Kapitel 5

Die drei Tage gingen schneller vorbei als Peony gedacht hatte. Es war Freitag und morgen würde das erste Saisonspiel für Gryffindor stattfinden. Eigentlich würde Quidditch Peony so sehr interessieren wie Severus sich für so einige Schüler interessierte, also gar nicht. Allerdings, da Minerva ihr erzählt hatte, dass Harry der Sucher für das Team von Gryffindor sein würde, war dies für sie Grund genug sich sogar ein Quidditch-Spiel anzuschauen. Aber erstmal musste sie sich um die Wunde an Severus' Bein kümmern. Sie hatte gemeint, dass sie ihren kleinen Erste Hilfe Koffer mit zum Lehrerzimmer nehmen würde, da er gesagt hatte das sich der Schmerz beim Laufen verschlimmert habe. Dies hatte er aber erst erzählt nachdem sie ihn gefragt hatte, da er schlimmer hinkte als vorher. Grade als sie in dem Gang ankam in welchem die Tür zum Lehrerzimmer war sah sie wie Harry vor der Tür stand und eifrig klopfte. „Harry." Rief sie in seine Richtung. Leicht zuckte er zusammen und schaute zu seiner Professorin. „Was machst du denn hier? Suchst du jemanden?" fragte sie weiter als sie auf ihn zuschritt. „Ähm, ja. Ich suche Professor Snape. Er hat ein Buch von mir einkassiert und ich wollte ihn fragen ob ich es wiederhaben könnte." Antwortete er nervös. „Na gut, ich frag ihn mal was sich da machen lässt." Sprach sie freundlich lächelnd und trat so schnell in den Raum ein das Harry nur irgendetwas schwarzes im inneren des Raumes erkennen konnte was wahrscheinlich zu Professor Snape gehörte. Allerdings war das nicht das einzige was er aus dem Raum mitbekam... „BIST DU DENN KOMPLETT BESCHEUERT?!" hörte er plötzlich Professor Evans entsetzt Schreien.

„Hättest du nicht warten können? Du kannst doch nicht einfach den Verband entfernen! Ich hab dir doch gesagt das ich mir das angucke und DANN entscheide ob ich den wechsle oder nicht!" sprach sie nun immer noch entsetzt, aber dafür nicht wieder so laut das Harry es hören konnte. „Beruhige dich. Du hast so lange gebraucht und sogar der dümmste Laie hätte erkannt das der Verband gewechselt werden muss." Meinte Severus leicht genervt von dem Aufstand den sie veranstaltete, dabei machte sie sich doch einfach nur Sorgen. „Na gut, wenn du meinst," gab sie sich geschlagen „Nur eine Sache vorher, Harry steht vor der Tür. Du hast wohl irgendein Buch von ihm einkassiert und er will dich fragen ob er es wiederhaben kann. Also gib mir einfach das Buch, ich drücke es ihm in die Hand und wir haben Ruhe." Hängte sie noch an während sie die Arme verschränkte. Von Severus kam dabei nur ein genervtes Grummeln. „Kann der Junge sich nicht noch einen Moment gedulden?" Peony stieß daraufhin nur ein Seufzen aus. „Gib mir einfach das verdammte Buch, desto eher ich es ihm geben kann, desto eher haben wir unsere Ruhe. Jetzt dürfte schließlich auch kein Lehrer mehr hier vorbeikommen."

