unerwarteter Verbündeter - Teil 2
Kapitel 44
Shiny
"Vielleicht hätte ich mich doch vorstellen sollen. Mein Name ist Alfred Nimm, ich bin Gestaltwandler Koordinator für Miami gewesen und wurde aufgrund der letzten Vorkommnisse nach Back-Water versetzt. Die Regierung der Vereinigten Staaten war der Meinung, diesmal jemanden hierherschicken zu müssen, der was von der Situation versteht. Wann haben sie die Welpen Witterung verloren, Ms Rain?", fragte er weiter, als er nicht gerade offenbart, dass er die Situation nicht nur absolut korrekt einschätzt, sondern auch dass die Regierung weniger naive an die Situation heranging wie beim letzten Mal. Nach drei Toten, einer Kindesentführung und einem Gangster, der aus dem Gefängnis freigelassen werden musste, schienen die Behörden es diesmal richtig machen zu wollen. Und hatten damit keine Zeit für alberne Schmierkampanien.
"Vor ungefähr einem Jahr" meinte Shiny und der Mann griff zu dem Flyer, der angeblich in der ganzen Stadt verteilt wurde.
"Als dieses Bild entstand, besaßen Sie da Welpenwitterung noch?" fragte er weiter und Shiny schüttelte den Kopf. Sie verstand nicht ganz worauf er hinaus wollte, aber die anderen Gemeinderatsmitglieder schon, denn zwei von ihnen redeten sofort auf Mr. Nimm ein.
"Das ist unerheblich! Sie war zu dem Zeitpunkt ein Kind und das Rudel sollte dafür abgestraft werden, dass sie es zuließ, dass..."
"Nein war sie nicht. Der Zeitpunkt des Erwachsenwerdens liegt bei den Gestaltwandlern nicht an einem bestimmten Datum, sondern wenn sie die Witterung verlieren. Zu dem Zeitpunkt des beginns der Beziehung zwischen Ms. Rain und Mr Snow waren beide Parteien erwachsen. Ich sehe keinen Verstoß gegen die gute Sitte, besonders wenn man die Position der jungen Dame hier betrachtet", stellte der Mann sich gegen seinen Kollegen und die zweite Frau neben ihm schnappte nach Luft.
"Was spielt es für eine Rolle welche Position sie hat?", fragte diese und Nimm lehnte sich seufzend zurück und fummelte an seinen Krawattenknoten, als wäre er gestresst. Die erste menschliche Regung, die Shiny an ihm ausmachen konnte.
"Sie ist eine dominante Wölfin in eine extrem hohe Position der Rudeldynamik, also können sie davon ausgehen, dass sie wesentlich reifer und verantwortungsvoller ist, als jede andere achtzehnjährige in diesen Bundesstaat. Aber für das Protokoll: Die Beziehung ist einvernehmlich?" fragte der Mann Shiny und diese nickte, bevor die sich gerade aufrichtete und hinzugefügte.
"Ich bin Jasons Luna, weder Sie, noch Ihre Gesetze können mich von ihm fernhalten, der Mann gehört mir!" meinte sie so besitzergreifend wie die Wölfin in ihr das verlangte auszusprechen.
In dem Moment wurde Nimms Blick interessiert und schwenkte auf Konstantin.
"Es steht in meinen Akten, Sie hätten ihre Luna gefunden", meinte er und Laura grinste, während Konstantin stoisch nickte.
"Ja. Auch. Wir haben das Glück, zwei Luna-Verbindungen im Rudel zu haben. Jason und Shiny teilen sich die Position des Beta. Sie ist mit der Alpha Aura geboren, aber sie hat sich bei ihr nie verfestigt.", erklärte er überraschend offen weiter.
Shiny runzelte kurz die Stirn, weil sie nicht wusste, was sie davon halten sollte, dass Konstantin solche Rudel Interna mit einem Politiker teilte. Menschen verstanden nach ihrer Erfahrung wenig von den Feinheiten der Regeldynamik, aber der Mann nickte lediglich verstehend.
"Verstehe. Das spricht doch für ein stabiles Rudel, mit dem der Bundesstaat Alaska langfristige Geschäfte tätigen kann", philosophierte der Mann und dann verstand Shiny, warum Konstantin ihm so vertraute.
Nimm wahr ein Politiker, ein knallharter Mensch der kalkulierte und wenn man auch nicht darauf vertrauen konnte, dass dieser Mann einen verstand, so konnte man dennoch davon ausgehen, dass er vorhatte eine positive Bilanz zu ziehen. Für sich selbst und sein Land. Und das wiederum bedeutete, dass er ein stabiles Rudel definitiv den ein- oder anderen Verstoß gegen menschliche Gesetze durchgehen lassen würde, weil an einigen Stellen Rudelgesetzte immer mit den Moralvorstellungen der Menschen kollidierten.
"Wir sind bereit, uns zu integrieren. Deswegen hatte ich beschlossen, dass Shiny und Jason die Beziehung erst aktiv angehen, wenn sie die Schule verlässt." meinte Konstantin und Nimm lächelte verschlagen.
