Das Interview

"Kleines du musst auf stehen. In einer Stunde ist das Interview", flüstert mir jemand ins Ohr. Aber ich bin viel zu müde um auf zu stehen. Ich tue also so als würde ich ihn nicht hören.
"Annie, ich weis das du mich hörst. Deine Augen haben gezuckt! Komm schon stehe auf. Wir müssen uns auch noch fertig machen. Wir haben nach dem Interview noch zu tun. Die Zuschauer im Studio sind potenzielle Sponsoren. Also müssen wir uns unter die Leute mischen," flüstert Finnick.
Ich seufze und reibe mir die Augen.
"Wobei für mich bräuchtest du dich gar nicht hübsch machen. So verschlafen bist du auch sehr hübsch", meint er mit einem Grinsen.
"Ja genau mit den Harren im Gesicht und dem Sabber", lach ich ironisch und streiche mir die Harre aus dem Gesicht.
"Ich finde man kann einen Menschen am besten einschätzen wenn man weis wie er sich beim aufwaschen verhält," erklärt Finnick und streicht mir eine Strähne, welche nicht an ihrem Platz bleiben wollte, zurück hinters Ohr. Ich konnte deutlich spüren wie meine Wangen anfingen zu Glühen. Finnick lächelt mich an und steht dann auf. Als er steht, hält er mir die Hand hin. Ich ergreife sie und er zieht mich mit Schwung zu sich. Dabei fängt Finnick mich eher auf als, dass ich von selbst auf den Boden stehen würde. Ich spüre seinen Herzschlag an meiner Wange und wieder wurde mir klar wie viel kleiner ich doch war als er. Aber jedes Mal wenn er mich in seine Arme nimmt habe ich das Gefühl die Größte zu sein.
"Ich will da nicht hin. Kann ich nicht einfach hier bleiben und auf dich warten?", frag ich an seiner Brust.
"Tut mir leid, Kleines. Aber wir zwei werden erwartet und sollte jemand nicht kommen, werden Friedenswächter dich dazu zwingen. Ich möchte nicht, dass dir jemand weh tut", erklärt Finnick leise. Ich seufze und löse mich von ihm. Finnick lächelt und begleitet mich noch zur Tür.
"Ich freu mich auf den Abend. Ich werde dich nicht allein mit allen lassen, versprochen", sagt er bevor er die Tür hinter mir schließt. Das ist doch wenigstens ein kleiner Lichtblick, in all dieser Dunkelheit. Ich öffne meine Tür und werde gleich von meinem Vorbereitungsteam begrüßt. Sie schicken mich ins Bad und danach machen Sie sich an mir zu schaffen. 
Eine Dreiviertelstunde später stehe ich vor dem Spiegel und staune wie immer. Joel hat für mich ein ärmelloses Kleid entworfen, welches hellgrün ist und mit Glitzersteinchen besetzt. Durch die Farbe sehe ich nicht mehr ganz so blass aus. Meine Harre haben sie zu einem halben Kranz geflochten und der Rest meiner Harre fällt mir über die linke Schulter. Beim Make up haben sie gespart und mir nur Wimperntusche und Lippglos auf getragen.
"So süße, du wirst heute Abend die Hübscheste sein. Du brauchst dich nicht zu fürchten, keiner würde einem so wundervollen Mädchen etwas abschlagen", flötet Felix hoch erfreut über seine gelungene Arbeit. Ich nicke nur und verlasse mein Zimmer.
"Wow. Du siehst ja noch hübscher aus als nach dem Aufstehen", meint eine Stimme und als ich auf blicke sehe ich Finnick an seiner Tür lehnen. Er trägt ein weißes Hemd zu einer schwarze Hose und in seiner Hand hält er ein dunkel blaues Jacket.
"Danke, das Kompliment gebe ich gerne zurück. Du siehst echt klasse aus", sage ich leise, während Finnick auf mich zu kommt.
"Dankeschön, Kleines. So wollen wir dann mal?", mit diesen Worten hält er mir den Arm hin. Ich hark mich unter und wir gehen zum Aufzug. Wir fahren runter ins Studio und werden gleich zu unseren Plätzen gescheucht. Der Saal ist bis auf den letzten Platz besetzt und auf der Bühne sind auch schon die Tribute versammelt. Ciezer Flickermann begrüßt alle und dann geht es auch schon los. Ich bekomme von allen sehr wenig mit, weil ich zu sehr damit beschäftigt bin ruhig zu bleiben obwohl ich am liebsten Weg laufen würde. Doch als die Hälfte vorbei ist, legt sich eine Hand auf meine. Ich blicke auf und sehe Finnick in die Augen. Er lächelt beruhigend und drückt meine Hand. Ich erwidere den Druck und fühle mich gleich viel ruhiger.
"Das waren unsere Tribute. Bitte einen Kräftigen Applaus!", ruft Ciezer und damit ist das Interview beendet. Finnick steht auf und zieht mich mit sich. Hinter der Bühne treffen wir auf Johanna und Niklas. Beide grinsen breit und Finnick meint auch gleich: "Das habt ihr sehr gut gemacht! Wirklich eine tolle Arbeit. So können wir auf jeden Fall drauf aufbauen."
"Danke. Gott war ich auf geregt! Aber ich glaube, du hast mir wirklich sehr geholfen Annie," meint Johanna und blickt mich an.
"Ich? Was habe ich den gemacht um dir zu helfen?", frage ich verwundert.
"Du hast mir gezeigt das man alles schaffen kann wenn man sich anstrengt. Außerdem stehst du auch hier und ich weis wie wenig du, das willst", erklärt sie mir. Ich blicke auf den Boden und würde am liebsten darin versinken. Ist es so offensichtlich, dass ich nicht mehr möchte?
Bevor ich aber antworten kann kommt der Mentor aus sieben mit seiner Tributin im Arm zu uns. Auf ihrem Gesicht sind die Spuren ihrer Tränen zu sehen.
"Ist alles in Ordnung, Johanna?", frag ich sie ohne darüber nach zu denken.
Sie sieht mich kurz erstaunt an dann lächelt sie und meint: "Es geht schon, danke. Meinen Glückwunsch übrigens zu deinem Sieg letztes Jahr."
Ich schüttelte den Kopf und merkte wie ich näher an Finnick heran trat um irgendwie Schutz zu finden.
"Ich möchte keine Glückwünsche für etwas was falsch ist. Ich währe lieber gestorben als jetzt hier zu stehen und mir das an zu hören. Ich bin eine Mörderin und werde nie wieder etwas anderes sein können", flüstere ich erstickt.
"Hey es ist alles gut, Kleines. Sie hat es nicht so gemeint. Sie sieht in dir nur die Hoffnung selbst nicht unter zu gehen. Komm wir müssen los", redet Finnick auf mich ein und greift mich dabei vorsichtig am Arm. Als ich mich noch mal umsehe sehe ich wie Johanna zu ihrer Namensschwester etwas sagt und diese nickt. Der Sieger aus sieben schaut uns nach und schüttelt den Kopf über irgendwas.
"Ich möchte nicht da hin, Finny", flüstere ich.
"Ich jetzt auch nicht mehr aber wie gesagt wir müssen leider," flüstert er zurück und zieht mich an sich.

