Kapitel 2 (1991/1981)
Achtung Spoiler, das Kapitel ist verdammt lang xD deswegen will ich euch auch gar nicht lange aufhalten und wünsche euch viel Spaß beim Lesen :) (ps. Keine Sorge, die nächsten Kapitel sind nicht so lang)
Genervt trat er aus dem Büro des Schulleiters. Er hatte grade von Trelawneys Unfall erfahren. Scheinbar fanden es irgendwelche Schüler lustig eine Leiter, welche sie benutze um an die obersten Fächer ihrer Regale zu kommen, zu beschädigen und dies so, dass sie beim Einräumen einiger Kristallkugeln zerbrach und Trelawney bei ihrem Sturz das Regal mit herunterriss. Das Ende vom Lied: sie wurde unter dem Regal begraben, hatte sich dadurch ziemlich böse verletzt und musste ins St. Mungos eingeliefert werden. Aber scheinbar war sie dadurch nun nicht mehr in der Lage vernünftig zu unterrichten, weswegen sie im Kollegium nun ein neues Mitglied bekommen würden. Snape verstand die ganze Aufruhe deswegen nicht und was ihn noch mehr aufregte, er schien der Einzige zu sein der nichts über seine neue Kollegin wusste außer, dass sie Weiblich war. Allerdings schien auch niemand Anstalten zu machen ihm auch nur irgendwas zu erzählen. In seinem gewöhnlich schnellen Tempo schritt er durch die einsamen Gänge Hogwarts. Es war noch eine Woche bis Schulbeginn, dann würde auch diese ominöse neue Lehrerin hier auftauchen. /Natürlich/ dachte er mit einem genervten Schnauben /Warum auch sollte diese neue Lehrerin auch genau wie alle anderen Professoren schon eine Woche früher hier sein und bei den ersten Vorbereitungen helfen?/ Er konnte sie jetzt schon nicht leiden und das obwohl er nicht mal wusste wer sie war, aber sie schien sich für wichtig genug zu halten um nicht wie alle anderen früher zu erscheinen. Leicht schüttelte er den Kopf, es brachte nichts sich nun darüber aufzuregen, am besten er dachte einfach irgendwie an etwas anderes. Kurz hielt er an einem der großen Fenster in den Gängen inne. Man hatte von hier aus einen wundervollen Blick auf den schwarzen See. Er sah in Richtung einer großen, alten Trauerweide, welche in der Nähe des Ufers stand. Leicht seufzte er als er sich daran zurückerinnerte wie er manchmal Stundenlang zusammen mit ihr unter der Weide gesessen hat und sie zusammen einfach in einer angenehmen Stille Bücher gewälzt hatten. Wie lange war es nun her seit er sie das letzte Mal gesehen hatte? 8 Jahre? 9 Jahre? Er konnte es nichtmehr genau sagen. Er erinnerte sich noch gut daran wie überglücklich sie war als sie endlich ihren Brief erhalten hatte. Als sie endlich die Gewissheit hatte das sie ebenfalls eine Hexe war. Genau wie ihre große Schwester.
Mit breitem Grinsen und unglaublich aufgeregt stand sie damals am Gleis 9 ¾ zusammen mit ihrer großen Schwester. Sie hatten beschlossen alle Drei zusammen in einem Abteil zu sitzen, naja zumindest konnten Er und Lily stillsitzen, was man von Peony nicht behaupten konnte. Die ganze Zeit starrte sie aus dem Fenster und sog die vorbeiziehende Landschaft fast schon ein, während sie die ganze Zeit etwas hibbelig auf ihrem Sitz hin und her rutschte. In Hogsmead trennten sich dann ihre Wege, Severus und Lily gingen zu den Kutschen während Peony zu den Booten ging. Er sah sie erst wieder als es an das einsortieren der Erstklässler in die verschiedenen Häuser ging. Relativ schnell kam es dazu, dass sie aufgerufen wurde. Gespannt blickte er zu ihr. Eine kleine Hoffnung begann in ihm aufzukeimen, wer weiß, vielleicht kommt sie ja nach Slytherin? Schnell allerdings erstickte er diesen Funken Hoffnung, sie würde mit Sicherheit sowieso bei ihrer Schwester in Gryffindor landen. Nun schon seit mehreren Minuten saß sie dort oben. Es schien als könnte sich der sprechende Hut nicht ganz entscheiden. Severus erkannte wie nervös Peony war. Es war ihr wirklich unangenehm jetzt schon doch ungewöhnlich lange dort oben zu sitzen, das erkannte man. Ebenso fiel ihm auf einmal etwas ins Auge, sie schien etwas schwarzes fest zu umklammern, so als ob dies das einzige währe was sie aus dieser Situation befreien könnte. Als schon das erste Getuschel in der großen Halle los ging schrie der sprechende Hut auf einmal laut und deutlich: „RAVENCLAW!" Ihr wurde der Hut abgenommen. Sie schien etwas traurig und verzweifelt, ging aber schnellen Schrittes zu den, nun jubelnden, Ravenclaw Tisch. Das einzige was Severus an der ganzen Sache zumindest ein wenig freute: es gab zwischen den Ravenclaws und Slytherin keine Feindschaft wie mit den Gryffindors. Es würde absolut niemanden stören, wenn sie bei ihrer Schwester oder vielleicht sogar bei ihm wäre. Leicht musste er Lächeln, eine Ravenclaw war sie also? Damit hatte er, wenn er ehrlich sein soll, nicht gerechnet.
Es kam so wie er es Vermutet hatte, sie verbrachte mehr Zeit mit ihrer Schwester und mit ihm als mit anderen Erstklässlern und oder Kindern aus ihrem Haus. Erstaunlicher Weise verbrachte sie sogar mehr Zeit mit Severus als mit Lily. Als er sie einmal fragte warum sie denn eher seltener bei Lily ist meinte sie nur: „Ich mag diese komischen Jungs nicht, die dauernd bei ihr sind. Vor allem dieser arrogante James ist nervig und dieser komische Peter ist noch schlimmer. Ich hab ein ganz ungutes Gefühl bei dem. Der einzige den ich davon leiden kann ist Remus, er ist nett und wenn ich ihn manchmal ohne seine Freunde treffe kriege ich ein Stück von seiner Schokolade ab. Ich frag mich nur warum er fast dauernd Schokolade bei sich hat?" leicht musste er schmunzeln. Es erleichterte ihn das er scheinbar nicht der Einzige war der die "Rumtreiber" nicht wirklich leiden konnte, oder eher gesagt, gradezu hasste.
