𝐃𝐢𝐞 𝐒𝐜𝐡𝐰𝐚𝐞𝐫𝐳𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐔𝐧𝐞𝐧𝐝𝐥𝐢𝐜𝐡𝐤𝐞𝐢𝐭

Als ich meine Augen öffnete, erblickte ich schwarz.

Trostloses, alles verschlingendes schwarz.

War ich blind?

Ich lauschte, doch vernahm keine Stimmen.

Eigentlich hörte ich überhaupt nichts, außer meinem immer schneller werdendem Herzschlag.

Ich stand auf.

Obwohl, tat ich das wirklich?

Nach einem Blick an mir herunter wurde mir bewusst, dass ich unsichtbar sein musste.

Oder die Schwärze raubte mir den Verstand.

Oder die Schwärze verschluckte alles Licht.

Oder...

Ach, ich wusste es nicht.

Hilflos um mich schauend, vernahm ich ein Geräusch.

Das stetige Plätschern auf den Boden fallender Tropfen.

Mama sagte immer: „Tropfen sind glitzernde Sterne, denen es im Himmel zu viel wurde."

Dem Platschen folgend, wurde es zunehmend heller.

Ein Lichtstrahl durchbrach einmal die Dunkelheit und warf bunte Flecken auf meinen Körper.

Ich verharrte ein paar Momente und betrachtete das schwarze Kleid, welches meine Haut bedeckte.

Schwarz.

Wieso war alles schwarz?

Hatte ich jemanden verloren?

Trauerte ich?

Ich wusste es nicht und folgte schließlich weiter dem Licht.

An einer Stelle war die Dunkelheit zerrissen, verschwommen, zerbrechlich.

Was war dahinter?

Nachdem meine Neugier gesiegt hatte und ich einen Blick hindurch wagte, von welchem ich mir Antworten erhofft hatte, war ich nur noch verwirrter.

Dort war eine Stadt.

Aber nicht so belebt wie man es vielleicht erwartete.

Die Menschen, die Autos, alles war erstarrt.

Sie standen wie Statuen in der überfüllten Großstadt und rührten sich keinen Zentimeter.

Alles war grau und leblos.

Wo war ich hier nur gelandet?

Bedacht darauf nirgendwo anzustoßen, lief ich durch die verstummten Straßen.

Mit der Zeit begann es zu schneien.

Weiße, reine Flocken, welche Licht in all das grau brachten, unter meinen Füßen knirschten und die Stadt in einen Zauber hüllten.

Sie verwandelten die Umgebung in eine zwar verlassene, aber doch unbeschreiblich schöne Welt.

Weiße Tropfen, nur vereist.

Ich bemerkte die Kälte nicht, während ich alleine durch die leeren Straßen wanderte.

Ich bemerkte die Stille nicht, während ich damit beschäftigt war, alles zu erkunden.

Was ich allerdings bemerkte, waren die einzigartigen Schneeflocken, welche langsam zu einem dünnen Teppich wurden.

Es war als wäre ich der einzige Mensch in dieser Welt, als wären nur die Flocken und ich lebendig.

Es war ein beängstigendes Gefühl, sodass ich den Gedanken schnell wieder verdrängte.

Aber ich hatte gefühlt.

Also konnte das hier kein Traum sein, oder?

Es fühlte sich so echt an, ich dachte viel mehr nach als in Träumen möglich war.

Das konnte einfach kein Traum sein, aber was war es dann?

Versucht, nicht mehr darüber nachzudenken und einfach den Tanz der Flocken zu genießen, setzte ich meinen Weg durch die nun weiße, verzauberte Stadt fort.

Es wurde bereits dunkel, versunken war ich im Bann der unendlichen Leere.

Trotz des zunehmend schwindenden Lichts, gingen nirgendwo die Lichter an.

Langsam fror ich, umklammerte mich selbst, in dem kläglichen Versuch, mich zu wärmen.

Doch alles was ich tat konnte die Kälte nicht davon abhalten immer weiter durch meinen Körper zu kriechen und schließlich auch mein Herz zu erreichen.

Sie ummantelte mich, nahm mir meine Kraft, weshalb ich zu Boden sank.

Ich verlor mich im Strudel der Zeit.

Und alles wurde wieder schwarz

Trostloses, alles verschlingendes schwarz.

-weil durch extreme Gefühle in extremen Situationen extreme Geschichten entstehen

R.I.P. Mary

Btw habe ich die Geschichte durch mein Wahlfach "Kreatives Schreiben" geschrieben, vorgegeben waren >Zeit steht still< und >im Traum<. Ob es bei mir als Traum interpretiert wird bleibt dem Leser selbst überlassen. Ich hoffe jedenfalls, dass es euch gefallen hat. Lasst gerne Feedback und Kommentare da (oder auch ein Sternchen o.O). Auch meine Deutschlehrerin weiß jetzt, dass ich schreibe (habe ihr diese Kurzgeschichte auf Empfehlung hin abgegeben) und ich weiß nicht, ob das so ein kluger Schachzug von mir war xD

Noch schöne letzte Tage im Jahre 2019 wünscht euch eine dezent motivierte Anna

DANKE FÜR 50 FOLLOWER!

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