Teil 3

Mein Kopf fühlte sich plötzlich sehr schwer an. Im Moment schien mein ganzes Leben komplett verdreht. Meine Mutter hatte ihn umgebracht! Doch wieso hat sie das getan? Das Ministerium vermutet also auch das sie mir etwas geben oder sagen wollte. Vielleicht eine Art Botschaft... Vielleicht wollte sie mir mitteilen warum ich überlebt habe! Vielleicht weiß sie es ja! Ergab das irgendwie Sinn? Ergab überhaupt irgendwas in meinem Leben Sinn? Die klare Antwort lautete Nein!

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Die nächsten Tage verbrachte ich größten Teils draußen. Ich streifte gerne durch den naheliegender Wald, hörte den Vögeln zu oder versuchte einfach einen Klaren Kopf zu bekommen. Ich ließ mich sogar noch weniger Blicken als ich es eh schon tat. Das Geschehen im Speisesaal hatte sich wie ein riesiges Lauffeuer verbreitet. Ich hatte schon damit gerechnet noch mehr runtergemacht zu werden als vorher, doch sie taten genau das Gegenteil davon. Sie unterhielten sich sogar Freundlich mit mir. Amelie hingegen schien mich mittlerweile zu hassen. Um mich allerdings ein wenig aufzumuntern erinnerte ich mich daran das es nur noch knapp ein Woche bis zum Schulbeginn war. Deshalb wollte ich auch schon übermorgen los in die Winkelgasse um meine neuen Bücher zu besorgen. Hinfahren musste ich wohl oder übel mit der U-Bahn.
Es gab auch noch einen weiteren Grund weshalb ich zur Winkelgasse wollte. Borgin und Burks! Ich wusste von Dumbledore das mein Vater vor sehr langer Zeit einmal dort als Aushilfe gearbeitet hatte, und ich dachte mir wenn mein Vater diesen Laden kannte dann würde meine Mutter ihn sicher auch kennen. Das hieß ich würde den Verkäufer fragen ob er mir etwas über meine Mutter sagen könne oder ob er sogar wüsste was sie mir so wichtiges mitteilen wollte. Auch wenn ich nicht besonders daran glaubte war es meine einzige Möglichkeit! Doch der Laden lag in der Nokturngasse zwischen all den Gaunern, Dieben und Betrunkenen! Angst verspürte aber ich nicht denn ich war schon einmal dort gewesen. Es war kurz bevor mein erstes Schuljahr begann, ich wusste nicht was die Nokturngasse von der Winkelgasse Unterschied und ich hatte auch niemanden der mich von ihr fernhielt oder mich warnte deshalb ging ich eines frühen Morgens beim Shoppingbummel einfach hinein. Das dies keine Gute Idee gewesen war bemerkte ich schnell denn es war düster und an jeder zweiten Ecke lauerten komische Gestallten, auch war sie viel verschlungener Enger und erinnerte ein wenig an das Labyrinth aus der Aufgabe des Trimagischen Tuniers. Schon oft wurde ich an diesem Ort belästigt und bedrängt doch die meisten ließen von mir ab sobald sie bemerkten wen sie da vor sich hatten.

