Kapitel 17
Ich sagte meiner Mutter, mir ginge es ganz schlecht. Ich hatte jetzt keinen Kopf für die Schule. Ich machte mir lieber Gedanken über die ganzen Sachen, die Aristéa mir gestern Nacht erzählt hatte. Sollte ich ihr diese ganzen Sachen glauben oder zu einem Psychiater gehen? Wahrscheinlich letzteres, aber ich konnte nicht aufhören an sie zu denken. Es konnte doch nicht an mir liegen, dass diese ganzen Dinge passieren, oder? Das mit den Visionen und den Träumen könnte ja auf meinem Mist gewachsen sein, aber der Rest? Bilde ich mir nur ein, dass Maya so anders geworden ist? Habe ich mir diesen ganzen Frauen im Wald nur eingebildet? Und was ist mit Aristéa, habe ich gestern Nacht die ganze Zeit mit mir selbst geredet und diese Erklärungen nur ausgedacht?
Ich kam zu dem Entschluss, dass ich einfach Aristéa glauben musste. Ich würde sonst noch umkommen vor Spannung. Ich hatte jetzt Antworten und meine Neugier war einigermaßen befriedigt. Ich wollte zwar immer noch immer mehr wissen, aber fürs erste, hatte ich genug Informationen.
Ich nahm also an, dass ich nicht verrückt war sondern das alles wirklich passiert.
Ich überlegte zur Bibliothek gehen, aber die Bibliothekarin würde mich bestimmt erkennen und sofort wieder rausschmeißen. Vor knapp drei Jahren hatte ich mir das Letzte mal ein Buch ausgeliehen. Es war ein Mathematikbuch. Da ich die ganzen Aufgaben nicht verstand, hatte ich letztendlich das Buch in zwei Teile zerrissen. Seit diesem tag hatte ich eigentlich Hausverbot in der Bibliothek.
Da das aber meine einzige Chance war, etwas über diese ganze Engelgeschichte herauszufinden und mein Laptop zurzeit kaputt ist, entschied ich mich, dass ich einen Versuch wagen würde.
Ich zog mich an, stieg heimlich aus meinem Fenster und lehnte dieses an. Ich hatte Übung darin, mich heimlich rauszuschleichen. Die ganzen Abende, an denen ich zu Maya geschlichen bin, waren eine gute Übung. Bei dem Gedanken an Maya durchfuhr mich ein schrecklicher Schmerz. Er kroch sich von meinem Herz aus bis in jede Ecke meines Körpers. Ich musste stehen bleiben, um den Schmerz auszuhalten.
Nachdem ich mich erholt hatte und mir schwor, nicht mehr an Maya zu denken, fuhr ich mit meinem Fahrrad Richtung Bibliothek. Ich stellte mein Fahrrad zu den Fahrradständern und schaute in ein Rückspiegel eines parkenden Autos.
Mein haare waren etwas länger als vor ein drei Jahren. Ich hatte ein markanteres Gesicht, trug Kontaktlinsen und hatte komplett andere Klamotten an.
Selbstbewusst ging ich in die Bibliothek. Ich schaute mich nach der Bibliothekarin um und sah, dass es eine neue gab. Eine junge Frau saß an dem Schreibtisch. Sie sah eigentlich sehr hübsch aus, aber war eindeutig zu alt für mich. Außerdem bin ich frisch getrennt und habe keine Zeit für eine neue Freundin. Zurzeit zumindest nicht.
Ich ging zu der Mythologieabteilung, in der jetzt Comics standen. Sie hatten alles umgeräumt.
Verwirrt ging ich zu der Bibliothekarin und fragte: „Entschuldigen Sie, wo ist hier die Mytholgieabteilung?" Sie sah mich überrascht an. Dann zog sie die Augenbraue hoch und fragte zurück: „Wieso wollen sie zur Mythologieabteilung?" Ich war über diese Frage sehr überrascht und wurde direkt skeptisch. „Ich muss in der Schule ein Referat über Mythologie halten.", erwiderte ich und versuchte so gelassen wie möglich zu sein.
Sie nickte und entspannt ihre Augenbraue wieder, die die ganze Zeit hochgezogen war und gezittert hatte. „Die Treppe hoch und dann zwei Regale neben den Biographien." „Danke" Ich ging dorthin und ich wusste, dass sie auch ein Anhänger der oberen 6 war oder einer der Engel. Niemand hätte gefragt, warum ich zur Mytholgieabteilung möchte.
Ich durchstreifte die regal und fand auch ein passendes Buch. „Jahrhundertelange Mythologie der Engel" stand auf dem Einband. Ich setzte mich an einen Tisch und kramte aus meinem Rucksack einen Block und ein Stift heraus. Mir fiel auf, dass niemand außer mir in der ganzen Bibliothek war, was mir recht ungewöhnlich vorkam. Mussten nicht viele Schulkinder hier sein und die ganzen Comics ausplündern?