Oft saßen sie verborgen hinter den vielen Ästen der großen, alten Trauerweide welche in der Nähe des Ufers des schwarzen Sees stand und lasen oder lernten. Sie hatte immer viel Spaß daran auf einen der höheren Äste zu klettern und ihn manchmal zu erschrecken, wenn er nicht damit rechnete. Einmal hatte sie ihn sogar dabei erwischt wie er in seinem Zaubertränke Buch einige Verbesserungen aufschrieb. Unglaublich neugierig und wissensdurstig wie sie war, wollte sie gleich wissen was er da tat. Er versuchte ihr damals so einfach wie es möglich war zu erklären, dass man viele der Brauarten für die schwierigeren Tränke ausbessern könnte. Schritt für Schritt erläuterte er wie er darauf kam und inwiefern man sie verbessern könnte, während sie ihm begeistert zuhörte. Sie war absolut begeistert davon und sagte dazu, dass er mit diesem Talent Tränkemeister oder so werden sollte. Damals fand er ihren Enthusiasmus grade zu niedlich, aber er hätte nicht gedacht wie recht sie damit doch haben würde. Ebenfalls hat sie, als sie ihm in einem Moment der Unachtsamkeit sein Buch für fortgeschrittene Zaubertrankherstellung stibitzt hat, die Zaubersprüche gefunden welche er selbst erfunden hatte. Auch dieses Mal erklärte er ihr was es damit auf sich hatte, naja, zumindest von einigen. Er weigerte sich ihr zu erklären was Sectum Sempra für ein Zauber sein sollte und zu seinem Glück gab sie sich damit auch zufrieden. Sie hatte ihn daraufhin fast schon angefleht, dass er ihr einen der Sprüche beibringt. Nach einer ganzen Weile in welcher er überlegt hatte willigte er ein. So kam es, dass sie sich nach dem Unterricht unter der Weide trafen und er ihr den Levicorpus-Zauber plus Gegenzauber beibrachte. Sie lernte schnell und die beiden übten auch fleißig zusammen. Es war wirklich eine schöne Zeit in welcher er manchmal sogar fast seine Gefühle für Lily vergaß. Alles in allem war es eine schöne Zeit, sogar die Rumtreiber ließen ihn nun öfter in Ruhe, da sie wussten das Peony Lilys kleine Schwester war und nachdem sie ihnen einmal gehörig die Meinung gegeigt hatte, wollten sie es sich nur ungerne mit ihr verscherzen. Zumindest war alles in Ordnung bis ihn James und seine Freunde einmal ohne Peony erwischten. Sie benutzen seinen eigenen Levicorpus-Zauber an ihm. Er war wütend, woher bei Merlins Bart kannten sie den Zauber?! Die einzige die davon wusste war Peony! Aber ... sie hatte es doch niemanden erzählt, oder? Enttäuschung machte sich bei diesem Gedanken in seinem Inneren breit. Warum würde sie so etwas tun? Er versuchte sich irgendwie zu wehren bis er auf einmal eine Stimme hörte... Lily. Sie verteidigte ihn, brachte James dazu ihn runter zu lassen, sie half ihm, und er Idiot konnte in seiner Wut und Enttäuschung einfach nicht die Klappe halten. „ICH BRAUCHE KEINE HILFE VON EINEM SCHLAMMBLUT!" schrie er ihr entgegen und bereute es sofort. Noch fast im selben Atemzug entschuldigte er sich bei ihr, sie aber drehte sich nur um und verschwand. „Du Vollidiot!" sprach James noch zu ihm bevor er Lily hinterherlief. Severus dagegen saß nur dort starr und mit Tränen in den Augen. Er konnte selbst nicht glauben was passiert war. Eine gefühlte Ewigkeit saß er nun schon da, auch wenn es wahrscheinlich nur wenige Minuten waren, als er plötzlich ein leises Rascheln hinter sich hörte. „Severus?" hörte er kurz darauf eine höhe Stimme traurig und leise seinen Namen sagen. Erschrocken drehte er sich um. Peony stand auf dem niedrigsten Ast der Trauerweide, welcher ungefähr einen halben Meter über dem Boden hing und schaute ihm traurig entgegen. Wieder kam diese Frage in seinem Kopf auf: hatte sie ihn verraten? Hatte sie James und seinen Freunden den Spruch gezeigt? Seine Gedanken wurden unterbrochen als sie begann zu sprechen: „Es tut mir so leid, das ist alles meine Schuld. Hätte ich dich nicht angefleht mir einen der Zauber beizubringen hätten sie niemals davon erfahren, ich bin an allem schuld. Wäre ich nicht gewesen wäre das alles nicht passiert." Auf einmal liefen ihr Tränen die Wange herunter und sie begann zu schluchzen. Sofort stand Severus auf und lief zu ihr, da sie auf dem Ast stand war sie ungefähr einen Kopf größer als er. „Was redest du denn da?" fragte er nur erschrocken, hob sie vom Ast herunter und nahm sie fest in den Arm. „Dich trifft keinerlei Schuld Peony, ich hab Mist gebaut und kann nur hoffen das sie mir vielleicht verzeiht..." „Du magst sie wirklich sehr, oder?" Unterbrach sie ihn plötzlich. „Was?" fragte er baff und schaute sie verdutzt an. Trotz verweintem Gesicht und Tränen, welche ihr immer noch in den Augen standen, begann sie zu Lächeln „Du bist in Lily verliebt, nicht wahr Sev?" stellte sie leise fest. Sie hatte recht, das wussten sie beide. Er konnte damals als Antwort nur nicken ehe nun sie diejenige war welche ihn in den Arm nahm und ihm Trost spendete.
Leider kam es so, dass Lily ihm nicht verzieh. Egal was er versuchte sie blockte ab. Die einzige die trotz allem zu ihm hielt war Peony, auch wenn es dazu führte das sie sich nun öfter mit ihrer Schwester stritt. Peony konnte sein großes Interesse für die dunklen Künste zwar ebenfalls an vielen Stellen nicht gutheißen, fand aber einige einzelne kleine Dinge an ihr dennoch interessant. Aber im Großen und Ganzen war ihr das sowieso egal, was für sie zählte war die Freundschaft mit Severus an sich. Dies alles hatte er erfahren als Peony nach einem großen Streit mit Lily völlig aufgelöst und weinend zu ihm gekommen ist. Sie ist ihm damals erst wortlos in die Arme gefallen und nachdem sie sich etwas beruhigt hatte erklärte sie was los war. Sie tat ihm leid. Es war ja schließlich auch seine Schuld, wenn er nicht wäre würde Peony sich nicht mit Lily streiten. Aber diese Gedanken behielt er lieber für sich. Er wusste, wenn er der kleinen Peony etwas davon erzählen würde, würde sie alles daran setzten es ihm auszureden. So war sie nun mal, komplett egal wie es ihr ging, Hauptsache ihren Freunden und ihrer Familie geht es gut, trotz allen Streitereien. Langsam begann er zu verstehen warum der sprechende Hut so lange bei ihr gebraucht hatte. Im Herzen trug sie den Mut einer Gryffindor, wenn es um ihre Liebsten ging. Ebenfalls besaß sie die Loyalität einer Hufflepuff und wich einem nicht von der Seite, wenn man sie brauchte. Sie konnte allerdings auch die Hinterlist und Gerissenheit einer Slytherin haben, wenn es darum ging den Menschen zu helfen welche ihr wichtig waren. Und sie hatte den Wissensdurst, die Intelligenz und die Kreativität einer Ravenclaw, egal ob es nur um das Lösen von Problemen oder um etwas Allgemeines ging.