In der Winkelgasse
Morgens gegen 8 Uhr verließ ich das Kinderheim. Der Tag war kühl, und trüb. Nur hin und wieder ließen sich zwischen dem riesigen Wolkenmantel ein paar Sonnenstrahlen blicken. Ich machte mich auf den Weg zur U-Bahn Station. An der Haltestelle drängten sich Hauptsächlich Erwachsene mit Aktenkoffern, Hängetaschen und Schicken Anzügen. Sie alle machten sich auf den Weg zu ihrer Arbeit. Sie schienen es sehr eilig zu haben. Die meisten telefonierten , lasen Zeitung, Frühstückten oder tippten ungeduldig von einem auf den anderen Fuß und beachteten ihre Mittmenschen dabei kaum, ganz anders als in der Winkelgasse die meist lebhaft und freudig wirkte. Schon komisch was Muggle und Zauberer doch für einen Unterschied machten wenn Man sich nur die Zeit nahm sie zu beobachten.
Als ich nach einer guten Dreiviertel Stunde die U-Bahn verließ und auf einer der Londoner Straßen stand hatte sich das Wetter schon um einiges verbessert. So machte ich mich dann auf dem Weg.
Dann endlich verspürte ich den vertrauten Geruch der Winkelgasse. Es war voll. Alle unterhielten sich, oder liefen von einem zum andern Laden. Genau das hatte ich jetzt auch vor. Der erste Laden zu dem ich ging war ,,Madam Malkins Anzüge für alle Gelegenheiten" wo ich mir erstmal einen neuen Schulumhang schneidern ließ. Nach und nach klapperte ich alle Läden ab. Als ich dann mit meinen eingekauften Sachen aus dem letzen Geschäft hinauskam hörte ich eine bekannte Stimme ,,Hey Gwen!" Die Stimme die gesprochen hat, war mir nur zu gut bekannt. Ich drehte mich um ,,Pansy!" Rief ich freudig. Sie saß zusammen mit ihren beiden Eltern vor ,,Florean Fortescues Eissalon". Sie sprang von ihrem Tisch auf und viel mir in die Arme. Wir beide hatten uns seid dem Abschied letzen Jahres am Gleis Kings Cross nicht mehr gesehen. Nur ein paar mal hatte sie mir geschrieben als das noch möglich war. ,,Ich freu mich so dich wiederzusehen!" Verkündete sie. ,,Ich mich auch!" Versicherte ich. Im Augenwinkel beobachtete ich wie ihre Eltern uns gespannt musterten. Obwohl wir beide schon fast seit unserem ersten Schultag beste Freundinnen sind habe ich Ihre Eltern noch nie richtig gesehen, geschweige denn mit ihnen gesprochen. Pansy bemerkte meine Ratlosigkeit und zog mich mit zu Ihnen hinüber. ,,Mum, Dad das ist Gwen meine Schulfreundin, ich hab euch ja schon von ihr erzählt" Stellte sie mich vor. ,,Du bist also Gwendolyn Sevaja Riddle..." Fing Mr Parkinson an. Er ähnelte seiner Tochter nicht besonders viel, nur seine Augen hatten die gleich dunkle Farbe wie die ihrer. Umso mehr sah Pansy ihrer Mutter ähnlich, die gleichen Haare, die gleiche Figur das gleiche Gesicht... Ich konnte mir nur sehr gut vorstellen das ihre Mutter in Jugendzeiten bestimmt genauso ausgesehen hatte wie sie. ,,Ja genau die bin ich" antworte ich auf seine Frage.
,,Möchtest du dich nicht zu uns setzten?" Fragte Pansy und machte ein warnendes Gesicht zu ihrer Mutter die Anstalten machte den Mund zu öffnen. Diese Situation war mir mehr als unangenehm da ich genau wusste das ihre Eltern nichts von mir hielten. ,,Liebend gern aber ich muss leider noch ein paar Läden abklappern" erzählte ich. Das war nur halb gelogen denn ich musste ja noch die Infos zu meiner Mutter besorgen. ,,Mum, Dad kann ich nicht mit ihr gehen?" fragte sie flehend. Mrs. Parkinson wusste offenbar nicht was sie sagen sollte und schaute nur zu ihrem Mann, der wiederum mich anschaute und unsicher fragte ,,Ähm...Wohin musst du denn noch?" ,,Nur noch zu Borgin und Burks" erklärte ich.
,,Cool du meinst den Laden in der Nokturngasse? Da war ich noch nie" erzählte meine Freundin mit glänzenden Augen.
,,Und dabei bleibt es auch!" wandte ihre Mutter ganz plötzlich ein. Ein wenig überraschte es mich da sie vorher nicht gesprochen hatte. ,,Weißt du was für Gesindel sich da Rumtreibt! Das ist gefährlich!" Wandte auch Mr. Parkinson ein. Pansy hingegen verdrehte nur genervt ihre Augen ,,Immer das gleiche! Aber sie darf oder was?" Meckerte Pansy in der Hoffnung ihre Eltern doch irgendwie zu überzeugen. Mr Parkinson öffnete seinen Mund und schloss ihn wieder. Als niemand Anstalten machte etwas zu sagen machte ich es schließlich. ,,Ich werd dann mal los gehen...wir sehn uns dann am Gleis" Noch einmal lächelte ich kurz. Normalerweise hätte ich niemals so reagiert. Doch ich wollte ihre Eltern auf keinen Fall noch mehr in Verlegenheit bringen in dem ich darauf bestand das sie mitkam. Also ging ich los und spürte dabei ihre Blicke in meinem Rücken als ich die Abbiegung in die Nokturngasse nahm.

