Kapitel 80

Ich legte meinen Kopf an seinen und meine Hand strich beruhigend durch sein Haar. Mir liefen auch wenige Tränen übers Gesicht, da es mir weh tat ihn so zusehen. Ich war auch enttäuscht. Enttäuscht von mir selbst, denn ich hatte nicht gesehen, wie sehr er verletzt war. Wie er gelitten hatte unter allem hier. „Wir machen das was du für richtig hältst. Tu das was du tun willst und wir zwei werden dir folgen, denn wo du hingehst gehen wir auch hin.", flüsterte ich nach einer Ewigkeit. Thomas schniefte noch ein wenig und dann setzte er sich hin. „Lass uns heute Abend losgehen. Wir müssen laufen, denn die Autos würden sie finden. Wir laufen bis zu der Zugstation und von dort nehmen wir einen Zug zum Flughafen."

Ich nickte und wir beide machten uns auf den Weg in unser Zimmer. Ich nahm mir meinen grauen Rucksack und packte dort ein paar Klamotten rein und auch eine Decke. Thomas packte sein Notizbuch aus seinem Schrank und packte dies in seinen Rucksack. „Ich hole von unten ein paar Kleinigkeiten zum Essen und was zum Trinken.", gab ich Thomas Bescheid, der nickte. Ich lief also nach unten und dachte währenddessen nach. Wir würden einfach ohne ein Wort gehen. Vielleicht sollte ich eine Kleinigkeit als Zeichen hierlassen? Oder einen Brief schreiben. Ich werde einfach einen Brief schreiben. In der Küche machte ich Tee, da wir diesen heute Nacht brauchen würden, diesen fühlte ich in Teekannen.

Zum Essen packte ich ein paar der Plätzchen ein, aber auch andere Dinge wie Obst, Gemüse oder andere Snacks. Mit dem ganzen Zeug lief ich wieder nach oben und verstaute in beide Rucksäcke jeweils etwas. „Wieso hast du eigentlich zuvor nie etwas gesagt? Oder ich habe dir nie etwas angesehen.", fragte ich ihn als er sich ins Bett gelegt hatte. Er war nämlich fertig mit einpacken. „Bitte hör auf dich deswegen schlecht zu fühlen Baby. Ich kann meine Gefühle gut kontrollieren und weiß daher auch wie ich sie verstecken kann. Ich hatte nie etwas gesagt, weil ich ehrlich angst hatte was du dann von mir denkst.", murmelte er. „Ich würde doch nie etwas anderes von dir denken. Ich liebe dich und das weißt du Thomas. Ich bin hier, weil du hier bist und sonst ist da kein anderer Grund."

Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn und strich ihm ein paar Strähnen weg. „Ich liebe dich auch.", schmunzelte er. „Du kannst ruhig schon ein wenig schlafen. Ich muss noch etwas einpacken.", flüsterte ich. Er nickte und schloss dann langsam seine Augen. Kurz blieb ich noch bei ihm um ihm über die Wange zu streicheln. Ich setzte mich dann an seinen Schreibtisch und fing an den Brief zu schreiben.

Hey Leute,

wenn ihr das lest, sind wir wahrscheinlich schon seit mehreren Stunden weg. Ihr werdet denken das ich daran schuld bin, aber niemand in diesem Gebäude ist schuld daran. Einzig und allein ist es Thomas sein Vater gewesen. Ich wusste nicht das sein Vater ihn so sehr zerbrochen hatte. Thomas geht es schlechter als wir alle dachten. Selbst ich fühle mich schlecht, da ich nichts davon mitbekommen hatte.

Ihm geht es schlecht mit dieser Lebens Situation hier. Jeder hier hat wahrscheinlich bemerkt das er immer weniger für die Gang getan hat und ich weiß auch warum. Er wollte es nicht mehr. Er wollte sich nicht mehr um Aufträge und Pläne kümmern. Thomas will etwas, was ich niemals erwartet hätte. Er möchte ein normales Leben. Er möchte nicht das unser Kind dasselbe durchmachen muss wie er. Ich halte ihn auch nicht davon ab, da ich gesehen habe, wie sehr es ihn verletzt hier zu bleiben, versteckt.