„Na gut, hier. Aber nur damit wir endlich anfangen können." Hörte Harry seinen Zaubertrankprofessor geschlagen sprechen. Professor Evans hatte die Tür einen winzigen Spalt weit offengelassen, wodurch Harry nun einen Großteil des Gesprächs mitverfolgen konnte und er wusste nicht genau was er davon halten sollte. Was bitte hatten sie vor? Lange konnte er nicht überlegen, denn schon ging die Tür vor ihm auf und Professor Evans hielt ihm mit freundlichem Lächeln das Buch 'Quidditch im Wandel der Zeiten' entgegen. „Hier, und jetzt ab zurück zum Gemeinschaftsraum, es wird langsam spät." „Ähm, Professor Evans, was ist denn mit Professor Snape?" fragte Harry sie leicht misstrauisch. „Ähm..." sie wurde etwas nervös und schaute kurz zurück in das Lehrerzimmer ehe sie wieder, immer noch leicht nervös, an ihn gerichtet sprach: „Sagen wir es so, Professor Snape hat ein kleines Problem bei welchem ich ihm helfe, was genau es ist, ist dabei für dich unwichtig. Und jetzt geh bitte." Und schon verschwand im inneren des Lehrerzimmers und schloss die Tür hinter sich. Harry aber, der seine Neugier nicht zügeln konnte öffnete sie wieder einen minimalen Spalt breit und belauschte das weitere Gespräch seiner Professoren. „Ist er nun endlich weg?" hörte er Snape genervt sagen. „Ja doch. Jetzt haben wir unsere Ruhe. Also dann lass mich mal sehen." Antwortete daraufhin Professor Evans. „Aber sei vorsichtig." „Was denkst du denn von mir?" hörte er die Lehrerin gespielt beleidigt sagen. Langsam aber sicher fragte er sich was die Beiden dort drinnen taten, aber auch fragte er sich: Wollte er wirklich wissen was sie taten? „Ich bin schon vorsichtig, keine Sorge." Hörte er seine Professorin leise kichern. Jetzt reichte es Harry. Ganz leise und vorsichtig öffnete er die Tür noch ein kleines Stückchen, bereute es aber gleich wieder. Er konnte nur kurz erkennen wie Professor Evans vor Snape hockte und er leicht angestrengt die Augen zusammenkniff. Fast sofort drehte Harry sich mit hochrotem Kopf weg. Die Beiden schienen sich ein wenig besser zu verstehen als Fred und George es ihnen erzählt hatten. Schnell machte er sich mit seinem Buch im Arm auf den Weg zum Gemeinschaftsraum, er würde das grad Gesehene am liebsten sofort aus seinem Kopf verbannen. „Harry, und hast du das Buch wieder?" fragte Ron als Harry bei Ron und Hermine im Gemeinschaftsraum ankam. „Du bist ja total rot! Was ist denn bitte passiert?" fragte nun Hermine etwas erschrocken. Harry konnte absolut nichts sagen und genauso wenig konnte er realisieren was das grade war. „Ähm ... also ja, ich hab das Buch wieder aber ... ähm" stotterte er immer noch verwirrt. „Was ist denn los?" fragte wieder Hermine. „Hat Snape irgendwas gemacht?" kam es anschließend von Ron. „Naja ... nicht direkt, ich habe ihn halt nur ganz kurz gesehen da Professor Evans mir das Buch von ihm gegeben hat, aber ... habt ihr eine Vermutung wie die Beiden zueinander stehen?" Nun war es an Ron und Hermine ihren Freund verwirrt anzuschauen. „Die haben was miteinander zu tun?" fragte Hermine ganz verdutzt, sie war schließlich noch nicht mit Harry und Ron befreundet als Fred und George den Beiden erklärt haben woher ihre beiden Lehrer sich kennen. „Ja, die beiden kennen sich wohl aus ihrer Schulzeit und sind wohl irgendwie miteinander befreundet. Auch wenn ich mich frage wie man mit Snape befreundet sein kann." Beantwortete Ron die Frage der brünetten Hexe. „Ja ..." begann Harry wieder leicht verwundert „Allerdings ... ich glaube die verstehen sich etwas besser als wir dachten ..." beendete er, während seine Wangen einen noch satteren Rotton annahmen. „Wie meinst du das?" „Harry ... was hast du gesehen?" fragte erst Ron und dann Hermine mit wachsendem Misstrauen.

