Chapter 13 - the capitol

Nachdem wir die Zusammenfassung der Ernten gesehen haben, verschwinde ich in meinem Abteil. Ich setzte mich auf mein Bett und starre aus dem Zugfenster. Bäume rauschen an uns vorbei und in der Ferne sehe ich Lichter eines anderen Distrikts. Vielleicht 7? Oder 10? Ich weiß es nicht.

Ich denke an an meinen Distrikt. Die Leute in den Häusern, die jetzt langsam zu Bett gehen. Wie viele Eltern und Kinder wohl gerade dabei sind einzuschlafen, glücklich darüber dass sie nicht gezogen wurden bzw. ihre Kinder. Ich stelle mir unser Haus vor. Was meine Mutter und Katniss wohl gerade machen? Haben sie das Abendessen heruntergebracht? Haben sie geweint? Haben sie miteinander geredet und sich gegenseitig getröstet? Oder zeigt Katniss unserer Mutter immernoch die kalte Schulter? Bleibt meine Mutter stark oder ist sie schon in ihre Trauer zurückgefallen? Werden sie sich gut um meine Ziege und Butterblume kümmern?

Beim Gedanke an Zuhause zieht sich meine Brust zusammen. Es schmerzt und ich fühle mich alleine. Wie gerne ich jetzt bei ihnen wäre, meiner Mutter und Katniss. Aber sie sind schon Kilometer weit entfernt und ich werde sie nie wieder sehen.

Ich wende mich vom Fenster ab und hole ein Nachthemd aus der Schublade. Ich ziehe mich um und lasse mich ins Bett fallen. Die Laken sind aus weichem, seidigen Stoff und die Bettdecke spendet sofort wärme.

Dieser Tag war endlos. Es kommt mir vor, als wäre es eine Ewigkeit her, dass ich mich heute morgen für die Ernte fertig gemacht habe. Eine einzelne Träne läuft seitlich meine Wange hinunter. Wie gerne ich jetzt bei ihnen wäre. Vielleicht ist das ja alles nur ein schrecklicher Albtraum und wenn ich wieder aufwache liege ich zuhause in meinem Bett. Meine Augenlieder werden schwer und langsam werde ich vom Zug in den Schlaf geschaukelt.

Am nächsten Morgen werde ich durch ein Klopfen geweckt. Effies Stimme dringt durch die Tür: ,,Prim! Aufstehen! Das wird ein ganz, ganz großer Tag heute." Ich stehe auf und hole mir Sachen aus der Kommode und ziehe sie an. Ich hatte von gestern noch den Zopf drin, doch er ist halb auseinander gefallen. Also bürste ich meine Haare kurz durch und stecke sie anschließend hoch.

Als ich den Speisewagen betrete, sitzen Haymitch und Peeta bereits am Tisch. Peeta lacht und Haymitch schmunzelt. Die beiden scheinen sich gut zu amüsieren. Haymitchs Gesicht ist rot und aufgedunsen. Sieht nicht so aus als hätte er sich in den letzten Tagen mal gewaschen. Igitt... Effie huscht an mir vorbei und lässt sich neben Haymitch nieder. ,,Setzt dich liebes.", sagt sie, während sie sich eine Tasse mit Kaffee auffüllt. Ich lasse mich gegenüber von ihr, neben Peeta auf den Stuhl fallen. ,,Morgen.", ruft er mir lächelnd zu und ich erwidere seine Begrüßung halbherzig.

Kaum das ich sitze, bekomme ich eine riesige Platte mit Essen serviert. Eier, Schinken, haufenweise Bratkartoffeln. Eine Schale mit Obst, ein riesiger Korb, der vollgestopft ist mit Brötchen. Ein Glas mit Orangensaft, eine Tasse Kaffee und eine weitere Tasse mit einem tiefbraunem Getränk, das ich nicht kenne. Orangensaft habe ich bisher erst einmal getrunken. Und was den Kaffee betrifft habe ich ihn einmal probiert und nie wieder angefasst. Aber wir konnten ihn uns sowieso fast nie leisten. Meine Mutter liebt Kaffee. Peeta deutet auf die Tasse, deren Inhalt ich nicht kenne: ,,Probier das! Das ist heiße Schokolade. Schmeckt wirklich gut." Wie um es mir zu demonstrieren, nimmt er einen Schluck aus seiner Tasse und hält den Daumen in die Höhe. Ich muss grinsen und nehme ebenfalls einen Schluck. Es ist wie eine Geschmacksexplosion auf meiner Zunge. Es ist eine heiße, süße und cremige Flüssigkeit, die wirklich außerordentlich gut schmeckt. ,,Und?", fragt Peeta und schaut mich erwartungsvoll an. Als Antwort halte ich meinen Daumen hoch und wir müssen lachen.

Ich schaufle alles Essen in mich hinein, bis ich kurz vorm platzen bin. Dann lehne ich mich zurück und beobachte die anderen. Peeta ist ebenfalls fertig, nimmt jedoch immer noch kleine SChlucke von der heißen SChokolade. Haymitch hat fast gar nichts gegessen und trnikt dem Geruch nach zu urteilen irgendwas alkoholisches. Effie genießt ihren Kaffee.