Schneller als gedacht war das Jahr vorbei und die Ferien begannen. Severus und Peony trafen sich ab und zu, aber es passierte nicht wirklich etwas Besonderes und das neue Schuljahr fing an. Peony verbrachte so gut wie jede freie Minute bei Severus. Sie wollte nicht mehr bei Lily sein, wenn dieser James bei ihr war und da sie nun scheinbar miteinander ausgingen waren sie fast nur zusammen. Die kleine Hexe war enttäuscht, das merkte man ihr an, aber Severus versuchte immer sie irgendwie aufzumuntern, auch wenn er nicht sonderlich gut darin war. Allerdings, etwas Positives war, dass sich ihre Immunschwächekrankheit schon seit einer ganzen Weile nichtmehr zeigte. Sie verbrachten viel Zeit miteinander und wurden sehr gute, ja eigentlich sogar beste Freunde, auch wenn Severus die Zeit mit Lily vermisste. Das Jahr ging, seiner Meinung nach, viel zu schnell vorbei und auf einmal hatte er seinen Abschluss. Er konnte es nicht glauben. Natürlich freute er sich darüber, nun begann schließlich eine neue Zeit für ihn. Es gab eine Feier in der großen Halle einen Tag nachdem alle anderen Schüler nach Hause gefahren sind. Es waren viele Eltern und auch die Geschwister der Abschlussschüler da. Er freute sich besonders darüber auch Peony zu sehen. Sie war aber auch die einzige von Lilys Familie welche hier war, kein Wunder, ihre restliche Familie bestand ja auch aus Muggeln. Er selbst war erstaunt während der Zeugnisausgabe seine Mutter weiter hinten in der Menge zu erkennen. Ebenfalls war er froh zu sehen, dass sich Lily und Peony trotz der vielen Streitereien in der Vergangenheit dennoch weiterhin so gut verstanden. Die Feierlichkeiten gingen nach einiger Zeit dem Ende entgegen. Er hatte sich viel mit Peony unterhalten und sie sogar seiner Mutter vorgestellt. Sie war froh über die Freundschaft der beiden, auch wenn es etwas ungewöhnlich wirkte das ein Schüler der Abschlussklassen sich so gut mit einer Zweitklässlerin verstand. Die Abschiedszeremonie rückte in greifbare Nähe. Es war Tradition das die Erstklässler die Schule mit den Booten erreichen und die Abschlussklassen Hogwarts mit den Booten verließen. Als sie draußen vor den Booten standen begann er erst wirklich zu realisieren was es bedeuten würde Hogwarts zu verlassen. Es würde nicht nur das Ende der Schulzeit bedeuten, sondern auch das Ende der Zeit mit Peony. Ihre Wege würden von nun an andere Richtungen einschlagen. Bei dieser Erkenntnis bemerkte er das ihm leichte Tränen in den Augen standen, bis er plötzlich spürte wie ihm jemand auf die Schulter tippte. Er drehte sich um und blickte in die strahlenden, saphirblauen Augen von Peony. Sie strahlte übers gesamte Gesicht, aber auch ihr standen deutlich die Tränen in den Augen. „Ich hab da noch etwas für dich." Sprach sie leise, sodass er es beinahe nicht verstanden hätte. Sie hielt ihm einen Brief entgegen welchen er leicht verwundert annahm. Plötzlich umarmte sie ihn. Sie war mit der Zeit ziemlich gewachsen und war nur noch etwas mehr als einen Kopf kleiner als er. „Mach den Brief aber erst später auf." Begann sie in sein Ohr zu flüstern, an welches sie nur rankam da sie auf Zehenspitzen stand und ihn leicht herunterzog. „Ich werd dich ganz doll vermissen. Hab dich lieb." Flüsterte sie, und bevor sie sich aus der Umarmung lösten tat sie etwas womit er nicht gerechnet hatte. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. Auch wenn es nur eine kleine, freundschaftliche Geste war warf es ihn ein wenig aus der Bahn. Wie angewurzelt stand er dort und schaute sie verdattert an. Sie kicherte nur und meinte das er sich beeilen muss, ansonsten würden sie noch ohne ihn fahren. Er lächelte ihr entgegen, nickte noch ein letztes Mal, drehte sich um und stieg mit dem Brief in der Hand in eines der Boote. Sie alle winkten sich gegenseitig zum Abschied, als die Boote sich in Bewegung setzten, bis sie nichtmehr zu sehen waren. Auf der anderen Seite angekommen verabschiedeten sich nun die ersten Schüler voneinander und gingen ihrer Wege. Er überlegte ob er sich vielleicht wenigstens von Lily verabschieden sollte, schließlich waren sie ja mal so gut miteinander befreundet. Aber als er sie gefunden hatte wünschte er sich, er wäre einfach sofort wortlos verschwunden. Er sah wie Lily und James sich gegenseitig in den Armen lagen und küssten. Severus wusste zwar schon das sie zusammen waren, aber diese Tatsache nun noch so deutlich vor Augen geführt zu bekommen tat weh. Also drehte er sich einfach um und ging Richtung Hogsmead. Seine Mutter und er wollten sich dort am Bahnsteig treffen und gemeinsam nach Hause apparieren. Dort angekommen kam ihm wieder der Brief in den Sinn. Beinahe hätte er ihn vergessen. Vorsichtig zog er ihn aus der Tasche seines Umhangs heraus und öffnete ihn. Darin schien sich eine Karte zu befinden. Sie war von außen nichts besonderes, da sie einfach nur weiß war, aber als er sie öffnete war er überrascht. Auf der rechten Hälfte der Karte erblühte eine Zeichnung einer Pfingstrose. Die Blühte war fast komplett weiß, nur die Anfänge waren in einem leichten Rosaton. Daneben auf der linken Hälfte hatte Peony etwas geschrieben: „Lieber Severus, ich wünsche dir alles Gute für deine spätere Zeit. Ich werde dich wirklich unglaublich vermissen und hoffe das wir uns irgendwann wiedersehen. Alles liebe, deine Peony." Ein leichtes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Er wusste, dass jedes einzelne Wort auf der Karte ehrlich gemeint war und von Herzen kam. Er würde gut auf diese Karte achtgeben, da war er sich sicher.
Die Zeit verging und problematischer Weise war sich Severus gar nicht sicher was er eigentlich machen wollte, bis es eines Tages dazu kam das er einen seiner alten Schulkameraden wieder traf. Lucius Malfoy. Als Severus nach Hogwarts kam war er grade in seinem 5. Schuljahr und Vertrauensschüler von Slytherin. Sie verstanden sich eigentlich relativ gut, dadurch kamen sie ins Gespräch. Sie redeten anfangs nur über die frühere Schulzeit, wie Lucius ihn ab und zu ein wenig aufgemuntert hatte, wenn er sich allein fühlte und die Schikanen der Rumtreiber wieder besonders nervig waren. Malfoy hatte damals in ihm das Interesse für die dunklen Künste geweckt. Schneller als Severus damit gerechnet hatte kamen sie auch schon auf das Thema. Er wusste nichtmehr genau wie es dazu kam das Lucius es geschafft hatte, dass er sich dem dunklen Lord anschloss, er hatte versucht es zu verdrängen. Aber damit begann einer der größten Fehler in seinem Leben. Er ging zu den Todessern, führte die Befehle Lord Voldemorts aus und wurde eine Art rechte Hand für den Lord. Bis er eines Tages von einer Prophezeiung hörte. Es würde einen Jungen geben welcher die Macht hatte Voldemort zu besiegen. Eins folgte zum anderen, und schnell war klar wen der dunkle Lord töten musste. Den jungen Harry Potter, Sohn von James Potter und ... Lily. Als er dies realisierte wurde er sich seines Fehlers erst wirklich bewusst. Er kannte nur eine Person welche er nun um Hilfe bitten konnte. Albus Dumbledore. Genau dies tat er. Er schwörte Dumbledore, dass er alles tun würde, solange er Lily beschützte. Als er dann aber erfuhr was er tun sollte war er schwer verwundert. Er sollte zurück nach Hogwarts, als Lehrer für Zaubertränke.
So kam es also das er zum Anfang des neuen Schuljahres zusammen mit den anderen Professoren in der großen Halle saß als alle Schüler, abgesehen von den Erstklässlern, die große Halle betraten. Die letzten Schüler kamen nun in die Halle auf den Weg zu ihren Sitzplätzen, als ihm plötzlich jemand ins Auge viel. Eine junge Sechstklässlerin, der Schal des Hauses Ravenclaw locker um den Hals gebunden. Die lange, schwarz-blaue Robe umspielte beim Gehen ihre leicht zierliche Gestalt. Ihre langen, dunkelroten Locken fielen ihr sanft ins Gesicht als sie in ein schwarzes Büchlein schaute und sich, ohne auch nur einmal aufzusehen, an den Ravenclaw-Tisch setzte. Beinahe hätte er sie nicht wiedererkannt, sie war nicht mehr das niedlich kleine Mädchen von vor 4 Jahren. Nein, sie war eine junge Frau geworden. Er konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden, ja er bemerkte nicht mal das die Erstklässler schon längst einsortiert wurden und Dumbledore mit seiner Rede begann. Er erwachte erst wieder aus seiner starre als Professor McGonagall ihm leicht mit ihren Ellenbogen in die Seite stieß und mit einem Nicken auf Dumbledore deutete. Schnell stand er auf als er verstand. „Darf ich vorstellen, der neue Hauslehrer von Slytherin und Lehrer für Zaubertränke, Professor Severus Snape." Als Dumbledore seinen Namen aussprach sah er wie Peonys Kopf nach oben schoss. Sofort wanderte ihr Blick in seine Richtung. Ihr Blick war voller Überraschung und Verwunderung, ja beinahe sogar entsetzt. Auf einmal überkam ihn ein schlechtes Gewissen. Er hatte sich in der gesamten Zeit nach seinem Abschluss nicht einmal gemeldet, und nun war er auch noch dafür verantwortlich, dass ihre große Schwester und ihr Neffe in Gefahr schwebten. Bei diesem Gedankengang wendete er den Blick ab. Er fühlte sich schlecht und das obwohl Peony mit Sicherheit nicht einmal wusste was los war. Den restlichen Abend versuchte er sie so gut es ihm möglich war zu ignorieren, auch wenn er es nicht lassen konnte öfters zu ihr herüber zu schielen. Wahrscheinlich würde er sich erstmal daran gewöhnen müssen ihr Lehrer zu sein und ebenfalls musste er sich daran gewöhnen, dass sie nun deutlich älter geworden war. Aber er war ja nicht der einzige der damit wohl am Anfang seine Schwierigkeiten haben würde.
