Teil 25
Ein Gespräch...
Ich lief die Wendeltreppe zurück in den Flur mit den vielen Türen. Oje welche war nur meine gewesen? Jede Tür Unterschied sich zwar von allen anderen aber ich hatte mir beim herausgehen nicht das Aussehen gemerkt. Sollte ich jetzt einfach jede öffnen?
,,Er hat es gemacht, nur weiß ich nicht wie" hörte ich plötzlich eine dunkle, raue Männliche Stimme. ,,Seine Tochter hat nur deshalb überlebt...". Ich würde hellhörig. Seine Tochter? War ich damit gemeint. Ich drehte mich und lief in eine andere Richtung. Die Suche nach meiner Tür war längst vergessen. Schritt für schritt konnte ich mehr verstehen was sie sagten. ,,Damals als er die Potters angefallen hat...der Todesfluch ist auf ihn zurückgeprallt aber er hat überlebt...Genau wie sie!" Hörte ich eine andere Stimme. ,,Hör auf so zu schreien!" Mahnte der erste. Eindeutig es gab keinen Zweifel mehr das ich gemeint war. ,,Glaubst du sie haben es im Blut? Irgendwas von wegen langes Leben oder so? Und sie hat es geerbt?".
,,ich weiß es nicht...aber ich denke er hat etwas...er weiß etwas, vielleicht ein Zauber oder so aber ich weiß er hat seine Tochter geschützt sonst währe sie doch gestorben oder? Das..." Der Mann stockte abrupt. Verdammt sie mussten mich gehört haben!
Fürs wegrennen war es längst zu spät, die beiden waren hinter der nächsten Ecke. Das waren keine 5 Meter.
Schnell fasste ich einen Entschluss und lief geradewegs auf die Abbiegung zu. Als ich abbog und die beiden dunkelhaarigen Männer vor mir sah hielt ich abrupt an und versuchte ein so erstauntes Gesicht vorzuzeigen wie es mir nur möglich war. Leugnen, leugnen, leugnen. ,,Na wen haben wir denn da, spionierst du uns etwa nach?" Mit großen Schritten kam er mir bedrohlich nahe. Ich setzte einen Fuß zurück.
,,Ich kam grade vom Frühstück und wollte zurück in mein Zimmer aber..." Ich schaute an ihm vorbei den Flur entlang. ,,Irgendwie hab ich mich wohl verlaufen". Ich hoffte so sehr das meine Lüge nicht aufgefallen war. Zu meiner großen Erleichterung hellte sich sein Gesicht auf. ,,Das verstehen wir natürlich, das Manor ist ja wirklich sehr groß. Aber kein Problem wir begleiten dich zurück" bot der Mann mir an. ,,Ach tun wir das?" Fragte der andere im genervten Tonfall. ,,Ja das tun wir!" Das klang eindeutig wie ein Befehl. War es ihm so wichtig mich zurück zu begleiten? Trotzdem ließen mich darauf ein um meine Lüge noch glaubwürdiger erscheinen zu lassen. So lief ich den gleichen Weg zurück den ich auch schon gekommen war. ,,Sie wird uns bestimmt irgendwann noch mal nützlich sein..." Hörte ich einen sehr leise hinter mir flüstern. Nein ganz sicher nicht!
Als wir dann meine Tür erreicht hatten, war ich doch ziemlich glücklich sie endlich los zu sein. Ich wollte gerade die Tür schließen als ,,Äh...brauchst du vielleicht noch irgendwas?" Er hatte den Fuß vor die Tür geschoben. ,,Nein wirklich nicht..." Lehnte ich ab. ,,Gut aber falls dir doch noch was einfällt sag und einfach Bescheid"
,,oder am besten du rufst Juny...oder deine Eltern" fügte der andere hinzu. Eine wirklich nette Art zu zeigen das einem der Kumpel auf die Nerven ging und man keine Lust hatte sich um mich zu kümmern. Ein kleines bisschen musste ich grinsen. ,,Mach ich" sagte ich noch schnell dann schloss ich die Tür endlich. Auf meine innere Merkliste fügte ich ,,Unbemerkt bleiben" hinzu. Denn irgendwie schien jeder einzelne hier großes Interesse an mir zu haben. Mein Bauchgefühl sagte mir nämlich das diese Männer noch öfter auftauchen würden. Dann viel mir plötzlich auf das ich nicht mal wusste wer sie waren. Oder warum sie hier waren...
Egal ich sollte meine Gedanken nicht weiter verschwenden. Ich würde keinen der beiden Wiedersehen. Ein Blick auf die verschlossene Tür verriet mir das es keine Schlüssel darin gab. Wieso gab es keinen Schlüssel?! Ich drehte mich zur Kommode um und öffnete eine der Schubladen. Nichts zu finden. In der anderen auch nicht. Ich vermutete schon das es keinen geben würde als ich in der untersten Schublade fündig wurde. Bingo! Ein silberner Schlüssel, der wie angegossen in sein Schloss passte. Ich drehte ihn um und schloss mich somit ein. Trotz das ich mir vorhin so sicher gewesen war das ich ganz bestimmt nicht hierbleiben wollte fühlte sich meine Entscheidung plötzlich doch nicht mehr so richtig an. Ich könnte nicht sagen warum, aber dieses komische mulmige Gefühl tauchte einfach auf...
Aber ich hatte meine Entscheidung getroffen und die musste ich jetzt auch durchziehen. Eilig wurden die Vorhänge von mir vom Fenster geschoben, kurz darauf das Fenster geöffnet. Oh verdammt! Das war aber hoch.
