36. It's the Final Countdown
36.Kapitel. It's the Final Countdown
Ich konnte meine beste Freundin aufschreien und irgendetwas zerbrechen hören als sie das Zimmer betrat, dann sank ich langsam in mich zusammen.
Tiefe schwärze umgab mich.
Der letzte Zauber hatte mich zu viel Kraft gekostet
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Nach dem Zusammenbruch folgte Schmerz, es folgte Schwärze, es folgte das dumpfe Pochen meines Blutes in meinen Adern und dann folgte ein gleisend helles Licht.
So fest ich nur konnte kniff ich die Augen zusammen, aber es wollte einfach nicht verschwinden.
„Oh bitte nicht!", endlich wurde mir klar wo das grelle Leuchten herkam, aber in diesem Moment hatte ich wirklich keine Lust auf diesen doofen Kerl. Zu viel Wut hatte sich noch gegen ihn Aufgestaut und das würde sicher für keinen von uns beiden gut enden.
Langsam und heftig blinzelnd öffnete ich meine Augen, nur um mich in einem Meer aus Wolken wieder zu finden.
„Was willst du hm?", mürrisch sah ich ihn an.
Er hatte mich in einem Wald ausgesetzt, mir einen Teil meiner Magie gestohlen, mir tat alles weh und jetzt durfte ich noch nicht einmal in Ruhe Bewusstlos sein, also kurz gesagt hatte ich keine Lust hier zu sein.
Aus dem Nebel heraus starten mich Merlins blaue Augen durchdringend an: „Ich weiß du bist wütend Emily, aber irgendwann wirst du verstehen warum das nötig war"
„Ich glaube nicht das ich das verstehe und ehrlich gesagt würde ich jetzt lieber schlafen, als mit dir hier blöd rumzustehen!", mit zickigem Gesichtsausdruck verschränkte ich meine Arme vor der Brust und starrte ihm direkt in die Augen.
Durchdringendes Blau traf auf eiskaltes grün.
Einige Momente vergingen, in welchen niemand von uns auch nur einen Mucks von sich gab. Ich fühle mich als würde ich vor meinem Vater oder vor Gericht stehen und nicht vor Merlin. Wahrscheinlich würde er mir gleich auch noch Hausarrest erteilen.
Nach einiger Zeit schließlich ergriff ich dann doch das Wort: „Du hast mich da alleine gelassen!"
Wieder trat einen Moment Stille ein und als Merlin sich nicht dazu erbarmte zu antworten, fuhr ich fort.
„Ich hatte Angst und du hast mich alleine gelassen!"
Ich benahm mich wie ein kleines trotziges Kind, das wusste ich selbst, doch es kam einfach aus mir heraus.
„Du bist Merlin, ich bin deine Erbin, du solltest auf mich aufpassen und mich nicht blind, mit eingeschränkten magischen Kräften, in einem Wald mit gefährlichen Tieren aussetzen.", nun war ich wirklich den Tränen nahe, „Ich bin verdammt nochmal ein Mensch und du kannst nicht einfach mit mir machen was du willst!"
Wütend sah ich ihn an.
Eine Antwort bekam ich dennoch nicht.
„Nur weil ich quasi unverwundbar bin, heißt das nicht, dass ich keine Schmerzen spüre!!"
Nun herrschte endgültig Stille.
Ich hatte nichts mehr zu sagen und Merlin schien mit seiner Antwort noch zu zögern. Kein einziges Geräusch war in dem Wolkenmeer hörbar. Es gab hier keine Außenwelt, Nebengeräusche, noch mussten wir hier unser Zwerchfell anstrengen um zu Atmen. Es herrschte Totenstille.
Dann ergriff er endlich das Wort. Nach dieser schieren Ewigkeit bot er mir endlich eine Antwort: „Ich hab dich nicht alleine gelassen!"
Diesen kleinen Satz würdigte ich noch keiner Entgegnung und so fuhr er fort.
„Ich hätte dich dort niemals alleine gelassen. Ich habe auf dich aufgepasst und ich wusste, dass du es schaffen würdest. DU bist meine Erbin und meine Magie alleine ist eben noch nicht alles. Das hier war nötig um dich zu trainieren und irgendwann wirst du es verstehen. Ich würde niemals wollen das dir etwas geschieht, denke immer daran Emily."
„Okay", war alles was ich daraufhin noch zu sagen hatte. Seine Worte hatten mich soweit beruhigt das ich nicht mehr kurz vor einem hysterischem Anfall oder einer Eskalation stand und nun stand ich einfach nur noch still da und tat nichts.
