Ein Drache kommt auch alleine zurecht


POV Thira:

Langsam öffnete sie die schweren Augenlider. Wie lange habe ich geschlafen und wo bin ich? Fragte sich das Mädchen und hob schwach ihren einen Arm, jedenfalls wollte sie das, doch gelang ihr das nicht so recht. Es schien, als hätte ihr Arm nun eine eigene Art sich zu bewegen. Sie schüttelte ihren Kopf und erwartete, dass ihr ihre blonden Haare ins Gesicht fallen, doch nichts dergleichen geschah. Orientierungslos sah sie sich um. Thira lag noch immer auf der staubigen Erde vor den Füßen des Erebors. Sie hob ihren Kopf und schaute an sich hinunter. Doch am liebsten hätte sie nie einen Blick gewagt. Sie war tatsächlich ein Drache. Groß, schuppig, verhasst. Ein Drache eben. Bei den Valar, das kann doch auch nur mir passieren schimpfte sie mit sich. Sie versuchte sich in ihrem neuen Körper zurecht zu finden. Das hab ich bestimmt, weil ich sooft den einen wichtigen Befehl missachtet habe, die Wachen dürfen sich der Königsfamilie nur in Notfällen nähern oder um sie zu beschützen, doch leisteten Thorin und ich schon lange diesem Befehl nicht mehr folge. Das muss die Wut der Valar sein, am Ende fängt mich noch Melkor und macht mich zu seinem persönlichen Drachen. Ihre Gedankengänge wurden durchbrochen, als sie merkte, wie sie ihren Fuß bewegen konnte. Na endlich Sie richtet sich zu ihrer vollen Größe auf. Ihre Schuppen waren schwarz wie die Nacht und ihre Klauen silbern. Sie breitet ihre großen Schwingen aus, denn anders als Smaug nutzte sie vier Beine und nicht ihre zwei Flügel als Beinersatz. Schwarzes Membran mit einem leichten Blaustich zog sich an ihrem Flügelknochen entlang. Sie bewegte ihre Flügel vorsichtig sanft auf und ab. Schlussendlich schoss sie in die Höhe und folgte ihrem Instinkt. Sie blickte auf den Boden zurück und entdeckte silbernes Blut, ihr Blut. Thira schaute an ihren Beinen hinab und erkannte Schnittwunden. Sie folgte einem innerem Kompass, auch wenn sie nicht wusste wohin er sie brachte.

Thorin war meilenweit vom Erebor entfernt. Thrór forderte Moria, das alte Zwergenreich zurück und egal wie oft, Thraîn und er es ihm noch sagten, er ließ nicht von dem Irrsinn ab zu den heiligen Hallen Durins zu wandern und dieses Reich zurück zu erobern. Ein tagelanger Marsch stand den Zwergen bevor und viele waren verletzt oder trauerten um den Verlust geliebter Zwerge. ,,Das ist doch Irrsinn" rief Thraîn und Thorins Blick wanderte gebannt zu den beiden Streitenden. ,,Wir brauchen eine Heimat und kein Grab oder Schatz. Wir müssen uns unser Geld verdienen und Hilfesuchen, bei anderen Zwergenvölkern. Es gibt noch sieben weitere" versuchte der Kronprinz es erneut, doch kannte Thorin schon das Ende dieser Auseinandersetzung. Thror knurrte nur erbost und erwiderte nichts, er trauert seinem Schatz noch immer hinterher, dass er das Königsjuwel verlor ärgerte ihn am meisten. Hätte sein Enkel ihn nicht gerettet, wäre er jetzt tot, doch tot bei seinen Schätzen. Thorin ging suchend durch die Reihen. ,,Thorin, hast du Thira gesehen?" fragte Dwalin ihn, als er zu ihm stoß. ,,Nein, ich such sie auch schon." meinte der Prinz geschlagen. ,,Die Wachen sind ohne Führer" meinte Dwalin besorgt ,,Auch ist die Anzahl der Kampffähigen drastisch gesunken." führte der Schwarzhaarige weiter aus. ,,DWALIN" wurde nach dem Zwerg verlangt und das vom König persönlich. ,,Mein Junge, mach dir keine Sorgen um Thira, sie war vor dem Berg, neben euch, als König Thranduil uns seine Hilfe verweigerte. Sie hat es sicherlich überlebt und ist bei den Verletzten und sorgt sich um diese" muntert Balin Thorin auf, auch wenn er es wollte, Throin konnte den Wort des Zwerges keinen Glauben schenken.