„Ich frag mich nur warum das schlimmer geworden ist? Vielleicht reagierst du ja auf irgendeine Zutat in der Salbe sehr empfindlich." Fragte Peony als sie die Wunde an seinem Bein betrachtete. Sie war in der Zeit so gut wie gar nicht geheilt, nur wurde die Haut um die Wunde herum ziemlich Rot. „Ich weiß es nicht. Sowas ist noch nie vorgekommen." „Hast du mal bei Verletzungen darauf geachtet was für eine Salbe sie auf deine Wunde machen?" unterbrach sie ihn und schaute leicht besorgt zu ihm hoch. „Naja, früher hatte Poppy immer eine bräunliche Salbe verwendet. Die verwendet sie auch heute noch, wenn ich mich nicht irre." Sprach er nach kurzer Überlegung. „Achso! Das erklärt natürlich einiges. Die habe ich, Merlin sei Dank, auch noch. Die blaue Salbe die ich letztens benutz habe ist sozusagen die weiterentwickelte Form von der Braunen, eigentlich heilt diese besser, aber du kannst wohl irgendeinen Stoff daraus nicht ganz ab. Ließ dir mal die Zutaten durch und sag mir welche davon dir unbekannt sind, oder mit welchen du noch nicht hantiert hast." Meinte Peony während sie in ihrem Erste Hilfe Koffer umherkramte und ihm die Verpackung mit den aufgelisteten Zutaten von der bläulichen Salbe zuwarf, welche er grade so fing. Als er mit lesen begann fing sie damit an die bräunliche Salbe auf seiner Wunde zu verteilen, diesmal auch nicht weniger sanft und vorsichtig als beim ersten Mal. „Und? Irgendwas gefunden?" fragte sie nach einem Moment, immer noch die Salbe auf der Wunde verteilend. „Ähm, ja. Was bitteschön soll Penicillin sein?" fragte Severus sie verwundert und erschrak leicht als sie plötzlich hellhörig den Kopf hob. „Natürlich, warum bin ich nicht gleich darauf gekommen. Das ist ein Stoff der bei den Muggeln schon länger verwendet wird. Eigentlich echt super, tötet miese Krankheitserreger ab und verhindert Infektionen, allerdings reagieren einige Leute wohl scheinbar allergisch auf den Mist. Interessanter weise nur Leute die direkt mit Muggeln verwandt sind, also wenn einer deiner Großeltern oder Eltern Muggel waren und scheinbar bist du auch davon betroffen. Aber sei froh, es ist in nicht allzu vielen medizinischen Mitteln drinnen. Ich habe das Problem auch. Ich bekomme von dem Zeug einen unangenehmen Ausschlag auf dem ganzen Körper und frag bitte nicht nach der Geschichte wie ich das herausgefunden habe." Sprach sie und man bemerkte das es ihr etwas unangenehm war das zuzugeben, weshalb Severus zu dem Thema einfach schwieg. „So, erledigt." Flüsterte die ehemalige Medi-Hexe mehr zu sich selbst als zu ihrem Gegenüber. Als sie hochblickte sah sie das dieser entspannt die Augen geschlossen hatte und die kleine Behandlung scheinbar genoss, öffnete sie allerdings kurz nachdem er bemerkte das sie fertig war wieder. Mit den Worten: „So, das müsste nun besser Heilen als vorher, aber ich schaue mir das trotzdem in drei Tagen nochmal an." Schloss sie ihren Koffer und stand auf. „Gut...ähm... danke. Es ist schon ziemlich spät, wir sollten wohl langsam zu Bett gehen." Sprach Severus in seiner üblich monotonen Art. Genau dies taten die Beiden dann, sie wünschten sich noch eine gute Nacht ehe sich ihre Wege trennten und sie in ihre eigenen Räume verschwanden.

Am nächsten Morgen trafen sich Peony und Snape, wie des Öfteren in der letzten Zeit, in der Nähe der großen Halle um zusammen zum Frühstück zu gehen. Peony freute sich riesig das erste Quidditchspiel ihres Neffen zu sehen, mit Sicherheit war er sehr aufgeregt deswegen. Ziemlich schnell allerdings fiel ihr etwas Komisches auf, um Harry herum saßen seine Freunde und Klassenkameraden aus Gryffindor und redeten auf ihn ein. Sie wusste zwar nicht worüber sie redeten, aber dennoch machte sie sich sorgen, Harry sah nämlich nicht sonderlich gut aus. Aber scheinbar war sie nicht die einzige die dies bemerkte, denn auf einmal verschnellerte Severus neben ihr sein Tempo. Erschrocken blieb sie kurz stehen, folgte ihm aber schnell und kam an als er mit kalter Stimme zu Harry sprach: „Viel Glück heute Potter. Nachdem du dich gegen einen Troll behaupten konntest dürfte so ein kleines Quidditchspiel ja kein Problem für dich sein. Auch wenn der Gegner Slytherin ist." Beinahe alle Anwesenden, Peony eingeschlossen schauten Snape erstaunt an, es kam wirklich nicht oft vor das er jemanden ''Glück'' wünschte. Peony war die Erste welche sich von der leichten Verwunderung befreien konnte und wandte sich nun ebenfalls an Harry, allerdings weitaus freundlicher und liebevoller als Snape und mit einem netten Lächeln im Gesicht: „Ich wünsche dir ebenfalls viel Glück Harry, ich bin mir sicher, dass du großartig spielen wirst." Peony fiel auf das Harrys, grade noch eher blasses Gesicht einen satten Rotton annahm, als ob es ihm peinlich wäre die beiden Professoren zu sehen, aber warum sollte dies denn der Fall sein? Severus war schon wieder auf dem Weg zum Lehrertisch, noch bevor Peony überhaupt fertig war mit Reden. Sie nickte Harry noch einmal aufmunternd entgegen ehe sie ihm zum Tisch folgte um endlich selbst etwas zu Essen.

