40| Deliriumsgelaber №9 - Øyriøn
Schleudertrauma.
Kotzgesteuert.
Totgestochen.
Am Leben kaputt gestorben.
Ich kann fast spüren, wie meine Innereien sich in mir vermischen. Das könnt die beste Bloody Mary werden, die man sich einverleiben mag. Inzwischen sink ich durch die abgefuckte Couch, die mir 'ne Sprungfeder in den Arsch rammt und starr wie besessen an die Decke. Dort oben raucht's raus, ob's das Universum is, das mich hasst? Manchmal wär ich so gern 'n Stern. Die tanzen am Firmament und wir verrecken hier unten in 'nem scheiß Gefängnis aus Fleisch, Blut und Hirnmasse. Meine läuft grad aus und tropft auf Carnage. Der Riesenköter liegt vor mir auf'm Boden und glotzt Löcher in die verfickte Wand. Soll mir recht sein, ich will 'n Durchgang und sterben.
Das Leben bringt mich um und fickt meine Leiche, während der Verwesungsprozess schon einsetzt. Poeten, Dichter und Psychologen beiden sich die Zähne an mir aus und werfen 'se ranzig vor mir in den Dreck. Das Geräusch von brechenden Zähnen hab ich schon so verfickt lang nich mehr gehört und ich vermiss es auch nich. Is 'n grässlicher, grotesker Laut, der mir dennoch 'n kalten Schauer übern Rücken jagt. Ich will bloß noch verrecken, doch mein Körper reagiert einfach nich und ich verachte ihn dafür. Gefangen bin ich, in 'nem Haufen wertlosem Dreck, dessen Organismus nich mehr funktioniert und auch nie so wirklich der Rede wert war.
Will sterben.
Werde wiederbelebt.
Vermiss das Heroin.
Verlustängste plagen mich.
Das Aufstehen an und für sich is die Pest, denn ich hab keine verfickte Kraft mehr. Mein seit jeher bester Freund Heroin hat 'se mir einfach genommen und mir dafür die Sucht gelassen. 'Ne Konsumgesellschaft, die zu träge zum Konsumieren is, darin find ich mich wieder und ich pass nich hier rein. Es gibt keinen Ort auf dieser verschissenen Welt, an dem ich mich clean wohlfühlen würd. Es wär mir immer bloß zuwider, dass ich nichts hab, mit dem ich meinen scheiß Schädel in 'n Urlaub schicken kann. Ich hab's verdient, elendig dran zu verrecken und von scheiß Maden gefressen zu werden. Mein gesamtes Leben is räudig und ich bin die Tollwut in der Person. Der Wahn schlechthin und die Groteske, die einen dazu bringt, sich zu fragen, wie schädlich Heroin tatsächlich is.
Eigentlich is es doch völlig ungefährlich. Bis man's sich in 'ne scheiß Kanüle pumpt und sich 'nen Schuss aufkocht. Es bleibt irgendwann nur noch der Hass auf alles und jeden und man selbst schätzt bloß die Überdosis, die man sich im Glauben setzt, genug zu bekommen, doch das wird nich eintreffen und die Rettung wird jedesmal von 'ner metaphorischen Pumpgun in ihre verschissenen Einzeilteile und Atome zerschossen. Meine Nerven sind tot. Abgestumpft. Abgetrennt von 'nem klinisch sauberen Dolch, der sich durch meinen kranken, rumorenden Körper bohrt und dabei Fetzen aus jeder Abteilung mit sich reißt. An den Enden versäubert und fein in Alkohol aufgebahrt. Auf dass man 'se eines Tages mal wieder gebrauchen könnt. 'N scheiß Fremdkörper bin ich in dieser Welt und Carnage sieht schon wieder zu mir auf, während mir noch immer Kotze im Gesicht klebt und ich mich frag, was Shelby wohl grad macht.
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