Der Ausbruch wird ein schwerer Schlag für ihn werden. Aber damit muss er klarkommen. Denn auch er ist nur ein kleiner Teil unseres großen Plans.«

Mit schnellen Schritten gingen die beiden den Gang entlang, der sich nun vor ihnen erstreckte. Zu beiden Seiten waren einige Türen in die Wände eingelassen, die mit Beschriftungen, wie Gerichtsprotokolle oder Register der unverzeihlichen Flüche versehen war. Doch der Mann las sie nur mit halbem Interesse und ging stattdessen zielstrebig geradeaus. Kurz vor einer Wegbiegung blieb er allerdings stehen. Er machte der Frau ein vielsagendes Handzeichen, atmete tief durch und trat dann in den Gang. Eine lebensgroße Steinfigur war in diesem Gang aufgestellt. Sie bewachte eine weitere hölzerne Tür. Als der Mann in den Gang trat, drehte sie sich langsam zu ihm und richtete ihren steinernen Zauberstab auf ihn.
»Begierde des Herzens?«, fragte sie.
»Wir sollen etwas für Herrn Haas holen«, behauptete die Frau und löste den Blick nicht vom steinernen Gesicht der Statur. Doch diese schien keineswegs überzeugt. Ihr Zauberstab war weiterhin auf den Mann gerichtet und schwankte unheilvoll umher. Der Mann spuckte verächtlich und machte eine schnelle Bewegung mit seinem Stab. Die Statur wurde enthauptet und der Rest des Körpers zerfiel in tausende Bruchsteine.

»Es war eine unfassbar blöde Idee, die Phiole hier zu verstecken«, lachte der Mann, während er mit einer anderen komplizierten Bewegung über die Tür hinter der Statue strich. »Man munkelt, in Gringotts würden Drachen als Wachen fungieren. Und das Einzige, was uns hier aufhält, sind versiegelte Türen und steinerne Statuen.«
Ein Surren ertönte, als er die nächste Tür öffnete und sich vor ihnen ein kurzer Gang offenbarte.
»Der wohl wichtigste Teil des Archivs«, präsentierte der Mann und zeigte auf die fünf Türen, die in die Wände eingelassen waren. »Hier befinden sich Phiolen von unvorstellbarem Wert. Solche, die Leute wie wir eigentlich niemals in die Hände bekommen sollen.«
Er hielt kurz inne, als er meinte, eine andere Stimme zu hören. Mit geschlossenen Augen lauschte er in die Dunkelheit hinein.

»Ich höre schon Gespenster«, murmelte er kopfschüttelnd, als er sich sicher war, dass niemand da war.
»Es juckt mir in den Fingern, noch etwas anderes mitzunehmen, aber wir müssen so schnell wie möglich von hier verschwinden. Es gefällt mir nicht, in der Nähe von Dutzenden Leuten zu sein, die mir nach dem Leben trachten.«
»Und gleich wirst du mindestens einem näher sein, als du wünschst«, erinnerte ihn die Frau. »Schließlich werden die Auroren darüber informiert, wenn jemand eine der geheimen Türen hier öffnet.«

Er schritt auf eine Tür zu, die mit den Eisenlettern Erinnerungen verziert war. Nachdenklich schwenkte er seinen Zauberstab in der Luft herum und holte schließlich einen Zettel aus seiner Umhangtasche.
»Wie gut, dass Alex mir alles schriftlich gegeben hat«, meinte er und faltete das Papier auseinander. Er sprach erneut ein Passwort und vollführte eine außergewöhnliche Bewegung mit seinem Stab. Die Tür öffnete sich nahezu geräuschlos und offenbarte einen dunklen Raum. Außer einigen schwach leuchtenden Punkten in der Luft konnte man nichts sehen.
»Lumos«, flüsterte der Mann, woraufhin die Spitze seines Zauberstabs zu leuchten begann und den Raum wenigstens spärlich erhellte. Nun konnte man auch erkennen, was das Leuchten in der Luft verursachte. Es waren kleine, mit bläulichen Flüssigkeiten gefüllte Phiolen, die wie Reagenzgläser in hölzernen Halterungen befestigt waren.
»Drittes Regal hinten links«, erinnerte sich der Mann und steuerte mit seiner Begleiterin genau auf diese Position zu. Sorgfältig betrachteten sie die Phiolen, die dort aufgestellt waren.
»Eine Verschwendung, solche wertvollen Erinnerungen hier unten verstauben zu lassen«, murrte die Frau, während sie die Beschriftungen lasen.

»Aber diese hier wird nun von diesem Schicksal erlöst«, erkannte sie und deutete triumphierend auf ein besonders schmales Gefäß. Ein zufriedenes Lächeln bildete sich auf dem Gesicht des Mannes.
»Ja, genau die ist es«, bestätigte er. »Dann nichts wie weg hier.«
Er zog eine leere Phiole aus seiner Umhangtasche und tauschte sie gegen das schmale Gefäß, nach dem er sich so sehr gesehnt hatte. Dann verstaute er diese in seiner Tasche und ergriff die Hand seiner Begleiterin. Mit schnellen Schritten verließen sie den Raum der Erinnerungen. Doch kaum waren sie in den Gang getreten, standen sie einem hochgewachsenen Mann in dunkler Uniform entgegen. Im spärlichen Licht konnte man klar erkennen, dass er seinen Zauberstab erhoben hatte.

