10 | Nur ein Traum

K A L I A

Panisch riss ich meine Augen auf und fuhr aus dem Schlaf hoch. Meine Wangen waren nass von meinen Tränen und meine Augen brannten höllisch. Es war nur ein Traum, sagte ich mir immer wieder und atmete tief durch. Plötzlich fiel mir Aylas Verletzungen wieder ein. Panisch drehte ich meinen Kopf und blickte zu Alya, welche immer noch seelenruhig schlief und topfit aussah.

Vor lauter Erleichterung fing ich an zu zittern. Dieser Traum hatte sich so real angefühlt... Als ob ich mich wirklich entscheiden musste. Mit zittrigen Beinen stand ich auf und lief zu Alya. Die Kräuterpaste auf ihrem Rücken war inzwischen getrocknet und nur noch eine Kruste.

Ich kniete mich neben Alya auf den Boden und kraulte ihren Kopf. "Guten Morgen.", flüsterte ich und sie öffnete müde ihre Augen. "Hast du gut geschlafen?", fragte ich sie und Alya gähnte als Antwort. Ich lachte leise.

"Komm setzt dich auf, sodass ich die Paste von deinem Rücken entfernen kann. Und dann musst du wirklich mal wieder baden gehen. Du stinkst fürchterlich." Alya grinste mich teuflisch an und stand auf. Als sie sich auf ihre Hinterbeine stellte, ahnte ich schon, was sie vorhatte. "Wehe Alya! Wag es ja nicht!", warnte ich sie noch, doch da war es schon zu spät.

Mit einem lautem Geheul stürzte sie sich auf mich und ich verlor mein Gleichgewicht und fiel zu Boden. Die Kräutermischung, welche jetzt, da sie getrocknet war, einem trockenen Kackhaufen glich, war jetzt überall verteilt. "Alya! Musste das sein?"

Genervt sah ich sie an und Alya grinste zufrieden. "Ja das musste sein.", meinte sie und ging von mir runter. Langsam setzte ich mich auf und strich mir die Kräuterpaste vom Gesicht. Mit einem bösen Blick sah ich Alya an.

"Ich wollte uns eigentlich etwas leckeres kochen, weil ich wahrscheinlich nicht die einzige bin, die Hunger hat, aber jetzt muss ich erst einmal duschen gehen. Das heisst wohl, dass es erst in ein paar Stunden was zu essen gibt.", sagte ich schulterzuckend und Alyas Magen knurrte. "Man Kalia ernsthaft? Ich habe seit gestern Morgen nichts mehr gegessen!", meinte sie bedrückt und sah mich mit einem Hundeblick an.

Ich zuckte die Schultern und begriff dann, was sie gesagt hatte. "Warte mal, gestern morgen? Es scheint mir irgendwie, als ob es schon Tage her ist, dass wir dort gesessen sind und uns unterhalten haben. War das wirklich gestern?" Alya nickte und sah mich kritisch an.

Ich schrumpfte unter ihrem Blick zusammen und war froh, als sie sich umdrehte. "Ich geh mich jetzt im See waschen. Vielleicht willst du ja auch mitkommen. Wenn du nicht willst, sorge ich dafür, dass du mitkommst. Ich hab nämlich einen Riesenhunger.", meinte sie bestimmend und ich grinste. "Ay ay Captain!", sagte ich und salutierte, wobei ein weiteres Stück von der Pampe von meinem Kopf fiel. Fluchend hob ich es auf und öffnete die Tür, um es rauszuwerfen.

Die Sonne schien mir warm ins Gesicht und leichte Nebelschwaden lagen noch über dem Boden. Alya rannte sofort hinaus und drehte sich im Kreis. "Kalia komm raus! Es ist voll warm!", rief sie mir zu und ich lachte. Als ob ich nicht bemerkt hatte, dass die Sonne schien. Ich trat aus der Türschwelle und atmete tief ein. Die Luft war frisch und beruhigte meine Nerven.

Alya lief hechelnd auf und ab, spang hin und her und verlor schliesslich die Geduld. "Kalia jetzt komm! Du kannst später weiter versuchen, alle Luft der Welt zu inhalieren, aber jetzt gerade hab ich Hunger und muss baden gehen. Also komm!", befahl sie und ich lachte auf.

"Ich komme ja schon!" Ich schloss die Tür und rannte zu Alya. Auffordend sah sie mich an und ich verstand und rannte los. Alya war mir dicht auf den Fersen. Lachend rannten wir zu dem kleinen See, wo ich gestern schon das Wasser geholt hatte. "Erste!", rufen wir beide und lachen wieder.

