8| Sportficker - Tonic

Mein Arm ist knapp über dem Ellenbogen abgebunden und ich kann das Blut spüren. Es zirkuliert und pumpt durch meinen Körper, doch es gibt mir schon lange nicht mehr das Gefühl, wirklich echt und lebendig zu sein. Ein kurzer Blick und ein wissendes Lächeln an das skeptisch glotzende, blonde Weib zu meiner Seite, das mich fast schon ängstlich beobacht.

Ich hab sie auf dem Weg nach Hause aufgegabelt und sie mit meinem charmanten Gerede eingelullt, weil ich weiß, was ich tue und sie nur eine matschbirnige Hure ist, die sich wahrscheinlich auch von jedem anderen ficken lassen würde. Ja, sie ist ganz hübsch mit ihren kaputtgefärbten Haaren, die zwar lang sind, deshalb allerdings noch lange nicht gesund. Ich frag mich, wer über die schon so alles rübergerutscht ist.

Vielleicht bin ich auch nur einer der vielen, der seinen Schwanz mal wieder in etwas Warmes halten wollte und rein zufällig auf sie traf. Wie heißt sie eigentlich? Sicher wieder irgendein generischer Bauernname, den ich mir sowieso nicht merke, denn wofür sollte ich den nochmal brauchen? Die Schlampe sehe ich doch niemals wieder.

Ich schließe die Augen und setze die Nadel an, ganz so, als wäre mein Arm ein Plattenspieler und ich möchte jetzt endlich wieder gute Musik hören. Von mir aus auch Nirvana, ist mir scheißegal. Hauptsache Musik. Irgendwelche Geräusche, damit ich das scheiß laute Atmen der Alten nicht mehr hören muss.

Das Heroin pulsiert durch meine Adern und haut mir wieder eine verfickte Dosis Leben um die Ohren. So muss das. So soll das. So will ich das gefälligst für immer haben. Die Pestkönigin ist wirklich die einzige Frau in meinem Leben, vor der ich einen gigantischen Respekt hab. Natürlich würd ich sie vögeln, würde sie sich anbieten, aber ich glaube, das wird sie nicht tun.

Als ich sie zum ersten Mal gesehen hab, fand ich es echt beschissen, fast schon unmenschlich, dass sie keine Haare hat, dafür aber den ganzen Schädel voller Tattoos. Viele kleine Symbole, die ich bis heute nicht entziffern kann. Irgendwo hab ich mal ein Pentagramm auf ihrem kahlen Hinterkopf gesehen, zwischen dem Hanfblatt und dem Logo von Bad Religion vielleicht, ich weiß es nicht mehr, aber ich hab es ganz bestimmt gesehen, das schwöre ich bei meinen Klöten.

Normalerweise befasse ich mich nicht wirklich mit dem Aussehen der Fotzen, mit denen ich zu tun hab. Ich schau auf den Vorbau und ob sie verheiratet ist, wobei ich manchmal nicht einmal vor der Ehe Halt mache. Bisher hatte bloß einen einzigen Kerl vor meiner Tür stehen, der mir unterstellen wollte, ich hätte seine Frau gefickt, weil sie plötzlich schwanger geworden ist und er sich schon vor Jahren eine Vasektomie bemüht hat.

Ich fand das damals so verfickt lustig, dass ich gelacht hab, bis ich fast kotzen musste. Der Typ war so eine erbärmliche Wurst, dass er sich einfach wieder verpisst hat, ohne mir aufs Maul zu hauen. Schade eigentlich, ich hätte zu dem Zeitpunkt große Lust gehabt, mich zu prügeln, denn ich war wirklich drauf, als der Wurstmensch klingelte. Allerdings muss ich bis heute keine scheiß Alimente zahlen und das ist mir Gewinn genug.

Immer wenn ich mich zuknalle, muss ich irgendwie an Øyriøn denken, ich weiß auch nicht, warum mir das so oft passiert. Er ist bloß mein kleiner Wingman und ich find es jedesmal aufs neue geil, wenn ich eine Schnalle abbekomme und sie mir unter dem Tisch einen bläst, obwohl er sich die ganze Zeit höflich mit ihr unterhalten hat und ich ihr einfach nur unaufhörlich in den Ausschnitt geglotzt hab. 

Manchmal glaub ich, er versteht gar nicht, dass er immer der verfickte Verlierer ist, denn irgendwie hält er sich für etwas Besonderes. Er hat große Träume und viele Pläne, die er wahrscheinlich nicht mehr umsetzen kann, weil er schon Blut pisst und oft auch welches kotzt. Er wird bald draufgehen und wenn ich ehrlich bin, werd ich mich ohne ihn wahrscheinlich sogar ein bisschen langweilen.

Natürlich, ich hab noch die Schlampen und das Heroin, das mir gerade das Hirn aus dem Schädel fickt, wie ich es gleich auch mit der hübschen Blondine neben mir tun werde, aber sich mit Øyriøn zu unterhalten, macht gute Laune, denn er hat immer so lustige Einfälle und sein komplexer Verstand verwirrt mich. Ich denke, er ist ziemlich intelligent, den Neologismus beherrscht er jedenfalls.