Ich werde mich vielleicht mal bei euch melden, damit ihr wisst das bei uns beiden alles okay ist, aber sucht nicht nach uns. Früher oder später denke ich aber, dass wir uns wiedersehen werden, aber wann dies sein wird, weiß ich nicht. Ihr werdet mich wahrscheinlich alle hassen, da ich in euerer Sicht euch euren Anführer weggenommen habe. Doch Thomas hat das alles selbst entschieden und er ist alt genug um über sein leben selbst bestimmen zu können. Ich wünsche euch dennoch ein schönes Weihnachten und ein schönes neues Jahr.

Noah, Katarine, Dylan, Will, Ki Hong, Minho und Erika. Ich hoffe ihr wisst das ich euch lieb habe und das alles was ich heute Nacht tue, ist für Thomas. Sagt Skylah es tut mir immer noch leid was ich damals getan habe, aber es war zu der Zeit nun einmal so. Ich hätte mich gerne mit ihr vertragen.

Machts gut.

Zita <3

Ich faltete den Brief und legte ihn auf den Schreibtisch, da würden sie ihn sicher finden. Ich packte noch das Glas was ich Thomas damals geschenkt hatte ein, da er auch meine Badsachen genommen hatte, nahm ich etwas für ihn mit. Ich schrieb mir noch die Handynummern von den anderen auf und räumte dann noch die Ultraschallbilder sicher wo rein, damit sie nicht kaputt gingen. Ich legte mich neben Thomas und schlief dann auch noch ein wenig bevor wir einen etwas weiteren Weg vor uns haben würden.

Mitten in der Nacht wurde ich durch ein leichtes rütteln an den Schultern geweckt und über mir sah ich dann einen bereits hellwachen Thomas. „Hey. Wir sollten gehen." Ich nickte und stand dann langsam auf. Thomas hielt mir eine Hose hin, die von mir war, aber keine Löcher hatte, da es ja draußen kalt war. Ich zog mir diese an und dann zog mir Thomas noch eins seiner T-Shirts und einen seiner Pullover über. „Damit ihr mir nicht erfriert.", lächelte er. Bei meiner Jacke half er mir auch noch und er machte sie mir sogar zu. Als wäre ich ein kleines Baby zog er mir auch ein Schalltuch über den Kopf, damit mein Hals doppelt gewärmt war, da meine Jacke bis zum Kinn ging. Er setzte mir meine schwarze Mütze auf und setzte mich dann auf das Bett. Thomas zog mir warme Socken an und dann meine Schuhe, die er auch zuband. Thomas hatte genauso viel an wie ich, damit er selbst nicht erfror. Ich checkte vorher ob ich meinen Ring und meine Kette hatte, die ich auch wirklich bei mir hatte.

Wir nahmen unsere Rucksäcke und liefen dann leise nach unten. In diesem Quartier gab es nachts nicht allzu viele Wachen, weshalb wir unbemerkt zur Garage kamen. Bevor wir durch den dunkeln Tunnel liefen, zog Thomas mir noch Handschuhe an und sich selbst ebenso. Ich fand den Tunnel schon ein wenig gruselig, aber Thomas holte eine Taschenlampe heraus und machte uns ein Licht. Er hielt mir seine linke Hand hin. „Bist du bereit?", fragte er. Ich nickte und nahm seine Hand. Thomas lächelte und gemeinsam liefen wir los. Gemeinsam in unser neues Leben zu dritt.

Hiermit endet die Geschichte "Die Sangster-Gangster" und ich danke jeden, der sie komplett gelesen hat. Vor allem danke für die Votes!

Es wird noch zwei bis drei Tage dauern bis ich das erste Kapitel vom 2. Band veröffentlich... Vorausgesetzt ihr wollt einen zweiten Band.

In der Zwischenzeit solltet ihr unbedingt die Geschichten von Cecexy1 lesen, die sind mega!!!

Noch einen schönen ersten Januar im Jahr 2022!

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top