Kapitel 18
Mayas POV.
„Orkízomai na eínai to mélos tou sidírou tou Àngelos tou Thanátou. (Ich gelobe, für immer das eiserne Mitglied der Todesengel zu sein)" , sagte ich und Thénia, die obere, mächtige und erfüllte schloss ihre langen schlanken Finger um meine Hände. Sie nickte und sah mir intensiv in die Augen. Ich schrie auf und bekam keine Luft. Ich schnappte nach Luft, aber ich spürte keinen Windstoß, der in meine Lungen strömte. Ich schrie weiter und Thénia sah mir immer noch in die Augen. Ich krümmte mich, aber sie hielt mich fest und ihre Augen banden mich an sie.
Im nächsten Moment blickte sie zu Boden und ließ meine Hände los. Ich sackte auf den Boden und sog gierig die Luft ein, die meine Lunge nun füllte.
Thénia sah mich, wie ich auf dem Waldboden kauerte an und lächelte.
Sofort hatte ich genug Luft bekommen, stand auf und zupfte an meinem langen, schwarzen Gewand.
Thénia nickte mir zufrieden zu und ich schwor etwas wie Stolz in ihrem Blick zu sehen.
Ich nickte respektvoll, aber auch selbstbewusst zurück und stellte mich auf meinen Platz im Kreis. Dieser war nun direkt neben Thénia. Vor noch vier Wochen war das Zoés Platz gewesen, aber ich hatte das Duell gewonnen und bin nun ein Táfos. Das heißt übersetzt so viel wie „Grab". Derjenige, der diesen Namen trägt ist Thénia (oder eines andere oberen) Stellvertreter, Berater und sozusagen, das Grab, wenn sie Sterben würde. Sie würde all ihr Vertrauen in mich geben, wenn sie nicht mehr wäre. Ich würde alles leiten und weiterführen müssen. Hätte ich das Duell nicht gewonnen, wäre es jetzt immer noch Zoé.
„Wir haben in! Er will uns! Er will einer der unseren sein! Bastian, der Krieger, hat sich für unsere Seite entschieden! Er wird für uns in den Krieg ziehen! Wer werden Die Engel vernichten!", schrie Thénia in die Menge und war sichtlich erfreut.
Bastian hatte sich für uns entschieden?! Er würde in den Krieg zweier Welten ziehen?! Er würde sterben! Egal, für wen er kämpft! Bastian...
Ich machte mir Sorgen um ihn. In diesem Moment fiel mir wieder ein, was er bei unserer letzten Begegnung gesagt hatte. „Geh jetzt, Maya. Sonst werden dich die Engel erschießen." Er hatte sich nicht für uns entschieden! Sonst hätte er sich nicht auf diese Viecher namens Engel berufen! Er hatte mich gekränkt, hatte meine Ehre in den Dreck gezogen! Ich wusste aber auch, dass er es nicht war, der diese Worte gesagt hatte. Es war seine „innere Stimme" . Diese Mistviecher, die sich Engel nennen, hatten Besitz von ihm genommen. Sie manipulierten ihn. Er würde alles tun, was sie sagen. Bastian war so leicht zu beeinflussen.
Ich hatte ihn innerhalb zweier Nachhilfestunden um den Finger gewickelt. Er hing an mir wie ein kleines Kind an seiner Mutter.
Ich hatte in unter Kontrolle. Er kam jede Nacht zu mir und sah somit meine wirkliche Gestalt nie. In der Dunkelheit konnte ich ihn besser beeinflussen, da er dachte, unsere nächtlichen Treffen wären etwas Besonderes von uns. Er meinte, wir wären einzigartig und das Schönste auf der Welt. Er dachte, ich würde ihn lieben...
Bei diesem Gedanken wurde mir schlecht und ich wurde so unendlich traurig. Er hatte mich geliebt und er hatte gedacht, seine Liebe würde erwidert werden. Ich hatte ihm gesagt, ich würde ihn lieben und habe sogar seinen Heiratsantrag angenommen.
Ich hätte ihn auch ablehnen können und sagen ich bräuchte noch Zeit. Warum hatte ich das nicht gesagt? Warum habe ich sogar meinen Leuten aus der Schule und seinen und meinen Eltern davon erzählt. Es war meine Idee gewesen, es allen zu sagen. Ich hätte es doch auch einfach weiter verschweigen können. War um hatte ich Bastians Bild von mir seinen Eltern gezeigt? Warum habe ich so viel Überflüssiges getan? Er hatte es mir doch so oder so geglaubt. Warum hatte ich dann das alles getan? Ich hatte auch mit ihm geschlafen! Ich hätte das alles nicht tun müssen, habe es aber trotzdem alles getan und erst jetzt fällt mir auf, was ich da getan hatte. Ich war so seiner Welt verfallen, dass mir erst jetzt, wo ich nicht mehr in dieser bin, fällt mir auf, dass ich wie einer aus seiner Welt geworden bin. Warum? Ich weiß es nicht!
