13
Wir müssen eine ganze Weile mit dem Bus fahren, bis wir angekommen sind und ich bin auf der Busfahrt eingeschlafen, doch Alex weckt mich, als wir angekommen sind. Wir steigen aus dem Bus aus und ich sehe das riesige Krankenhaus.
"Und darin sollen wir deinen Opa finden, wenn wir kein italienisch können?" frage ich ihn.
"Ich war doch schon einmal dort, ich werde das schon wieder finden" , sagt er und ich vertraue ihm. Ich nehme seine Hand und laufe neben ihm her. Wir fahren ein paar Stockwerke mit einem Fahrstuhl nach oben und sind nach ein paar Abzweigungen dort. Ich sehe seine Oma vor einem der Krankenzimmer stehen, die uns entdeckt zu haben scheint. Sie winkt Alex zu und er umarmt sie erst einmal. Ich stehe in dem Moment einfach nur daneben, bis er mich vorstellt.
"Das ist Sky, meine Freundin" , sagt er und sie gibt mir höflich die Hand, um mich zu begrüßen. Ich fühle mich irgendwie total fehl am Platz und frage mich, was ich mir dabei gedacht habe mitzukommen. Aber nach Hause fahren kann ich auch nicht, ich kenne mich hier nicht aus und würde den Weg nach Hause nicht finden. Außerdem ist es mitten in der Nacht. Seine Oma hat sich nach ein paar Beruhigungsmethoden von Alex auf einen der Stühle in das Zimmer gesetzt, wo momentan keiner drinnen ist. Ich schätze Alex Opa wird gerade noch einmal operiert, da er nicht mehr stabil war.
Als Alex aus dem Zimmer kommt, schütte ich ihm mein Herz aus.
"Alex, ich fühle mich so fehl am Platz. Wo kann ich hingehen, um euch nicht zu stören? Ich will zurück, aber das geht nicht, ich weiß. Also, wo kann ich hingehen?" frage ich ihn und merke, wie ich anfange zu weinen. Ich bin total überfodert mit der Situation, da ich so in ihre Familie hineingeplatzt bin, dabei ist das gerade ein so privater Moment.
"Sky, es ist alles okay. Kannst du dich einen Augenblick um meine Oma kümmern? Ich muss einen Arzt verständigen, lese ihr doch einfach etwas aus dem Buch vor, was sie in der Hand hält. Das beruhigt sie immer, okay?" fragt er mich und ist auch schon wieder verschwunden. Ich stehe total überfodert vor diesem Zimmer und weiß nicht, was ich tun soll. Ich will nicht in das Zimmer hineinströmen, da sehe ich einen Kittel an einem der Gaderobenständer hängen und ziehe ihn mir über. Dann gehe ich in das Zimmer hinein.
"Guten Tag, Frau.." , will ich gerade anfangen, doch ich weiß ihren Namen ja gar nicht. Also rede ich einfach weiter, da sie gerade nicht in der Lage ist zu sprechen.
"Ich bin Dr. Salevin" , sage ich, als ich es von meinem Schild ablese, welches auf dem Kittel klebt.
"Und ich werde ihn nun etwas aus dem Buch vorlesen, okay?" frage ich sie, doch sie starrt einfach nur ins Leere. Als ich ihr das Buch aus der Hand nehme, macht sie keinerlei anstalten, sich zu wehren. Ich klappe es auf und fange an, ihr daraus vorzulesen. Ihre Atmung wid langsamer, je mehr ich ihr vorlese und sie scheint sich zu beruhigen.
Nach ein paar Minuten des Vorlesens kommt eine Krankenschwester in das Zimmer und Alex läuft hinter ihr. Als er mich sieht , lächelt er.
"Na, Krankenschwester Salevin, würden sie mich untersuchen?" fragt er mich grinsend und die Krankenschwester, die bei Alex Oma ist, schaut mich böse an.
"Es tut mir Leid, aber ich habe mich so fehl am Platz gefühlt. Ich hänge den Kittel wieder auf, sie sind ja nun da" , sage ich unsicher und hänge den Kittel wieder an seinen Platz. Ich bleibe jedoch erst einmal vor dem Zimmer stehen und atme einmal tief durch. Alex kommt nach ein paar Minuten auch nach draußen.
"Ich kann hier nicht bleiben, ich muss nach Hause fahren. Ich kann das hier nicht, es tut mir Leid, Alex" , sage ich und er nimmt mich in den Arm.
"Ist schon okay, aber ich komme mit" , sagt er, als er mich in den Arm nimmt.
"Das geht nicht, du musst hier bleiben. Deine Großaltern brauchen dich jetzt" , versuche ich ihm klar zu machen, doch er besteht darauf mitzukommen.
"Nein, Alex. Ich komme schon alleine klar" , sage ich und verschwinde unaufällig, nachdem er wieder hineingegangen ist, um kurz nach seiner Oma schauen zu gehen. Ich suche die Bushaltestelle an der wir vorhin ausgestiegen sind und nach einer Viertelstunde des suchens erkenne ich sie. Nach weiteren fünf Minuten kommt auch der Bus, jedoch sieht der Busfahrer etwas gruselig aus und ich steige in den Bus ein, bis ich bemerke, dass keiner außer mir im Bus ist. Ich bin alleine mit ihm und in dem Moment in dem ich mich nach ganz hinten setze, wünsche ich mir, dass Alex doch bei mir ist.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top