"Okay, Annie, einfach Lächeln und freundlich nicken. Du brauchst nicht reden außer ich kann nicht für dich Antworten, okay?", ermutigt mich Finnick als wir vor einer Tür stehen, hinter welcher die Zuschauer auf halten. Ich nicke und wir treten ein. Alle anwesenden drehen sich zu uns um. Wir sind die letzten und natürlich wollen alle die Siegerin sehen. Einer nachdem anderen fangen sie an zu klatschen. Finnick verbeugt sich elegant und zeigt dann auf mich. Ich stehe nur wie erstarrt da, bis ich begreife das man auch von mir eine Verbeugung bzw. einen Knicks erwartet. Rasch knickse ich und es wird noch lauter applaudiert. Finnick hält mir den Arm hin und ich ergreife ihn dankbar. Dann führt er mich in den Raum. Die Aufmerksamkeit lässt langsam ab, da jetzt wo auch ich anwesend bin, endlich das Bluffe eröffnet ist. Finnick geht auf eine Gruppe von jungen Frauen zu und fragt dann Charmant: "Guten Abend, die Damen. Dürfen wir uns einen Augenblick zu Ihnen Gesellen?"
Die vier Frauen kichern und nicken.
"Ich hoffe ihnen haben unser Tribute zu gesagt? Ich bin mir nicht ganz sicher ob klar geworden ist wie viel Talent die zwei doch haben," meint Finnick und sieht dabei aus als würde er sich wirklich Sorgen machen.
"Oh nein, sie waren hervorragen. Jeder von ihnen hat seine Stärke sehr gut hervor gebracht," flötet eine im lila Kleid und lächelt ihn an.
"Da bin ich aber beruhigt. Nicht jeder hat so eine toll Hilfe, wie ich mit Annie. Sie hat wirklich was drauf," lächelt Finnick und grinst mich an. Ich schüttle nur den Kopf und werde rot. Denn was immer das hier wird, dass ich eine Hilfe war stimmt nicht.
"Oh da können Sie sich aber Glücklich schätzen, Finnick. Ich mag übrigens Ihr Kleid, Annie, es steht Ihnen wirklich sehr gut," flötet eine andere mit blauen Haaren.
"Danke, ich mag es auch sehr gerne," bedanke ich mich leise.
"Gut, die Damen wir müssen weiter. Aber sie wissen ja sobald es los geht sind wir immer für ihre Unterstützung erfreut," meint Finnick und zieht mich weiter.
So geht es den ganzen Abend lang. Von einer Gruppe zur nächsten, hier ein paar nette Worte getauscht, dort ein Kompliment gemacht. Und über alle immer wieder unsere Tribute an gepriesen , als seinen sie im Sonderangebot. Am Ende hatte ich kaum mehr als fünf Sätze gesagt und war trotzdem fix und fertig. Finnick lächelte und lächelte. Er hatte sein Dauergrinsen auf Gesetz und war so Charmant und schmeichelt wie nur wenige andere. Ich bewunderte ihn dafür wie locker er das alles nahm und wie viele ihn wirklich zu verehren schienen. Finnick war die Ruhe in Person und alle ließen sich davon anstecken, aber ohne ihn währe ich hier mehr als verloren gewesen.
Es musste schon weit nach Mitternacht sein, als er zu mir meinte: "Wollen wir gehen, Annie?"
Er hatte mich den ganzen Abend über nicht mehr Kleines genannt und ich verstand nicht warum. Aber ich nickte auch weil ich nichts lieber wollte als hier weg. Finnick nahm mich wieder am Arm und wir verließen den Saal. Im Aufzug zog er mich an sich und flüsterte: "Das hast du wirklich toll gemacht, Kleines."
Es lief mir warm den Rücken runter und ich drückte mich an ihn.
"Ohne dich hätte ich es aber nicht geschafft, Finny", flüstere ich.



Hallo zusammen,
Ich möchte mich ganz herzlich bei @mvrftr bedanken, dass sie so ein cooles Cover gemacht hat. Ich kann sowas einfach nicht und erst recht nicht in dieser kurzen Zeit. Danke😘

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top