Chapter 1

𝘔𝘺 𝘣𝘦𝘴𝘵 𝘥𝘳𝘦𝘢𝘮𝘴 𝘢𝘯𝘥 𝘮𝘺 𝘸𝘰𝘳𝘴𝘵 𝘯𝘪𝘨𝘩𝘵𝘮𝘢𝘳𝘦𝘴 𝘩𝘢𝘷𝘦 𝘵𝘩𝘦 𝘴𝘢𝘮𝘦 𝘱𝘦𝘰𝘱𝘭𝘦 𝘪𝘯 𝘵𝘩𝘦𝘮


Er fuhr sich noch einmal angespannt durch seine braunen Haare, es war sein erster Arbeitstag in der neuen Stadt. Nervös hielt er schließlich in der kleinen Straße, zu der sein Job ihn heute hinführte. Er stieg aus seinem schwarzen Auto und verschaffte sich einen Überblick der Lage. Ein Absperrband sicherte den Tatort, also in dem Fall ein kleiner Juwelier. Ein paar Polizisten liefen rum und auch Schaulustige waren gekommen. Ein Polizist lief auf den jungen Mann zu: "Sir? Sie dürfen hier nicht parken." Der Mann hielt nun seinen Ausweis hoch: "Detective Isaac West, entschuldigen Sie mich bitte." Sofort lies der Polizist ihn passieren.
Detective West duckte sich unter dem Absperrband hindurch und lief auf einen Polizisten zu, der Notizen auf einen Block schrieb. Dieser hörte wohl die Schritte und drehte sich zum nähernden Detective. "Sie sind Detective West?", fragte dieser und musterte den jungen Mann. Der Detective nickte und schaute sich den Laden vor sich genauer an: "Ein Einbruch. Keine Opfer, richtig?" Der Polizist nickte, dann fragte er: "Sie wurden wegen der schwarzen Elster hinzugerufen, richtig?" Erst wollte der Detective nicken, doch dann stutzte er: "Schwarze Elster?" Er sah verwirrt zu dem älteren Polizisten neben sich. Er lachte nervös auf: "So nennen wir den Dieb hier, denn er trägt immer schwarze Kleidung und klaut meistens Schmuck. Wir wissen nichts über diesen, weil er nie Spuren hinterlässt." Darüber war der Detective im Klaren, deswegen wurde er vermutlich auch gerufen. Die Polizei verzweifelte und er war wohl der Beste seines Gebietes, auch wenn viele dies durch sein junges Alter bezweifelten. Er ging in den Laden hinein und sah die offenen, leeren Vitrinen. Im ganzen Laden sah man keine Spuren des Einbruches, außer das offene kleine Fenster und der fehlende Schmuck. Sein Blick glitt weiter durch den Laden und blieb an Kameras in den oberen Ecken stehen. "Haben wir die Kamerabilder?", fragte er den Polizisten, der ihn gefolgt ist. Er nickte und meinte dann: "Können Sie sich am Tresen anschauen." Der Detective begab sich zu diesem und klickte am Computer auf den Play-Button. Das Video zeigte den Dieb, wie er aus der Richtung des Tresen zur ersten Vitrine ging, etwas daran rumbastelte und sie schließlich offen hatte. Das selbe machte er bei den anderen. Der Detective stoppte das Band, dann musterte er die Gestalt. Sie hatte weite Klamotten an, so dass man nicht sagen konnte ob kräftig oder nicht, ob männlich oder weiblich, oder ähnliches. Eine Kapuze war über dem Kopf und das Gesicht war mit einer schwarzen Skimaske vollkommen abgedeckt. Er spulte etwas zurück und beobachtete die Person, dann sagte er zum Polizisten, der ihn neugierig beobachtete: "Der Dieb ist weiblich und Rechtshänder. Und wenn ich mir die Vitrinen nochmal anschaue..." Sein Blick lag konzentriert auf einer der offenen Vitrinen: "... ist die Person ungefähr zwischen 1,60m und 1,75m groß."
Der Polizist sah ihn erstaunt an: "Und wie haben sie dies heraufgefunden?" Nun nickte der Detective zum Computer: "Die Gangart spricht für eine weibliche Person, beim aufmachen der Vitrinen kann man, trotz des verdecken des Körpers, leicht sehen das sie es mit der rechten Hand knackt. Und die Größe kann man durch den Vergleich von ihrem Körper zu den Vitrinen schätzen." Seine Stimme klang monoton, als hätte er dies auswendig gelernt. Verblüfft schaute der Polizist ihn an, dann ergänzte der Detective: "Außerdem würde ein muskulöser, stämmiger Mann nicht durch dieses kleine Fenster kommen." Er deutete auf den Spalt über der Theke und merkte selbst die Anerkennung, die er für die Diebin empfand.