Thira flog nun schon seit Stunden und schien ihrem Ziel immer näher zu kommen. Hoch im Norden war sie nun, schon lange ließ sie das Gebiet der Dunedain hinter sich und war im Gebiet Morgoths. Ein Brüllen ließ ihren müden Geist erwachen und sie sah eine gewaltige Bestie vor sich in der Luft schweben. ,,Wer wagt es die Gebiete der Drachen zu betreten ohne ein Drache zu sein oder das die Grenzposten es mitbekamen" donnerte eine tiefe Stimme, die zu dem Wesen vor ihr gehören muss, dessen Umrisse sie nur erkannte, da er ihm Nebel schwebte. Die tiefe Stimme und die Größe schüchtern sie ein wenig ein, ehe sie ihre Stimme fand. ,,Eine euresgleichen, die Heilung ersucht und hierher geführt wurde von ihrem inneren Kompass" erwidert sie, auch ihre Stimme war tief als sonst, aber eindeutig heller als die Stimme des Unbekannten. ,,Nur ein Drache vermag diese Lande zu finden, doch scheint ihr kein reinrassiger Drache zu sein und einer von Morgoth könnt ihr auch nicht sein, also welcher Rasse gehört ihr an." stellt die tiefe Stimme fest. ,,Ich gehöre zu den Schattendrachen, doch wurde ich in den Norden gezogen, ich fühle eine Verbundenheit zu diesem Ort" erklang ihre Stimme. Plötzlich schoss ein rubinroter Drache aus dem Nebel hervor, er war gewaltig groß, selbst Smaug stand in seinem Schatten. Ein Feuerschwall schoss auf sie zu und aus Reflex schoss sie zurück. Ein Eisstrahl entfloh ihrem Rachen, und dies obwohl Schattendrachen kein Feuer speien konnten, oder in diesem Fall Eis. ,,Entschuldigt meine Unverschämtheit euch anzugreifen, Drache, ich hielt euch für einen Adler oder Greif, es tut mir Leid" sagte der Wächter. Thira nickte nur. ,,Meine Reise war anstrengend und von langer Dauer, könnte ich also bitte das Reich der Drachen betreten?" fragte der nachtschwarze Drache höflich. ,,Natürlich, wie ist euer Name" fragte der Feuerdrache, seine Krallen glänzten golden im Licht der untergehenden Sonne und seine Schuppen waren in einen sanften Goldton gehüllt und ließen ihn majestätisch wirken. Er drehte seinen großen Kopf zu dem kleineren und wartete auf eine Antwort. Die bernsteinfarbenen Augen fixierten die eisblauen des schwarzen Drachens. ,, Mein Name ist Thira, so wurde ich jedenfalls genannt, aber nennt mich Morwen" antwortet die Neue höflich. ,,Und wie ist euer Name, wenn ich fragen darf?" ,,Féanor" antwortet der Rote knapp. ,,Schöner Name, passt zu euch" meint die Schwarze höflich. Ein Knurren entwich Féanors Kehle, als sie an einem goldenem Drachen vorbei flogen, welcher Féanor einen bösen Blick zuwarf. ,,Ich würde mich an eurer Stelle von Aglarond fernhalten, der silberne Drache von eben, auch wenn seine Schuppen im Licht der untergehenden Sonne Gold erscheinen." er macht eine Pause. ,,Wie seine trügerischen Schuppen, so ist auch sein Wesen, trügersich und blendend. Er ist ein ergebener Diener Morgoths" erklärt der Rote kurz. ,,Verstehe, gibt es noch mehr Drachen, die die Ansichten Aglaronds teilen?" fragte die Neue. ,,Wenige und überwiegend die Urulóki, die ersten Drachen Morgoths" meinte der Rote. Sie flogen an vielen Drachen vorbei, die sich in den Bergen eine Höhle erbaut haben. ,,Unter diesem Gebirge liegt ein Vulkan, er heilt uns, macht uns stärker und ausdauernder" erklärte Féanor. Nach einer Weile ließen sie die rötlichen Gebirge hinter sich und kamen zu tiefschwarzen Bergen, die eine undurchdringliche Kette zu bilden schienen. Eine Höhle lag genau zwischen rot und schwarz und dorthin zog es Thira. ,,Nein, Morwen, lass das, komm zurück, dass ist die Höhle der Drachenprinzessin" forderte Féanor, doch ließ sich Morwen nicht beirren und landete dort. Ein Gefühl der Heimat über kam sie und eine Rune unter ihren Füßen leuchtet auf, der Stein verschwand in der Bergwand und gab den Blick auf eine steinerne Höhle frei. Feuer leckte an den roten und schwarzen Steinen in einem Becken. Rot und schwarz schienen ineinander überzugehen und sie ließ sich auf dem Boden fallen. Féanor landete in unterwürfiger Haltung vor ihr. ,,Meine Herrin, es tut mir aufrichtig Leid euch nicht erkannt zu haben, es besteht Hoffnung für das Volk der Drachen" meinte Féanor und Morwen legte den Kopf schief.

,,Das...argh" sie konnte ihre Wut nicht in Worte fassen. ,,Um ein Haar und der Drache hätte den Düsterwald zerstört, macht ihr euch keine Gedanken über die Bestie, die so nahe vor euren Füßen lebt, mehr?" fragte Reyla empört, zum einen fand sie es gut, dass der König nicht gegen den Drachen kämpfte, zum anderen hatte sie Angst um ihr Leben, dass der Drache bald zu ihnen käme. ,,Der Drache hat was er wollte" riss Thranduils kalte Stimme sie aus ihren Gedanken. ,,Was?" fragte sie nach und kam sich dumm dabei vor. ,,Der Schatz, die Gier der Zwerge weckte wie einst in Moria eine Bestie Morgoths" erklärte Thrannduil leicht amüsiert über das fehlende Wissen der schwarzhaarigen Elbin vor ihm.

Das war es nun mit dem zweiten Kapitel, ich hoffe es gefällt euch, bei Wünschen oder Verbesserungsvorschlägen, sowie konstruktiver Kritik bitte einfach in die Kommentare schreiben, wir werden versuch dies zu übernehmen.

Hier noch die Übersetztung der einzelnen Namen.                                                                                       
Morgoth = Melkor (das sind zwei Namen für die gleiche Person) Melkor ist ein Valar, allerdings der böse und Sauron dient ihm, auch hat Melkor die Drachen erschaffen. Erst die Urulóki, dann die Schattendrachen und dann die geflügelten Feuerschlangen

Morwen = dunkle Frau

Féanor = Geist des Feuers

Aglarond = glitzernde Höhle

LG ThiraPrime und silbermond2

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