Sie beide kamen nach einiger Zeit erstaunlich gut zurecht, auch wenn es am Anfang etwas eigenartig war. Peony blieb nun öfters nach den Zaubertrankstunden und die beiden unterhielten sich dann noch eine kurze Weile bis sie wieder weiter zum nächsten Unterricht musste. Sie war eine wirklich gute Schülerin und ihm war aufgefallen, dass sie sich wohl so gut wie alles von dem gemerkt hatte was er ihr über die Tränke erklärt hatte als sie in ihren ersten beiden Schuljahren war. Er war schon irgendwie stolz auf sie, auch wenn er nicht wirklich wusste warum. Alles schien gut, bis zur Nacht des 31.10. ... der Abend an welchem Voldemort besiegt wurde, aber dafür Lily und James ihr Leben lassen mussten. Der einzige welcher diesen Abend überlebte war der gemeinsame Sohn der Beiden, Harry. Als er ihren leblosen Körper fand brach eine Welt für ihn zusammen. Dies war alles nur seine Schuld. Voller Verzweiflung drückte er sie an sich, die Tränen rannen ihm wie heiße Sturzbäche die Wangen herunter. Erst nach einer Gefühlten Ewigkeit konnte er sich von ihr lösen. Kurz blickte Severus zu dem kleinen Baby herüber. Sofort erkannte er das der kleine dieselben hellgrünen Augen hatte wie seine Mutter. Als er mitten in der Nacht wieder in Hogwarts ankam hatte er sich so gut gefangen das er die Tränen zurückhalten konnte. Zumindest bis er zu Dumbledore ging. Severus war enttäuscht, Albus hatte versprochen sie zu beschützen! Und nun war Lily Tod. Das einzige was Albus ihm nun versprechen musste war niemanden von seinen Gefühlen für Lily zu erzählen, niemand durfte es erfahren. Die einzige die eventuell noch davon wusste war Peony... Peony! Erst jetzt realisierte er was das für sie bedeuten würde. Ihre Schwester war Tod, und Severus war an allem schuld. Er hatte ihr ihren liebsten Teil ihrer Familie genommen. Nun war er sich sicher, sie würde es ihm nie verzeihen, wenn sie herausfand was passiert war. Sie wird ihn hassen und sich von ihm abwenden, genauso wie es Lily vor ihr tat. Es war ihm klar, dass sie erfahren musste was passiert war, aber Albus meinte das sie damit bis Morgen warten sollten. Also machte sich Severus auf den Weg zu seinen Privaträumen um wenigstens irgendwie zu versuchen zur Ruhe zu kommen. Allerdings konnte er nicht einschlafen, er fand einfach keine Ruhe, wie auch?! Merlin sei Dank war Wochenende, es interessierte also nicht wie viel Schlaf er bekam. Als er kurz vor Sonnenaufgang endlich einschlafen konnte riss ihn nach grade mal 3 Stunden Schlaf ein Albtraum aus genau diesen. Er wollte nicht schlafen, er konnte nicht. Er schien durch den Schlafmangel noch blasser als sonst, was dafür sorgte das die dunklen Ringe unter seinen Augen noch deutlicher hervortraten. Irgendwann später am Morgen verlangte Dumbledore nach ihm, er wusste warum. Kurz nachdem er in Dumbledores Büro angekommen war tauchte auch schon Peony auf. Sie sah noch relativ Müde aus. Entweder war sie einfach kein Morgenmensch oder sie war eine Langschläferin, er wusste es nicht genau. „Guten Morgen Professor Dumbledore, guten Morgen Professor Snape." Sprach sie mit einem Gähnen. „Setzten sie sich doch bitte Miss Evans." Sprach Dumbledore ruhig, aber mit leichter Bedrückung in der Stimme. Mit gerunzelter Stirn und verwirrtem Blick folgte sie der Bitte des Schulleiters. „Miss Evans ... es fällt mir wirklich schwer ihnen dies mitteilen zu müssen aber, ... Gestern Nacht kam es zu einem Angriff von Lord Voldemort, bei welchem er besiegt wurde, dies allerdings nicht ohne zwei weitere Menschen mit in den Tod zu reißen. Ihre Schwester Lily und ihr Mann James sind gestern Nacht bei einem Angriff Lord Voldemorts ums Leben gekommen. Ihr Neffe Harry wurde zu ihrer großen Schwester Petunia gebracht, er wird fortan dort aufwachsen." Beendete der alte Zauberer seine Erklärung und schaute mitleidig zu Peony. Sie saß nur da, mit leicht offenem Mund und stumm rollten ihr die ersten Tränen über die Wangen. „Nein..." ihre Stimme war brüchig und kaum mehr als ein Lufthauch. „Nein, das kann nicht sein. Sie können mich nicht einfach Kommentarlos hier herbestellen und mir dann erzählen das meine Schwester und mein Schwager tot sind! Das kann nicht sein, das darf nicht sein!" Komplett verzweifelt wendete sie nun ihren Blick zu Severus, als wäre er der Einzige welcher sie aus diesem Albtraum retten konnte. „Bitte Severus. Bitte sag das es nicht wahr ist! Bitte!" Er konnte nur betreten zu Boden schauen, aber das war schon Antwort genug. Er hatte sie noch nie so gebrochen gesehen. Es zerriss ihm das Herz sie so zu sehen. Unsicher und vorsichtig schritt er auf sie zu. Sie hatte ihr Gesicht in ihren Händen vergraben und nur ihre Schluchzer erfüllten die Stille des Raumes. Vorsichtig, als ob sie jeden Moment unter der Berührung zerbrechen könnte, legte er seine Hand auf ihre Schulter. Kurz erschrak sie und schaute zu ihm hoch, ihre blauen Augen, welche sonst nur so vor Lebensfreude strahlten, schienen jegliche Farbe verloren zu haben. Nach nur einem kurzen Augenblick sprang sie plötzlich von ihrem Platz auf und fiel Severus in die Arme. Er war erschrocken, damit hatte er nicht gerechnet, aber trotz dieser gewissen Unsicherheit erwiderte er die Umarmung. Es war das Erste Mal seit langem, aber wahrscheinlich auch das letzte Mal das er sie so im Arm halten konnte, zumindest wenn sie die Wahrheit erfahren würde. Wenn es nach ihm ginge würde er es ihr am liebsten niemals verraten, allerdings wusste er auch, dass sie es irgendwann sowieso erfahren würde. Aber er würde noch warten, sie musste sich erstmal ein wenig sammeln, Severus wollte sie nicht mit zu viel auf einmal belasten. Er bemerkte wie Peony sich ein wenig beruhigt hatte, zumindest waren ihre Tränen fürs erste versiegt. Allerdings spürte er nur zu deutlich ihren unregelmäßigen Atem welchen man schon als Schnappatmung bezeichnen konnte. „Ich denke es wäre besser, wenn du sie zu ihren Schlafräumen oder wenigstens zu ihrem Gemeinschaftsraum bringst Severus." Sprach Albus bedrückt. Er antwortete darauf nicht sondern nickte nur stumm und führte die junge Hexe sanft aber bestimmend aus dem Büro hinaus. Sie klammerte sich grade zu an seinen Arm damit sie wenigstens irgendwie Halt fand. Nach einiger Zeit kamen sie im Ravenclaw Turm an und standen vor der großen, schweren Holztür, welche direkt in den Gemeinschaftsraum führte. Über der Tür prangte ein großer, steinerner Adler mit ausgebreiteten Flügeln, welcher den Eingang bewachte. Plötzlich begann sich der Adler zu bewegen und sprach: „Wenn ihr passieren wollt müsst ihr erst das Rätsel lösen. Ein Schloss zu dem kein Schlüssel passt, trägt in sich eine goldene Last." Kurz überlegte Severus und schaute zu Peony, welche sich immer noch geschwächt an ihn klammerte. „Eier." Flüsterte sie auf einmal mit gebrochener Stimme. „Ihr dürft passieren." Erwiderte der Adler und legte seine Schwingen an. Grade als sich Severus von ihr lösen wollte verstärkte sie den Griff um seinen Arm. „K-kannst du mich noch mit hinein begleiten?" flüsterte sie ohne aufzusehen. „Natürlich." Sprach er leise und trat mit ihr zusammen in den Gemeinschaftsraum der Ravenclaw. Es war ein sehr großer und offener Raum mit einer hohen, mit Sternen bemalten Decke und großen Fenstern. Direkt an der gegenüberliegenden Seite vom Eingang war eine Einbuchtung in dem runden Raum, in welcher in Regalen sehr viele Bücher standen und mitten in dieser Einbuchtung stand die Statue einer jungen Frau. Eine der vier Hogwarts-Gründer, Rowena Ravenclaw. Ebenfalls gab es viele Sitzgelegenheiten in Form von Tischen mit Stühlen, einigen Sesseln und Sofas, alle in einem beruhigendem dunkelblau gehalten. Auf der linken und rechten Seite des Raumes führten zwei Treppen nach oben in jeweils die Jungen- und Mädchenschlafsäle. Er ging mit ihr zusammen in Richtung der linken Treppe, nachdem sie mit einem Kopfnicken auf diese gedeutet hatte. Als sie vor der Treppe zum Stehen kamen schaute Peony zu ihm auf. In ihren sonst so schönen Augen lag so viel Trauer und Verzweiflung das es ihm selbst schmerzte. Schon zum zweiten Mal an diesem Abend schlang sie ihre Arme um seinen Hals und Umarmte ihn. Immer noch irgendwie durch diese Nähe verunsichert erwiderte er ihre Umarmung. „Ich will nicht allein sein..." hörte er plötzlich ihr leises Stimmchen an seinem Ohr. Eine leichte Gänsehaut breitete sich in seinem Nacken aus als ihr warmer Atem seine Haut hauchzart streifte. Er verstand nicht was los war und wenn er ehrlich sein sollte machte es ihm ein wenig Angst. „Ich kann aber leider nicht bleiben, es können nur Mädchen diese Treppe hinaufgehen, und das weißt du genau so gut wie ich." Versuchte er sich aus dieser Situation herauszureden. „Ich weiß." Ertönte ihre Stimme traurig „Aber danke das du für mich da bist, ich weiß ja das du damit auch zu kämpfen hast." Nachdem sie dies sagte löste sie sich aus der Umarmung, schenkte ihm noch ein trauriges Lächeln und lief schon im nächsten Moment die Treppe hinauf.