»Wer sind Sie?«, ertönte die klare Stimme des Unbekannten. Doch anstelle einer Antwort machte die Frau bloß eine ruckartige Bewegung mit ihrem Zauberstab. Ein roter Lichtblitz erschien und schoss auf den Uniformierten zu. Der wiederum konnte sich nur in letzter Sekunde mit dem weißen Strahl eines Gegenzaubers retten. Doch kaum hatte er sich von dem ersten Angriff erholt, ließ die Frau einen zweiten Zauber auf ihn los. »Jetzt ist dein Moment«, flüsterte sie dabei ihrem Begleiter zu. Das ließ der sich nicht zweimal sagen. Er zielte mit seinem Zauberstab auf den Mann in der Uniform, machte eine Blitzbewegung und flüsterte »Avada Kedavra«. Ein grünes Licht leuchtete auf. Der Uniformierte, der immer noch zu sehr damit beschäftigt war, gegen die Frau zu kämpfen, sah erschrocken auf, doch konnte sich nicht mehr rechtzeitig wehren. Der grüne Lichtblitz traf ihn und warf ihn um. Leblos und mit vor Schreck aufgerissenen Augen blieb er am Boden liegen. Lächelnd drehte sich die Frau zu dem Mörder um.
»Keine schlechte Leistung«, lobte sie und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. Der Mann atmete tief aus und nickte schwach, sein Blick starr auf die am Boden liegende Leiche gerichtet.

Nachdenklich betrachtete die Frau sein Gesicht.
»Es ist schwer jemanden sterben zu sehen, auch wenn es der eigene Feind ist«, sprach sie ihm zu. »Aber du weißt, dass es sein musste. Wenn wir das hier nicht tun, ist dein Vater umsonst gestorben. Und wer ist dir denn wichtiger?«
Der Gesichtsausdruck des Mannes verkrampfte sich entschlossen.
»Mein Vater«, erwiderte er ohne zu zögern. »Du hast vollkommen recht, meine Liebe. Aber lass uns jetzt verschwinden. Wenn wir gefangen genommen werden und in Askaban landen, dann war alles umsonst.«

Die Frau nickte zustimmend. Gemeinsam liefen sie ein paar Schritte in die Richtung, aus der sie ursprünglich gekommen waren, als plötzlich hinter ihnen das Quietschen einer Tür ertönte.
Ein Mann mit langem, zotteligem Bart und eine schlanke Frau mit einer komplizierten Knotenfrisur erschienen im Gang hinter ihnen. Sofort feuerte der bärtige Mann einen Lichtblitz auf die Diebe ab. Die beiden Fliehenden konnten diesen jedoch gefahrlos abwenden. »Bombarda Maxima!«, rief der Mörder dann und hielt seinen Zauberstab auf die Korridordecke über den beiden Neuankömmlingen. Mit einem lauten Knall brach das steinerne Gebilde in sich zusammen.

In letzter Sekunde konnte die Frau mit der Knotenfrisur einen schützenden Zauberkreis über sich und ihrem Begleiter bilden. Doch zwischen ihnen und den Verbrechern lag nun ein meterdicker Steinhaufen.
»Reparo«, rief der bärtige Mann entschlossen, doch die Steine blieben unverändert im Gang liegen.
»Reparo!«, versuchte er es erneut, diesmal mit Verzweiflung in seiner Stimme. Aber es geschah genauso wenig wie zuvor.
»Sie müssen es mit einem Zauber geschützt haben, Christoph«, mutmaßte die Frau. »Bis wir den Geröllhaufen bei Seite haben, sind sie längst über alle Berge.«
Der Mann ließ resigniert den Kopf hängen. Mit einem letzten Funken Ehrgeiz bewegte er seinen Zauberstab umher und schaffte es wenigstens ein paar Felsbrocken wieder an der Decke zu befestigen, doch noch immer gab es kein Durchkommen.
»Was denkst du, haben sie gestohlen?«, fragte er nachdenklich.
»Ich weiß es nicht«, antwortete die Frau ehrlich. »Aber hoffen wir, dass es nicht das ist, was ich befürchte.«

Wie ihr vielleicht gemerkt habt, bin ich kein großer Fan von Zwischennachrichten meinerseits im Buch, da ich finde das sie den Lesefluss stören und in den meisten Fällen wenig sinnvoll sind.
Allerdings wollte ich einfach mal allen Leuten, die dieses Buch so fleißig lesen und kommentieren, danke sagen. Wir haben mittlerweile 1.000 Reads geschafft! Ich freue mich über jeden Kommentar von euch und danke euch so sehr, dass ihr mir helft, dieses Buch zu verbessern. Ich glaube kaum, dass ich ohne euch noch Motivation hätte, dieses Buch weiterzuschreiben.
Allerdings muss ich mich auch noch bei euch entschuldigen. Eigentlich hatte ich ja angekündigt, jedes Wochenende ein Kapitel hochzuladen. Leider hat das dieses Mal nicht ganz so gut funktioniert. Ich habe einfach momentan privat viel zu tun und noch zudem werden die Kapitel langsam tiefgängiger und miteinander verstrickter, weshalb ich jetzt länger brauche, sie zu schreiben und zu überarbeiten. Ich fürchte, dass ich es in Zukunft nur alle zwei Wochen schaffen werde, ein neues Kapitel hochzuladen und hoffe, ihr habt Verständnis dafür.
Jetzt wünsche ich euch noch ein schönes Wochenende, bleibt gesund
~Falke

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