Alya nahm Anlauf und mit einem lauten Platscher sprang sie im See. Ihr Kopf tauchte aus den Wellen auf und sie schüttelte sich. "Ist es nicht kalt?", fragte ich lachend und Alya grinste. "Nein, überhaupt nicht! Du soltest auch reinspringen!", rief sie mir zu und sah mich neckisch an.

"Du willst nur das ich einen Kälteschock kriege!", meinte ich lachend und zeigte auf das Wasser. Dann zog ich mir meinen Hoodie vom Kopf und warf ihn an das Ufer des Sees. Meine Jogginghosen landeten ebenfalls neben dem Hoodie auf dem Boden.

Fröstelnd lief ich zum See und steckte einen Fuss in das kalte Wasser. "Oh fuck, ist das kalt!", beschwerte ich mich und Alya schüttelte nur belustigt den Kopf. "Ich hab kein Fell, so wie du.", meinte ich tadelnd und Alya prustete los. Sie hatte sich sicher gerade vorgestellt, wie ich mit Fell aussehen würde.

Ich verdrehte die Augen und steckte meinen zweiten Fuss ins Wasser. Eine Gänsehaut fuhr mir über den Rücken. Bevor ich es mir anders überlegen konnte, sprang ich in das Wasser und tauchte meinen Kopf unter. Die Kälte kroch in meine Glieder und liess mich alles vergessen.

Ich öffnete die Augen und sah mich um. Das Wasser war glasklar und das Licht schien durch die Oberfläche auf den Grund des Sees. Mit ruhigen Bewegung schwamm ich durch das Wasser in Richtung Wasserfall. Als ich keine Luft mehr hatte, tauchte ich auf und blickte mich um.

Alya war direkt neben mir und spritzte mich sofort nass. "Alya stop, hör auf!", lachte ich und sah sie gleichzeitig warnend an. Sie ignorierte mich und machte grinsend weiter. "Ich hab dich gewarnt!", sagte ich und zuckte mit den Schultern. Alya hörte auf und sah mich misstrauisch an.

Ihre Augen weiteten sich erschrocken, als sie an meinem Grinsen bemerkte, dass ich es ernst gemeint hatte. Sie versuchte davonzuschwimmen, aber ich hob meine Hand und das Wasser formte hinter Alya eine Welle, welche sie zurück in meine Richtung stiess. Alya versuchte paddelnd zu fliehen und ich lachte über ihre Bemühungen. "Kalia hör auf!", meinte sie panisch und ich musste nur noch mehr lachen.

Ich senkte meine Hand und das Wasser fiel sanft zurück in den See. Alya wollte zurück ans Ufer schwimmen, aber ich erwischte sie und umarmte sie. Alya knurrte leise und sträubte sich, gab aber schlussendlich auf und schmiegte sich ebenfalls an mich. Ihr Rücken war noch ein wenig dreckig, weshalb ich den Dreck aus ihrem Fell massierte. Alya fing an zu hecheln und leckte mir über das Gesicht.

"Mann Alya, muss das immer sein?", fragte ich sie genervt und sie stosste sich von mir ab und schwamm ans Ufer, wo sie sich dann das Wasser aus dem Fell schüttelte. Auffordernd sah sie mich an. "Jaja ich komm ja schon.", murmelte ich und tauchte wieder unter Wasser, um mein Haar zu nässen und den Dreck aus meinem Haar zu waschen.

Alya legte sich währenddessen auf den Boden und sah mir zu. Als ich endlich fertig war und alle Reste der Kräutermischung aus meinem Haar verschwunden waren, stieg ich aus dem Wasser und legte mich neben Alya auf den Boden, um mich aufzuwärmen und mich mit ihr zu unterhalten. Dabei legte ich meine Hände unter meine Beine, um mein Zittern zu verstecken, von dem ich nicht wusste, ob es von der Kälte oder von der Erinnerung an den Traum kam.

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Hii ich lebe noch xD
Das ist das zehnte Kapitel!!! Ich freu mich irgendwie, dass ich es überhaupt bis hier her geschafft habe xD

Tut mir Leid, dass erst jetzt wieder ein Kapitel kam, aber die Schule ist momentan echt anstrengend):
Ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel<3

Was ist eigentlich euer Hassfach in der Schule?

Bis nächste Woche und bleibt fit und munter<3

Eure AlhenaSt<3

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