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Kapitel 27

Moonshine

Shiny schnupperte an der Frühstücksflockenpackung und verzog angeekelt das Gesicht. Hafer und Getreide. Zuckerfrei. So was gehörte verboten, oder zumindest anders genannt. Frühstücksflocken waren das sicher nicht.

Als sie zu Jason sah und vor allem sein Knurren hörte, bemerkte sie aber, dass ihre Worte mehr bewirkt hatten, als sie beabsichtigt hatte. Sein Blick lag gequält auf der Packung in ihrer Hand und sie spürte durch das Band wie sein Wolf ungeduldig auf und ab ging.

Mist. Das hatte sie vergessen: Niemals einem Mann sagen, dass man mit dem Essen unzufrieden ist. Das machte alle gebundenen Wölfe verrückt, weil sie instinktiv der Meinung waren, versagt zu haben Wenn man das Ego eines Wolfes ernsthaft ankratzen wollte, war dies definitiv die effektivste Methode und wenn es dann auch noch von der Gefährtin selbst kam, war es tausendmal schlimmer.

Schnell stellte Shiny die Packung zurück, besah sich das Regal weiter und entdeckte weiter hinten ein paar Fertigwaffeln, die sie breit grinsend nach vorne zog.

„Gefüllt mit Schokolade. Das ist besser als Honeydrops", meinte Shiny dann ehrlich glücklich und riss die Packung auf und schob die erste Portion in den Toaster.

„Du auch oder willst du lieber Speck und Eier?", fragte sie in Jasons Richtung und bewies Geduld mit der Antwort, bis er sein verletztes Ego herunterschluckte. Ihr letztes Kommentar zu den Waffeln sollte ihre unbedachten Worte von vorhin hoffentlich wieder gut gemacht haben. Stattdessen fiel ihr Gefährte in ein eisernes Schweigen, ging selbst zum Kühlschrank und holte Eier mit Speck heraus, während Shiny vor ihrem Toaster wartete.

Es dauerte noch geschlagene fünf Minuten. Solange bis der Speck schon fast goldbraun in der Pfanne brutzelte, bevor er endlich reagierte.

„Morgen hast du deine Honeydrops. Schreib mir eine Liste, was du gerne isst" meinte er immer noch etwas zerknirscht. Um in etwas von der Last zu nehmen, die der Instinkt sie zu füttern, ihn auferlegte, griff sie nach einer Waffel und schlang sie hinter.

Sofort glitten Jason Worte zu ihr und sie spürte die tiefe Befriedigung, die es in ihm auslöste, seine Luna so essen zu sehen. Um das zu unterstreichen, leckte sie sich die Finger ab und grinste ihn an.

„Diese Waffeln stehen ganz oben. Die sind super", sagte sie schnell und das war nicht mal gelogen.

„Milch?", fragte sie hoffnungsvoll und Jason holte den Kanister aus dem Kühlschrank, den sie da schon gesehen hatte. Eigentlich hätte sie lieber Orangensaft dazu genommen, aber den hatte er nicht und sie wollte den nächsten Fettnäpfen gerne vermeiden.

Dass sie hier war, war absolut ungeplant. Dass er nicht auf sie vorbereitet war, störte ihre Wölfin damit wenig, aber seinem Wolf war nicht das egal. Der Instinkt beherrschte Jason. Deswegen machte es ihn auch glücklich, als er ihr zu der Milch ein Glas reichten konnte und sie sich an die Küchenzeile lehnte und noch eine der gefüllten Schokowaffeln herunterschlang. Diesen Zuckerschock brauchte sie jetzt.

Dann spitzte Shiny die Ohren. Sie hörte etwas.

Weit weg, draußen im Wald. Aber durch das offene Fenster so eindringlich, dass es kaum zu überhören war. Jemand näherte sich dem Haus. Jemand der durch die Wälder stampfte, wie nur Menschen es taten. Laut und alles andere als zurückhaltend.

Ein feiner Geruch folgte der Person voraus und als Jason eine weitere Portion Eier und Speck in die Pfanne gab, konnte auch Shiny, den Besucher identifizieren.

Es war Laura. Und wo Laura war, war auch Konstantin nicht fern. Aber im Gegensatz zu der Menschenfrau, die für Konstantin vom Schicksal als Luna erwählt wurde, hörte man den Alpha des Rudels überhaupt nicht.

„Man sollte ihr sagen, dass sie durch die Wälder stampft wie ein Elefant", meinte Shiny und steckte zwei weitere Waffeln in den Toaster, bevor sie zur Tür ging.

Erst eine Sekunde bevor sie diese öffnete bemerkte sie, dass Konstantin bereits direkt davorstand. Moonshine zuckte instinktiv zusammen. Normalerweise spürte man den Alpha schon anhand seiner Aura eine Weile bevor man ihn wirklich riechen konnte. Aber in Gegensatz zu Shiny, konnte Konstantin diese Aura bewusst unterdrücken und sich damit ziemlich gut anschleichen. Die meiste Zeit über war das zwar nicht nötig, aber praktisch war es definitiv.

„Angeber", kommentierte Shiny und Konstantins Gesicht verzog sich zu einem breiten, jungenhaften Grinsen, das mehr von einem Wolf hatte, als er wahrscheinlich ahnte.