Sie hatte recht. Er selbst hatte ebenfalls zu kämpfen. Nächtelang hielten ihn die schlimmsten Albträume wach. Die einzige Möglichkeit welche er hatte war die verschiedensten Schlaftränke zu versuchen, bis endlich einer zum gewünschten Ergebnis geführt hatte. Endlich eine Nacht ohne Albträume, endlich eine Nacht zur Ruhe kommen. Aber scheinbar kämpfte nicht nur er mit Schlafmangel. Peony schien auch nicht sonderlich viel zu schlafen, zumindest deuteten ihre starken Augenringe darauf hin. Sie schaffte es aber irgendwie dennoch dem Unterricht zu folgen, wovon er sehr erstaunt war. Zumindest bis sie eines Tages in der Zaubertrankstunde die letzte war welche noch im Raum war, da sie ihren Kopf auf ihre Arme gebettet hatte und endlich nach langen, schlaflosen Nächten ein wenig Ruhe fand. Severus wollte sie nicht wecken, er wusste schließlich was los war. Zum Glück hatte sie nun sowieso Schluss, dass hieß es würde niemanden etwas ausmachen, wenn sie hier schlafen würde. Als er zu ihr herüber sah bemerkte er, dass sie im Schlaf leicht zitterte. Kein Wunder, die Wintermonate rückten immer näher und in den Kerkern war es generell immer sehr kalt. Einem Impuls folgend zog er sich seinen langen Umhang aus und legte ihr diesen noch zusätzlich zu ihrer Schulrobe über die Schultern, in der Hoffnung das sie so nichtmehr ganz so sehr frieren würde. Während sie seelenruhig auf ihrem Platz in eine der mittleren Reihen schlief säuberte er ein paar der restlichen Kessel und räumte sie anschließend weg. Als er fertig war damit hielt er kurz inne. Er fragte sich... Wie in Trance öffnete er die Knopfleiste seines linken Ärmels und zog diesen nach oben. Seit Lilys Tod und der gleichzeitigen Vernichtung Lord Voldemorts hatte er überhaupt nicht darauf geachtet was mit dem dunklen Mal passiert war. Es war stark verblasst, aber dennoch konnte man die Konturen noch genau erkennen. Leicht verkrampfte er sich, er hoffte nur das der dunkle Lord nie wiederkehren würde. „Severus?" hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich. Erschrocken drehte er sich zu ihrer Quelle hin. Peony stand vor ihm mit müdem und verwundertem Gesichtsausdruck, fast komplett in seinem Umhang versunken, da ihr dieser viel zu groß war. Zu spät bemerkte er, dass das dunkle Mal immer noch offen auf seinem Arm zu sehen war. Er merkte es erst als sich ihr Blick von verwundert zu skeptisch und anschließend zu erschüttert veränderte. Leicht begann sich ihren Kopf zu schütteln. Die ersten Tränen bildeten sich in ihren Augen als sie immer wieder leise Nein flüsterte. „Peony, lass es mich erklären!" „Warum...? ...Wusstest du das er sie töten will?" unterbrach sie ihn mit brüchiger Stimme. Nun war es vorbei ... nun musste er ihr die Wahrheit erzählen. Aber Wahrscheinlich wäre es sogar besser für sie, bei ihm würde sie wahrscheinlich der ständigen Gefahr ausgesetzt sein, dass er sie immer und immer wieder verletzten und enttäuschen würde. „Ich will dir die Wahrheit sagen ..." begann er leise, nun bildeten sich auch in seinen Augen leichte Tränen welche er mit aller Macht zurückhielt. „Ich bin verantwortlich für ihren Tod. Es gab eine Prophezeiung in welcher es hieß das ein Junge welcher Am Ende des siebten Monats geboren wurde, die Macht haben wird Voldemort zu besiegen. Viele Details aus der Prophezeiung sprachen dafür das Lilys Sohn dieser Junge sein würde. Ich hatte keine Ahnung, ich dachte damals das diese Information wichtig für den Dunklen Lord wäre, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass er sie Alle Umbringen würde. Ich habe Dumbledore um Hilfe gebeten, er hatte gesagt er würde sie beschützen. Sie waren auch eine ganze Weile nicht auffindbar, bis einer von diesen idiotischen Rumtreibern sie verraten haben. Peony, ich schwöre, es tut mir so unendlich leid. Wenn ich irgendwie die Möglichkeit hätte sie zu retten würde ich es tun." Sie schaute ihn nur ungläubig an. Die ersten Tränen bahnten sich schon einen Weg ihre Wange hinab. Stumm senkte sie ihren Blick, nahm seinen Umhang von ihren Schultern, legte ihn auf den Tisch neben ihr, schritt auf ihn zu und ... Umarmte ihn. Geschockt stand er da als hätte man ihn versteinert. „Es tut mir leid." Flüsterte sie nur ehe sie sich von ihm löste, sich umdrehte und den Raum verließ. Mehrere Fragen schossen ihm augenblicklich durch den Kopf. Hasste sie ihn nun? Warum hatte sie ihn Umarmt? War es eine Art Abschied gewesen? Und vor allem, warum hatte sie sich entschuldigt?
