Chapter 5

Pov. Leviiiii

Was sollte der Mist?!
Hatten sie dem Minister etwa ins Hirn geschissen?!

Als ob ich einfach so die jüngste Tochter des Königs an mich binden würde. Das können die vergessen.
Ich kannte das Mädchen ja noch nicht mal. Und dann wird auch noch von mir erwartet mit einem Balg ein Balg zu zeugen; wie krank war das denn?

„Sir Levi? Wie wäre es wenn Sie und Lady Aurelia in den Garten gehen und sich etwas besser kennenlernen?" der Minister lächelte mich gekünstelt an, doch ich wusste er würde kein nein akzeptieren. Also warf ich ihm meinen berühmten Todesblick zu und ging auf das kleine Mädchen zu. Als ich vor Aurelia stand, sah sie mich unsicher an.

Sie war noch so jung, unerfahren und kannte die grausame Welt da draußen nicht. Außerdem konnte sie ja ebenfalls nichts für dieses komische Bündnis und wollte mich vermutlich auch nicht heiraten. Ich seufzte und reichte ihr meine Hand. Wer würde das schon wollen.

"Komm meine Kleine, zeigst du mir den Garten?" fragte ich so freundlich, wie ich in dieser Situation nur sein konnte. Sie nickte und warf einen zögerlichen Blick zu dem Minister, der ihr mit einem warnenden Blick antwortete und dann hastig vorausging. Ihr Leben war vermutlich auch nicht das perfekte Leben, das man sich für eine Prinzessin vorstellte. Ich seufzte leise.

Im Garten angekommen setzte ich mich auf eine der Marmorbänke und genoss den Duft, den die exotischen Blüten ausströmten. Während das Mädchen auf ihrer Lieblingswiese (das hatte sie mir stolz erzählt) herumtollte und Blumen pflückte, konnte ich nicht anders, als an Eren zu denken. Ich vermisste ihn irgendwie und ihre wilde Art erinnerte mich an ihn.
Sie war so unbeschwert, während Eren schon so viel Leid erfahren musste.

Sein ganzes Leben hatte er nur Schmerzen und Hass erfahren. Und ich hatte den Drang ihm zu helfen. Aber nicht nur ihre Lebensgeschichten unterschieden sich drastisch. Wenn man schon mal in Erens Augen geblickt hatte, wusste man wie einzigartig und wunderschön sie waren. Aus meiner Sicht konnten keine Augen an seine heranreichen und auch Aurelias waren nichts gegen das Funkeln in ihnen, wenn er etwas erreicht hatte.

Dennoch sah ich einige Parallelen zwischen den beiden. Auch Eren war innerlich noch ein Kind und handelte oft nach seinen Gefühlen, anstatt sich über sein Tun gründlich Gedanken zu machen. Doch das liebte ich an ihm. Denn seine Gefühle waren ehrlich und er tat immer das was er wirklich für das Richtige hielt.

Der Minister schreckte mich aus meinen Gedanken. Wobei es sich wohl eher um Schwärmereien handelte.
„Mister Levi, ich werde Fräulein Aurelia jetzt auf ihr Zimmer bringen und Ihnen etwas Zeit für sich gewährleisten." sprach er und streckte Aurelia seine mit Wurstfingern bestückte Hand hin.

„Darf ich nicht noch etwas hierbleiben? Bitte!" flehend sah sie den Minister mit großen Augen an, der sie nur grob am Arm packte.
„Nein. Sir Levi braucht etwas Zeit für sich. Du kommst jetzt gefälligst mit oder-!" er hatte bereits seine Hand gehoben, doch bemerkte kurz bevor er Aurelia verletzen konnte, dass ich ebenfalls noch anwesend war.

„Lassen Sie Aurelia sofort los."
sprach ich ruhig und bedrohlich.
„Lassen Sie auf der Stelle das Kind los." meine Stimme wurde lauter und der Mann vor mir realisierte wohl, dass er hier immer noch den Stärksten Soldat der Menschheit vor sich hatte.

Mit einem ängstlichen Blick ließ er sie los und drehte sich wortlos um.
Aurelia kämpfte währenddessen mit den Tränen. Doch sie blieb stark.
Und wieder sah ich Eren in ihr.
Was zum Teufel war nur los mit mir?!
Gestresst fuhr ich mir durch die Haare.

„Dankeschön Sir." schüchtern streckte sie mir einen kleinen Blumenstrauß entgegen.
„Habe ich doch gerne gemacht." Ich strich ihr kurz über den Kopf.

Kein Kind sollte so behandelt werden.
Ausnahmslos.

Am Abend liefen Aurelia und ich wieder ins Schloss.
Nachdem ich sie in ihr Zimmer gebracht hatte, klopfte ich an Erwins Zimmertür und wartete bis er mich einließ.
„Ah, Levi. Was hast du nur angestellt?! Der Minister war außer sich, als er wiederkam."
Erwin sah mich vorwurfsvoll an.

„Er ist ein verdammtes Arschloch."

„Levi bitte reiß dich zusammen! Ich habe mit ihm gesprochen und er hat gesagt, dass die Hochzeitsfeier in 3 Monaten stattfinden soll."
erklärte er sachlich.
„Aha." Ich wollte dieses Gespräch so schnell wie möglich beenden. Ich drehte mich um und öffnete meine Tür.
„Ach und Levi, wir reisen morgen früh ab. Du wirst sie erst vor dem Altar wiedersehen."
Als Antwort schloss ich die Tür mit einem Knall.

Ich sank auf mein Bett.
Was sollte ich jetzt tun?
Ich wusste, dass ich dieses Kind nicht heiraten würde; ich musste, nein ich würde es verhindern.
Es war schon schwierig genug für mich, Gefühle zu zeigen und mich anderen anzuvertrauen und jetzt sollte ich mich auch noch einer Person öffnen, die ich nicht mal kannte.

Ich wünschte, Hanji wäre hier und könnte mir helfen.
Oder Eren...

Und mit diesen Gedanken driftete ich in einen kurzen, unruhigen Schlaf.

Im nächsten Kapitel kommt mehr Ereri Action!
Versprochen

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