II.

Kylo Ren/Ben Solo

Mühsam unterdrückte ich die Wut, die Rey mit ihren Worten bei mir ausgelöst hat. Wer glaubte sie, war sie?!
Unruhig lief ich hin und her, ich musste mir einen Plan zurechtlegen, wie ich jetzt weitermachen sollte.
Ich muss Hux dazu bringen, mich zu respektieren, den Widerstand zerschlagen und Rey töten.
Widerwillig gestand ich mir ein, dass Rey recht hatte, der Konflikt in mir war da, ich fühlte mich hin und her gerissen zwischen der dunklen Seite der Macht und der hellen Seite.
Wieder einmal zermartete ich mir das Hirn darüber, wann genau ich zur dunklen Seite gewechselt bin. Aber ich fand den Moment nicht. Ich wusste nur, dass Luke Skywalker einmal mitten in der Nacht mit erhobenem Lichtschwert über mir gestanden ist. In der Nacht hatte ich mich unendlich verraten gefühlt, verraten von Meister Skywalker, verraten von meinen Eltern.
Aber nun hat sich alles geändert!
Und wenn ich es schaffen würde, Rey auf meine Seite zu ziehen, könnten wir zu zweit über die Galaxis herrschen!
Plötzlich knackte mein Komlink und General Hux' Stimme ertönte.
"Oberster Anführer Kylo Ren, die Sturmtruppen erwarten eure Befehle.", die nervtötende Stimme der rothaarigen Witzfigur war verzerrt, aber ich konnte die angstvolle Tonfarbe dennoch deutlich heraushören.
Ich dachte kurz nach, die Flotte war immernoch über dem Salzplaneten, viel zu nah bei mir.
Wenn Rey spürte, dass ich allein war, würde sie vielleicht kommen, um mich anzugreifen, denn trotz der Jedi-Ausbildung ließ sie sich zu sehr von ihren Gefühlen leiten, genau die richtige Voraussetzung, um die kleine Schrottsammlerin auf die dunkle Seite der Macht zu ziehen.
"Sucht nach dem Widerstand umd entfernt euch aus dem System.", antwortete ich Hux.
"Aber Oberster Anführer...", begann er, wurde jedoch sofort von mir unterbrochen. "Das war ein Befehl! Mein Schiff soll versteckt auf dem Planeten bleiben, mit einem Trupp Sturmtruppen. Aber der Rest soll die Förderer des Widerstands ausfindig machen und zerstören."
Mein Blick fiel auf die Maske, die ich vor Stunden abgenommen hatte.
"Ich kümmere mich um die kleine Jedi.", fügte ich mit bedrohlicher Stimme hinzu.
"Ja, Oberster Anführer.", antwortete Hux und wieder knackte mein Komlink, der General hatte die Unterhaltung beendet.

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Rey

Ich hatte beschlossen, die Basis zu verlassen um zu meditieren.
In dem riesigen Wald herrschte Leben und man hörte von überall her Tiergeräusche.
Heute morgen hatte es geregnet und das Wasser tropfte noch immer von den Blättern der hohen Bäume.
Vorsichtig suchte ich mir einen Weg durch das Geäst des Waldes und fand bald eine Lichtung mit einem großen Stein am Rand.
Ich setzte mich auf ihn und überkreuzte meine Beine, sodass ich entspannt auf dem kalten Stein saß, schloss die Augen und atmete tief ein und aus.
Ich versuchte die Natur zu spüren, wie Meister Skywalker es mich gelehrt hat.
Ich öffnete meinen Geist und bewegte mich durch die Abermilliarden Auren zu Kylo Ren, der immernhoch auf Crait war.

