3| Hit am Morgen - Tonic

Disclaimer:

Was Tonic hier über Frauen sagt, ist nicht meine Meinung, sondern dient lediglich dem Zweck, dass er als unsympathisch, gar abstoßend verstanden werden soll. Ich vertrete seine Einstellung in keinster Weise und würde mich im realen Leben auch nicht gut mit ihm verstehen, zumal ich von weiblicher Natur bin und seinem Wunschbild nicht entspreche. Ich bitte euch daher, mich als Person nicht mit den Aussagen von Tonic in Verbindung zu setzen. Danke.

Schwer zu glauben, dass das Weib in meinem Bett nicht vom Strich ist, denn hätte ich ihr Geld angeboten, hätte sie es wahrscheinlich dankend angenommen, ohne mich vorher noch eines Blickes zu würdigen. Eine Schönheit ist sie nicht gerade und auch ihre Brüste erinnern eher an ein junges Mädchen, das nicht einmal einen BH von Nöten hätte.

Ich hoffe nur, ich war höllisch drauf oder wenigstens betrunken, als ich sie geknallt hab, andernfalls würde ich mir jetzt wirklich Sorgen um meinen guten Geschmack machen. Warum muss ich denn jetzt an Øyriøn denken? Vielleicht, weil ihn auch nicht bei vollem Bewusstsein ficken würde? Nein, weil er diesem Weib da neben mir wahrscheinlich noch einen Kaffee gekocht und sie nach Hause begleitet hätte.

Natürlich nicht, ohne ihr vorher seine Nummer zu geben, damit sie ihn anrufen kann, wenn sie jemanden braucht, der ihr die Haare hochhält, während sie sich von ihrem nächsten Macker durchnehmen lässt. Wenn ich ehrlich sein soll, hab ich gar nichts gegen Øyriøn, aber er ist ein Tagträumer, der jeder dahergelaufenen Schlampe dieselbe Freundlichkeit entgegenbringt.

Darauf steht doch kein Weib, die lieben Arschlöcher und so eines bin ich, deshalb leg ich sie auch alle flach, während Øyriøn vor der Toilette in der Kneipe steht und der Fotze die Handtasche hält. Ich glaube, er merkt nicht einmal, dass ich ihn oft nur zum Feiern mitnehme, weil ich neben ihm noch besser aussehe, als ohnehin schon. 

Er ist ein wirklich dürrer, kleiner Hämpfling und seine Haare hängen ihm inzwischen schon fast über den Arsch. Im Gegensatz zu ihm weiß ich immerhin, dass man sich nicht so schrecklich abgehackt ausdrückt. Außerdem bin ich mindestens einen Kopf größer und stehe nicht mit dem Friseur auf Kriegsfuß.

»Hey, ich muss gleich zur Arbeit, das heißt, du musst jetzt gehen, aber ich ruf dich später auf jeden Fall an«

Lüge ich der Schlampe dreckig ins Gesicht, als sie aufwacht und ich feststelle, dass ihre Augen zwei verschiedene Farben haben. Das ist ja widerlich, es würde mich nicht wundern, wenn ich mir durch diese Gossenfotze Sackratten eingefangen hab. Sie lächelt mich an und ich muss mich fast übergeben, denn sie hat gefährlich spitze Schneidezähne.

Glückwunsch, Tonic, du hast letzte Nacht einen scheiß Vampir gefickt und jetzt wahrscheinlich gleich kein Blut mehr Körper. Auf Wiedersehen, geliebte Morgenlatte, denn ohne Blut ist da eher nicht so viel geboten. Zu meiner Überraschung allerdings sagt die Schlampe kein Sterbenswörtchen, sie schlägt einfach die Decke zurück und steht auf.

Sich zu rasieren wäre ja wohl wirklich nicht zu viel verlangt, oder etwa doch? Dieses schräge Weib würde gut zu Øyriøn passen, immerhin scheinen sie beide nicht sonderlich viel für die Entfernung überflüssiger Haare übrig zu haben. Jetzt muss ich echt gleich reihern, denn ich finde es mehr als ekelerregend, wenn ich das mit dem in die Büsche schlagen wörtlich nehmen muss.

Aber nach einem ordentlichen Hit werd ich mich dafür bestimmt nicht mehr interessieren, denn wenn mich nur eine Sache auf dieser mit Kacke überbackenen Scheißwelt wieder auf den Boden der Tatsachen bringt, dann ist es ein Hit am Morgen. Wie sagt man so schön? Heroin am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.

Eigentlich ist das ganze Gelaber von wegen das Zeug macht glücklich und so auch bloß Bullshit, aber für mich ist es einfach ein verficktes Ritual, mir am Morgen den geilsten Scheiß auf diesem Planeten mit einer halsbrecherischen Geschwindigkeit durch die Adern zu jagen, denn für einen kurzen Moment hilft es wirklich.

Es lässt mich vergessen, dass ich ein verdammter Hurensohn bin, der sich einen Scheiß um andere schert. Solange ich drauf bin, kann ich mich selbst als den tollsten Hecht im Teich betrachten, doch sobald ich mal für ein paar Minuten zu nahe am Down bin, bemerke ich wieder, dass ich in Wahrheit auch nur dämlich bin.