Das Quidditchspiel würde jeden Moment beginnen. Peony saß neben Severus auf einer der Tribünen der Lehrer und eigentlich hatte sie auch kein Problem damit. Aber dennoch fühlte sie sich etwas unwohl, da Professor Quirrel direkt hinter ihnen saß. Sie konnte sich nicht erklären warum, aber sie mochte ihn nicht, sie hatte ein ganz merkwürdiges Gefühl bei ihm und ging ihm daher so gut es ging aus dem Weg. Die beiden Mannschaften standen auf dem Feld und warteten auf den Anpfiff, welcher nach einigen Momenten ertönte, und schon stiegen die Mannschaften und Madame Hooch, welche die Schiedsrichterin war, hoch in die Lüfte. Es war ein wirklich spannendes Spiel und immer wieder musste Peony über die kleinen Kommentare von Lee Jordan, einem Freund der Weasley Zwillinge, schmunzeln. Er war der Kommentator, aber nur unter den strengen Augen McGonagalls. Ebenfalls war der jungen Professorin aufgefallen das Harrys Freunde ein Spruchband gemacht hatten wo drauf stand ''Potter vor – für Gryffindor'' und darunter war ein Löwe gezeichnet welcher seine Farben wechselte. Dann auf einmal ging ein Raunen durch die Menge, der Schnatz wurde gesehen. Plötzlich stürzten sich Harry und der Sucher der Slytherin in Richtung des kleinen, goldenen Balls. Harry war etwas schneller, es sah aus als ob Harry den Schnatz jeden Moment erwischen würde, bis auf einmal... WUMM! Marcus Flint, der Kapitän der Slytherin Mannschaft hatte Harry geblockt, sodass dieser sich nun fest an seinen umhertrudelnden Besen klammern musste damit er nicht hinunterfiel. Peony, welche sich vor Schreck wegdrehte, krallte sich an das erste was in ihrer Nähe war. Als der kurze Schreckmoment vorbei war bemerkte sie das sie nach einem weichen und etwas warmen Stück Stoff gegriffen hatte. Als sie ihren Blick hob sah sie auch zu wem es gehörte. Durch ihren Schreck hatte sie sich leicht an Severus gelehnt und hielt sich nun an seinem Ärmel fest. Beide schauten den jeweils anderen leicht erschrocken an, aber Peony konnte sich schneller aus ihrer Starre lösen und rückte etwas von Severus weg. „Tut mir leid, ich hab mich wohl etwas erschrocken." Murmelte sie noch bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Spiel richtete. Nach einem Freiwurf für Gryffindor musste Harry wieder einem Klatscher ausweichen, welcher ihn beinahe am Kopf erwischte. Peony begann sich ernsthafte Sorgen zu machen, als sich plötzlich ein sehr ungutes Gefühl in ihr breit machte. Zurecht, denn nur kurz darauf durchzuckte ein heftiger Ruck den Besen von Harry. Aber dies war nur der Anfang. Sein Besen trudelte und wirbelte herum, es war fast als würde er versuchen wollen ihn ab zu schütteln. Der Blick der jungen Professorin glitt kurz darauf über die anderen Tribünen, sie traute der ganzen Sache absolut nicht. Als ihr Blick kurz bei Harrys Freunden hängen blieb, bemerkte sie das Hermine scheinbar mit einem Fernglas zu ihnen herüberschaute und dann plötzlich von ihrem Platz verschwand. Mit leichter Verwunderung beobachtete sie das Schauspiel ehe sie wieder ihren Blick schweifen ließ. Ihr Gefühl des Unwohlseins wurde immer schlimmer und vorsichtig schaute sie über ihre Schulter nur um Quirrel zu sehen, welcher ihr etwas zu sehr in Richtung Harry starrte. Plötzlich wurde sie durch einen komischen Geruch abgelenkt. Auf einmal ging alles ganz schnell. Mit einem Ruck stand Severus auf und trampelte auf seinem langen Mantel, welcher plötzlich angefangen hatte zu brennen. Peony erkannte noch einen rot-golden, gestreiften Schal welcher verschwand und