Kapitel 1
Mein Name ist Shayna Freud, ich bin 16 Jahre alt, doch als meine Geschichte begann war ich 14. Ich bin ein normales Mädchen mit einer normalen Mutter, dachte ich zumindest mal.
Ich lebte in einem normalen Ort namens Ilmensburg in der Nähe von Hamburg und ging auf ein Gymnasium.
Meine Mutter ist Amerikanerin und lebte früher in Amerika. Sie wanderte aus als sie 20 war.
In Deutschland lernte sie dann meinen Vater kennen. Ich liebte ihn sehr, doch meiner Meinung nach arbeitet er zu viel, denn ich sehe ihn kaum noch. Früher war das anders. Damals arbeitete er nicht den ganzen Tag, kam nicht erst wieder nach Hause, wenn ich schlief und ich ihn nicht nur früh am Morgen und am Wochenende sah.
Ich lebe mit meinen Eltern und meinem Kater Lucky in einem relativ großen Haus. Manchmal tut mir meine Mutter echt leid, weil ihre komplette Familie in Amerika lebt und sie sie seit meiner Geburt nicht mehr gesehen hat, aber sie blockt immer ab sobald es um ihre Familie geht.
Ich kenne keinen ihrer Familie. Nur die Familie meines Vaters, die fast wie eine Familie für meine Mutter ist. Trotzdem würde ich gerne mal meine andere Familie kennenlernen. Doch ich war noch nie in Amerika.
Das sollte sich diesen Sommer ändern. Ich wollte unbedingt an einem Amerika-Austausch in den Ferien teilnehmen. Also beschloss ich mich dort anzumelden.
Doch das erste Hindernis war meine Mutter. Sie ist immer übervorsichtig was mich betrifft und ich war mir quasi sicher, dass sie mir den Austausch verbieten würde. „Dafür bist du noch zu jung!", würde sie vermutlich sagen. Um meinen Vater muss ich mir eher keine Sorgen, er sieht sowas gelassener.
Also verkroch ich mich in mein Zimmer und versuchte mir einen Plan auszudenken, um sie zu überreden. Beim Abendessen wollte ich es ihr sagen. Doch mir wollte einfach nichts einfallen.
Ich musterte mein Spiegelbild. Ich sah meiner Mutter ähnlich: ich hatte lange blonde Haare, war durchschnittlich groß und war auch sonst eher Durchschnitt. An mir war nichts Besonderes, außer ein merkwürdiges Mal am Unterarm.
Wie ich so da saß und mich betrachtete, hörte ich das Telefon nicht. Erst als meine Mutter von unten rief, dass ich doch endlich an das blöde Telefon gehen soll, bemerkte ich es, sprang auf, machte die Zimmertür auf und rannte die breite, weiße, „altengerechte" Treppe hinunter, wie meine Oma sie gerne betitelte.
Ich schnappte mir das Telefon und verschwand zurück in mein schönes, großes, modern eingerichtetes Zimmer, von dem meine Freunde immer schwärmen, zog meine Socken aus und lief Barfuß über meinen weißen Plüschteppich, der natürlich mal wieder voller Katzenhaaren war.
Ich warf Lucky meinem kleinen Siamkater, der auf meinem Sitzsack schlief, einen verärgerten Blick zu und setzte mich letztendlich doch zu ihm und streichelte ihn.
Er räkelte sich genüsslich und gähnte herzhaft.
Lana, meine beste Freundin war am Telefon.
„Und hast du sie endlich gefragt?", wollte sie aufgeregt wissen.
„Nein", antwortete ich ihr, „Ich weiß noch nicht wie ich sie Fragen soll."
„Ach komm, mach da doch jetzt nicht so ein Riesen Drama drum! Du gehst da jetzt einfach runter und fragst sie. Du musst dich auch langsam da mal Anmelden, in zwei Wochen sind ja auch schon Sommerferien! Also jetzt oder nie!", ermutigte mich Lana.
„Ja, du hast Recht.", gab ich zu, „Ich gehe da jetzt runter und frag sie. Ich ruf dich gleich noch mal an und sage dir was sie meinte."