„Ich möchte, dass du weißt, dass ich vor 17 Jahren die richtige Entscheidung getroffen habe, als ich Dich zu meiner Erbin erwählte.", ernst sah er mich an und dankbar nickte ich als Antwort: „Das bedeutet mir viel!"
„Denke immer daran, Misch dich nicht ein, du darfst das Geschehen nicht beeinflussen. Nutze deine Magie Weise und Bedacht!"
„Das werde ich!", ernst sah ich ihn an, dann verschwand Merlin mitsamt Robe und weißem Bart im Nebel und alles was mich noch umgab war Schwärze.
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Als ich wieder zu mir kam, konnte ich zuerst nur ein Gewirr aus Stimmen wahrnehmen, welche in schnellen hektischem Tempo aufeinander einzureden schienen. Aber alles um mich herum klang so Dumpf, das ich kaum ein richtiges Wort verstehen konnte. Ich hatte Kopfschmerzen und mein ganzer Körper tat mir weh, am liebsten hätte ich einfach weitergeschlafen. Doch irgendetwas in mir drinnen sagte mir, dass es in diesem Moment wichtiger denn je war aufzustehen.
Langsam öffnete ich stark blinzelnd meine Augen und musste sie im ersten Moment sofort wieder zukneifen. Tonks offene helle Wohnung, mit ihren grellen Farben und großen Fenstern, war sicher nicht der optimalste Ort um aufzuwachen. Ihre grellgelbe Decke schien mit fast zu verhöhnen und ein unglaubliches Gewicht auf meine Lider zu legen, während ihre knallbunten Farben an den Wänden mir Schwindel bereiteten.
Stöhnend zwang ich mich, meine Augen offen zu halten und schwang in Zeitlupe meine Beine über die Kante des Sofas. Stirnrunzelnd bemerkte ich das ich Barfuß war und einen knallpinken Schlafanzug trug. Tonks musste mich wohl umgezogen haben und das ihrem Geschmack entsprechend. Aber das war jetzt nicht weiter wichtig.
Nach meinem Zauberstab Ausschau haltend stand ich auf und sah mich in dem farbenfrohen Wohnzimmer um. Das erste was ich sah war Mimi, welche aus einem kleinen Porzellan Schälchen Milch zu schlabbern schien. Was dachte sich Nymphedora eigentlich, sie war doch keine Katze! Auf den zweiten Blick entdeckte ich, zu meinem grenzenlosen Entsetzen, mein Spiegelbild. Ich sah schlimmer aus, als ich es mir in meinen schlimmsten Albträumen hätte vorstellen können. Meine Magie hatte schon einige Arbeit leisten können, doch das war anscheinend noch lange nicht genug gewesen.
Meine Haare waren verfilzter denn je, meine Augen Blut unterlaufen, meine Lippen geschwollen und rissig. Meine Wunden waren noch nicht ganz verheilt und so war meine blasse Haut immer noch von sämtlichen roten Striemen und Narben bedeckt.
Resigniert wandte ich die Augen ab, in ein zwei Tagen würde ich schon wieder normal aussehen und solange würde ich das einfach durchstehen müssen. Ich schnippte nur einmal mit den Finger, um diesen grauenvollen pinkfarben Pyjama gegen meine üblichen schwarzen Klamotten zu tauschen, bevor ich meinen Blick stattdessen durchs Zimmer wandern ließ. In einer Ecke entdeckte ich einen Stapel Zeitungen und neugierig trat ich näher heran.
Auf einem Stapel Mode-, Klatsch- und Zaubererkrempel-Magazine lagen einige Ausgaben des Tagespropheten.
Als ich die Überschrift des obersten sah, sog ich scharf die Luft ein.
„Emily Evans, Potters Kriminelle Schwester!"
Ich ging in die Knie und blätterte die weiteren Zeitungen durch. Von überall starte mich Harrys Gesicht an, die Gesichter meiner Eltern und Babyfotos von mir selbst. Aktuellere hatten sie wohl nicht finden können. Auf dem ältesten schien ich etwa 2 Jahre alt zu sein.
Daneben prangten Überschriften wie, „Harrys Potters Schwester am Leben", „Die Schwester des Auserwählten illegal in Hogwarts", „Dumbledore deckt Kriminelle, Wusste wirklich niemand von Evans?".
Aber auch das wurde mit einem Mal genauso unwichtig wie Mimis Milchkonsum.