Die Zeit verging, aber diese Fragen ließen ihn nicht los, vor allem die letzte nicht. Peony schien langsam alles zu verarbeiten, auch wenn man ihr deutlich ansah das sie damit ihre Schwierigkeiten hatte. Seit diesem Nachmittag hatte sie kein Wort mehr mit ihm gewechselt und er begann zu vermuten das sie ihn nun wirklich hasste. Wochen vergingen und wurden zu Monaten. Sie hatte alle Geschehnisse zum Ende des Schuljahres so gut es ging verarbeitet und sie konnte nun auch wieder öfter mit ihren Freunden und Klassenkameraden Lachen. Auch ihre Noten wurden nach einer deutlichen Tiefphase wieder viel besser. So wie er es mitbekommen hatte, hatte sie in so gut wie allen Fächern entweder ein „Ohnegleichen" oder ein „Erwartungen übertroffen". Wenn sie so weitermachen würde, war er sich sicher würde sie ihre UTZ Prüfungen im nächsten Jahr mit Bravour bestehen. Der letzte Schultag war gekommen und die meisten Schüler machten sich nach den Festlichkeiten und der Verleihung des Hauspokals gleich auf den Weg nach Hogsmead. Nur Peony gehörte zu den Schülern welche noch in Hogwarts waren, was ihn sehr verwunderte. Sie saß nach den Festlichkeiten als eine der wenigen noch an ihrem Tisch und schien etwas in ein kleines schwarzes Büchlein zu kritzeln. Ruhig saß sie dort bis auf einmal ein Junge auf sie zu schritt. Er hatte etwas zerzauste dunkelblonde Haare und schien ebenfalls zum Hause Ravenclaw zu gehören. Sie schaute zu ihm auf und ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Beim genaueren hinhören konnte er aufschnappen was sie sagte. „Sag mal, wann wollte dein Vater uns nochmal abholen?" sprach sie zu ihm. Severus war sich nicht sicher was dies zu bedeuten hatte. Wollte sie ihre Ferien bei diesem Jungen verbringen? „Naja, wir können uns eigentlich schon auf den Weg machen." Antwortete der Junge. Er wusste nicht genau wieso, aber irgendwie wurmte ihn der Gedanke das Peony ihre Ferien bei einem Jungen zu verbringen schien. Schnellen Schrittes verließ er die große Halle, bemerkte dabei allerdings nicht das ein ganz bestimmtes Mädchen auf ihn Aufmerksam wurde. Severus wollte grad um die Ecke verschwinden als er auf einmal aufgehalten wurde. „Severus, warte!" rief eine glockenhelle Stimme ihn nach einer gefühlten Ewigkeit wieder beim Vornamen. Er hielt inne und drehte sich zu ihrem Ursprung. Kurz vor ihm kam die rothaarige Hexe zum Stehen. Plötzlich, ohne Vorwarnung überbrückte Peony den letzten Abstand zwischen den Beiden und schloss ihn in ihre Arme. Völlig perplex stand er da und konnte nichts tun, über ein halbes Jahr hatte sie nur das nötigste mit ihm geredet und nun das. „Ich hoffe du hast in den Ferien eine schöne Zeit. Bis zum nächsten Schuljahr... Und, tut mir leid, dass ich so lange nicht mehr mit dir geredet habe." Flüsterte sie ihm entgegen, drückte ihn nochmal kurz zum Abschied, löste sich aus der Umarmung und verschwand in Richtung Ausgang. „Bis bald." Flüsterte er ihr hinterher, obwohl es dafür schon längst zu spät war.
Die Ferien waren nichts besonders, und wenn er ehrlich sein sollte freute er sich irgendwie wieder in Hogwarts zu sein. Am Anfang war er noch etwas besorgt, dass Peony sich wieder von ihm abwenden würde. Es stellte sich aber schnell heraus das er sich darum keine Sorgen machen musste. Alles lief gut, sie blieb auch wieder nach den Zaubertränkestunden etwas länger und unterhielt sich mit ihm über alles Mögliche. Die ersten paar Wochen waren wirklich angenehm, bis der Oktober kam und mit ihm ein ungewöhnlich kalter und nasser Herbstanfang. Die Kerker schienen von Tag zu Tag kälter zu werden. Trotz der Kälte lief der Unterricht am Anfang reibungslos ab, bis plötzlich. „HATSCHI" durchbrach ein ohrenbetäubendes Niesen die Stille des Klassenraumes. „Entschuldigung." Murmelte Peony, welche die Quelle des Niesens war. Ihre Stimme schien ebenfalls leicht angekratzt zu sein. Stille kehrte wieder im Raum ein, bis Peony diese wieder mit einem lauten Niesen zerstörte. Leicht besorgt blickte Severus in ihre Richtung. Sie schien auf einmal ganz blass zu sein. „Miss Evans?" fragte er mit leichter strenge in der Stimme. Kurz schaute sie auf ehe sie sich auf einmal krümmte und von einem heftigen Hustenanfall heimgesucht wurde. Ihre Sitznachbarin, eine Brünette Hufflepuff, schaute sie leicht besorgt an. Peonys Atem ging plötzlich nur noch stoßweise als sie sich vor Schmerzen zusammenkauerte. Nun machte sich Severus ernsthafte Sorgen. „Landswood," Sprach er Peonys Banknachbarin an. „Bringen sie Miss Evans in den Krankenflügel, und beeilen sie sich!" Eingeschüchtert nickte das junge Mädchen und führte Peony aus dem Raum. Als der Unterricht vorbei war machte er sich direkt auf den Weg zum Krankenflügel. Er wollte sich versichern das es ihr gut ging und hoffte das sie schon nichtmehr dort sein würde. Leider wurde seine Hoffnung enttäuscht. Peony lag in einem der vielen Betten, umhüllt von einer dicken Daunendecke und mit einem Lappen auf ihrer Stirn. Ihre Wangen waren mittlerweile knallrot und ihr Atem ging etwas flach, aber sie schien zu schlafen. „Severus? Was machst du denn hier?" Hörte er auf einmal die Stimme Madame Pomfreys, welche ihn aus seinen Gedanken riss. „Poppy," begann er leicht überrascht „Naja weißt du, ich habe Miss Evans hierherschicken lassen und wollte mich nach ihrem Zustand erkundigen. Aber wie ich sehe scheint es ihr nicht sonderlich gut zu gehen." Sprach er so distanziert wie möglich. Leicht schmunzelte Poppy. „Also erstmal Severus, du musst dich nicht so verstellen, ich weiß genau das du und Peony gut befreundet waren. Ihr habt euch schließlich immer gegenseitig im Krankenflügel besucht, wenn einer von euch hier war, ich bin nicht blind. Und Zweitens, ja du hast leider Recht. Ihr geht es wirklich nicht gut. Miss Landswood hat mir erzählt das es ganz plötzlich im Unterricht angefangen hatte. Kam so etwas vielleicht schon einmal vor bevor sie nach Hogwarts kam?" Als sie begann ihm von Peonys gesundheitlichem Zustand zu berichten war sie auf einen Schlag viel ernster und eine deutliche Besorgnis lag in ihrem Blick. „Ja, sie hatte als kleines Mädchen ein äußerst schwaches Immunsystem und wurde sehr oft und auch sehr schnell Krank. Ihre Schwester hatte mir damals gesagt das sie manchmal darum bangte das sie deswegen irgendwann vielleicht nichtmehr aufwachen würde." Sprach er ehrlich. Er wusste das es besser sein würde, wenn Poppy gleich Bescheid wüsste, alles andere würde Peonys Genesung nur unnötig hinauszögern. „Ich frage mich nur, wenn ihr Immunsystem so schwach war wie du es sagst, warum wurde sie dann bis jetzt so gut wie nie krank?" Die Medi-Hexe war deutlich verwirrt, es machte eigentlich auch kein Sinn, wenn man so darüber Nachdachte, aber Severus wusste genau warum sie so selten Krank wurde. „Ein Trank." Sprach er einfach, während die Heilerin ihn verwundert anguckte. „Es gab mal ein Rezept für einen Trank welcher ihr helfen konnte als sie klein war. Dieser scheint wohl auch ziemlich lange gehalten zu haben." „Aber Severus, das ist doch perfekt, dann brauchen wir einfach nur dieses Rezept und können..." „Das ist ja das Problem." Unterbrach er den Enthusiasmus der Medi-Hexe „Dieses Rezept existiert nichtmehr. Ich weiß ja nicht mal ob einige der Zutaten überhaupt noch im Umlauf sind, geschweige denn wo man sie finden kann." Entrüstet schaute Poppy ihm entgegen, bis ihr plötzlich etwas auffiel. „Sag mal, woher weißt du denn bitteschön so viel über diesen ominösen Trank?" wollte sie wissen „Ich habe ihn selbst erstellt, allerdings erinnere ich mich nur noch an sehr wenige Zutaten. Es ist nun mal schon lange her." Von sich selbst enttäuscht wandte er den Blick gen Boden. Wenn er ehrlich sein sollte erinnerte er sich sogar nur noch an eine Zutat, und zwar an die seltenste von allen, nämlich an die kleinen gänseblümchenartigen Blüten, von welchen er wusste das sie diese schon lange nicht mehr im Lager hatten. Langsam hob er seinen Blick wieder direkt in Peonys Richtung. Das einzige was sie nun tun konnten war hoffen das es ihr bald wieder besser ging.