Mir war gar nicht bewusst gewesen das ich hier im 3 Stock war. Obwohl es auch der vierte hätte sein könne wenn man sich das Bauwerk und die hohen Decken in jedem Raum ansah. Am Boden wuchs Gras das noch feucht war. Wahrscheinlich von einem nächtlichen Gewitter. Dann schaute ich mir das Bauwerk genauer an. Etwa ein paar Zentimeter unter meinem Fenster erkannte ich einen Absatz am Mauerwerk der rund ums Gebäude verlief, dass Ungefähr so groß war das ich Seitlich mit einem Fuß darauf stehen konnte.
Etwas weiter links an einer der Mauer Ecken verlief ein Fallrohr das vom Dach aus bis nach unten zum Boden hin reichte. Meine Chance.
Mein Herz schlug schneller. Ich atmete einmal tief ein und wieder aus dann setzte ich mich auf das Fensterbrett um schwang mich hinüber. Stützte mich mit den Hände ab und stellte ein Bein seitlich auf den Absatz. Dann tat der andere Fuß es dem ersten gleich.
Es dauerte einen Moment bis meine Füße einigermaßen an halt fanden. Ich zwang mich nicht nach unten zu sehen sondern in das offene Gästezimmer.
,,Gwendolyn?" Es klopfte! Die Stimme kam eindeutig von Narzissa Malfoy. Sie hatte nicht besonders laut gesprochen weil sie bestimmt dachte ich würde schlafen. Panik stieg in mir auf. Warum genau jetzt! Ich könnte gerade noch erkennen wie sie die Türklinke versuchte zu öffnen. ,,Gwendolyn?" Fragte sie wieder. ,,Wieso hast du dich denn eingeschlossen?". Schnell! Dachte ich. Dann ganz langsam bewegte ich einen Fuß nach dem anderen. Diese Bewegungen kosteten mich meine vollste Konzentration. Ein falscher schritt und ich würde in die Tiefe stürzen. Das würde vermutlich mehr schaden hinterlassen als nur einen einzigen Knochenbruch. Nicht darüber nachdenken! Ich machte einen weiteren Schritt, und noch einen...und noch einen. Dabei sah ich wie das Fallrohr immer näher kam. Mein ganzer Körper war so fest an die Wand gedrückt das es beinahe weh tat. Narzissas Stimme konnte ich jetzt nicht mehr hören was an der Entfernung lag. Doch ich hoffte insgeheim sie hätte aufgegeben und währe weg gegangen. Nun machte ich zwei weitere große Schritte dann bekam ich das Rohr endlich zu fassen. Bevor ich mir noch mehr sorgen machen oder Angst bekommen konnte machte ich einen Satz und rutschte das Rohr hinunter wobei ich mich mit meiner ganzen Kraft daran festklammerte um bloß nicht zu stürzen. Mit einer schnellen Geschwindigkeit rutschte ich hinunter. Es zwirbelte irrsinnig im Bein als ich auf dem feuchten Boden aufkam. Von hier unten kam mir das ganze noch mal viel höher vor. Nach einigen Sekunden ließ das ekelhafte Gefühl nach und ich hatte kein Problem mehr beim stehen und laufen. ,,GWENDOLYN!?" Rief eine Stimme sehr laut.
Ich schaute nach oben. Zu meiner Erleichterung schaute aus keinem der Fenster ein Gesicht heraus. Das heißt sie hatten die Tür bestimmt noch nicht geöffnet. Doch mein Blick bleib am Fenster hängen und ich fühlte mich wie festgenagelt am Erdboden. Diesmal war es nicht Mrs Malfoy die rief, dieser ängstliche, verzweifelte ruf kam von ihrer Schwester. Von meiner Mutter. Sie schien sich sorgen zu machen. Komisch jetzt war ich plötzlich interessant. Meine Beine lösten sich aus der Starrung. Ich drehte mich um und lief. Es war mir egal. Egal was sie dachten. Sie kannten mich doch gar nicht! Ich möchte diesen Ort voller böser Menschen nicht! Mir währe alles lieber gewesen sogar das Ministerium! Einige Bäume tauchten vor meinen Augen auf. Ich steuere geradewegs auf einen Wald zu.
Das Blut rauschte laut in meinen Ohren.
Ich fühlte mich als währe ich nie zuvor in meinem Leben schneller gelaufen.
Keine Wurzeln, keine tief hängenden Äste nicht mal der pfeifende Wind konnte mich stoppen. Mein Atem ging schnell und mein Herz raste. Das Adrenalin trieb mich voran. Der Waldesrand lag nun schon einige Meter hinter mir zurück. Alles was man jetzt noch wahrnahm waren die Spitzen Türme des Manors. Die mit der Zeit immer kleiner wurden. Eins war sicher dieser Wald war keineswegs klein! Als ich meinen Blick nach oben richtete viel mir auf das die Bäume immer höher wurden und dichter bei einander standen. Ich verlangsamte mein Lauftempo. Wo war das Ende? Wenn es das überhaupt gab. Ich blieb stehen und drehte mich um die Eigene Achse. Kein Merkmal kein gar nichts! Es sah alles genau gleich aus. Plötzlich viel mir nicht mal mehr ein aus welcher Richtung ich gekommen war. Verdammt! Wohin sollte ich jetzt rennen? Überall nur Bäume! Das verwirrte mich so sehr, aber ich hatte Angst weiterzulaufen und zurück zu gelangen. Ich hielt wieder Ausschau nach den Türmen doch nein, nichts mehr.
Ich war wie verloren in diesem riesigen Wald...
(Danke fürs Lesen! Lasst mir doch ein Vote dar wenn es euch gefallen hat. Ich würde mich auch sehr über Bewertungen und Kommis freuen!
Lag Unicookieee🙈😘❤️)
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