Ich überlegte fieberhaft warum ich das alles getan hatte. Mir fiel es nicht ein und ich hatte keine logische Erklärung dazu.
„Wir werden den Kampf gewinnen! Nie wieder werden wir die Ausgestoßenen sein oder unterdrückt! Wir werden herrschen!", schrie Thénia wieder. Ihre Augen glühten orange und wichen gerade einem grellen grün.
Was mache ich hier?! Ich bin ein Todesengel, der mit seiner Anführerin einen Menschen dazu zwingt, für sie zu töten und selbst zu sterben. Ich zwinge Bastian, meine große Liebe, dazu zu sterben. Warte... was?! Meine große Liebe?! Bastian?! Nein... Oder war das wirklich der Grund, warum ich die ganzen unnötigen Dinge getan hatte?
POV. Ende
Ich lag in meinem Bett und las ein Buch über Engel noch einmal. Warum wollten diese Wesen, dass ausgerechnet ich für sie kämpfe?! Hätten sie nicht irgendjemand anders fragen können? Oder besser gesagt: zwingen können? Ich kann doch gar nicht kämpfen. Ich bin nicht einmal mutig. Ein Außenstehender würde jetzt sagen: Du bist der Auserwählte. Wie in jedem Film. Aber ich bin kein Auserwählter. Ich bin nicht besonders, sondern nur ein ganz normaler Schüler der 10. Klasse, der nicht gerade gut in der Schule ist, große Liebesprobleme und riesiges Selbstmitleid hat.
Wahrscheinlich käme Aristéa noch einmal und würde sagen: Du kannst zaubern oder du kannst fliegen oder du kannst dich unsichtbar machen. Höchst wahrscheinlich von allem etwas. Aber warum?! Warum dieser ganze Aufwand?! Nur damit ausgerechnet ich, Bastian Kasta- Mayer, sterben muss? Kann mir nicht einmal jemand sagen, wie die alle auf mich gerade kommen? Habe ich so eine auffällige Ausstrahlung, oder was? Leuchtet diese bis in den Himmel oder wo diese Wesen sonst wohnen?
Ganz ehrlich, ich habe keine Lust besonders zu sein. Warum kann das nicht einfach ein schlechter Film oder ein Alptraum sein?
Erzähler POV.
Bastian versank in seinen Hoffnungen, Wünschen und Fragen. Er wollte nicht dieser Mensch sein, zu dem er geworden ist. Warum könnte er sein Leben nicht einfach zwei und ein halb Jahre zurückdrehen? Dann hätte er Maya nie kennengelernt und wäre nie in diese Situation gekommen.
Auch Maya versank in ihren Gedanken, während der Versammlung der Todesengel. Sie überlegte, ob sie Bastian wirklich liebte oder ob das wirklich alles nur ein Job gewesen ist. Warum hätte sie denn sonst diese unnötigen Dinge getan?
Die zwei vermissten sich und wollten eigentlich, ohne dass sie es zugaben, einfach nur noch zueinander finden. Maya würde Bastian seine Worte verzeihen. Schließlich waren es ja nicht seine Worte, sondern die der Engel. Auch Bastian würde Maya alles verzeihen. Er würde sie nur noch in die Arme schließen und lieben. Wäre Maya jetzt vor ihm, würde er alles vergessen und sie lieben. Aber sie war nicht da. So ging es auch Maya. Würde Bastian jetzt hier sein, wäre alles gut und zu zweit würden sie jede Hürde überstehen. Sie würden alles überstehen und ihre Liebe würde nicht daran leiden, sondern nur noch stärker und tiefer werden. Sie können nicht ohne den jeweils anderen leben, aber zugeben wollen sie es beide nicht.
Aristéa beobachtete friedlich Bastian. Sie macht sich aber auch Sorgen um ihn. Er ist so beeinflussbar und unwissend. Sie hatte ihn ins Herz geschlossen und würde ihn beschützen. Mit allem was sie hatte. Auch mit ihrem Leben. Mit allem.
Thénia ist währenddessen nur voll von Bösem, da sie sich mit den anderen der oberen 6 traf. Sie besprachen wie sie vorgehen im Falle Krieger Bastian.
Alles zusammen bluteten sie gleichzeitig im Herz. Sie weinten innerlich und fielen immer tiefer in ein Loch, aus dem sie nie wieder kommen würden. Sie würden in diesem Loch gefangen sein. Für immer.
************************************Hey Leute,
wie findet ihr, dass ich mal aus einer „Erzähler Perspektive" schreibe? Schreibt es mir mal bitte in die Kommentare. Es tut mir Leid, dass ich zur Zeit nicht mehr so oft update, aber Schule ist zur Zeit ein bisschen stressig.
Danke, für alles.
S.~
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