Das Schicksal schien ihm zum ersten Mal wohl gesonnen, denn Peony erholte sich nach kurzer Zeit relativ schnell. Schon nach wenigen Tagen konnte sie wieder am Unterricht teilnehmen, und hatte auch vernünftig alles nachgearbeitet. Alles war gut, bis sie wieder Zaubertränke hatten und genau dasselbe Prozedere nun zum zweiten Mal begann. Wieder erholte sie sich schnell. Allerdings geschah es wieder einmal das Ihr Immunsystem im Zaubertränkeunterricht versagte. Nun war sich Severus sicher, irgendwas stimmte da nicht. In allen anderen Fächern lief alles gut. Aber vielleicht lag es gar nicht an den Fächern. Was wenn es etwas mit der Lage zu tun hatte? Nach einiger Zeit des Grübelns kam Severus eine logische Erklärung: Der viele Stress des letzten Jahres hatte ihr schon sehr zugesetzt, und dieses furchtbare, kalte und nasse Wetter gab ihr nun endgültig den Rest. Es war schließlich nirgends im Schloss so kalt wie in den Kerkern. Sie mussten eine Lösung dafür finden. Ihre UTZ-Prüfungen standen am Ende des Jahres an und es wäre sehr unvorteilhaft, wenn sie ein gutes halbes Jahr in Zaubertränke und teilweise auch weiteren Fächern fehlen würde. Severus erläuterte die Situation Dumbledore, allerdings verwirrte ihn sein Rat nur. „Manchmal reicht der tiefe Wunsch im Herzen aus um eine Lösung zu finden." War das einzige was er dazu sagte. Die Worte des alten Zauberers halfen ihm leider auch nicht weiter. Beinahe verzweifelt lief er die Gänge auf und ab. Sie brauchten einen vernünftigen Ersatzraum für Zaubertränke, bei welchem sie nicht alles benötigte Material durch gefühlt die halbe Schule schleppen mussten. Eine ganze Weile lief er nun durch die verschiedensten Gänge, einige lief er mehrmals ab, einige andere betrat er nur kurz und wand sich wieder um, bis sich plötzlich etwas im siebten Stock tat. Auf einmal, ohne jede Vorwarnung tauchte vor ihm eine Holztür auf. Als er durch sie hindurch schritt konnte er seinen Augen kaum glauben. Es war ein perfekt eingerichteter Fachraum für Zaubertränke. Relativ schnell nachdem er den Raum gefunden hatte wurde ihm auch klar, dass dies der Raum der Wünsche sein musste. Nun verstand er auch was Dumbledore meinte, als er wie so oft in Rätseln sprach. Schnell konnte er alles Mögliche absprechen und hatte mit ihr Zeiten ausgehandelt in welchen sie zusammen den Stoff aus dem Unterricht nachholten. Dafür musste sie nicht mehr in den Kerkern auftauchen. Die Folge davon war, dass sie beide viel Zeit miteinander verbrachten und Peony keine Probleme mit ihrer Immunschwächekrankheit hatte, und selbst wenn, sollte sie nun Wöchentlich einmal zu Madame Pomfrey für eine kurze Untersuchung und damit sie sich eine Immunsystem stärkende Medizin abholen konnte welche sie dann auch einmal die Woche einnehmen musste. Am Anfang war es noch etwas komisch, aber sie hatten sich schnell daran gewöhnt.
Der November neigte sich dem Ende zu und die ersten Vorbereitungen für Weihnachten begannen. Die Vertrauensschüler der verschiedenen Häuser hatten sich schon Anfang November hingesetzt und waren auf eine spezielle Idee für eine Weihnachtsfeier gekommen, wofür nun ebenfalls die Vorbereitung begann. Sie kamen auf die, ach so wundervolle Idee einen Weihnachtsball zu veranstalten. Diesen aber eher in einem kleineren Maße. Ein Buffet, Musik und Tanz, eine gemütliche Veranstaltung von Lehrern und Schülern. Zumindest war das ihre Aussage und Severus war sich sicher, dass dies für ihn alles andere als ein gemütlicher Abend werden würde. Als am ersten Dezember die Festlichkeiten angekündigt wurden hörte man danach so gut wie jeden nur noch darüber reden. Es war schon nach wenigen Tagen einfach nur nervig, da die einzigen Themen welche man hörte Dinge waren wie „Was soll ich denn bitte zu dem Ball anziehen?" „Ich weiß noch gar nicht mit wem ich dahin gehen möchte." Oder auch „Du solltest vielleicht langsam mal jemanden fragen." Es war furchtbar! Aber er schien nicht der einzige zu sein der davon ziemlich genervt war. Peony ging es ebenfalls so. Zumindest erwähnte sie bei einer Zaubertrankstunde, dass sie es in den Mädchenschlafraumen kaum aushielt da alle praktisch nur davon redeten was sie anziehen würden, mit wem sie hingehen und von wem sie hofften das er sie fragt. Sie war da ganz anders, sie würde am liebsten gar nicht bei dem Ball auftauchen, wenn ihre Freundin Amber sie nicht fast schon deswegen angefleht hätte. Im Gegensatz zu den meisten Mädchen störte es sie auch nicht im Geringsten das sie noch niemand gefragt hatte ob er sie begleiten wollen würde, was Severus ehrlich gesagt etwas wunderte. Warum wurde sie noch nicht gefragt? Er hatte eigentlich gedacht, dass sie eine der Ersten gewesen wäre welche eine Begleitung gehabt hätte.
Die letzten Tage vergingen und schneller als ihm lieb war kam der 23. Dezember, der Abend des Balls. Die große Halle wurde zu einem Festsaal umfunktioniert mit mehreren Tischen an den Seiten und einer großen Tanzfläche in der Mitte. Dort wo vorher der Lehrertisch stand war nun ein schönes Buffet aufgebaut mit diversen Getränken und Leckereien welche die Hauselfen vorbereitet hatten. Links und rechts vom Buffet standen zwei große, schön geschmückte Weihnachtsbäume und im Allgemeinen war die Halle zwar schlicht aber schön Geschmückt. Er selbst hatte sich, wie fast alle Lehrer auch, nicht besonders herausgeputzt oder sonstiges, er trug einfach seine gewöhnliche schwarze Robe mit schwarzer Hose. Die Lehrer waren schon längst vor Ort, da sie, zusammen mit den Vertrauensschülern, die große Halle geschmückt hatten. „Ich verstehe immer noch nicht warum wir uns den ganzen Mist antun." Murmelte Severus genervt. Dumbledore, welcher neben ihm stand, antwortete nur mit einem Schmunzeln: „Ganz einfach Severus, es war der Wunsch der Schüler, deswegen haben diese sich auch um das Meiste gekümmert und warum sollten wir es ihnen verbieten?" Severus antwortete darauf nur mit einem genervten Augenrollen. Nach einiger Zeit betraten die ersten Schüler die große Halle und betrachteten diese leicht erstaunt und einige fast schon verträumt, was wahrscheinlich nicht nur an der Dekoration lag, sondern auch an den günstigen Wetterbedingungen dank welchen man an der Decke den klaren Sternenhimmel betrachten konnte. Als die letzten Schüler die große Halle betraten eröffnete Dumbledore die Feierlichkeiten, die Musik begann zu spielen und die ersten Schüler betraten die Tanzfläche. Etwas neugierig ließ Severus seinen Blick über die Menge gleiten. Peony hatte ja gesagt das sie auch kommen würde... musste. Nach kurzer Suche blieb sein Blick an einer kleinen Mädchengruppe hängen. Schnell erkannte er die langen, dunkelroten Locken Welche ihr locker über den Rücken fielen. Ihre Harre trug sie halboffen mit einem kleinen Zopf welcher ihre Haare nicht in ihr Gesicht fallen ließ. Da er sie nur von der Seite und von einigen Leuten verdeckt sah wusste er nur, dass sie ein dunkelblaues Kleid trug, welches nahtlos in den Rock überging. Auf dem Rock, welcher ihr bis kurz unter die Knie ging, waren scheinbar noch irgendwelche silbernen Musterungen welche er aber nicht genau erkennen konnte. Sie schien sich nicht sonderlich