Da mir die Situation zu unangenehm wurde, stand ich nach ein paar Minuten auf und suchte noch ein paar weitere Bücher zu dem Thema. Ich fand noch genau drei weitere Bücher. „Engel und Menschen", „Aberglaube des Himmels- Engel, Teufel und noch viele mehr" und „ Himmel und Hölle- Engel und Bengel, die Gegensätze der früheren Zeit" und mein erstes Buch nahm ich und ging zur Bibliothekarin. „Ich würde gerne diese vier Bücher ausleihen." Wieder rutschte ihre Augenbraue eine Etage höher und fing an zu zittern. „Sie interessieren sich wohl für Engel, nicht?", fragte sie und ihre Augen wurden zu schlitzen. „Nein, nicht wirklich. Ich muss aber ein Referat in Geschichte als Strafarbeit machen. Kann ich sie jetzt ausleihen?", meinte ich, aber die Frau blickte mich immer noch an und dachte gar nicht daran. Irgendetwas in ihren Computer einzugeben. Ich versuchte ein möglichst gelangweilten Blick aufzusetzen. Nach einer sehr ungemütlichen Minute, fing die Frau an auf ihrer Tastatur einzuhauen. „Auf welchen Namen sollen sie ausgeliehen werden?", fragte sie und ihre Augenbraue war wieder auf ihrer zitternden Position. Diese Augenbraue machte mich noch verrückt! „Charly Smirnow", ich gab mich als mein alter Mitschüler aus. Denn wäre diese Frau wirklich irgendeine Anhängerin, kannte sie bestimmt auch meinen Namen. Den kannte ja irgendwie jeder, der etwas mit dieser Sache zu tun hatte...
„Büchereiausweis?", fragte sie und die Augenbraue, die sich gerade wieder auf die normale Ebene begeben hatte, zuckte wieder zu ihrem Stammplatz. „Ich habe noch keinen", sagte ich. Sie seufzte und gab mir ein Formular, das ich ausfüllen musste. Natürlich alles ausgedacht. Ich gab ihr das Klemmbrett wieder und sie erstellte mir den Ausweis. Nachdem ich alles ausgeliehen hatte und die Augenbraue der Bibliothekarin noch ein paar Mal die Stellung gewechselt hatte. Stopfte ich alle Bücher in meinen Rucksack und fuhr nach Hause.
Ich setzte mich direkt an meinen Schreibtisch und begann zu lesen. Ich hatte schon so lange nicht mehr gelesen... Nach ein paar Stunden hatte ich schon ein paar Seiten voll mit Notizen. Nach gefühlten tausend Stunden, war ich mit dem ersten Buch fertig. Ich riss die Notizen aus meinem Block. Ich tackerte sie zusammen und legte sie zur Seite.
Ich schlürfte ein bisschen an meinem Kaffee und begann mit dem nächsten Buch.
Ich arbeitete bis in die Nacht hinein und hatte bis dahin, auch erst zwei Bücher fertig und einen halben Collegeblock vollgeschrieben. Ich beschloss, morgen noch einmal zu schwänzen, um meine Forschungen weiter zu machen. Es brachte doch eh nichts, für das restliche Schuljahr in die Schule zu gehen. Ich musste doch so oder so wiederholen....
Gegen Mittag des nächsten Tages hatte ich die zwei anderen Bücher fertig und ein und halb Blöcke vollgeschrieben. Dass solche Bücher auch immer so viele Informationen enthalten müssen...
Ich fasste noch auf fünf Seiten alle Informationen zusammen und kam zu dem Entschluss, dass Aristéa nicht gelogen hatte. Ich hatte in vielen Büchern die Vorgeschichte zu Aristéas Geschichte gefunden und alles machte einen Sinn.
Ich hatte auch herausgefunden, dass es verschiedene Arten von Engeln gab:
Die fylakas ángelos sind so zu sagen Schutzengel. Sie beschützen einen Menschen. Jeder Mensch hat einen eigenen Schutzengel, der bei seiner Geburt ausgewählt wird.
Efthyni ángelos sind Engel, die die Verantwortung eine Gruppe, zum Beispiel einer Familie, hat und aufpassen muss, dass alle Schutzengel ihre Arbeit gut machen und sie sind sozusagen bei „Versammlungen" die Vertreter dieser Menschen. Sie kennen ihre Menschen am besten von allen.
Apántisi ángelos oder erótisi ángelos sind Engel, die Menschen, als ihre innere Stimme bei Entscheidungen helfen. Aristéa ist zum Beispiel ein apántisi ángelos. Sie muss den Menschen die Antworten auf innere Fragen und Gedanken geben. Die erótisi ángelos müssen den Menschen die richtigen Fragen stellen um auf den richtigen Weg zu kommen.
Ich lernte noch viel mehr Gruppen von Engeln kennen, aber das waren die wichtigsten.
Eine Wichtige gab es aber noch:
Thánatos ángelos (oder Todesengel) sind Engel, die sich gegen die Gemeinschaft und das Gesetz gestellt haben und vor allem den Tod der Menschen verursachen. Gäbe es sie nicht, würden die Menschen nicht sterben. Das heißt man braucht die Todesengel, sonst gäbe es viel zu viele Menschen.
Es gibt aber gute und böse Todesengel. Die Guten versuchen die Menschen möglichst schmerzlos und friedlich sterben zu lassen. Die bösen wollen die Menschen möglichst schmerz- und qualvoll sterben lassen. Warum auch immer hassen sie die Menschen und wollen Rache für irgendetwas. Für was, habe ich noch nicht herausgefunden.
Ich legte die Bücher zur Seite und ging schlafen. Mein Kopf platzte fast vor Informationen, weshalb ich schnell die Augen schloss und versuchte zu schlafen. Irgendwann klappte es auch...
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Hey Leute, erstmal sorry, falls ich die griechischen Wörter falsch geschrieben habe...
Hoffe es gefällt euch noch!
S.
P.S.: Auf meinem Word-Dokument haben wir die 100 Seiten geschafft! <3
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