Teil 10


Ich atmete einmal tief ein als ich aus dem Café kam. Die kühle Luft tat mir gut. Ich hatte mich so lange mit meiner Tante unterhalten das ich ganz vergessen hatte zum Eberkopf zu gehen! Doch jetzt noch vorbeizuschauen währe dumm. Entweder sie sind schon weg (falls sie überhaupt da waren) oder sie würden mich beim Rauskommen bemerken. Besser währe es einfach den Rückweg anzuschlagen. Einige Meter weiter stampfte gerade Goyle aus dem Honigtopf. Er winkte mir zu und lief mir entgegen. ,,Was ist den bei dir los? Mal ohne deine treuen Kameraden unterwegs?" Fragte ich neugierig. ,,Diesmal ja, Crabbe muss nachsetzten" erklärte er. ,,Bei Umbridge?". ,,Nö Bei der McGonagall, Draco war bei Umbridge...irgendwas mit nem Gespräch oder so...".
Draco hatte ein Gespräch bei Umbridge? Wieso das denn? ,,Und? immer noch Stress mit deinen Freundinnen?" Fragte er mich schließlich. ,,Siehst du doch" war meine deutliche Antwort. Stillschweigend liefen wir nebeneinander her in Richtung Schloss. Schon von hier aus konnte man zwei der großen Türme herausragen sehen. Jedes Mal wenn ich es so von weitem bewunderte schien es so als würde ich es zum ersten Mal sehen. Hogwarts war einfach gigantisch.
Wir beide hatten mittlerweile den Rand des Dorfes erreicht und steuerten einen breiten Weg zwischen vielen zugefrorenen Feldern entlang. ,,Sag mal wieso hängst du eigentlich so viel mit diesem Longbottom rum?" Riss mich die Stimme aus meinen Gedanken. Es kam mir so vor als hätte Goyle das schon den ganzen Weg lang fragen wollen. Ich zuckte die Schultern. Was interessierte ihn das? ,,Keine Ahnung wir sind eben gute Freunde".
,,Nur Freunde?" Fragte er hinterher. Ich zog meine Augenbrauen zusammen. Was sollte diese Fragerei? Ich musste kurz blinzeln weil meine Augen durch den starken Wind der jetzt wieder außerhalb der wärmenden Häuser wehte in meinen Augen weh tat. ,,Apropos Longbottom...schau mal" sagte er und zeigte auf eine kleine Gruppe Gryffindors die es sich am Weges Ende gemütlich gemacht hatte. Einige lehnten an dem zugeschneiten Zaun. Unter anderem auch Potter und seine beiden Treuen Freunde. Und tatsächlich auch Neville. Vor ihnen standen noch einige weitere mir unbekannten Schüler. Neville schien uns beide bemerkt zu haben denn er schaute hinüber. Doch beim Anblick Goyles zogen sich seine Mundwinkel nach unten. Auch Potter warf mir einige kurze Blicke zu und die Gruppe verstummte abrupt als wir beide vorbeikamen um den Pfad zu Schloss zu nehmen. Goyle schien das genauso bemerkt zu haben wie ich. Sie hatten definitiv was zu verheimlichen!

Am nächsten Morgen
Als ich am Sonntag Morgen aufwachte war ich verblüfft darüber wie viel Sonne heute schien. Ich konnte sie zwar nicht sehen, aber das Wasser vom schwarzen See hinter dem Fenster schimmerte an diesem Morgen heller. Ein seltsam aussehender Fisch schwimmte gerade am Fenster vorbei als ich aufstand. Das Zimmer war leer. Kein Wunder es war auch schon 10 Uhr. Wenn ich noch frühstücken wollte musste ich mich jetzt aber beeilen! Das Frühstück ging am Wochenende nämlich nur bis um 11 Uhr. Schnell zog ich mich um und entschied mich heute für offene Haare. Als ich zufrieden in den Spiegel blickte machte ich mich dann auf den Weg in die Halle. Ich wollte gerade aus dem Gemeinschaftsraum gehen als mir ein neues Blatt Pergamentwarf auf dem schwarzen Brett auffiel. Ich ging einige Schritte näher heran und las :

,,Ich suche gute Quidditch Spieler! Wer Interesse hat in unserer Hausmannschaft zu spielen oder letztes Jahr schon dabei war, kann am Sonntag den 12.11 gegen Sonnenuntergang am Quidditchfeld beweisen was er drauf hat!
Euer neuer Kapitän Montague

