Harte Lektionen

„Schneller!"
Eine scharfe Stimme durchschnitt die eisige Luft des herannahenden Winters. Die drei angesprochenen Wölfe beschleunigten automatisch ihr für ihr Alter schon atemberaubendes Tempo, wenngleich ihre Kräfte bereits schwanden. Nun setzte sich ein Wolf an die Spitze der kleinen Gruppe; sein schwarzes Fell schimmerte und seine wunderschönen grünen Augen hatten einen tiefen Glanz.

Ein weiteres Paar grüner Augen gesellte sich zu ihnen. Die jungen Läufer kamen nun schlitternd vor der Wölfin zum stehen. Sie hatte schneeweißes Fell, welches sich extrem von dem der drei dunkleren Wölfe vor ihr abhob. Es war Enava, die Leitwölfin. Ihr harter Blick durchbohrte die drei, sie senkten unwillkürlich ihre Köpfe. Der schwarze Jungwolf hob seinen Blick als erster. Für einen kurzen Augenblick trafen sich die Blicke der beiden grünäugigen Wölfe, dann wandte sich Enava ab. Sie sah nun den grauen Wolf an, der die Aufsicht gehabt hatte, und fragte: „Und? Wie ist es gelaufen?"

Nubes, der Angesprochene, versteifte sich augenblicklich. Er wollte jetzt bloß nichts Falsches sagen. Doch er musste nicht lügen, um Enava zu besänftigen; die drei Jungwölfe hatten sich wirklich gut geschlagen. „Es ist sehr gut gelaufen, Herrin. Euer Sohn... ", er blickte zu dem schwarzen Wolf , „hat sich besonders hervorgetan, wenn ich es anmerken darf. Er hatte beim Laufen einen ordentlichen Vorsprung."
„Gut." Enava schien tatsächlich besänftigt, ob dies allerdings nur gespielt war konnte der graue Wolf nicht mit Gewissheit sagen. Nubes deutete mit einem leichten Kopfnicken eine Verbeugung an, dann wandte er sich ab und trottete zum einige Meter entfernten Rudel. Enava warf einen letzten Blick auf die drei Wölfe vor ihr, dann drehte auch sie sich um und folgte ihrem Untergebenen.

Sofort fiel die Anspannung von den Dreien ab, sie lockerten ihre Muskeln und reckten ihre Glieder ein wenig. Noctus, der Sohn der Leitwölfin, blickte seine zwei Altersgenossen an. Suna, eine schöne braune Wölfin mit gelbbraunen Augen, war die älteste der drei- allerdings handelte es sich hierbei um einen Altersunterschied von gerade mal einer Woche. Dux, ein dunkelgrauer, fast schwarzer Wolf , hatte braune Augen; und bei ihm schienen sie eine Geschichte zu erzählen. Sie waren wunderschön bernsteinfarben und von der Sonne beschienen schimmerten sie golden. Er war einen Tag später als Noctus zur Welt gekommen.

Seine beiden Altersgenossen wandten sich fast zeitgleich ab und folgten den beiden Erwachsenen. In ihren Blicken hatte Noctus etwas gesehen, was ihn zutiefst traurig machte. War es Eifersucht gewesen? Wut? Enttäuschung? Ein wenig... Trauer? Genau vermochte er es nicht zu deuten. Er seufzte leise, bevor auch er zurück zum Rudel lief und sich, etwas abseits von den anderen, auf eine kleine Anhöhe legte und die Augen schloss. Er glitt in einen unruhigen Schlaf.


Soooo, das war es dann auch schon wieder mit dem ersten richtigen Kapitel. Wie immer: Verbesserungen, inhaltlich als auch bezüglich Grammatik und Rechtschreibung, würden mich wirklich sehr freuen!
Natürlich sind diese zwei Kapitel nicht gerade aussagekräftig, allerdings würde ich mich trotzdem sehr über eure Meinung und auch gerne Ideen freuen! Die nächsten Kapitel werden dann etwas spannender.
Liebe Grüße,
LilySeverusSnape

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