20 | Gespräch mit Alya
A R I A N
Nach einer Weile lehnte Kalia sich ein wenig zurück und legte ihren Kopf an meine Schulter. Leise aß ich weiter und wechselte meine Position ein wenig, sodass Kalia es bequemer hatte. Als wir fertig waren und alles aufgegessen war, stand Alya auf und blickte auf Kalia. "Sie schläft.", flüsterte sie leise und ich nickte. Ihr süsses Schnarchen war mir nicht entgangen.
"Leg sie auf ihr Bett und räum dann auf. Ich gehe nochmal raus um zu schauen, ob alles in Ordnung ist.", sagte sie und ich nickte. "Alya?" "Ja?" "Was war das heute eigentlich für ein Wesen?", fragte ich sie und sie sah mich ernst an. "Ich weiss es nicht. Ich glaube Kalia weiss es, aber sie sagt mir nichts." Mit einem Blick auf Kalia seufzte sie und sah mich dann wieder an.
"Sie hat viel durchgemacht, unsere Kalia. Sie ist jahrelang alleine durch die Welt gereist und hat überall versucht herauszufinden, wer sie ist, von wo sie kommt und was sie ist. Als sie mich damals gefunden hat, habe ich den Schmerz in ihren Augen gesehen. Es war schwer für sie, jeden Morgen aufstehen zu müssen und zu wissen, dass sie für niemanden existiert. Dass niemand sie sieht...", Alya holte Luft und fuhr leise fort.
"Sie hat all ihre Zeit in die Suche nach ihrer Herkunft investiert. Manchmal hat sie eine neue Spur gefunden und war für eine kurze Zeit extrem hibbelig. Kurz darauf wiederum war sie wieder depressiv und hat oft tagelang nicht mehr geredet. Es war für sie härter als für dich. Du wusstest, dass du nicht alleine bist. Bei dir war ein Satz auf der Hand. Bei Kalia nicht. Ich wünsche ihr nichts mehr, als das sie endlich Liebe findet und glücklich ist. Sie hat sich so lange nach einem Gefährten gesehnt und jetzt endlich hat sie einen.", sagte sie und ich meinte, Eifersucht in ihrer Stimme herauszuhören.
"Du bist eifersüchtig auf mich.", stellte ich fest und Alya zögerte kurz, nickte dann aber. "Ein wenig, ja. Aber ich bin und werde eben für immer ein Wolf sein und nicht so ein gutaussehender Typ wie du.", sagte sie und zwinkerte mir zu. "Frag sie morgen wegen dem Wesen, das dich angegriffen hat. Generell glaube ich, dass ihr morgen viel zu besprechen habt. Auf alle Fälle freue ich mich schon auf unser neues Zuhause.", sagte sie und ich lächelte.
"Es wird dir gefallen.", versprach ich und Alya nickte traurig. Dann seufzte sie und streckte sich. "Ich geh kurz raus, eine Runde drehen. Bring Kalia ins Bett und räum dann auf.", befahl sie und ich kicherte leise. "Yes Ma'am." Alya grinste und rannte dann zur Tür raus. Langsam richtete ich mich auf und Kalia regte sich. Vorsichtig legte ich einen Arm um ihren Oberkörper und den anderen unter ihre Knie und hob sie sachte auf. Kalia nuschelte etwas, bewegte sich jedoch nicht. Schmunzelnd lief ich zu ihrem Bett und legte sie darauf ab. Kalia kuschelte sich sofort in ihre Bettdecke und ich deckte sie liebevoll zu.
Ihr Haar fiel ihr ins Gesicht und ich strich es sanft hinter ihr Ohr. "Schlaf gut Süsse.", flüsterte ich und fuhr mit einem Finger über ihre Wange. Dann richtete ich mich schnell wieder auf, bevor ich noch dümmere Sachen machte, und lief zum Tisch und räumte ihn so leise wie möglich ab. Nachdenklich wusch ich das Geschirr und blickte aus dem offenem Fenster in den Wald. Als die Teller endlich alle sauber waren, räumte ich sie in die Schränke und wusch dann meine Hände. Müde schloss ich meine Augen und lehnte mich an die Wand.
Erschöpft sah ich aus dem Fenster raus. Die Sonne ging gerade wieder unter und goldene Sonnenstrahlen schienen mir ins Gesicht. Langsam lief ich zum Fenster, atmete die frische Luft ein und schloss es dann. Anschliessend ging ich zur Tür und schloss sie ebenfalls. Müde taumelte ich zu den Betten und wollte mich schon auf das leere Bett legen, als ich bemerkte, dass eigentlich beide schon besetzt waren. Kalia schlief auf dem einen und das andere gehörte Alya.
Dann schlafe ich eben auf dem Boden, dachte ich mir und wollte mich schon auf den Boden legen, als ich eine Stimme hörte. "Leg dich zu mir.", flüsterte Kalia leise und sofort wurde ich rot. Ich sah zu ihr. Sie hatte ihre Augen geöffnet, schien jedoch extrem schläfrig. "Nein schon in Ordnung. Ich schlafe einfach...."
"Falsch!", unterbrach mich Kalia. "Du bist unser Gast und schläfst sicher nicht auf dem Boden. Und jetzt komm oder ich werde wütend.", sagte sie erschöpft und ich gehorchte ihr und lief zu ihrem Bett. Langsam legte ich mich neben sie auf das Bett und bemerkte sofort, dass das ein grosser Fehler war. Ihr Duft umhüllte mich und ich spürte ihre Wärme an meiner Seite. Kalia rutschte ein wenig rüber und reichte mir einen Teil ihrer Decke, welchen ich nahm und mich zudecke.
"Gute Nacht.", wünschte Kalia mir leise und ich lächelte. "Gute Nacht.", wünschte ich ihr ebenfalls und Kalia rutschte zu mir und legte ihren Kopf an meine Schulter. Erstarrt hielt ich inne und atmete ein paar Mal tief ein und aus, bis ich mich traute, einen Arm um ihre Hüfte zu legen. Kalia jedoch regte sich nicht mehr, da sie schon eingeschlafen war. Sie musste wirklich müde sein.
Mit müden Augen betrachtete ich ihr Profil und musste lächeln. Was hatte ich ein Glück, dass sie das Mädchen aus meinen Träumen war. Sie war nicht nur wunderschön, sondern auch schlau, mutig, kämpferisch und besass dieselbe Gabe wie ich. Lächelnd kuschelte ich mich an sie und atmete den Duft ihrer Haare ein. Vielleicht würde sie mir ja sogar ein paar ihrer Kampftechniken lernen.
Bei dem Gedanken an mich und Kalia, wie wir lachend miteinander trainieren würden, wurde mir ganz warm. Ich strich ihr ein letztes Mal über die Haare, bevor ich ebenfalls meine Augen schloss und neben Kalia einschlief.
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Letztes Kapitel für heute! Ich hoffe es hat euch allen gefallen<3
Ich geh jetzt erst mal schlafen xD
Gute Nacht und schlaft gut<3
Eure AlhenaSt<3
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