Kapitel 6

Ich sah, wie etwas Goldenes durch die Luft flog, dann aber rot wurde. Beim genaueren Hinsehen erkannte ich, was es war - ein Drache!
Die Zwerge haben den Drachen erweckt! Er wird überall Tod und Verderben bringen!
Die Elbin rannte blitzschnell los und ich folgte ihr ahnungslos. Als ich sie eingeholt hatte, fragte ich sie: ,,Was willst du jetzt machen?"
,,Ich will die Kinder von einem Freund von hier wegbringen. Ich habe ihm versprochen, dass ich auf sie aufpasse."
Wir stürmten eine Treppe hinauf, auf welcher sich Orks versammelt hatten. Es war nicht sehr schwer, sie aus dem Weg zu schaffen. Ich zückte meine Krummsäbel und schlug dem ersten Monster den Kopf ab.
Die Elbin kämpfte noch weiter, als ich ein Geräusch hörte. Blitzschnell drehte ich mich um und sah hoch zum Dach. Ein Orkschütze stand dort und holte seinen Bogen hervor.
Er legte gerade einen Pfeil auf die Sehne, aber abschießen konnte er nicht mehr, denn er da hatte er bereits meinen Pfeil zwischen den Augen.
,,Können wir weiter?"
Ich nickte nur und folgte der Elbin ein weiteres Mal.
Wir öffneten die Tür und betraten den schäbigen und zerstörten Raum.
,,Und wo sind die Kinder jetzt?", fragte
ich sie.
,,I-Ich weiß es nicht ... Ich muss sie suchen gehen -"
Die Erde bebte. Einzelne Stücke oder ganze Häuser krachten zusammen, wie ich durch das Fenster erkennen konnte.
,,Achtung!", rief ich und riss die Elbin hinunter. In diesem Moment bebte und krachte es noch einmal. Teile der Decke stürzten auf uns herab und wir wurden darunter begraben.
Nach einer Weile schoben wir die Holzplanken beiseite und ich versuchte aufzustehen. Als ich hustend auf den Beinen stand, half ich der Frau. Schnell verließen wir zusammen das zerstörte Haus.
Ich entdeckte die riesige Bestie, die feuerspeiend und mordend durch die Stadt flog. Neben uns stürzte ein weiteres Haus ein. Viele standen in Flammen und knarrten und ächzten unter den imensen Druck.
,,Dort!" Die Elbin deutete auf ein Boot, in welchem meine Schwester, die Zwerge und Kinder saßen.
,,Sie sind in Sicherheit!", rief ich zuversichtlich und lief los, in Richtung eines weiteren Bootes. ,,Wir müssen hier irgendwie herauskommen. Hilf mir, es so weit zu schieben, bis wir auf dem Kanal fahren können!"
Die Elbin sprang ohne Vorwarnung ins Wasser und zog die schwankende Schale mit sich.
,,Was tut Ihr da?", fragte ich verwirrt.
,,Ich bewege das verdammte Boot!"
Hinter mir knarrte und krachte es und ein weiteres Haus stürzte zusammen. Die Hälfte des Holzes fiel ins Wasser und ich legte schützend meine Hände vor mein Gesicht. Nach einer Weile öffnete ich die Augen wieder und sah mich um. Dort, wo die Elbin gewesen war, befanden sich nun Holzplanken. Mein Herz pochte wild und ich hustete durch den ganzen Qualm und Rauch.
,,Hört Ihr mich?!", rief ich laut. ,,Geht es Euch gut?"
,,Ja", hörte ich die Stimme der Elbin und ich atmete erleichtert auf.
Aufeinmal vernahm ich aus den Augenwinkeln.
,,Wir müssen laufen und zwar schnell!"
Ich zuckte vor Schreck zusammen. ,,Wie ...?"
,,Das nennt man Reflexe", antwortete die Elbin und rannte los.
Wir wichen einkrachenden Häusern, dem Drachen und seinem Feuer aus.
Aufeinmal brüllte er laut und ich wandte mich um. Ich sah, wie die Bestie gen Himmel flog und sich die Schuppen schwarz färbten. Plötzlich stürzte er ab und die Elbin rief: ,,Lauf!" Sie zog mich mit sich und wir rannten wortwörtlich um unser Leben.
Am Stadttor befand sich glücklicherweise ein Boot und wir stiegen hinein. Hastig ergriff ich die Paddel und ruderte uns herüber zum Festland.
Ich beobachtete dabei die Elbin. Ihr Blick war starr auf Seestadt gerichtet, ihre Hände zu Fäusten geballt. Noch immer wusste ich ihren Namen nicht, doch nun danach zu fragen, wäre rüde gewesen.

Halli Hallo! Ich hoffe, ihr verzeiht mir, wenn es immer so lange dauert, bis ein neues Kapitel geschrieben ist, aber zum Einen habe ich nebenbei Schule und zum Anderen muss ich noch auf Julia warten.
Habt noch einen schönen Tag und einen fröhlichen 6. Dezember!



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