Chapter 14 - preparation
Wenige Minuten später liege ich nackt auf einem harten metallenen Tisch, umgeben von drei sonderbar aussehenden Menschen. Mein Vorbereitungsteam, bestehend aus Venia, Octavia und Flavius. Venia it eine Frau mit blauen Haaren und goldene Tattoos zieren ihr Gesicht über den Augenbrauen. Octavia ist eine eher rundliche Frau, deren Körper leicht grün wirkt. Flavius hat orangefarbene Korkenzieherlocken und trägt dazu lilanen Lippenstift. Ich muss sagen ich verstehe nicht viel von Mode, Make-up oder sonstigem in der Richtung, umso weniger verstehe ich die Leute hier im Kapitol, aber diese Farbkombination von lila und orange hätte wirklich nicht sein müssen. Zusätzlich zu ihrem Ausehen kommt noch die Art wie sie reden. Sie reden viel zu schrill, viel zu piepsig und haben eine komische Art Dinge zu betonen. Aber irgendwie find ich sie süß. Sie wirken wie kleine Kinder.
In den kommenden Stunden wird mein Körper mit einem körningen Schaum abgeschrubbt, der den Dreck von meinem Körper entfernt. Meine Haare werden entknotet und gebürstet. Ich bekomme eine Pediküre, sowie eine Maniküre. Anschließend werden mir sämtliche Körperbehaarungen entfernt und ich liege da wie ein gerupftes Huhn. Mein Körper prickelt und ich werde mit einer Lotion eingeschmiert, die meine Haut sofort beruhigt.
Als sie fertig sind betrachten sie mich eingehend und scheinen mit ihrer Arbeit zufrieden zu sein. Ich lächle sie an und versuche ein ehrliches dankeschön hervorzubringen. "Ach was kleines, kein Problem. Du siehst schon jetzt so viel schöner aus, warte ab bis Cinna erstmal fertig mit dir ist.", sagt Flavius mit einer wegwischenden Handbewegung, "Wir werden ihn direkt holen gehen." Mit diesen Worten verlassen sie alle drei den Raum und ich stehe alleine da. Was für sonderbare Menschen, denke ich und betrachte den kalten, leeren Raum. Und schlagartig überkommt mich ein Gefühl der Einsamkeit. Ich war noch nie so weit weg von zuhause, so weit weg von Mom und Katniss.
Doch mir bleibt nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn kurze Zeit später kommt ein großer, junger Mann herein; das muss Cinna sein. Mein Stylist. Er sieht verblüffent normal und so gar nicht wie alle anderen Bewohner des Kapitols aus, was ihn für mich direkt sympathischer macht. Er hat kurze braune Haare und trägt schlichte, schwarze Klamotten, das einzig auffällige ist ein goldener Eyeliner, welcher seine Augen betont.
"Hallo Prim, ich bin Cinna. Dein stylist.", sagt er mit ruhiger Stimme. Ich erwiedere einen zögernden Gruß und fühle mich unter seinem durchdringenden Blick, mit dem er jeden Zentimeter meines Körpers betrachtet, wie ein kleines Kind. "Du darfst dir ruhig etwas überziehen. Lass uns in den Nebenraum gehen, etwas essen und ein bisschen plaudern." Neben dem Tisch, auf dem ich die ganze Zeit über lag, steht ein kleiner Hocker, über dem ein Morgenrock hängt. Ich streife ihn mir über und folge Cinna in eine Art Salon, der dem genauen Gegenteil des Erneuerungsstudios entsprach. Dieser Raum war stilsicher eingerichtet und entsprach dem typischen Bild des Kapitols. Wir setzten uns an einen großen runden Tisch, auf dem schon sämtliche Speisen standen. Mir läuft buchstäblich das Wasser im Mund zusammen und wir machen uns ans Essen. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie hungrig mich die Prozedur vorhin gemacht hatte.
Irgendwann ergriff Cinna das Wort: "Portia, die Stylisten von Peeta, und ich haben uns dieses Jahr was ganz besonderes für euch überlegt. Wir überlegen euch komplementär zukleiden. Wie du weißt, ist es üblich, das besondere Merkmal eines jeden Distrikts wiederzuspiegeln." Ja das war es. Bei der Eröffnungszeremonie soll man etwas tragen, das an den wichtigsten Wirtschaftszweig des Distrikts erinnert. Distrikt 3 zum Beispiel Fabrik, Distrikt 4: Fischerei, Distrikt 11: Landwirtschaft. Und in unserem Fall, Distrikt 12: Bergbau. Für gewöhnlich wird unser Distrikt in einfache Bergarbeiterklamotten gesteckt. Doch einmal wurden unsere Tribute splitternackt, nur mit schwarzem Kohlenstaub und einer einfachen Stirnlampe, dargestellt. Deshalb mache ich ich auf das schlimmste gefasst.
"Also Portia und ich finden, dass die Sache mit den Bergarbeitern ein wenig übertrieben wird. So würde sich niemand an dich erinnern. Aber wir beide halten es für unsere Aufgabe, die Tribte aus Distrikt 12 unvergesslich zu machen." Ich höre ihm gespannt zu und er fährt fort: "Das heißt wir werden weniger die Kohleförderung in den Mittelpunkt stellen, als vielmehr die Kohle selbst. Und was machen wir mit der Kohle? Wir verbrennen sie. Du hast doch keine Angst vor Feuer, oder Prim?" Er sieht meinen Gesichtsausdruck und grinst.
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