Währenddessen untersuchte die Diebin gerade ihre Beute. Konzentriert beugte sie sich über den schönen Schmuck der ihr entgegen funkelte, als plötzlich eine hohe Kinderstimme sie bei ihrem Tun unterbrach: "Ava! Du bist wieder da!" Sie schreckte hoch und sah dem Störenfried ins Gesicht. "Liam! Warum bist du schon wach?", sie schaute auf die Armbanduhr, erst 8:22 Uhr. Ihr kleiner Bruder grinste über das ganze Gesicht: "Ich konnte nicht mehr schlafen." Dann bemerkte er die funkelnden Diamanten vor ihr: "Hast du das wieder bei deinem Job verdient? Die sehen so schön aus." Sie nickte schnell, natürlich dachte Liam sie würde sich das Geld legal verdienen. Wie könnte sie ihm auch sagen, es wäre anders? Er wüsste sonst, dass sie eine der Bösen war. "Reicht das für die Einschulung?", fragte er aufgeregt und seine braunen Augen schauten sie flehend an. Er war fünf, er wurde nächstes Jahr eingeschult und natürlich wollte er eine große Schultüte mit Süßigkeiten und anderem Zeug. Und natürlich wollte sie ihm diesen Wunsch erfüllen, aber die Geldnot war groß. Denn durch ihren fehlenden Abschluss und ihrer nicht so fabelhaften Vergangenheit, bekam sie keinen Job. Sie lenkte sofort vom Thema ab: "Du hast doch bestimmt großen Hunger, oder?" Er bemerkte ihren Themenwechsel nicht und nickte schnell. Sie holte ihm das Brot raus, was sie gekauft hatte: "Hier." Er schnappte es sich und begann es zu verschlingen, kein Wunder, seine letzte Mahlzeit ist über 24 Stunden her. Sie wollte nicht, dass er so lebte und hatte ihm mehrmals angeboten in ein Waisenheim zu gehen. Denn dort würde er regelmäßig Essen und Trinken kriegen. Aber er meinte dann nur: "Lieber hungere ich, als meine Schwester zu verlieren." Es rührte sie natürlich, aber sorgen tat sie sich deutlich mehr um ihn. "Ich werde gleich nochmal losgehen, wird nicht lange dauern", sagte Ava zu Liam. Dieser nickte traurig und verzog sich dann wieder in sein Zimmer. Die Wohnung bestand nur aus Liams Zimmer, dem Wohnzimmer, in dem Ava schlief, dem winzigen Bad und der Küche.

Sie packte all den geklauten Schmuck in die schwarze Tasche zurück und ging zügig aus der Wohnung. Eilig lief sie die dunklen Gassen entlang bis sie an einer Ecke stopp machte. Sie schaute sich um, bis sie dann zu dem Mann dort ging. Er stand an der Backsteinmauer des Gebäude gelehnt und merkte Ava sofort, ließ sich aber nichts anmerken. Erst, als sie vor ihm stehen blieb, sagte er: "Mira. Hast du etwa neue Ware für mich?" Dann blickte er auf, schaute sie mit seinen stechend blauen Augen an und grinste leicht. Natürlich hatte sie ihm nicht ihren  richtigen Namen genannt und sie bezweifelte auch, das er es getan hatte. Ihr Blick wanderte kurz über sein kantiges Gesicht und den blonden Haaren die unter seiner schwarzen Kapuze hervorschauten. Sie nickte nur, ihre Mimik blieb unverändert und öffnete dann wortlos die Tasche, so dass er einen kurzen Blick auf den teuren Schmuck erhaschen konnte. Er pfiff anerkennend, dann schaute er ihr wieder grinsend ins Gesicht: "Wie viel?" Sie überlegte nicht lange, dann kam von ihr monoton: "5.000" Er lachte auf, dann wurde er plötzlich ernst: "1.000, mehr bekommst du nicht." Sie schluckte, dass war deutlich weniger als erhofft. "Komm schon Danny, letztens warst du bereit mehr zu zahlen", sie hasste es so erbärmlich flehen zu müssen, aber für Liam würde sie alles tun. Er zog seine Augenbrauen hoch: "Nimmst du die 1.000 oder ziehst du wieder ab?"

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