dabei versehentlich Quirrel umstieß ehe Severus etwas stolperte und rücklinks auf die Bank zurückfiel, direkt gegen Peony. Diese hielt ihn aus Reflex an den Schultern fest und wäre durch den Ruck beinahe selbst noch von der Bank gefallen, hätte sie sich nicht gefangen. Severus setzte sich nach kurzer Zeit wieder normal hin und schaute leicht verwundert Peony entgegen, welche ihre Hände von seinen Schultern genommen hatte. Diese zuckte nur, ebenfalls leicht verwundert, mit den Schultern und richtete ihren Blick wieder zu Harry, nur um zu sehen wie er mitsamt dem Besen in Richtung Boden stürzte. Starr vor Angst um ihren Neffen hielt sie die Luft an und sah zu wie er sich die Hand vor den Mund schlug. Er bremste ab und kam auf allen Vieren auf dem Boden auf. Es sah aus als würde er sich jeden Moment übergeben, als plötzlich etwas Goldenes aus seinem Mund viel. „Ich hab ihn!" rief er und hielt den Schnatz in die Höhe. Erleichtert Atmete die junge Professorin aus und begann gleich darauf lauthals zu jubeln, sie war wirklich stolz auf ihn und ebenfalls immer noch sehr erstaunt wie er sich auf seinem bockenden Besen halten konnte. Apropos, sie war sich zwar nicht sicher aber ein Gefühl flüsterte ihr das hinter Quirrel vielleicht doch mehr steckte als alle zu glauben schienen.

„Severus, ich muss mit dir reden. Allein." Sprach die junge Professorin nachdem sie zusammen mit den Schülern und Lehrern wieder im Schloss war. Der Angesprochene war verwundert, folgte aber seiner alten Freundin mit einem kurzen Nicken. In ihrem Büro angekommen schritt sie, wider Severus Erwartungen, nicht auf den Schreibtisch zu, sondern auf den Vorhang welcher Zwischen zwei Regalen hing, welche gefüllt waren mit Büchern und einigen Utensilien welche wichtig für ihre Unterrichtsvorbereitung waren. Leicht räusperte Severus sich als sie drauf und dran war in ihre Privaträume zu verschwinden. „Peony, was auch immer du mir sagen möchtest, glaubst du nicht, dass es auch hier geht?" Etwas verwirrt schaute sie zu ihm ehe sie sprach: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es eine bessere Option wäre, wenn wir in meinem Wohnzimmer darüber reden, du wirst gleich vielleicht verstehen warum, also folge mir bitte einfach." Und schon verschwand sie durch die Tür. Verwundert folgte Severus ihr und schloss die Tür hinter sich. Das Wohnzimmer war sehr geräumig, auf der gegenüberliegenden Wand war ein großer Kamin, vor welchem ein dunkelblaues Sofa stand. Neben dem Kamin war eine Tür aus dunklem Holz, allgemein war der Boden aus relativ dunklem Holz, nur das in der Mitte des Raumes ein großer, dunkelblauer Teppich war, welcher aussah wie eine Sternenkarte. Es hätte ihn nicht sonderlich gewundert, wenn dieser sogar richtig ausgerichtet wäre, Peony hatte schon früher ein gewissen Faible für die Sterne und liebte es diese zu beobachten. Ungefähr auf der Höhe der Couch war auf der rechten Seite eine weitere Tür. Und zu guter Letzt war in der Ecke links von der Eingangstür ein weiterer großer Schreibtisch, neben welchem ein relativ großes Regal stand, voll mit Utensilien zum Malen und Zeichnen. Dies wunderte ihn ebenfalls nicht sonderlich, er wusste ja, dass sie es liebte zu zeichnen, er selbst hatte bis heute die Karte aufgehoben welche sie ihm zu seinem Abschluss geschenkt hatte. Im großen und Ganzem fiel ihm auf das ihr Wohnzimmer eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Gemeinschaftsraum der Ravenclaws hatte. Es wirkte, vor allem durch die weißen Wände, hell und außerordentlich