Kapitel 5
~Hogwarts oder Beauxbaton~
Saphira
"Ja genau, setzt euch bitte.", meinte er nach der Ankunft von meinem Vater.
Die drei Stühle vor uns, luden uns quasi schon dazu ein uns zu setzten, weswegen wir alle gleich der Bitte von Dumbledore nach gingen.
"Albus, ich wollte auch noch mit ihnen etwas besprechen...", fing Severus zu meiner linken an, wurde jedoch von dem Direktor unterbrochen.
"Ich bin mir sicher Severus das wir über das selbe sprechen wollen. Und nun da wir komplett sind kann ich euch sagen warum ihr hier seid.", sagte er und sah Severus eindringlich an, dennoch fuhr er fort.
"Heute morgen bekam ich einen Brief von Lucius Malfoy. Das was ich las hat mich anfangs ziemlich überrascht, wahrscheinlich genauso wie euch. Die verschollene Tochter ist aufgetaucht.", spaßte er.
Etwas verwirrt sah ich ihn an, anscheinend genau wie die beiden neben mir.
Denn Dumbledore hatte bemerkt das sein Spaß nicht wirklich ankam und versuchte es zu erklären.
"Kurz nachdem du geboren würdest, brachte dich Severus nach Hogwarts um dich uns vorzustellen, er hatte uns von seinem Plan erzählt dich zu den Malfoys zu bringen. So war es auch keine schwierige Aufgabe deinen Hogwarts Brief an dich zu versenden, doch anstatt einer Zusage bekamen wir von dir eine Absage. Minerva wollte schon bei euch zuhause anklopfen und dich mit nehmen, so begeistert war sie damals von dir. Doch ich hinderte sie daran...", erzählte er und machte eine kurze Pause.
Bevor er jedoch weiter sprechen konnte unterbrach ich ihn.
"Ich bekam einen Hogwarts Brief?", fragte ich mit großen Augen.
Narzissa hatte mir nie etwas von einem Brief aus Hogwarts gesagt, das Einzige was ich mitbekam war als sie mich nach Frankreich geschleppt hatte um mich dort vorzustellen.
"Jeder bekommt einen Brief aus Hogwarts, wenn er unter der Beobachtung von Britischen Ministerium liegt, ob man diesen Brief annimmt ist die Sache der Eltern.", erklärte er.
Etwas beschämend sah ich zu Boden.
Das hätte ich mir auch denken können...
"Nun gut, kommen wir wieder zum wichtigen Teil. Mr. Malfoy schrieb mir von dir, und das es nun keine andere Möglichkeit mehr gäbe dich zu verstecken. Allerdings schrieb er, das ich es nur mit Severus alleine Besprechen sollte was mit dir geschieht. Jedoch wurde dir anscheinend damals schon die Entscheidung genommen und ich halte es für unvernünftig, das erneut jemand über dich entscheidet. Deswegen möchte ich das du dich selbst entscheidest ob du lieber in Beauxbaton bleiben möchtest oder ab sofort hier in Hogwarts unterrichtet werden willst", begann er nun endlich von dem Brief zu berichten.
Überrascht sah ich wieder zu Dumbledore der anscheinend eine Antwort von mir erwartete.
Etwas unschlüssig blickte ich erst einmal zu Severus und dann einmal zu Draco neben mir, welcher sich nicht wirklich an dem Gespräch beteiligen könnte.
"Professor.", begann ich vorsichtig. "Ich weiß nicht ob das eine so gute Idee ist, wenn ich jetzt auf einmal eine Schülerin von Hogwarts wäre. Ich meine, ich bin gestern erst angereist und nun... Es ist einfach ziemlich schwierig das alles zu verstehen.", sprach ich meine bedenken aus.
"Ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst und das es dir ziemlich verwirrend vorkommen muss das ganze. Aber ich kann dir versichern das es völlig gleich ist wie du dich entscheidest. Schließlich ist Severus dein Vormund und wenn er will das du hier zu Schule gehst dann lässt es sich einrichten. Deswegen habe ich euch auch hergeholt. Da wir erst Anfang des Schuljahres haben, ist es noch ziemlich einfach das ganze einzurichten. Aber je länger wir warten desto mehr Stunden verpasst du und leider wird dir das an deinen Prüfung nicht erspart bleiben.", sprach er und machte eine kurze Pause, in welcher ich das gesagte kurz verdauen könnte.
Natürlich wollte ich hier auf die Schule gehen, schon seit ich 11 war und nun könnte es mir ermöglicht werden. Aber es fühlte sich so unreal an, so als würde ich gleich wieder von einem Traum aufwachen und bemerken das ich immer noch in Frankreich bin und nichts davon der Wahrheit entsprach. Doch es war kein Traum... Ich saß hier, neben meinem Vater, vor dem Schulleiter von Hogwarts der mir fast meinen sehnlichsten Wunsch erfüllen konnte, würde ich nur richtig entscheiden.
"Trotz das Severus es einfach entscheiden könnte, möchte ich das du selbst die Entscheidung triffst. Schließlich wurde dir schon einmal die gleiche Entscheidung genommen.", wiederholte er.