,,Also", sagt Peeta, ,,sie sind unser Mentor. Reden wir über die Arena. Haben sie Tipps? Irgendwelche Ratschläge?" ,,Da hast du recht mein Junge. Und hier ist mein Ratschlag für dich: bleib am Leben.", sagt Haymitch und prustet los. Ich wechsel einen Blick mit Peeta, der die Augen verdreht. ,,Sehr witzig. Ich meine einen richtigen Ratschlag.", Peetas Gesichtsausdruck wirkt ernst. Wenn er mich so angucken würde, wenn er mir in der Arena so gegnüber stehen würde, würde ich sofort das Weite suchen.

Haymitch schweigt, mustert uns prüfend, dann nimmt er einen tiefen Schluck aus seinem Glas. Dann setzt er zum reden an: ,,Also... lasst es mich so formulieren." Er macht eine theatralische Pause, dann holt er tief Luft, ,,aber ihr werdet es dort so oder so nicht lebend raus schaffen. Macht euch da keine großen Hoffnungen." Na ganz toll... Wenn das nicht der beste Mentor ist, den man sich vorstellen kann. Jetzt kann ich erst recht davon ausgehen, dass ich niemals wieder nach Hause komme. Ohne Unterstützung habe ich nicht mal Ansatzweise den Hauch einer Chance.

Plötzlich springt Peeta auf und haut mit seiner Faust auf den Tisch, dass das Geschir scheppert. Ich zucke zusammen. ,,Jetzt hören sie mir mal zu!", anklagend deutet Peeta mit dem Finger auf Haymitch. ,,Es ist ihre Pflicht uns zu beraten. Uns beizustehen. Uns zu helfen. Für uns Sponsoren suchen, damit wir in der Arena irgendwie überleben können. Damit wir eine Chance haben zu überleben. Wir wissen alle ganz genau, dass nur einer am Ende übrig bleibt... Es ist kein Wunder, dass Distrikt 12 schon seit Jahren keinen Sieger mehr hervorgebracht hat, wenn sie immer so sind." Peeta schnaubt vor Wut. Überrascht schaut Haymitch ihn an: ,,Nanu, was haben wir denn da?" Er beobachtet Peeta, der angespannt auf dem Tisch herumklopft. ,,So jetzt beruhigen wir uns alle erstmal ein wenig, dann können wir in ruhe darüber reden." Beschwichtigend hebt Haymitch die Arme und Peeta lässt sich zurück auf den Stuhl fallen. ,,Nun gut. Ich werde nochmal darüber nachdenken. Ich werde ja sehen, wie ihr euch in dem Training schlagen werdet, dann entscheide ich ob ihr es auch wirklich Wert seid, mir die Mühe zu machen euch zu helfen. Aber vorerst... wir sind in ein paar Minuten im Kapitol. Ihr werdet euren Stylisten übergeben. Egal was sie mit euch vorhaben, lasst es einfach über euch ergehen. Klar?" durchdringend schaut Haymitch uns an. Ich nicke eifrig, froh darüber, dass er es sich nochmal überlegt. Peeta scheint noch nicht ganz zufrieden zu sein, doch schlißlich nickt auch er. ,,Gut, dann hätten wir das ja geklärt." Er erhebt sich von seinem Stuhl, schnappt sich eine Schnapsflasche vom Tisch und verlässt das Abteil. Auch Effie, die nicht ein Wort gesagt hat steht auf und verlässt mit einem Nicken ebenfalls das Abteil. Peeta und ich bleiben schweiged zurück.

Ich durchbreche als erste das Schweigen: ,,Was hälst du davon?" ,,Nicht viel...", antwortet Peeta ,,aber es ist immerhin besser als gar nichts. Wenn wir uns genug anstrengen, haben wir wenigstens noch Hoffnung." Ich nicke, dann verfallen wir wieder in Schweigen. Ich gebe Peeta recht, es ist besser als gar nichts.

Dann wird es plötzlich dunkel. Wir müssen wohl in den Tunnel gefahren sein, der durch das Gebirge hinauf zum Kapitol führt. Kurze Zeit später wird der Zug langsamer und gleißendes Licht strömt durch die Fenster ins Abteil. Ich stürze zum Fenster, als mein Blick auf das Kapitol fällt. Die Stadt wirkt riesig. Gebäude in allen Farben ragen in den Himmel, glänzende Autos fahren über die asphaltierten Straßen und hunderte Menschen bewegen sich auf den Straßen. Sie sind eigentümlich gekleidet, wohlgenährt mit bunten, wunderlichen Haaren und bamalten Gesichtern.

Als die vielen Leute den Zug entdecken, zeigen sie aufgeregt auf uns. Für einen kurzen Moment bin ich überwältigt von all den Eindrücken. Ich hätte gerne noch länger einen Blick auf die Stadt geworfen, doch dann fahren wir schon in den Bahnhof ein und meine Sicht wird versperrt.


Heyy :D

Ich weiß ihr habt in letzter Zeit nicht viel von mir gehört, aber war in letzter Zeit einfach echt selten auf Wattpad, weil ich kaum Zeit dazu hatte. Aber dann habe ich gesehen wie viele meine Geschichte schon gelesen haben und eure netten Kommentare gelesen und das motiviert mich gerade mega weiterzuschreiben. Also vielen danke an jeden <3


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