„So ist es gut!", sagte sie zu mir und legte auf.
Ich beschloss meine Mutter beim Wegbringen des Telefons zu fragen.
Ich ging nach unten und traf meine Mutter in der Küche.
Ich beschloss es schnellstmöglich hinter mich zu bringen und sagte: „Mama, ich würde gerne in den Sommerferien an einem Austausch teilnehmen!" Überrascht sah sie mich an. Man konnte ihr ansehen, dass sie damit überhaupt nicht gerechnet hat.
Doch bevor sie irgendetwas darauf antworten konnte, erklärte ich ihr warum und wohin es gehen sollte.
Mich verwunderte wie gelassen sie es nahm das ich alleine nach Amerika fliegen wollte, doch noch mehr verwunderte mich ihre Antwort: „Ja, wenn du das möchtest."
Bei meinem Vater war ich mir sicher, dass er „Ja" sagen würde, denn er sieht so etwas entspannter als meine Mutter und ist eigentlich für jeden Spaß zu haben.
***
Morgen ist es endlich soweit und der Austausch beginnt.
Mein Austauschpartner kommt für fünf Tage her und danach gehe ich fünf Tage zu ihm.
Als ich die Informationen über ihn bekommen habe meinte Mutter, dass sie seinen Namen, Levin, mag und dass er in der Nähe meiner Großeltern wohne und wir sie ja vielleicht mal besuchen können.
Ich fand die Idee gut doch ich bezweifelte, dass mein Austauschpartner so begeistert sein würde, da er älter als ich war. Also beschloss ich ihm erstmals nichts von meiner amerikanischen Familie, die in seiner Nähe lebt zu erzählen.
Beim Abendessen erklärte ich meinen Eltern was ich für den Austausch geplant hatte: „An dem Tag wo der Junge ankommt, lernt er erstmal meine Familie kennen. Am zweiten Tag möchte ich ihm gerne Hamburg zeigen und wir wollen eine Stadtführung machen. Am dritten Tag möchte ich mit ihm ins Schwimmbad fahren. Und was wir am vierten Tag machen können weiß ich noch nicht so genau. Habt ihr vielleicht eine Idee?"
„Hmm...", meinte mein Vater, „Vielleicht könnt ihr auch einfach spontan gucken was ihr macht."
„Ja vielleicht macht ihr auch etwas, auf dass er Lust hat.", entgegnete meine Mutter. Damit war das Thema geklärt.
Am Abend konnte ich lange nicht einschlafen. Ich war einfach zu aufgeregt wie Levin wohl sein würde und was er wohl geplant hatte. Außerdem freute ich mich auf Amerika und das Fliegen in einem Flugzeug. Allerdings müssen wir sehr lange fliegen. so lange bin ich noch nie geflogen. Aber egal denn fliegen ist das Größte!, dachte ich.
Am Fußende meines Bettes schnarchte Lucky leise. Ich musste lächeln.
Ob Levin wohl auch Deutsch kann? Aber ist ja eigentlich egal denn Englisch ist ja meine zweite Muttersprache und ich bin eigentlich sehr gut in Englisch. dachte ich mir.
Das Gästezimmer war auch schon vorbereitet. Es war mittelmäßig groß hatte ein gemütliches Bett, ein Sofa, Schrank und sogar ein Schreibtisch. Es war weiß grau gestrichen und auch relativ modern.
Mein Zimmer hatte eine andere Wandfarbe: es war himmelblau und weiß und dazu hatte ich weiße Möbel und einen großen Spiegel auf einer Seite der Schranktür. Ich habe ein weißes Sofa mit hellblauen Kissen passend zu der Wandfarbe genau wie einen himmelblauen Sitzsack.
Endlich schlief ich ein.
Whuhu, erstes Kapitel beendet! Ich freue mich mega!! 😍
Schreibt mal in die Kommentare wie euch das bisher gefällt, es wird jedoch natürlich noch spannender.
Ich wünsche dir einen schönen Morgen/Tag/Abend/Nacht/Geburtstag/Feiertag oder whatever!♡
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