Aus dem Zimmer neben an drangen hektisch flüsternde Stimmen zu mir herüber und ohne zu zögern trat ich leise einige Schritte näher heran.
„Nymphedore beeil dich, wir müssen den Orden informieren und so schnell wie möglich alle zusammen trommeln!"
„Remus ich sagte bereits, nenn mich nicht Nymphedora! Und nun erzähl erstmal, was ist vorgefallen, wieso bist du so aufgebracht?"
Ich konnte meinen Paten seufzen hören bevor er wieder zu sprechen begann: „Severus hat mich vor ein paar Minuten übers Flohnetzwerk informiert. Harry, Ron, Hermine und einige andere Schüler sind vor einigen Stunden mit den Thestralen zum Ministerium geflogen. Harry dachte auf Grund einer Vision das Voldemort Sirius in der Mysteriumsabteilung gefangen hält. Diese Vision erwies sich jedoch schon als falsch, da Sirius wohl behalten im Grimmauldplace sitzt. Es war eine Falle verstehst du! Alle Verfügbaren Mitglieder des Ordens sollen sich sofort im Hauptquartier einfinden. Wir müssen die Kinder da raushohlen!"
Mir gefror für einen Moment das Herz in meiner Brust und mein Atem stockte. Harry und die anderen Schüler waren alleine in der Mysteriumsabteilung mit Voldemort und einem ganzen Haufen Todesser. Harry hatte vor sich Tom Riddle alleine zu stellen? Fest presste ich die Lippen zusammen, bevor ich ohne zu zögern in das angrenzende Zimmer stürmte. Die Küche wie sich herausstellte.
„Ich komme mit!"
Mein plötzlicher Ausruf ließ sowohl Tonks auf ihrem Küchenstuhl, als auch Remus welcher an der Spüle lehnte, aufs heftigste Zusammenzucken und die Augen aufreißen.
„Emily du bist wach!", meine beste Freundin war aufgestanden und sah mich sorgenvoll an.
„Ja ich bin wach und ich werde mitkommen!", starrköpfig sah ich sie an. Sie hatte meine Einstellung zu manchem Thema schon geändert, aber diesmal würde sie das nicht schaffen.
Tonks legte den Kopf schief und sah mich aus lila blitzenden Augen an: „Deine Wunden sind noch nicht alle verheilt, du bist noch zu schwach Em!"
„Ich bin stärker als die Schüler und mein Bruder, die in diesem Moment vielleicht schon Voldemort gegenüber stehen!"
Fest sah ich ihr in die Augen, sah in Remus Augen und schließlich sah ich meinen Patenonkel nicken: „Gut, dann lasst uns gehen!"
Ich sah noch wie meine beste Freundin wiedersprechen wollte, aber da hatte er uns schon an den Armen gepackt und war dissappariert. Das Rauschen der Farben umfing uns und das vertraute Gefühl der Schwerelosigkeit war für einen Moment präsent, dann spürte ich wieder festen Boden unter meinen Füßen.
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Als wir das Versammlungszimmer im Grimmauldplace betraten, schien schon reges Treiben zu herrschen. Ich erblickte Kingsley, welcher an Dumbledores Stelle an der Frontseite des Tisches stand, dann Moody welcher mit seinem falschen Auge durch die Gegend schielte, Molly und Arthur Weasley welche sich fest umklammert hielten, McGonegall, Sirius und schließlich in einer Ecke Fred und George.
Meine Augen weiteten sich, als mein und Freds Blick sich trafen, dann drängten wir uns ohne zu zögern und ohne Rücksicht auf Verluste zwischen den Menschen aufeinander zu.
Den Augenkontakt brachen wir kein einziges Mal ab, während wir uns auf einander zu quetschten.
Wir sagten kein Wort, es war keines Nötig, wir sahen uns nur an und fielen uns dann einfach nur in die Arme.
Als sein wunderbarer Geruch mich umfing, war es, als wäre sofort wieder alles besser und als wäre das hier kein Krisentreffen des Ordens mehr, sondern Hogwarts und der Gemeinschaftsraum der Gryffindors in welchem wir gemütlich am Feuer beisammen saßen.
„Mein kleine Em wo warst du nur? Wo warst du nur..", hörte ich ihn leise in meinen Nacken murmeln, während sein heißer Atem mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte.
„Später...später..", antwortete ich leise an seine Brust, „Wir haben doch Zeit..."
„Die haben wir.", Ich konnte spüren wie sich seine Arme noch fester um mich schlangen und mich an ihn pressten, „So schnell lasse ich dich nicht mehr gehen meine kleine!"