Ein leicht Mulmiges Gefühl breitete sich ihn mir aus. Auch wenn ich mich hier schon sehr gut auskannte und die Menschen hier ebenfalls wussten wer ich war spürte ich doch ein großes Verlangen in die volle Menschen überströmte WinkelGasse zurückzugehen. Der Hauptplatz war an diesem Tag deutlich voller als sonst , dunkle Gestalten unterhielten sich oder wanderten durch die Engen Gassen. Ich würde wenig beachtet da ich mich auch unauffällig verhielt. Nach drei weiteren Abbiegungen hatte ich den Laden endlich erreicht.

Als ich die Tür öffnete Klingelte eine leise Glocke. Der Laden war nicht besonders hübsch eingerichtet ,es erinnerte eher an eine Müllhalde alter Sachen als an ein Geschäft. Die meisten Dinge waren so staubig das sie bestimmt schon einige Jahre im Schaufenster standen. Wieso war ich noch mal hier?! Langsam streifte ich durch den Laden. Hier und da begutachte ich ein paar Sachen...
,,Willst du was kaufen? Wenn nicht dann mach das du hier rauskommst!" Vernahm ich jemanden hinter mir. Die Stimme musste Anscheinend erkannt haben das ich kein Erwachsener war. Ich drehte mich um und streifte meine schwarze Kapuze von meinem Kopf. Der Mann der da hinter dem Tresen stand war alt. Seine Haare schon leicht gräulich und seine Zähne vergilbt. Seine dunkeln Augen weiteten sich. ,,Miss Riddle was eine Freude! Sie hier? Ich wusste nicht..." Der Mann brach ab. Ein wenig überrascht war ich schon dass er mich sofort erkannte. Er kam hervor und machte Anstalten mich am Arm zu fassen. Ich machte einen Schritt rückwärts. Der Mann war nicht so nett wie er vorgab zu sein. Das konnte ich auf den ersten Blick erkennen. ,,Ich bin nicht hier um zu plaudern".
,,Aber natürlich...natürlich was kann ich für Sie Tun? Wünscht sich die Dame etwas spezielles? Vielleicht eine Kette?" Drängte er und nahm ein Kette aus einem der offenen Schubladen. Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich brauche Informationen" erklärte ich ihm. Sofort legt er die Kette beiseite und zog interessiert die Augenbraue hoch ,,Also wenn das so ist..." Der Mann humpelte zurück hinter seinen Tresen. ,,Informationen über meine Mutter. Wann war sie das letzte mal hier? Was hat sie gekauft oder wissen die ob sie etwas erzählte was mich betrifft?" Fragte ich direkt , während ich zu ihm hinüberlief. ,,Ah ihre Mutter...stimmt... Meine Erinnerungen sind nur leider sehr schwach..." Erklärte er mir. Was bitte meinte er damit? ,,Allerdings könnten Sie meinen Erinnerungen ein wenig auf die Sprünge helfen..." Mit seinen dünnen Fingern symbolisierte er das damit Geld gemeint war. Was hab ich gesagt! Nur abzocker! Mittlerweile hatte ich schon ein echtes Gespür für sowas. Ich verdrehte die Augen und holte aus meinem kleinen Geldsäckchen ein paar Sickel hinaus und legte sie auf den Tisch. Hoffentlich kann er mich jetzt auch was hilfreiches erzählen!

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