Außerdem hat er sich mal eine ganze Palette Spitznamen für mich einfallen lassen und die fand ich schon sehr pornös und passend. Sportficker, Egorammler und Fickmensch sind meine Favoriten. Mein Arzt meint ja auch, Ficken sei irgendwo Sport. Von daher bin ich ein verdammter Hochleistungssportler und verlange eine Medaille für all die Frauen, die ich über die Jahre flachgelegt hab.

Vielleicht sollte ich jemanden einstellen, der für mich zählt, denn ich hab schon lange damit aufgehört, so viele Zahlen kenne ich nämlich überhaupt nicht. Gott, wenn ich drauf bin, komme ich auf echt beschissene, aber geile Ideen. Beschissen geil, wie meine Kunstlehrerin in der sechsten Klasse. Wenn ich so an sie denke, muss ich mir immer vorstellen, wie sie lächelt.

Sie hatte kleine Grübchen und kastanienbraunes Haar, das ihr fast bis über den Arsch hing. Kacke, jetzt kommt mir schon wieder Øyriøn in den Sinn, der hat schließlich auch so lange Haare und manchmal überlege ich, ob ich sie abschneiden soll, wenn er wieder mal völlig hacke ist und nichts mehr von der Welt bemerkt, aber dann fällt mir ein, dass er mir ein Foto gezeigt hat, auf der das Haar kurz trägt.

Wenn er mit langer Mähne schon beschissen aussieht, gleicht er mit kurzen doch glatt einem geistig frittierten Vergewaltiger, das macht sein scheißefressendes Grinsen. Wer weiß, vielleicht stellt er sich ja nur so dämlich und ist in Wirklichkeit ein echtes Genie. Langsam aber sicher spüre ich wieder, wie es mir die Organe umkrempelt.

Sie wollen scheinbar raus, um nicht mehr zu meinem abstoßenden Körper gehören zu müssen, aber das kann ich nicht zulassen. Ich würde mir jetzt gern eine Zigarette anzünden und wieder normal aussehen, denn die Schlampe starrt mich gerade ein bisschen schockiert an. Warum nur?

»Komm, wir rauchen. Hast du Lust?«

Frage ich und stehe auf, laufen geht noch mit Not und Mühe. Verdammt, womit hat die Pestkönigin das Heroin diesmal gestreckt? Hat sie es überhaupt gestreckt? Ich weiß es nicht und es ist mir ehrlich gesagt auch völlig egal, solange es mich für eine Weile glücklich macht. Meine Magengrube trifft die Fensterbank und ich muss kotzen.

Jawohl, alles muss raus. Schlussverkauf bei Tonic. In die Hortensien der Nachbarin, die dumme Fotze freut sich bestimmt, wenn sie die hässlichen, verdorrten Blumen nicht mehr gießen muss. Ich zünde mir eine Zigarette an, es tut gut, zu rauchen, wenn man drauf ist. Das ist, als hätte man Krebs im Endstadium und stößt sich den kleinen Zeh.

Schädliches zu weniger schädlichem Zeug. Kleine Schmerzen zu Todesschmerzen. Asche zu Asche. Moment, was? Scheiße, meine Lunge ist so gut geteert, ich könnte sie mittlerweile an die Stadt verkaufen, damit sie endlich die verfickten Schlaglöcher reparieren und ich nicht mehr drüber fahren muss. Ich glaube, das wäre ironisch oder so, wenn ich über meine eigene Lunge fahren würde, aber so gehe ich mit meinem Körper um.

Das ist mehr als eine harmlose Vergewaltigung oder eine kleine, bedeutungslose Amputation, nein, ich zerlege meinen Körper in seine Einzelteile und ich find es auch noch geil. Eigentlich sollte ich mich wahrscheinlich dafür schämen, aber wir wissen doch alle, dass ich ein Sportficker bin und Leute von der Sorte schämen sich nicht.

»Du hast da Kotze auf dem Pullover«

Meint die hübsche Schlampe, die immer fickbarer wird, je mehr das Heroin reinhaut und das geht gerade wirklich schnell. Fast zu schnell und vielleicht sollte mir das irgendwie Angst machen, tut es aber nicht und so schaue ich die Fotze vor mir weiter an und grinse selig.

»Ich weiß, aber das trocknet. Du hingegen wirst immer schön sein«

Ich bin ein guter Lügner und das weiß ich, nur sie nicht, denn sie macht dieses niedliche, freudige Quietschen. Irgendwann werden ihre Titten hängen und ihre Schamlippen schon beim bloßen Laufen Beifall klatschen, allerdings sage ich ihr das natürlich nicht. Ich will sie schließlich in Sicherheit wiegen.

Lachend drücke ich die Zigarette auf dem Fensterbrett aus und lasse sie auf die Hortensien der Nachbarin fallen. Vielleicht hasst sie mich, vielleicht würde sie mich gern flachlegen, wer weiß das schon? Ich, denn ich bin der Gleiste und ich weiß, dass ich jetzt vollends drauf bin.

»Lass uns ficken, hübsche Frau«

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