Eine neue Hausmannschaft? Stimmt bald würden wieder die ersten Häuser Spiele stattfinden! Und Flint hatte letztes Jahr die Schule verlassen. Ich überlegte... Ich hatte noch einen Besen...mein Quidditch Anzug passte auch noch...gut spielen konnte ich schon immer...Wieso eigentlich nicht? So beschloss ich heute Nachmittag mal Vorbeizuschauen vielleicht würde er mich ja auswählen? Immerhin war ich letztes Jahr schon dabei gewesen.
Als ich schließlich das große Tor öffnete war die Halle schon voll besetzt. Die Stimmung wirkte aus irgendeinem Grund recht angespannt. Viele der Schüler warfen mir Blicke zu. Ich ignorierte es erstmal und setzte mich an meinen Haustisch. An diesem Tag lasen ungewöhnlich viele Schüler die Zeitung. Ich beobachtete manche Schüler die neugierig in den Tagespropheten ihrer Freunde schauten. Ich machte mir erstmal keine Gedanken darüber. Vielleicht einfach nur ein dämliches Interview über Potter. Ich schmierte mir gemütlich ein Brötchen und wartete bis meine schwarze Eule mir meine Post bringen würde. Als sie das nach kurzer Zeit endlich tat nahm auch ich meinen Tagespropheten zu Hand. Beim Blick auf die Titelseite währe sie mir beinahe runtergefallen...

Massenausbruch aus Akaban?! Was um alles in der Welt war den los im Moment? Auf der Titelseite ein Fangfoto meiner Mutter und einigen anderen Todessern. Schnell überflog ich den Artikel dazu, und fand heraus das dass Ministerium vermutete Sirius Black hatte seinen Freunden beim Ausbruch geholfen. Sirius Black kannte ich kaum, alles was ich wusste war das er es damals als erster Geschafft hatte aus Askaban auszubrechen. Doch ob er tatsächlich ein Todesser ist war ich mir nicht ganz sicher. Es kam mir nie vor als hätte er eine große Verbindung zu ihnen gehabt. Als ich die Fotos noch einmal begutachtete überkam mich ein wohliges Gefühl der Sicherheit als ich daran dachte das ich in Hogwarts war. Denn als normaler Bürger von Hogsmeade oder der Winkelgasse hätte ich jetzt sicher Panik bekommen... Schließlich schleichen mehr als 10 Mörder und Todesser frei herum. Als ich so darüber nachdachte überlegte ich zugleich auch wo die Todesser untergekommen sein mögen? Denn sich zu verstecken ist glaub ich alles andere als einfach... Als ich einen Blick zum Gryffindor Tisch wandern ließ erblickte ich Nevilles blasses Gesicht. Einen Moment lang dachte ich er würde gleich ohnmächtig werden.
Auch wenn ich in letzter Zeit den Gedanken so gut wie möglich verdrängt hatte überkam es mich jetzt ganz plötzlich. Bellatrix Lestrange hat Nevilles Eltern gefoltert. Sie liegen im St. Mungos Hospital und werden vielleicht nie wieder gesund. Ich schluckte. Dieser Gedanken tat mir weh. Ich hatte mir ein ganz eigenes Bild meiner Mutter geschaffen. Ich sah immer nur die gute Seite in ihr. Die ganze Trauer die sie für mich empfunden hatte. Die Sicherheit die sie mir mit dem Kinderheim geben wollte. Das was jedes Kind in seiner Mutter sah.
Aus diesem Grund hasste ich den Gedanken an Neville und seine Eltern. Denn immer wenn ich daran zurückdachte sprang mir die eiskalte Wahrheit wie ein Schauer ins Gesicht, und ich sah was meine Mutter wirklich war.
Eine Todesserin...
eine Mörderin...
eine Böse Person...
eine der man nicht vertrauen sollte...
eine der man nicht begegnen wollte...

Quidditch Auswahl und das dunkle Mal...
Am späten Nachmittag bei Beginn des Sonnenuntergangs stieg ich mit meiner Ausrüstung und meinem Nimbus 2001  den steilen grasigen Pfad zum Quidditch Feld hinunter. Schon von hier aus konnte ich die wehenden Fahnen in den Farben der Häuser gut erkennen. Als ich das Feld betrat warteten schon einige Slytherins jünger und älter als ich auf den Tribünen. Ich gesellte mich zu Ihnen. Wartend schaute ich zu Montague hinüber der sich gerade mit jemandem unterhielt. Dann passierte etwas unerwartetes. Mein Unterarm fing wie aus dem nichts an zu schmerzen, es fühlte sich genauso wie damals an. Wie tausend Nadelstiche. Das war seit letztes Jahr nicht mehr passiert. Wieso ausgerechnet jetzt. Plötzlich tippte mich jemand von der Seite an. Ein Junge schätzungsweise ihm 6 oder 7 Jahrgang.
,,Ist alles okay?" Fragte er mich. Ich presste die Lippen aufeinander und nickte. Dann reichte er mir ein Klemmbrett mit einem Blatt Pergament. Ich trug meinen Namen mein Alter, den Jahrgang und den Grund ein aus welchem ich mitmachen wollte. Ein paar andere trugen sich noch unter mir ein bevor das Brett zurück an Montague wanderte. Zum Glück war ich Rechtshänder so störte mich der linke Unterarm beim schreiben wenigstens nicht. Langsam ließ das Stechen ein wenig nach doch ganz weg war es trotzdem noch nicht. Währenddessen trat Montague vor die Tribünen und musterte uns gespannt.
Gut dann heißt es jetzt Zähne zusammenbeißen und zeigen was ich drauf hab!

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