Nur langsam schaffte ich es meine Aufmerksamkeit wieder der Versammlung zuzuwenden. Als es mir endlich gelang mich wieder vollends zu konzentrieren gab es nicht mehr viel zu hören. Der Plan stand. Für komplizierte Aktionen hatten wir einfach keine Zeit mehr, weshalb wir sehr offensiv vorgehen wollten.
Kingsley und Arthur waren schon während der Versammlung dissappariert. Sie würden die Apparierschilde des Ministeriums mit ihrem internen Wissen von innerhalb schnell außer Kraft gesetzt haben, sodass wir direkt zu Harry und den anderen gelangen konnten. Nach einem Zeichen, würden wir anderen an den vorgegebenen Standpunkt apparieren und dann würden wir nichts anderes mehr tun können als kämpfen. Naja, bis auf Molly welche mit Madame Pompfrey den Krankenflügel von Hogwarts vorbereiten würde. Verletzte würde es geben, das war sicher.
...
In einer langen Reihe aufgereiht standen wir starr, die Zauberstäbe gezückt vor dem Zaubereiministerium. Die Augen auf die Fassade vor uns gerichtet, die Zähne fest zusammengepresst. Die Anspannung lag in Luft und war nicht länger zu leugnen. Nicht nur die Angst um Harry und die anderen beunruhigte den Orden. Nein, heute war einer jener historischen Tage welcher über die Zukunft entscheiden könnte, welcher Gut und Böse bedeuten könnte, den Untergang und die Rettung unserer Welt und der Welt der Muggle.
Die Minuten verstrichen langsam, qualvoll, erschienen uns wie Stunden, bis endlich das Zeichen an der Fassade des Ministeriums sichtbar wurde. Das Zeichen des Ordens. Ein großer majestätischer Phönix flimmerte für einen Moment auf der Steinwand auf und verschwand genauso schnell auch wieder, als wäre er nie da gewesen.
Doch es wirkte abrupt. Nur einen Bruchteil einer Sekunde später verschwanden Tonks, George, Fred, Ich und all die anderen in silbrigem Nebel.
Das altbekannte Rauschen umfing mich und ich verlor den Boden unter den Füßen, bevor ich durch die Luft gewirbelt wurde und der Sog der Millionen Farben mich festhielt. Je näher ich der Mysteriums Abteilung und meinem Bruder kam, desto stärker begann mein Herz zu pochen. Ich konnte seine Magie und die der anderen Schüler deutlich pochen spüren. Ein Seufzer der Erleichterung entfuhr mir, sie lebten also noch.
Doch neben ihnen waren da noch andere, Todesser, ihre schwarze Magie strahlte durch den ganzen Raum und vernebelte meine Sinne schon bei einiger Entfernung.
Dann, nach einer Unendlichkeit wie es schien, hatten meine Füße wieder festen Boden unter sich. Den Boden der Mysteriums Abteilung.
Langsam hob ich den Kopf und sah mich um.
Ich brauchte nur einen Moment um die Situation um mich herum zu realisieren.
In einer Ecke, versteckt hinter einigen Statuen, saßen Harrys Freunde. Einige von ihnen schienen verletzt zu sein, doch keiner wirklich lebensgefährlich. Für den Moment schienen sie in Sicherheit zu sein. Der Kampf war in vollem Gange. Mitglieder des Phönixordens gegen Todesser. Überall standen sie im Raum verteilt, mal war die eine, mal die andere Seite überlegen.
Dann endlich entdeckte ich Harry. Er stand in der Mitte des ganzen Geschehens, neben Sirius auf einer Steinernen Plattform, direkt vor einem nebligen Steintor. Beide schienen Kampfbereit.
Sofort bildeten meine Augen nicht mehr als zwei blitzende Schlitze. Meine Instinkte wollten mich sofort zu ihnen treiben, ich wollte zu ihnen rennen, sie beschützen, doch in genau diesem Moment griffen sie an.
Eine Gruppe maskierter Todesser hatte mich entdeckt, erkannt und als ihr neues Opfer auserkoren.
Flüche aller Art schossen auf mich zu, schneller als ich es von meinen Feinden gewohnt war. Diese Todesser waren die Elite, die Elite des dunklen Lords, zu allem bereit und wahrscheinlich zu allem fähig.
Drei waren es, jeder schneller und geschickter als der andere.
