Kapitel 1
Ich sitze seit Stunden im Verhörraum der Dresdner Polizeistation. Keine Ahnung wie und vorallem warum ich her gekommen bin. "Haben Sie diesen Mann getötet?!", schreit ein Polizist zum gefühlt hundertsten mal, vermutlich der Typ der den Bösen Bullen spielt. Er hält mir zum wiederholten Male ein Foto von einem Mann vor die Nase. "Keine Ahnung", sage ich, "kann sein. Ich war besoffen... Ich weiß nur noch, dass ich in so ner Bar war!". Der andere Polizist schiebt mir noch eine Aspirin zu, "sicher?", fragt er. Ich überlege, "könnte auch ne Disco gewesen sein", antworte ich.
"Die Sache ist Toternst!", schreit der böse Bulle wieder. Ich fange an zu lachen. Beide schauen mich verständnislos an. "Oh...", sage ich, "ich dachte das sollte ein Wi-... Ach egal...". Der böse Cop schüttelt den Kopf und der gute fragt ob er meinen Anwalt kontaktieren soll. "Neiiin!", Brülle ich panisch, "das kann ich mir doch nicht leisten! Ruft lieber meinen Mitbewohner an, ich glaube der war die ganze Zeit mit mir unterwegs". Der Polizist nickt und ich gebe ihm die Nummer.
Etwa dreißig Minuten später kommt Tobi, mit einer aufblasbaren Sexpuppe unterm Arm und den dunkelsten Augenringe die ich jemals gesehen habe ins Zimmer. Ich kann mich nicht mehr zurück halten und fange laut an zu lachen. "Na Tobi", presse ich atemlos hervor, "Hast du deine Freundin mitgebracht?". Tobi Schnaubt, "das war der schlechteste Witz seit langem".
"Ach", sage ich, "schau dich mal um!".
"Was meinst du?", fragt er verwirrt.
"Wir beide", fange ich an, "sind in Dresden, in einer Polizeistation. Überleg' doch mal!".
Tobi nickt. "Stimmt", sagt er, "Was machen wir denn in Dresden?".
Einer der Polizisten, der böse Bulle, hält erneut das Bild hoch.
"Tobi?", ich schaue meinen Mitbewohner fragend an.
"Hm?", er schaut zu mir.
"Hab' ich den Typ da... Du weißt schon... gekillt", ich zeige auf das Bild, Tobi schaut darauf und schüttelt den kopf.
"Nee", sagt er, "wir waren die halbe Nacht lang in einer Kneipe und dann wollten wir heim aber haben das Auto nicht gefunden und du bist in die Spree gefallen", erklärt er.
"Ist die Spree nicht ganz wo anders?", frage ich verwirrt.
"Ach keine Ahnung", meint Tobi, "auf jeden Fall bist du irgendwo ins Wasser gefallen. Ich war noch nie gut in Erdkunde".
"Dachte ich mir", sage ich, "dann können wir ja jetzt gehen". Ich stehe auf, nehme Tobis Arm und renne...
Zwei Wochen später
Ich sitze in einer Zelle und kratze mit einem Lidl Schlüsselanhänger einen vierzehnten strich an die Wand, neben mir auf dem Bett liegt Tobi und spielt leise Mundharmonika...
Is anybody out there hearing me?
Set me free!
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