beruhigend. Während er sich im Zimmer umsah hatte sie sich schon lägst auf das Sofa gesetzt und wartete darauf das Severus zu ihr kam. Dies tat er dann auch nach einiger Zeit und setzte sich neben sie. Nun sah er auch das zwischen Sofa und Kamin noch ein kleiner Tisch stand, ebenfalls aus dunklem Holz. Abwartend blickte er ihr nun entgegen bevor sie begann zu sprechen. „Also, mir ist bei dem Quidditchspiel grade etwas aufgefallen. Als Harrys Besen angefangen hatte so rum zu bocken habe ich geguckt was der Auslöser sein könnte und einer ist mir besonders ins Auge gesprungen kurz bevor dein Umhang Feuer gefangen hatte. Ich bin mir relativ sicher das Quirrel seinen Besen verhext hat, ich weiß nur nicht warum es ihm scheinbar nicht so gut gelungen ist." Nachdenklich blickte sie auf ihre Hände welche auf ihrem Schoß lagen. „Wie kommst du darauf?" fragte Severus sie mit einem etwas ungewöhnlichem Interesse in der Stimme. „Ähm..." Begann sie etwas nervös. „Naja, ich weiß es klingt etwas dämlich, aber ich habe schon seit Anfang des Schuljahres ein ungutes Gefühl bei ihm, ich weiß auch nicht warum. Er ist mir einfach nicht ganz geheuer. Außerdem, während alle anderen eher verwundert oder entsetzt zu Harry geguckt haben, sah es bei ihm so aus als wäre er ziemlich konzentriert ... es kann auch sein das ich mir das alles nur eigebildet habe ... ich mache mir wahrscheinlich einfach nur zu große Sorgen um Harry." Zum Ende hin wirkte sie leicht verzweifelt, sie hatte sorge das Severus sie nun jeden Moment für komplett verrückt erklären würde. Severus wusste nicht ganz was er dazu sagen sollte. Er konnte ihr ja schlecht erzählen das er Quirrel ebenfalls stark misstraute, vor allem wenn es darum ging was momentan im Schloss verborgen wurde. Nein das konnte er nicht machen. „Sag mal," unterbrach sie auf einmal seinen Gedankengang. „Erklärst du mir jetzt eigentlich endlich mal woher du die Wunde an deinem Bein hast? Du kannst mir erzählen was du willst aber so wie das aussah könnte man vermuten das irgendein Tier versucht hat dein Bein zu zerfleischen." Verdammt. Er wusste zwar, dass sie das irgendwann fragen würde, aber er hatte noch nicht darüber nachgedacht was er ihr sagen sollte. „Ich wüsste nicht was dich das interessieren sollte." Meinte er deswegen nur abweisend und stand auf, er wollte weg bevor sie ihn noch weiterhin ausfragen könnte. „Wie bitte?" fragte sie fassungslos und leicht wütend und stand ebenfalls auf. „Und wie es mich interessiert! Hättest du es mir schon von Anfang an gesagt wäre dein Bein schon längst vollständig geheilt, weil ich dann gewusst hätte womit ich es genau zu tun gehabt hätte. Und außerdem, falls du es noch nicht ganz mitgeschnitten hast mein Lieber, ich mache mir Sorgen um dich, verdammt nochmal! Und weißt du auch warum? Weil du mir wichtig bist! Weil du mein bester Freund bist." Meinte sie leicht aufgebracht, wurde aber zum Ende hin immer ruhiger. Abwehrend wendete er den Blick ab, wobei ihm etwas auf dem Kaminsims auffiel. Dort stand, umringt von einem schwarzen Holzrahmen, ein Bild von Peony zusammen mit James Potter und ihrer Schwester Lily, welche ihr vorsichtig ihren kleinen Neffen Harry überreichte. Auf dem Bild schaute Peony kurz überglücklich zu dem Baby ehe sich ihr Blick Richtung Kamera wandte. „Ich kann nicht verstehen wie ich dir überhaupt etwas bedeuten soll, obwohl ich dir so viel genommen habe." Flüsterte er betreten in die Stille hinein. Die junge Hexe konnte kaum begreifen was sie da hörte. „Was redest du denn