5

"Ich habe gewonnen, du musst mir ein Eis ausgeben" , schreit Alex und ich lache, weil er sich wie ein Kleinkind darüber freut.

"Welche Sorte?" frage ich und setze mich auf die Tischtennisplatte und lege meinen Schläger neben mir ab, um mit dem Tischtennisball zu spielen. Er setzt sich neben mich, sodass wir Rücken an Rücken sitzen.

"Schokolade" , sagt er und ich grinse.

"Wollen wir los?" frage ich ihn, doch er will noch einen Moment sitzen bleiben, aber ich bekomme ein komisches Bauchgefühl.

"Hey, ihr da. Seit ihr auf diesem Campingplatz? Zeigt mal eure Armbänder" , schreit ein Mann, der auf uns zukommt. Wir hätten abhauen sollen.

Ich schaue Alex panisch in die Augen, auch seine waren weit aufgerissen und mein Herz lag irgendwo in meiner Hose. Ich greife nach dem Tischtennisschläger und laufe um mein Leben. Der Mann kann ziemlich schnell rennen und doch schaffen wir es, ihm zu entkommen.  Lachend und aus der Puste lassen Alex und ich uns in den Sand fallen.

"Scheiße, das war knapp" , lacht er.

"Da können wir wohl erst einmal nicht mehr Tischtennis spielen gehen" , lache ich und sein Blick triff meinen. Wir beide kriegen uns kaum wieder ein, bis er mich an das Eis, was ich ihm schulde erinnert. Wir gehen zum gleichen Eisstand, wie gestern und ich bestelle und bezahle diesmal.

"Hat sie Scheiße gebaut?" fragt die Verkäuferin grinsend und mit gebrochenem Deutsch, da sie wohl davon ausging, dass Alex wieder bezahlte.

"Wir hatten ein Tischtennismatch und ich habe gewonnen. Wir haben gewettet und jetzt schuldet sie mir ein Schokoladeneis" ,  erklärt er der Verkäuferin grinsend auf englisch.Die Frau ging wohl sehr von klischees aus.

Danach setzen wir uns in die Liegen, die am Strand sind, für die man eigentlich bezahlen muss, aber es ist Nacht und wir dachten nicht, dass die das nachts kontrollieren. Ich setzte mich auf eine der Liegen und ich dachte Alex würde sich auf die daneben setzen, doch als ich mich hingesetzt hatte, drückt er mich mit seiner Schulter zur Seite, um sich selbst Platz auf meiner Liege zu machen.

"Ich kann auch auf die nächste Liege rutschen" , sage ich lachend.

"Nein, ich möchte in deiner Nähe sein" , sagt er, worauf seltsame Stille folgt. Nach einiger Zeit fing er wieder an zu reden, über Gott und die Welt. Wir verbringen irgendwie die ganze Nacht zusammen, da wir die Zeit vergessen. Es ist, als würden wir uns schon ewig kennen.

"Ich muss langsam zum Platz, meine Eltern müssten bald zurück kommen" , sage ich zu Alex und er beschließt, mit mir zu kommen. Wir haben unser Eis inzwischen aufgegessen und gerade, als Alex zu seinem Platz eingebogen ist und ich mich in den Stuhl meines Platzes gesetzt habe,  tauchen meine Eltern auf.

"Geht es dir wieder besser, Liebling?" fragt meine Mutter und ich nicke fröhlich, denn ich hatte einen wunderbaren Abend mit Alex, ich denke dieser Abend hätte nicht besser sein können.

Am Abend liege ich eingekuschelt in meinem Schlafsack und habe ein dickes Grinsen auf dem Gesicht. Ich denke an die letzten Tage zurück und lasse Erinnerungen in meinem Kopf abspielen. Ich sehe Alex vor mir, ich sehe seine braunen Teddybäraugen , seine wuscheligen braunen Haare und muss lächeln. Er hat irgendwie die perfekte Figur, da er nicht zu muskulös ist, aber auch nicht zu dünn, was ich bei anderen Jungs noch nie gesehen habe. Ich denke an die Witze, die er mir erzählt hat und daran, wie er über sich selbst gelacht hat. Ich mag es einfach Zeit mit ihm zu verbringen und will ihn nie wieder loslassen.

In diesem Moment merke ich, dass ich mich in Alex verliebt habe.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top