Rote, grüne, blaue, gelbe und Flüche jeder Farbe sausten auf mich zu. Ich erkannte den Cruziatus, den Todesfluch und einige mehr. Flüche die ich niemals aussprechen könnte, die ich niemals jemandem zufügen könnte.
Ich errichtete einen großen Schutzschild direkt vor mir um gegen die drei bestehen zu können, doch auch das wirkte nicht. Mein Schild zerbrach innerhalb weniger Sekunden.
Einer der Flüche traf mich in die Seite und schien mein T-shirt und auch meine darunter liegende Haut nahezu wegzuätzen. Ein Schmerzensschrei entfuhr mir und ich stolperte einige Schritte, fiel fast, bevor ich mich wieder fassen konnte. Fest biss ich die Zähne zusammen. Meine Seite pochte und ich war mir sicher, dass sie bereits stark blutete. Vielleicht hätte ich auf Tonks und Lupin hören sollen, Ich war noch nicht stark genug für einen solchen Kampf. Doch jetzt war es zu spät um meine Entscheidung zu revidieren. Definitiv zu spät.
Immer weiter wich ich zurück, duckte und schütze mich so gut es ging, doch die Flüche schlugen in meinen Körper ein wie die Geschosse von irgendwelchen Kriegs- Muggeln.
Gerade als ich dachte, ich würde sie nicht länger aufhalten können, tönten zwei Stimmen links und rechts von mir wieder.
„Lass meine beste Freundin in Ruhe Dreckssack!"
Erleichtert seufzte ich auf als ich Tonks Stimme links von mir erkannte, kämpferisch und leidenschaftlich wie immer und die von Fred auf meiner anderen Seite, „Wollt ihr sie, müsst ihr erst an uns vorbei!"
Das Trio der Todesser war Machtlos. Die Zwei verschleierten Gestalten welche es mit Fred und Tonks zu tun hatten fielen schneller als die Bauern auf einem Schachbrett. Tonks und Fred, zwei der wichtigsten Personen in meinem Leben waren schneller und stärker. Ihre Flüche waren nicht grausam wie die der Todesser und doch zeigten sie ihre Wirkung.
Nur ein Todesser war übrig und der... sollte mir gehören.
Ein hinterhältiges Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Mit einem von der Sorte kam ich mehr als klar. Selbstsicher hob ich meinen Zauberstab und grinste noch einmal, „Jetzt bist du fällig!"
Flüche, schneller als ich sie denken konnte, verließen meinen Zauberstab und trafen den Todesser an der Brust. Sie durchbrachen sein Schutzschild und führten ihm seine eigene Schwäche vor Augen. Wenn ich kämpfte dann konnte ich grausam sein, das war mir bewusst, wenn auch niemals so herzlos wie die Todesser, war ich im offenen Gefecht doch jemand völlig anderes.
Ich brauchte nicht lange um meinen Gegner mit einem letzten Fluch am Boden zu fixieren. Tonks und Fred hatten sich bereits anderen Anhängern Voldemorts zugewandt und langsam schritt ich auf den am Boden liegenden zu. Ich wollte sehen wer er war, welcher Mensch dazu fähig war sich dem dunklen Lord anzuschließen. Ich schwang gerade meinen Zauberstab um ihm die Maske zu entfernen da hörte ich einen leisen Schrei. Kaum bemerkt von den anderen, doch ich würde ihn immer hören, den Schrei meines kleinen Bruders. Wer weiß, vielleicht war das von jedem gänzlich verfluchte Schutzgen meines Bruders doch nicht gänzlich an mir vorbei gegangen. Rasch schockte ich den Todesser und wandte mich dann Harry zu.
Zwei, drei Schritte und ich war um die Plattform herum geeilt. Meine Augen fixierten meinen kleinen Bruder sofort und ich begann damit die steinerne Erhöhung zu erklimmen. Eine undankbare Aufgabe, besonders mit meinen sowieso schon ramponierten Beinen. Es dauerte eine Ewigkeit bis ich oben ankam und selbst dann konnte ich den Gegner meines Bruders nicht sehen. Ich erkannte einzig die Strahlen, welche aus purer Macht und Magie hell aufglühend auf Harry und auch seinen Paten Sirius zuschossen.
Fest presste ich meine Lippen zusammen und überbrückte dann die wenige Meter Abstand, welche sich noch zwischen uns befanden. Ohne ein Wort zu sagen stellte ich mich neben meine Familie und hob den Zauberstab.