Obwohl es keine wirkliche Frage war, wusste ich das er nun eine Antwort von mir erwartete. Doch für das was ich sagen wollte fand ich einfach keine Wörter, vielleicht gab es sogar nicht mal die richtigen Wörter die beschreiben würden was ich gerade fühlte.
"Draco, Severus ich würde gerne noch einmal mit Saphira allein Sprechen.", hörte ich nochmals Dumbledore sprechen.
Kurz darauf wurden neben mir beide Stühle nach hinten geschoben und ich hörte wie die Türe geöffnet und dann wieder geschlossen wurde. Nun war ich mit dem Schulleiter allein.
"Saphira, es ist deine eigene Entscheidung ob du nach Hogwarts gehen willst. Egal was Severus und jemand anderes sagt. Wenn du lieber wieder zurück nach Frankreich willst ist dies so...", fing er an, wurde jedoch von mir unterbrochen.
"Entschuldigen Sie mich Professor, aber ich würde liebend gerne hier unterrichtet werden. Es ist nur so das es eine ziemliche große Veränderung für mich wäre. Wenn ich nun auf einmal hier zur Schule geh, kommen Fragen auf. Fragen die ich nicht unbedingt beantworten möchte und das alles nur weil ich plötzlich heraus gefunden das Severus mein Vater ist. Es fühlt sich einfach noch so unreal an.", sprach ich bedrückt aus.
"Egal für was du dich entscheidest, wenn du nicht willst das jemand erfährt wer du bist, werden wir Lehrer das Respektieren.", sagte er einfühlsam.
"Es ist nicht so das ich nicht will das es jemand erfährt. Es ist einfach noch so neu.", fügte ich dann noch hinzu.
Auf dies reagierte der Direktor vor mir nicht mehr. Ich wusste nicht was er mit dieser Stille bewirken wollte, doch anscheinend funktionierte es.
Es gab einfach keine wirklichen Gründe weshalb ich nicht wechseln sollte, es wäre für mich in allen richtungen die richtige Entscheidung. Egal wie ich es drehte und wendete
"Wenn ich raten dürfte was dir durch den Kopf geht, du findest einfach keine Gründe warum du ablehnen solltest. Hab ich recht.", sagte er und sah mich eindringlich an. "Es wäre sogar noch dein Zimmer frei, welches mal für dich gedacht war, zumindest als wir noch dachten das du mit Severus Kontakt hast."
Überrascht über beide Aussagen sah ich ihn an.
"Durch diesen Blick Rate ich das ich recht hatte.", lächelte Dumbledore.
Peinlich berührt sah ich auf den Boden.
Ja er hatte komplett recht. Aber was hatte er mit dem Zimmer gemeint? Es gab doch Gemeinschaftsräume mit Schlafsäälen?
"Was meinten sie mit dem Zimmer?", fragte ich Neugierig nach.
"Als wir erfahren hatten das deine Mutter schwanger war, ließ ich ein Zimmer für euch beide einrichten, das Severus zumindest teilweise für euch beide da wäre. Jedoch als deine Mutter starb räumte man das Zimmer in einen normalen Privatraum um. Ich hatte mir gedacht das wenn du einmal nach Hogwarts kommen würdest, wurde es dich freuen mehr mit deinem Vater tun zu können wenn du dieses Zimmer bekommst. Aber, nun ja, das wurde dann auch ziemlich schnell verworfen.", erzählte er.
"Aber wieso steht das Zimmer dann immer noch frei und wieso soll das ganze für mich gedacht sein? Ich hätte doch auch ganz normal in meinem Gemeinschaftsraum schlafen können, so wie die anderen auch und ich hätte dann immer noch Zeit mit Severus verbringen können.", gab ich etwas verwirrt von mir.
"Das Zimmer ist frei, weil es für dich damals gedacht war und es nicht gebraucht wurde. Irgendwann wirst du auch erfahren warum das alles so ist wie es ist. Irgendwann, nur nicht jetzt.", sprach er in Rätseln.
Ich hatte keine Ahnung wovon er sprach, doch anscheinend würde ich keine weiteren Fragen beantwortet bekommen, so wie er es bereits sagte.
"Bevor Severus wieder rein kommt, möchte ich dich jetzt noch einmal Fragen, möchtest du hier zur Schule gehen?", fragte der Professor noch ein letztes Mal.
Sein Blick verriet mir das er eigendlich schon seine Antwort hatte, dennoch wollte er sich nochmal sicher gehen.
Es fühlte sich komisch an, nun tatsächlich diese Antwort aus meinem Mund zu hören, doch bereute ich sie keines Falls.
"Ja, das würde ich gerne.", sprach ich mit einem kleinen kleinen Lächeln in meinem Gesicht aus.
Auch Dumbledore lächelte mich kurz an, bevor er mit einer kurzen Bewegung seiner Hand die Türe hinter mir öffnete.
Kurz bat er Severus noch einmal einzutreten und ihn ebenfalls in Kenntnis zu setzten, für was ich mich entschied.
