» Kapitel 9 «

"Voilà!" sagte Ava nach ungefähr einer Stunde und drehte meinen Stuhl zum Spiegel. "Wow.." sagte ich leise und begutachtete Ava's Werk. "Das ist wunderschön." fügte ich noch hinzu. "Du machst das Bild wunderschön." korrigierte sie mich und lächelte mich im Spiegel an. Ich drehte mich wieder zu ihr und stand auf. "Danke" sagte ich glücklich und umarmte sie. "Ich geh dann mal wieder, mein Werk ist vollbracht. Bis später" verabschiedete sie sich von mir. Ich schnappte mir nochmal meine Tasche und kontrollierte, ob ich alles eingepackt habe und fuhr dann in die Werkstatt von meinem Dad. "Dad?" rief ich und sah ihn wenige Augenblicke um die Ecke kommen. Er hatte ein paar Flecken auf dem Shirt, weshalb ich davon ausging, dass er an seinen Anzügen gearbeitet hat. Er sah mich an und blieb mit offenem Mund stehen. "Du siehst bezaubernd aus, Schatz." sagte er und kam auf mich zu. "Ist Peter noch nicht da?" fragte er mich und schaute sich das Kleid von nahem an. "Er müsste gleich kommen." antwortete ich und lächelte. "Ich wünsche dir viel Spaß und all das andere Zeug, was Eltern ihren Kindern wünschen." sagte er und ließ mich lachen. Auch er lachte etwas und schnappte sich einen Schraubenschlüssel. "Ich gehe jetzt wieder hoch. Warte am besten nicht auf mich." meinte ich noch und gab ihm einen Kuss auf die Wange, da ich nicht wollte, dass mein Kleid bei einer Umarmung ebenfalls fleckig wurde. Im Wohnzimmer setzte ich mich aufs Sofa und wartete. Es dauerte allerdings nicht lange, da öffneten sich die Türen des Aufzugs und Peter kam in einem schwarzen Hemd mit weißer Fliege und einer schönen Hose rein. Ich stand lächelnd auf und wurde von Peter ungläublig angeschaut. "Du siehst wunderschön aus.." sagte er in einem leisen Tonfall und kam noch ein paar Schritte näher. "Happy Birthday, Anna." flüsterte er, zog eine längliche Schatulle aus seiner Hosentasche und gab sie mir. "Ich hoffe sie gefällt dir." sagte er nervös und steckte seine Hände in seine Hosentaschen. "Peter.. Du musst mir doch nichts schenken.." nuschelte ich und öffnete die Schatulle. Zum Vorschein kam eine feingliedrige, goldene Kette mit einem schlichten Anhänger. Es war eine Art 'Plättchen', auf der Rückseite war ein kleines Herz eingraviert. "Sie ist wunderschön.." flüsterte ich und nahm sie raus. "Die war doch bestimmt teuer! Peter, dass kann ich nicht annehmen!" protestierte ich, doch der Junge vor mir nahm sie mir stumm aus der Hand, stellte sich hinter mich und legte sie mir um. "Doch kannst du" erwiederte er, während ich mich zu ihm umdrehte. "Danke" flüsterte ich und küsste ihn. Er fing an, in den Kuss zu lächeln und zog mich an der Hüfte näher zu ihm hin. "Wir müssen noch ein Foto machen!" fiel mir nach dem Kuss ein und holte mein Handy aus meiner Tasche. Ich stellte es auf den Tresen der Bar und drückte auf den Selbstauslöser. Ich ging schnell zurück zu Peter, der einen Arm um meine Taille legte und sein Gesicht grinsend in meinen Haaren versteckte. Das Handy machte ein Foto, weshalb ich nachguckte, ob es schön war. Das war es wirklich. "Du bist so niedlich, guck doch" meinte ich zu dem Jungen hinter mir und zeigte auf dem Bild auf ihn. Er lachte leicht und umarmte mich von hinten. "Wir müssen langsam los, wenn wir pünktlich sein wollen." sagte er direkt neben meinem Ohr, was mir eine Gänsehaut verschaffte. Dieser Junge machte mich verrückt, auf eine positive Art.
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Unten angekommen sah ich einen schwarzen Roller stehen. "Ich habe nicht anderes.." meinte Peter verlegen und legte eine Hand in den Nacken. "Es ist perfekt." lächelte ich ihn an und nahm mir den, von Peter entgegen gereichten Helm in die Hand. "Festhalten" meinte er, als wir uns auf den Roller gesetzt hatten. Er fuhr los und ich genoss den Fahrtwind, der mir entgegen kam. In diesem Moment war ich froh, dass ich ein kürzeres, nicht all zu großes Kleid an hatte. Es hätte sich bestimmt irgendwo eingeklemmt und wäre rumgeflattert. Kaum zu glauben, aber ja, ich war heute glücklich. Ich war glücklich an meinem Geburtstag. Wir kamen nach ungefähr einer viertel Stunde an der Sporthalle der Schule an. Der Eingang war wie jedes Jahr wunderschön mit Blumen und bunten Bändern geschmückt. Wir stiegen vom Roller und wurden von Sam und Ava begrüßt. "Gehen wir rein?" fragte mein bester Freund, nachdem wir ein wenig gequatscht haben. In der Halle war es laut und wie draußen war es wunderschön geschmückt. "Ich hol uns mal was zu trinken." meinte Sam und kam mit vier Bechern Cola zurück.
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"Willst du tanzen?" fragte Peter und hielt mir seine Hand hin. Ich lächelte und ergriff sie. Er zog mich auf die Tanzfläche und legte seine Hände an meine Hüfte. Es lief ein langsames Lied, perfekt um dazu zu tanzen. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und lehnte meinen Kopf an seine Brust. Ich war so glücklich wie nie zu vor, und das an meinem meistgehassten Tag im Jahr. Und das nur durch Peter. Er machte mich glücklich. Ich löste meinen Kopf von seiner Brust und blickte ihn. Auch er lenkte seinen Blick zu mir und guckte zu mir runter. Er fing an zu lächeln und lehnte seine Stirn an meine. "I-ich liebe dich" flüsterte ich und sagte ihm diese Worte somit zum ersten mal. "Ich liebe dich auch." flüsterte er und küsste mich. Der Kuss war leidenschaftlich und voller Liebe, nicht ansatzweise Wild, sondern wunderschön. Als wir uns nach gefühlten Stunden wieder lösten, lächelten wir uns an. "Awww" hörten wir Ava neben uns quitschen...
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[ 14.5.2018 ]


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