"Ein großes Zugeständnis an unsere guten Sitten", wusste er diese Information zu schätzen und nickte dann, als hätte er sich entschieden.
"Nun, da dies geklärt ist, bleibt nur noch eines", meinte er und sah seine Kollegen an. Keiner wagte es, etwas dagegen zu sagen.
Nimm hatte hier unbestreitbar die absolute Dominanz in dieser Runde und Shiny spürte wie ihre Wölfin zufrieden grummelte. Als Gestaltwandlerin wusste, sie Dominanz zu schätzen, auch wenn sie sicher war, dass die Menschen das so nicht empfinden würden. Für die Bewohner hier wäre Nimm wohl zu 'glatt' und zu 'berechnend'.
Wenn zu einer Wahl käme, würde er sicher niemals gewählt werden, aber momentan spielte das keine Rolle. Alaska hatte sich dazu entschlossen auf Kompetenz, als auf Sympathie zu setzen und deshalb war Nimm auch für das Rudel ein Glücksgriff.
"Ich bitte Sie von Repressalien seitens Ms Abigail Duslaski abzusehen. Trotz all dem, was sie tat, ist sie wichtig für die Gemeinde. Natürlich werde ich dafür sorgen, dass so etwas nie wieder vorkommt. Dafür verbürge ich mich. Ihre Welpen werden nie wieder behelligt werden." meinte er und Shinys Wölfin nahm es weiter positiv zur Kenntnis, dass er ihre Wortwahl benutzte.
Konstantin zögerte und sah dann zu Shiny auf, die aber die Schultern straffte und ihm damit zu verstehen gab, dass sie seine Entscheidung akzeptiere, wenn es um dieses Miststück ging.
Shiny hatte nicht übel Lust Abigail Duslaski für die Auslegung dieses Bildes mit Jason und ihr und ihre wilden Anschuldigungen in der Öffentlichkeit zu zerfetzen, aber wenn es dem Rudel dabei half sich einzugliedern, würde Shiny auf ihre persönliche Rache gerne verzichten. So schwer es ihr auch viel.
Konstantin wusste das natürlich, auch wenn es Shinys Wölfin nicht wirklich gefiel. Diese Tussi hatte eine Lektion verdient.
"Nun gut. Solange keine weiteren wirren Auslegungen ihrerseits fallen. Verzichten wir", meinte Konstantin und Nimm erklärte die Sitzung damit für beendet, auch wenn einige der Gemeindemitglieder etwas murten, erhob keiner einen Einwand. Und man konnte nur hoffen, dass es dabei blieb.
Doch als sich Konstantin erheben wollte, hielt, nimm ihn auf.
"Vielleicht auf ein Wort, Mr Hunt? Unter vier Augen. Ich denke, es gibt da noch etwas zu bereden, dass uns beide Kopfschmerzen verursacht", meinte er und bei der Aussicht hier warten zu müssen, verzog Laura das Gesicht. Konstantin bemerkte den Gefühlswandel seiner Luna ebenfalls,, obwohl er Nimms Vorschlag sofort zusagte.
"Kannst du bei Laura bleiben, Shiny?" fragte er und Laura zog eine Schnute.
"Ich würde doch gerne so schnell wie möglich auf das Rudelgelände, es fühlt sich seltsam an", meinte sie und Konstantin runzelte die Stirn.
"Ich kann sie fahren und dich dann wieder abholen. Du wolltest doch sowieso nochmal zu Sherriff Johnson", bot Shiny an und ihr Alpha nickte als Mr Gold sich zu ihnen gesellte.
Sofort war Laura wieder fröhlich, als sie den alten Mann sah. Und Shiny wurde langsam schwindel bei der Geschwindigkeit, mit der Laura ihre Gefühle wechselte.
"Geht es dir nicht gut, Laura?" fragte der Mann großväterlich besorgt und man konnte Laura ansehen, dass sie das Geheimnis kaum für sich behalten konnte.
"Nun ich bin schwanger und die kleinen Gestaltwandler in mir wollen ganz bald nach Hause." meinte sie und Mr. Gold überschlug sich fast vor Begeisterung.
"Wie wundervoll! Ich wünsche dir alles Gute, aber dass du meine Leseempfehlungen nicht vergisst!" mahnte er und Laura begann mit ihm über seinen Buchladen zu plaudern, denn der alte Anwalt trotz deines Berufes als Anwalt immer noch betrieb. Was von beiden eher Leidenschaft und was Beruf war, würde wohl sein Geheimnis bleiben.
"Gut, fahr sie nach Hause, ich melde mich, sobald ich mit Nimm fertig bin", meinte Konstantin zu Shiny und trat dann zu Laura, um sich kurz von ihr zu verabschieden.
Dann folgte Moonshines Alpha Alfred Nimm und obwohl Shiny vor Neugierde fast starb, wusste sie, dass Konstantin ihr gerade etwas viel Wichtigeres anvertraut hatte, als nur einen Fahrerjob. Seine Luna und seine ungeborenen Welpen.
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