Den das ist es, was eine Familie ausmacht, oder nicht. Der Zusammenhalt, die daraus resultierende Stärke und die Zuneigung die einzelne Mitglieder für einander empfanden. Die Familie war immer für eine da, sie schützte und behütete einen und man selbst tat das ebenso für sie. Ich hatte eine Familie, zumindest jetzt und ich würde sie beschützen. Egal was es kostete.
Die Flüche welche hinter dem großen Felsbrocken vor uns hervorschossen waren grausam, sie waren durchdacht und sie kamen in einer Geschwindigkeit, das sie nur von einem sehr erfahrenen Zauberer stammen konnten. Er schien uns fast schon überlegen, warum also versteckte er sich.
Wütend kniff ich die Augen zusammen und stieß einen kleinen Schrei aus, als ich mit aller Macht den Felsbrocken in eine Milliarden kleine Kieselsteine zersprengte.
Und da stand sie.
Aufrecht und hämisch wie eh und je, blickte sie mir kalt grinsend in die Augen: „Hallo Emily!"
Den Moment meiner Überraschung nutzte meine Erzfeindin und schoss einen Fluch in Harrys Richtung, den Sirius nur in letzter Sekunde noch abblocken konnte.
Sofort war ich wieder voll konzentriert. Bellatrix war zu weit gegangen. Sie hatte ihre Hand gegen meinen Bruder erhoben.
Ich bekam unbewusst mit wie Sirius Harry zwang sich hinter einem Felsbrocken zu verstecken und dieser das zum Glück auch tat. Dann trat der Animagus neben mich und unsere Aufmerksamkeit galt alleine nur noch Bellatrix Lestrange.
Ihr Zauberstab peitschte durch die Luft und schleuderte uns die bestialischsten Flüche entgegen, die wir nur mit Mühe parierten und konterten.
Nach einigen Minuten schon, geriet ich ins Keuchen und ein Blick in Sirius Richtung zeigte mir, dass auch ihm die Schweißperlen schon im Gesicht standen.
Ich duckte mich unter einem Fluch von Bellatrix weg, welcher mich nur haarscharf verfehlte und hörte ihr heißeres Lachen in meinem Ohr wiederhallen.
Wütend richtete ich mich auf und sah ihr in die Augen, wollte ihr entgegen rufen das sie keine Chance hatte, dass das Böse immer unterliegen wurde, da geschah es.
Ihre Aufmerksamkeit galt in diesem Moment nicht mir, sondern ihrem Cousin Sirius.
„Für den Verrat an unserer Familie, Verräter!!", ihr Zischen schallte durch den ganzen Raum, doch noch deutlicher wurde ihre Stimme als sie den tödlichsten aller Flüche aussprach.
„Avada Kedavra!"
Ein Fluch aus reiner schwarzen, stark pulsierenden Magie sauste durch die Luft und schien ihn jede Sekunde zu treffen.
Wie in Zeitlupe reagierte ich, mehr unterbewusst als mit einem festen Plan hastete ich in Sirius Richtung. Ein leichtes Keuchen entfuhr mir... dann sprang ich.
Mein Bewusstsein war sich nicht sicher was ich da tat, wieso ich es tat und ob es irgendeinen Sinn besaß. Ich wusste nur das ich nun mit voller Wucht auf Sirius prallte und ihn, den Zauberstab fest umklammerte zu Boden riss.
Noch während ich mich in der Luft befand, sah ich ihn. Den grünen Fluch, welcher in unglaublicher Geschwindigkeit auf mich zuraste und dem ich nicht mehr ausweichen konnte.
Noch bevor ich neben Sirius auf dem Boden aufkrachte, schlug der Fluch in meine Brust ein.
Es war ein unbeschreiblicher Schmerz.
Ich hatte ihn schon einmal mit etwa 2 Jahren gespürt, doch meine Erinnerungen reichten lange nicht so weit zurück.
Es war als würde mich die dunkle Magie durchbohren, als würde sie mein innerstes erreichen, jeden Teil meines Körpers mit ihrem Schrecken ausbrennen und nichts zurücklassen als den kalten toten Geist meiner selbst.
Ich spürte kaum wie ich auf dem Stein unter mir aufschlug und ich hörte auch kaum das kalte höhnische Lachen meiner Erzfeindin Bellatrix Lestrange.
Die Welt um mich herum schien langsam zu verblassen, alles wurde Dumpfer und unwirklicher, schien weiter und weiter von mir weg zu rücken. Ganz in meiner Taubheit gefangen, schloss ich die Augen
Und alles was ich noch sah, war Dunkelheit.
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