da?" in ihrer Stimme war die leichte Verzweiflung schon rauszuhören. „Es ist doch wahr!" sprach Severus nun lauter mit mehr Nachdruck und blickte ihr nun wieder entgegen. „Ich bin daran schuld, dass du deine Schwester verloren hast... Jeder Normale Mensch würde mich dafür hassen, was aber verständlich wäre..." zum Ende hin wurde er wieder etwas leiser und wandte sich nun auch zum Gehen. Peony stand derweilen starr dort, sie konnte seinen Selbsthass deutlich spüren. Er tat ihr leid, er sollte sich nicht die Schuld geben, sie wollte nicht, dass er darunter so sehr litt. Sie konnte sich erst aus ihrer Starre lösen als Severus schon die Tür zu ihrem Büro geöffnet hatte und schon fast hinausgetreten war. „Warte!" rief sie und er blieb daraufhin auch im Türrahmen stehen. „Wer hat jemals behauptet das ich ein normaler Mensch bin?" Versuchte sie ihn mit einem verzweifelten Lächeln zumindest etwas aufzumuntern. Leider schien nicht wirklich zu funktionieren. „Das stimmt wohl ... aber vielleicht solltest du besser damit anfangen deine Ansichten zu überdenken, es wäre wahrscheinlich besser für dich." Flüsterte er ihr entgegen und setzte sich wieder in Bewegung in Richtung Ausgang. Peony konnte es nicht glauben, sie wollte ihm irgendwie helfen, wusste aber einfach nicht wie. Nun bildeten sich endgültig Tränen in ihren Augen. Sie wusste nicht was sie fühlen sollte, sie hatte unglaubliches Mitleid mit ihm, gleichzeitig war sie traurig aber auch wütend auf ihn und sie war verwirrt. „Jetzt hör mir mal zu! ICH MUSS KEINE MEINER ANSICHTEN ÜBERDENKEN, DENN EINES KANN ICH DIR SAGEN, ICH KÖNNTE DICH NIE HASSEN, WIE SOLL ICH DENN AUCH?! Du bist mein bester Freund und für mich auch ein Teil meiner Familie versteh es doch, du könntest mir nie egal sein und hassen könnte ich dich erst recht nicht ... dafür liegst du mir viel zu sehr am Herzen!" Während sie ihn am Anfang noch laut angeschrien hat wurde sie zum Ende hin immer leiser bis ihre Stimme dann endgültig erstarb. Die erste Träne bahnte sich schon ihren Weg über ihre Wange. Severus aber wagte es nicht sich umzudrehen, er konnte schon in ihrer Stimme deutlich erkennen wie verzweifelt und verletzt sie war. Grade wollte er zum Reden ansetzten als plötzlich ein Klopfen an der Tür ertönte. Einen Moment war komplette Stille und beide blickten leicht erschrocken zur Tür. Peony setzte sich als erstes in Bewegung und wischte sich, während sie an Severus vorbei ging, die Tränen aus den Augen und atmete tief durch. Sie öffnete die Tür etwas um zu erkennen das Hermine Granger scheinbar an der Tür geklopft hatte. „Hermine. Was führt dich denn zu mir?" Sprach sie so freundlich wie es ihr nur möglich war, auch wenn man die leichte Unsicherheit in ihrer Stimme hören konnte, oder zumindest konnte Severus das. Etwas verwirrt und unsicher schaute die kleine Hexe zu ihrer Professorin auf, sie hatte gehört das Professor Evans jemanden angeschrien hatte, nur war sie sich nicht sicher wen. „Ähm, ich wollte wirklich nicht stören Professor, falls es grade unpassend ist kann ich auch wieder gehen..." „Nein alles gut." Unterbrach die Rothaarige das junge Mädchen. „Professor Snape hier wollte grade sowieso gehen, oder?" sprach sie weiter und schaute dabei zu Severus. In ihrem Blick lag eine unglaublich große Enttäuschung, was er selbst nicht ganz verstand. War sie wegen ihm enttäuscht? War sie von sich selbst enttäuscht, dass sie ihm nicht helfen konnte? Er verstand es einfach nicht, aber was er verstand war, dass es besser wäre, wenn er gehen würde.