Gerade find ich mich aber immer noch ziemlich cool und würd mir wahrscheinlich selbst einen blasen, wär ich wer anders, das muss gestern also ein echt heftiger Hit gewesen sein, so lange halt ich es nämlich eigentlich gar nicht durch. Allerdings braucht man für dieses abscheuliche Weib da auch eine verfickte Überdosis, um überhaupt einen hoch zu kriegen.

»Gnade Gott, du rufst mich nicht an«

Schnurrt sie und schlüpft in ihre Jeans. Warum trägt sie keine Unterwäsche? Glaubt sie etwa, sie wird öfter flachgelegt? Traurig eigentlich, aber mit diesem Gesicht leider völlig unmöglich. Wobei, mit einer Papiertüte auf dem Kopf vielleicht. Eine, in die vorher noch keiner gekotzt hat. Nein, wenn ich recht überlege, wäre die Schlampe hier dann immer noch unförmig.

Ja, ihre Hüften sind ziemlich breit, aber da kann sie noch so ein gebährfreudiges Becken haben, wenn der Rest ihres Körpers dermaßen unansehnlich ist, dass meine Latte schon stirbt, bevor ich ihr Gesicht sehe. Gut, dass die anderen nicht hier sind. Dimmu würde mich auslachen, die dumme Fotze, weil ich ihr von Anfang an sage, dass ich sie nur nicht ficke, weil ich sie abartig hässlich finde. Deshalb ist sie auch nur eine Freundin für mich, andernfalls wäre das gar nicht möglich.

»Ich schwöre, ich ruf dich heute Abend an, aber jetzt muss ich wirklich gleich gehen«

Behaupte ich und freu mir dabei wieder einmal ein zweites Loch in den Arsch, weil ich ja so ein unverschämt guter Lügner bin und dabei noch gut aussehe, das ist doch den anderen gegenüber nicht fair. Ich muss der Auserwählte sein, wenn mir alle Aspekte der Schönheit auf einmal zugeteilt wurden. Vielleicht war ja deshalb nichts mehr für die anderen übrig. Ja, das muss es wohl sein.

»Vergiss nicht, dich zu melden«

Meint die Schlampe noch und knöpft ihre Strickjacke zu, sie trägt weder Shirt noch BH darunter. Wäre sie hübsch, würde ich es ja fast geil finden, aber auch ein bisschen zu einfach. Ich habe schließlich Geschmack und brauche die Herausforderung. Ein nacktes Mädchen, das sich mir auf den Schoß wirft, nimmt mir da die ganze Arbeit ab und das kann ich gar nicht leiden.

»Ganz bestimmt nicht, aber ich muss echt zur Arbeit«

Einen fetten Scheiß muss ich. Urlaub hab ich, weil mein Chef ein rückgradloser Arsch ist, der mir nicht widerspricht, wenn ich ihm sage, dass ich die nächsten zwei Wochen nicht im Büro aufkreuze. Er weiß ja, dass ich sein bester Mann bin und deshalb bezahlt er mich auch dann, wenn ich nicht arbeite. Einfach, damit er seine Firma weiterhin mit mir schmücken kann. Ich glaube, ich hab schon anderthalb Monate nicht mehr richtig gearbeitet. Mein Leben ist halt das beste.

Ich begleite sie Schlampe noch zur Tür und sie warnt mich, dass ich sie nicht vergessen soll. Wie soll ich denn etwas vergessen, das mir nie wichtig war? Ich kenne nicht einmal ihren Namen und verabschiede mich trotzdem schnell von ihr. Auf diesen Schreck brauch ich jetzt echt einen Hit und zwar schnell.

Ja, mein Versteck ist scheiße, aber wenn ich mein Zeug zu gut verpacke, weiß ich selbst nicht mehr, wo es liegt, deshalb sind meine Tütchen und das Besteck immer in einem der Sofakissen. Das kann ich mir gut merken. Ist mir doch scheißegal, ob das zu klischeehaft und wie aus einem beschissenen Film ist, dessen Regisseur keine verfickte Ahnung hat, worum es beim Drücken geht.

Voller Vorfreude reiße ich den Bezug von dem Kissen, in dem ich einen fetten Klumpen spüre. Das muss meine Rettung sein, denke ich ganz leise und verstohlen bei mir und öffne den Reißverschluss. Breit und dreckig grinsend greife ich in die weichen Federn, denn ich brauch jetzt schnell einen Hit. Ich freu mich schon, mir einen Schuss aufzukochen, da zieh ich eine verfickte leere Tüte und ein Feuerzeug aus dem Kissen.

Die Fotze hat mir doch tatsächlich das Heroin gestohlen, ich glaub es nicht. Die ist gerissener, als ich dachte und ich bin völlig baff. Das heißt dann wohl, dass ich wieder zur Pestkönigin muss, denn wenn ich nicht drauf bin, kann ich mir scheiß Neukölln echt nicht antun. Ich glaub aber, ich sollte mir ein Taxi nehmen, denn selbst fahren ist heute früh noch nicht drin.


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top