„Du bist nur neidisch, weil du es nicht kannst", gab er zurück und traf damit genau ins Schwarze. Shiny wurde von ihren Rudelgefährten immer sofort wahrgenommen. Dennoch würde sie sich nicht so von ihrem Alpha aufziehen lassen. Shiny hatte den höchsten Respekt vor Konstantin, aber diese kleine Zankereien gehörten dazu. Also verzog sie ihren Mund zu einer Schnute, verschränkte die Arme und erwiderte trotzig:

„Ich werde es lernen und dann bist du zu Halloween fällig!", versprach sie ihm und Konstantins Grinsen wurde herausfordernd.

„Ist das eine Herausforderung, Shiny? Glaubst, du schaffst es mich zu erschrecken? Wo Unauffälligkeit doch so sehr deine Natur ist", meinte er höhnisch und deutete auf ihre Haare. Shiny knurrte spielerisch und schwor sich, ihn tatsächlich eines Tages ein paar graue Haare zu verpassen, indem sie ihm den Schreck seines Lebens einjagte. Sich gegenseitig aufzulauern, war bereits ein Spiel, das Welpen gerne miteinander spielten. Es schärfte die Sinne, übte die Reflexe und war ...unterhaltsam. Es war das Lieblingsspiel aller Wölfe, noch vor dem sich gegenseitig zu jagen und um die Wette zu laufen.

„Hört auf ihr beiden! Schlimm mit euch!" erwiderte Laura hinter Konstantin und drängte sich etwas an ihn vorbei, um einen Blick auf Shiny werfen zu können.

„Glückwunsch", strahlte diese ehrlich begeistert in Moonshines Richtung und griff dann nach dem Ohrläppchen ihres Mannes, um ihm ein: „Benimm dich!", zuzuraunen. Zu Shinys Vergnügen nickte Konstantin sofort, bevor er Shiny durch die Haare wuschelte, als wäre sie immer noch zehn Jahre alt. Er war für sie seit frühsten Kindheitstagen immer mehr ein großer Bruder gewesen, als eine Autoritätsperson. Sie hatte ihm viel zu verdanken. Dennoch wusste sie nicht, ob sie ihn gerade jetzt hier haben wollte.

Natürlich war es klar gewesen, dass vor allem er spürte, dass seine Beta zusammengefunden hatten, viele andere Rudelmitglieder ebenfalls. Dennoch hatte sie sich noch ein paar Stunden mit ihren Gefährten alleine gewünscht.

Konstantin betrat Jasons Hütte und dieser deutete anstatt einer Begrüßung auf die Pfanne, und Konstantin nickte. Bestätigend. Die beiden Männer hatten nie wirklich Worte zur Kommunikation gebraucht.

„Waffeln?", fragte Shiny Laura mit klaren Worten und Luna des Alphas sah begierig zum Toaster, während sie selbst den Raum betrat und etwas verlegen die durcheinander geratenen Laken betrachtete, die auf dem Bett lagen. Laura war es sicher unangenehm, so deutlich vor Augen zu sehen, was Shiny und Jason letzte Nacht getrieben hatten, aber Shiny kommentierte das lediglich mit einem Achselzucken. Menschen waren mit solchen Dingen nicht ganz so offen wie Gestaltwandler.

„Gerne", brachte die Luna ihres Alphas hervor und als Shiny ihr einen Teller reichte, stieg Shiny ein weiterer Duft in die Nase. So fein und subtil, dass man ihn hätte übersehen können, aber Shiny nahm es dennoch wahr.

„Oh fuck, du bist schwanger!" blinzelte Moonshine verwundert und Lunas helle Haut nahm einen leichten rosa Ton an, während Jason am Herd innehielt und Konstantin nur stolz grinste.

„Wäre schön, wenn man aufhört mir das zu sagen. Er hat das heute früh auch gemeint. Ich glaube das erst, wenn ich den Test gemacht habe", sagte Laura und deutete auf ihren Gefährten, der sich von Jason in männlicher Begeisterung auf die Schulter klopfen ließ.

„Du brauchst keinen Test. Gestaltwandlernasen sind sehr viel präziser als diese Dinger!", verkündete Konstantin und nahm einen Teller von seinem besten Freund entgegen und legte ein paar Waffeln darauf, bevor er sie Laura reichte.

„Deswegen sind wir aber nicht hier!", versuchte Laura das Thema zu wechseln, aber als Jason an sie vorbeiging, lehnte auch er sich ihr kurz entgegen und schnupperte.

„Könnte sein. Meine Nase ist aber nicht so fein, wie die von anderen. Würde aber auch tippen, dass du Welpen erwartest"

„Toll. Riechen jetzt alle an mir und geben ein Kommentar über den Status meiner Gebärmutter ab?" fragte Laura nun und wirkte jetzt bereits genervt. Dabei hatte das schlimme noch gar nicht angefangen. Shiny lachte in sich hinein und dachte daran, wie viel Aufhebens Gestaltwandlerrudel um Schwangerschaften machten. Und diese hier war nicht irgendeine Schwangerschaft. Es war die Frau des Alphas, die Nachwuchs erwartete.

„Wenn du jetzt schon genervt bist, warte ab, bis der Rest des Rudels es weiß", freute sich Shiny und Laura verzog traurig die Miene, bevor sie sich mit den Männern und Shiny an den kleinen Küchenstich setzte.

„Klasse", gab sie genervt von sich und schien sich dennoch irgendwie ihrem Schicksal zu ergeben.

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Falls wer es 

Adam und Eve von Wattpad gelöscht. Ich wurde auch als Account gemeldet, aber eine mögliche Löschung des Account scheint vom Tisch. Wir hoffen, das es bei dieser einen Geschichte bleibt. Wenn etwas sein sollte udn der Account verschwindet: 

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