wohl zu fühlen da sie ziemlich verkrampft aussah. Auf einmal begann auch sie sich umzuschauen und beinahe sofort traf ihr Blick den seinen. Sie hatte nur ihre Augen leicht geschminkt, wodurch dieses schöne Blau noch deutlicher herausstach. Sie sah wirklich umwerfend aus, das musste er zugeben. Sie begann sich ein wenig zu entspannen und ein Lächeln bildete sich auf ihren schmalen Lippen. Leicht erwiderte er ihr Lächeln, bis ihre Freundin Amber Peonys Aufmerksamkeit auf sich zog und sie in ein Gespräch verwickelte. Severus beobachtete das Geschehen, er hatte schließlich eine gewisse Aufsichtspflicht zu erfüllen, schaute dabei aber oft in Peonys Richtung und bekam dadurch auch mit als ein Junge sie zum Tanzen aufforderte. Bei genauerer Betrachtung stellte Severus fest das es derselbe Junge war mit welchem sie wahrscheinlich zumindest einen Teil ihrer Sommerferien verbracht hatte und nun erkannte er auch wer es war. Oliver Davies, er spielte bei dem Quidditch-Team von Ravenclaw als Hüter mit. Zu seinem Missfallen willigte Peony ein und wurde schon im nächsten Moment von Oliver auf die Tanzfläche gezogen. Mit leicht abwertendem Blick betrachtete der Tränkemeister das Geschehen, bis er auf einmal eine Stimme neben ihm hörte. „Severus," Sprach Pomona Sprout, die Hauslehrerin von Hufflepuff, ihn an „Seit anderthalb Jahren bist du nun schon Lehrer, bist aber verkrampft wie am ersten Tag." Skeptisch schaute er sie an und zog eine Augenbraue nach oben. „Vielen Dank für das Kompliment." Sprach er im sarkastischen Ton. Sie kicherte daraufhin nur ein wenig. „Versuch es doch einfach mit ein wenig Tanzen, das würde dir guttun." Nachdem sie das sagte gab sie ihm plötzlich einen Schubs und fast schon unbeholfen stolperte er auf die Tanzfläche und damit gleich in jemanden herein. Als er sich wieder etwas gefangen hatte und seine Augen, welche er aus Reflex geschlossen hatte, öffnete um sich zu entschuldigen hielt er inne. Er war grad direkt in Peony gefallen, während sie wohl nach dem Tanz grade die Tanzfläche verlassen wollte. Auch sie stand etwas starr und erschrocken da, nur selten standen sie sich so nahe gegenüber. Er wusste nichtmehr genau wie er darauf kam, aber ohne darüber nachzudenken hielt er ihr seine Hand entgegen und forderte sie zum Tanz auf. Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf ihren Wangen während sie mit einem leichten Nicken einwilligte. Nun konnte Severus auch genauer erkennen was sie trug. Das Muster auf dem Rock war eine Art Rankenmuster bei welchem sich eine Hauptranke von der rechten Seite ihrer Taille aus nach unten um den Rock schlängelte. Von dieser gingen noch ein paar kleinere in geschwungenen und spiralförmigen Mustern ab. Außerdem hatte das Kleid nur einen breiten Träger welcher auf ihrer linken Schulter lag und der Rock war ebenfalls etwas aufgeplustert. Zusätzlich trug sie schlichte, flache, schwarze Stiefel welche bis knapp über die Mitte ihrer Waden reichten. Alles in einem sah sie einfach wunderschön aus. Sie tanzten eine ganze Weile miteinander und keiner von ihnen bemerkte dabei das wissende Lächeln welches die Lippen eines gewissen älteren Zauberers umspielte. Nach einiger Zeit meinte Peony, dass sie gerne eine kleine Pause machen wollen würde um etwas frische Luft zu schnappen, woraufhin Severus fragte ob er sie begleiten dürfte. Mit einem einfachen „Natürlich" willigte die junge Hexe ein und gemeinsam verließen sie die große Halle. „Ich wusste gar nicht das du tanzen kannst." Sprach die Rothaarige mit einem leichten Schmunzeln als sie am Ausgang Richtung Innenhof standen, bei welchem die Tür weit geöffnet war. „Lily hatte es mir mal gezeigt als wir in der dritten Klasse waren." Sprach er mit einem leicht verträumten Lächeln. „Ja stimmt, sie mochte es zu Tanzen. Lustigerweise hatte sie es mir auch beigebracht." Meinte sie mit einem Grinsen im Gesicht. Severus bemerkte das sich eine kleine Strähne ihrer Haare gelöst hatte und ihr nun knapp neben dem Auge hing. Wie in Trance hob er die Hand zu ihrem Gesicht, strich ihr vorsichtig die Strähne hinters Ohr und ließ seine Hand an ihrer Wange ruhen. Sie erstarrte bei seiner Handlung und blickte ihm nun direkt in seine schwarzen Augen. Langsam rutschte seine Hand in ihren Nacken während er einen kleinen Schritt auf sie zutrat. Sie legt währenddessen vorsichtig ihre Hände auf seine Schultern und zog ihn so noch ein Stückchen zu sich heran. Leicht stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen, da er doch einen Kopf größer war als sie. Nur wenige Zentimeter trennten sie noch voneinander bis sie plötzlich leicht zusammenzuckte. Schnell löste sie sich von ihm und schaute ihn traurig und enttäuscht an. Ein paar Tränen standen ihr schon in den Augen als sie sich umdrehte und weglief. Komplett perplex stand Severus da und hatte keine Ahnung was passiert war.
Die gesamten Ferien über hatte er sie nichtmehr gesehen, sie schien ihm grade zu aus dem Weg zu gehen, denn er wusste das sie noch in Hogwarts war. Eine ganze Weile hatte er darüber nachgedacht was passiert war das sie plötzlich so reagiert hatte, er verstand es einfach nicht. Auch nach den Ferien wurde das Verhältnis zu Peony nicht besser. Sie ignorierte ihn ständig und selbst in ihren Einzelstunden redete sie nur das nötigste mit ihm. Nachfragen hatte problematischer weise auch nichts gebracht da sie dann meistens aus der Situation flüchtete. Dieser Zustand hielt erst wochenlang an, bis die Wochen zu Monaten wurden und ihr Abschluss anstand. Das restliche Jahr war furchtbar, sonst konnten sie immer so gut miteinander reden und ganz plötzlich war das alles vorbei. Er war zwar Stolz auf sie das sie ihre UTZs ohne große Schwierigkeiten beinahe alle mit einem O bestanden hatte, aber dennoch war er deprimiert. Ihr Abschlussfest war wahrscheinlich die letzte Möglichkeit mit ihr zu reden, aber irgendetwas hielt ihn zurück. Vielleicht war es die Angst wieder abgewiesen zu werden, oder vielleicht der Gedanke, dass sie ihn nun doch hassen würde. Er wusste es nicht. Nun war es so weit. Sie standen draußen an den Booten und die ersten Schüler stiegen ein. Bedrückt senkte Severus den Blick, bis er auf einmal Schritte hörte welche direkt auf ihn zukamen. Grade als er den Blick hob schlang die Hexe vor ihm ihre Arme um ihn. Peony war nochmal zu ihm gekommen. Fest erwiderte er die Umarmung, er wollte nicht das sie geht, er hatte sie schon in dem letzten halben Jahr vermisst. „Severus... es tut mir leid. Ich will nur das du weißt, ich hab dich immer noch lieb und das wird sich auch niemals ändern, das schwöre ich dir. Lebewohl." Leicht entfernte sie sich von ihm und schaute ihm noch einmal tief in die Augen. Er erkannte das ihr schon die Tränen in den Augen standen als sie ihn noch ein letztes Mal anlächelte. Auf einmal war es als würde die Zeit sich wiederholen, denn plötzlich überwand sie den Abstand zwischen den Beiden und legte ihre Lippen sanft auf seine Wange. Wieder erstarrte Severus bei ihrer Tat und konnte nur abwesend dabei zuschauen wie sie sich in eines der Boote setzte und nach einiger Zeit am Horizont verschwand.
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