Hermine machte etwas platzt, sodass ihr übellauniger Zaubertränkeprofessor vorbeikonnte. Relativ schnell war er auch schon in den Gängen verschwunden. „Nun komm schon rein." Sprach Peony wieder freundlich und ließ die kleine Schülerin in ihr Büro. „Professor Evans? Was war eigentlich grade los, ich habe sie schreien hören?" fragte Hermine immer noch leicht verunsichert aber auch mit einem Hauch Besorgnis. „Ach, nichts worüber du dir Sorgen machen müsstest. Nur eine kleine Auseinandersetzung zwischen mir und Professor Snape, sowas kommt vor. Aber jetzt erstmal zu dir, es gibt doch sicher einen Grund warum du mich aufgesucht hast. Also, was ist los?" sprach Peony ruhig und setzte sich auf ihren Platzt am Schreibtisch gegenüber dem jungen Mädchen. „Ähm, naja," begann Hermine und schaute dabei nervös auf ihre Hände welche auf ihrem Schoß lagen. „Wissen sie, mir ist bei dem Quidditchspiel etwas ... ungewöhnliches aufgefallen und sie haben ja gesagt dass, wenn etwas ist wir ja zu ihnen kommen können." Kurz pausierte die kleine Hexe und sah dabei das bestätigende Nicken der Lehrerin. Weiterhin etwas nervös fuhr sie fort: „Ähm, wissen sie, als Harrys Besen sich auf einmal so komisch verhalten hat, habe ich gesehen wie Professor Snape irgendwelche Zaubersprüche gemurmelt hatte und ich vermute das er vielleicht etwas damit zu tun haben könnte. Naja, und ich dachte, da sie ihn ja scheinbar sehr gut kennen können sie das vielleicht besser einschätzen." Leicht schmunzelte Peony aufgrund der Nervosität der jungen Hexe vor ihr, sie fand es etwas niedlich wie schüchtern sie sich verhielt, da die ganze Sache an sich doch schon eine ziemlich schwere Anschuldigung war. „Also Hermine," begann sie deshalb in ruhigem und freundlichem Ton. „Ich hoffe dir ist bewusst, dass dies eine äußerst schwere Anschuldigung gegen Professor Snape ist? Aber keine Sorge, ich kann dich etwas beruhigen. Professor Snape hat nichts mit Harrys verhextem Besen zu tun, ich glaube eher, dass er versucht hat dem Straucheln des Besens mit anderen Zaubern entgegenzuwirken, denn glaube mir, auch wenn Professor Snape so wirkt als würde er Harry hassen, ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht wollen würde das Harry etwas passiert. Aber erzähl es lieber keinem, nicht das noch irgendwelche Schüler ein ''falsches Bild'' von Sev ... ähm, ich meine, Professor Snape bekommen würden." Während man zum Anfang noch eine gewisse Strenge in ihrer Stimme ausmachen konnte machte sie zum Ende hin einen kleinen Spaß und vergaß dabei sogar beinahe die Formalitäten. „Ähm ... w-was?" Hermine war verwirrt, sie hatte sich doch nicht verguckt, oder? Und wer außer Snape würde denn sonst bitte in frage kommen? Sie verstand gar nichts mehr, vor allem als Professor Evans begann etwas zu kichern. „Weiß du, man mag es Professor Snape nicht ansehen, aber er kann netter sein als man es jemals vermuten würde. Er ist vielleicht streng und für einige wahrscheinlich sogar angsteinflößend, aber er ist kein schlechter Mensch. Aber erzähle es besser keinem, es muss ja nicht jeder wissen das Severus ein Herz hat." Sprach sie mit einem Zwinkern zu der jungen Hexe. Hermine konnte die Aussage ihrer Lehrerin irgendwie nicht ganz glauben, sie konnte sich einfach nicht vorstellen das ausgerechnet Professor Snape nett sein können soll. Genauso wenig konnte sie aber auch glauben das Professor Evans und Snape Freunde sein sollen, obwohl sie es ja selber irgendwie mitbekommen hatte. Aber dennoch merkte sie ihrer Professorin deutlich an das sie Snape gut leiden konnte. Leicht nickte Hermine ehe sie sich von Professor Evans verabschiedete. Aber noch bevor sie nach draußen verschwinden konnte sprach sie zu ihr: „Und wie gesagt, behalt es für dich. Nicht das Snape sich dann noch bei mir beschwert das ich seinen Schülern Märchen erzähle." Kicherte sie leise vor sich hin und fügte noch ein „Gute Nacht Hermine." an. „Er macht sich schon oft genug schlechter als er eigentlich ist." Flüsterte Peony noch leise in die stille des Raumes, ehe ihr stumm eine Träne über die Wange lief.

Heyho meine Lieben\(^-^)
Endlich kommt wieder ein neues Kapitel, hat sowieso schon lange genug auf sich warten lassen. Ich hoffe es hat euch gefallen, über Feedback und co würde ich mich wirklich freuen:3 (dabei mal ein großes Dankeschön an die liebe Taisia2018 welche immer so viele tolle Kommis hinterlässt:3 danke ^^)
Bis zum nächsten Kapi \(^-^)
Eure jo-chi:3

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