"Ich dachte schon, du kommst nicht mehr.", Begrüßte Kylo Ren mich und ich öffnete die Augen. Kylo Ren lehnte an einer Transportbox in der alten Widerstands-Basis, die Maske lag neben ihm und das Lichtschwert hielt er in den Händen.
"War es so vorhersehbar, dass ich nochmal zurückkomme?", fragte ich und verschränkte die Arme.
Kylo Ren sah mich lange an, studierte meinen Gesichtsausdruck und rückte schließlich mit der Antwort raus.
"Ja, du lässt dich von deinen Gefühlen leiten. Und wie du unsere letzte Unterhaltung verlassen hast, war es offensichtlich, dass du wütend warst."
Es ärgerte mich, dass ich so berechenbar war.
"Nun ja, wieso hast du die Verbindung überhaupt angezapft?", Kylo Ren starrte mich neugierig an und legte sein Lichtschwert neben seine Maske.
Dafür hatte ich mir auch etwas überlegt, denn ich würde meinem Feind mein eigentliches Ziel niemals verraten.
Meister Skywalker hatte mir gezeigt, wie ich meine Gedanken verschließen konnte und ich hatte an meiner Methode gefeilt, sodass niemand mehr mitbekam, dass ich meinen Geist verschloss und nur unrelevante Gedanken bemerkte.
Und genau das tat ich jetzt, als ich Kylo Ren meine Lügengeschichte auftischte und die Ahnungslose spielte.
"Ich weiß nicht. Es war eher so eine unbewusste Entscheidung, als eine geplante.", Ich zuckte mit den Schultern und betete, dass Kylo Ren mir die Lüge glaubte.
Er stand auf und trat zu mir.
"Du meinst, dein Unterbewusstsein hat dich zu mir geführt?", Überrascht sah ich ihn an. Hörte ich da Hoffnung in seiner Stimme?
"Ich weiß nicht, ob es wirklich mein Unterbewusstsein war. Ich glaube, es war die Macht.", Erwiderte ich.
Kylo Rens Augen wurden groß.
Ich erhob mich auch und lief zu ihm.
"Wieso bist du noch immer auf Crait?", Ich tastete mich langsam an mein Vorhaben heran.
Wenn er auch nur einen kleinen Verdacht schöpfte, war es vorbei.
Aber zu meinem Glück bemerkte Kylo Ren es nicht.
"Ich brauche Abstand.", Von was? Von dem Krieg? Dann war er eindeutig am falschen Ort.
"Und dann bleibst du ausgerechnet an dem Ort der Auseinandersetzung?", Das klang so unglaublich unglaubwürdig; wieso sollte Kylo Ren auf Crait bleiben?
Vielleicht wollte er mich reinlegen, genauso wie wir ihn reinlegen wollten. Diese Erkenntnis brachte mich für einen Moment aus dem Gleichgewicht, und je länger ich darüber nachdachte, desto mehr glaubte ich, dass Kylo Ren wirklich einen Hinterhalt geplant hatte.
"Mir ging es genauso wie dir, es hat mich hierher zurückgezogen.", Er stieß sich von der Transportbox ab und stellte sich mir gegenüber.
Mit verschränkten Armen standen wir uns gegenüber, ohne uns zu regen.
Was sollte ich jetzt tun? Ich hatte keine Idee, wie ich jetzt herauskriegen sollte, ob Kylo Ren allein auf Crait war. Er würde es sofort merken, wenn ich versuchen würde, in seinen Kopf einzudringen.
Es blieb also nur noch der Frontalangriff, gemischt mit Vorsicht.
"Bist du allein auf Crait?", Ich hatte mit Absicht sanft und leise gefragt.
Verwundert legte Kylo Ren den Kopf schief.
"Ja, wieso fragst du?"
"Weil ich dich retten werde."

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Ich hatte eigentlich vor, früher zu uploaden, aber ich hatte Handyverbot.
Und davor habe ich schon fast das ganze Kapitel geschrieben, aber es ist verschwunden. Also musste ich es nochmal schreiben.
Jetzt ist es aber fertig.
Tadaaaaaaaa *Jazzhände*

Datum: 9. Januar 2018

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