"Ich werde in den nächsten Tagen noch einmal Kontakt mit Mr. Malfoy aufnehmen und ebenfalls mit Madame Maxime. Ich werde es euch wissen lassen sobald ich die Zustimmungen habe. Die nächsten Tage allerdings, solltest du noch niemandem etwas sagen, weswegen du auch noch bei Miss Granger unter bleiben wirst. Ebenfalls werde ich jemand bitten dein Zimmer noch einmal herzurichten, damit für dort unter kommen kannst.", erklärte er.
Wie auf Kommando nickte ich zustimmend.
"Wie wird es dann mit meinem Namen ablaufen?", fragte ich nach.
Ich bemerkte wie durch meine Frage sich Severus etwas versteifte aber, zu meiner Bewunderung, nichts dazu sagte.
"Es ist deine Entscheidung.", antwortete der Schulleiter mir kurz.
Ich hatte zwar immer noch einige Fragen, doch wurden Severus und ich von Dumbledore quasi rausgeworfen, denn er öffnete erneut die Türe und machte und mit einer kurzen Geste klar das wir nun gehen sollten.
Natürlich taten wir dies und standen dann etwas unbeholfen vor der Büro Tür da.
"Draco ist bereits gegangen.", verriet er mir.
"Okay.", murmelte ich vor mich her.
"Du hast also zugestimmt hier unterrichtet zu werden?", fragte er dann.
"Ja hab ich. Ich denke es ist wirklich besser hier zu sein als in Frankreich. Immer dieses Französisch geht mir ziemlich auf die nerven, auch wenn ich nur den Akzent höre nervt es mich. Da ist Englisch schon viel angenehmer.", antwortete ich ihm.
Verstehend nickte er mit dem Kopf und lief in irgendeine Richtung los.
Ich wusste nicht ob ich ihm Folgen sollte oder nicht, doch mir war es ziemlich egal was er vor hatte, denn ich hatte ihn schnell eingeholt und lief nun neben ihm her.
"Wohin gehen wir?", fragte ich nach.
"Ich bringe dich in deinen Gemeinschaftsraum, die Ausgangszeit ist schon lang überschritten und Filch würde es sicherlich freuen wenn er eine Schülerin außerhalb der Schlafsääle findet. Erfreulich ist dies allerdings nur für ihn.", beantwortete er mir die Frage.
Eine Zeitlang wurde es wieder Still zwischen uns doch unterbrach ich sie dieses mal.
"Wie war sie so?", fragte ich vorsichtig.
Verwirrt über die Frage spürte ich den Blick von ihm in meiner Seite, doch anstatt zu ihm zu sehen, starrte ich einfach nur weiter auf den Gang vor mir.
"Wer?", fragte er nun.
"Meine Mutter."
Ich spürte wie er sich neben mir leicht anspannte, dennoch beantwortete er mir die Frage.
"Isabell war wundervoll, sie hatte deine Augen und war zu jedem nett und höflich. Sie ging ebenfalls nach Hogwarts, jedoch war sie zwei Jahrgänge unter mir. Sie war wie ihr Bruder in Gryffindor. Jedoch war sie komplett anders wie er...", erzählte er.
"Sie hatte einen Bruder?", unterbrach ich ihn überrascht.
"James Potter.", antwortete er.
Überrascht sah ich ihn an.
"Das heißt ja, das Harry mein Cousin ist.", sprach ich verblüfft aus.
"Ja."
Aus seiner Antwort hörte ich das nun mit dem Thema abgeschlossen war und er nicht mehr darüber sprechen wollte.
So verlief der restliche Weg schweigend. Zumindest außerlich, in mir drin bauten sich Fragen auf. Fragen über meine restliche Familie. Wie die Reaktion von Harry aussehen würde, wenn er erfuhr das sein Onkel Severus Snape war, das ich seine Cousine war. Doch als ich noch errinerte das er ja nicht mehr mit mir sprach verwarf ich diesen Gedanken wieder und bemerkte wie wir an dem Portrait der Fetten Dame stehen Blieben.
"Dann ja, also Gute Nacht.", murmelte ich.
"Gute Nacht.", kam es von ihm zurück.
Kaum hatte er ausgesprochen hatte er sich schon auf den Rückweg gemacht. Etwas traurig sprach ich das Passwort und trat in den leeren Gemeinschaftsraum.
Eigendlich wollte ich gleich in mein Bett und dort einfach nur noch schlafen, doch schlagartig war meine Müdigkeit verflogen.
Mit einem leisen Seufzer setzte ich mich auf den Sessel vor dem Kamin und starrte in diesen hinein. Nach kurzer Zeit fiel mir jedoch auf das dieser nicht einmal entfacht war.
Doch mit dem wissen wenn ich ihn entflammen wurde, dass ich einschlafen würde stand ich wieder auf und lief in meinen Schlafsaal. Zum Glück schliefen dort alle schon, weswegen ich mich schnell umzog und dann leise zu meinen Bett tapste, um die anderen nicht zu wecken.
Kaum lag ich darin fielen mir auch schon die Augen zu.
2118 Wörter
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