» Kapitel 7 «

- nächster Morgen, Mittwoch -
Wir waren anscheinend eingeschlafen, denn Jarvis weckte uns gegen 9 Uhr. "Die Schule beginnt in einer Stunde, Miss" sagte er und ließ, wie jeden Morgen, leise Musik spielen. Mein Kopf lag auf Peter's Brust und sein Arm war um meine Taille geschlungen. Auch er öffnete nun seine Augen und blickte sich erstmal um. "Morgen" gähnte ich und richtete mich auf. "Morgen" sagte auch er und streckte sich. "Wann müssen wir nochmal zur Schule?" fragte mein Freund und richtete sich ebenfalls auf. Mein Freund. Es klang noch so surreal und trotzdem entsprach es der Wahrheit. "Jackson holt uns in einer dreiviertel stunde ab und fährt uns." sagte ich, nach einem Blick auf die Uhr. "Geht klar" meinte er und stand zusammen mit mir auf. Ich gab Peter eine neue Zahnbürste, damit auch er sich fertig machen konnte. Danach kümmerte ich mich um etwas zu essen und ging damit wieder in mein Zimmer. Peter's Haare standen ihm in alle Richtungen ab, weshalb ich das Essen auf meinen Tisch stellte und mit meinen Fingern durch seine Haare fuhr. "Besser" grinste ich und küsste ihn noch kurz auf die Nasenspitze. Auch er fing an zu strahlen und legte eine Hand auf meine Wange. "Weißt du eigentlich, wie glücklich du mich machst?" flüsterte er leise und küsste mich kurz, aber lang genug um ein wenig zu erwiedern. "Das Auto steht nun bereit." ertönte wieder die Stimme von Jarvis. Ich schulterte meinen Rucksack und ging Hand in Hand mit Peter zum Aufzug. "Ist dein Dad nicht da?" fragte der braunhaarige als wir unten ankamen. "Er ist wahrscheinlich in der Werkstatt oder so." antwortete ich und begrüßte Jackson. Wir stiegen ein und fuhren sofort los, da wir etwas spät dran waren. Die Fahrt verlief still, niemand sagte etwas und nur die leisen Töne die aus dem Radio kamen, waren zu hören. Mein Kopf lag auf Peter's Schulter, während er mit meinen Fingern spielte. Ich genoss seine Nähe, sie ließ mich gut fühlen und jede einzelne Berührung von ihm verursachte leichte, angenehme Stromschläge in mir. Ich weiß, es klang sehr kitschig, aber manchmal brauchte auch ich sowas. Ich war glücklich, wenn ich bei ihm war und sein wunderschönes Lächeln sah. Es war schwer ihm zu wieder stehen, wenn nicht sogar komplett unmöglich. Als wir am großen Gebäude ankamen, stiegen wir aus und liefen rein. Sofort hingen die Blicke der anderen Mitschüler auf unseren Händen. Es war mir unangenehm und auch Peter wirkte angespannt. Er mochte diese starke Aufmerksamkeit wohl auch nicht. An unseren Spinden angekommen ließen wir uns los und gingen nach dem Klingeln in zwei unterschiedliche Richtungen. "Ich habe euch gesehen." quitsche Ava, die im Mathe Unterricht neben mir saß. Bei dem Gedanken an Peter fing ich sofort an zu lächeln und blickte verlegen auf meine Finger, die nervös miteinander spielten. "Seit wann?" fragte sie leise, da sie eben schon schräg angeguckt wurde, da sie rumgequitscht hat. "Seit Gestern." gestand ich und lächelte sie an. "Also ich mag ihn." sagte Ava zufrieden und konzentrierte sich danach auf die Formeln und Aufgaben an der Tafel...
- Mittagspause -
Ich saß mit Peter und Ava an einem Tisch auf dem Gelände und blickte mich um. "Weißt du wo Sam ist? Ich habe ihn heute noch gar nicht gesehen." sagte ich zu Ava gedreht und trank einen Schluck Wasser. "Da ist er" meinte sie und zeigte hinter mich. Ich drehte mich um und tatsächlich lief er gerade auf uns zu. "Hey, sorry dass ich so spät bin. Musste noch etwas klären." sagte er außer Atem und ließ sich neben Ava fallen. Er blickte erst mich, dann Peter und dann wieder mich an. Ich nickte leicht und führte mit ihm eine stille Unterhaltung. Wir 'redeten' über Peter und mich, wie lange schon und wie es dazu gekommen ist. Wir redeten ohne Wörter, nur mit einfachen Gestiken. "Ich will euch ungern bei dem, was ihr da macht, stören, aber was macht ihr da?" fragte der Junge mit den (immer noch viel zu schönen) braunen Augen und sah uns verwirrt an. "Sie reden miteinander" antwortete Ava, weshalb ich leicht grinsen musste. "Und über was?" fragte Peter nun leicht lachend. "Geheim" meinte ich, da ich Sam alles wichtige mitgeteilt habe. "Wann ist eigentlich der Ball? Nächste Woche oder in der anderen?" fragte Sam und guckte in seinen Kalender um ein Datum zu finden. Er war jemand, der alles haargenau auf schrieb, da er es sonst hundertprozentig vergaß. "Nächste Woche. 13.8. Anna's Geburtstag, schon vergessen?" neckte ihn das Mädchen mit den Pastell Lila farbenen Haaren neben ihm. "Haha, du bist so lustig Ava" sagte Sam ironisch und schrieb es sich auf. "Freust du dich schon auf den Ball?" fragte Sam an mich gerichtet. "Am liebsten würde ich mich mit einem Kilo Eis in meinem Zimmer einsperren und erst wieder rauskommen, wenn der Tag um ist." meinte ich genervt und kritzelte auf meinem Block rum. "Was hast du denn gegen deinen Geburtstag?" fragte Peter und sah mich verwirrt an. "Da gibt es einen Tag im Jahr, an dem Menschen bemerken dass es dich ja noch gibt und gratulieren dir, falls sie überhaupt dran denken. An den nächsten 355 Tagen im Jahr bist du dann wieder nur Luft für sie. Was soll daran denn schon so toll sein?" ratterte ich meine Standart Antwort auf diese Frage runter und blickte ihn mit müden Augen an. Er wollte gerade etwas sagen, wurde allerdings von der Schulglocke unterbrochen. "Bis nachher" meinte ich zu ihm, küsste ihn kurz und ging mit Sam zu Biologie.
- Peter -
"Bitte sorg' dafür, dass ihr 17. Geburtstag großartig wird, wir versuchen sie schon seit Jahren für diesen Tag zu begeistern." sagte Ava, lächelte noch kurz und ging zu ihrem Kurs. Auch ich stand auf, schnappte mir meinen Rucksack und lief zu Chemie. Ich muss dafür sorgen, dass sie den Tag genießt und gerne auf den Ball geht. Ich will sie glücklich sehen. Waren meine Gedanken, als ich mich neben Ned setzte und dem Lehrer zuhörte...
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[ 990 words ]
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[ 13.5.2018 ]

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