Kapitel 65
Es dauerte bis Thomas wieder kam und sich wieder neben mich setzte. Dylan und Will kamen direkt hinter ihm in den Saal zurück. „Bist du fertig mit Essen oder willst du noch was?", fragte Thomas mich als wäre gerade nichts passiert. Ich schüttelte den Kopf und dann nahm er sich mein Geschirr und räumte es mit seinem Weg. Er hielt mir seine Hand hin und gemeinsam liefen wir nach oben in sein Zimmer. Jetzt werde ich ihn darauf ansprechen, denn einen passenden Zeitpunkt würde es nie geben. „Worüber wolltest du noch mit mir reden?", fing er schon an. Er setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl und setzte mich vorher auf den Tisch. Seine Hände lagen auf meinen Oberschenkel und strichen die ganze Zeit nach oben und wieder nach unten. Somit fiel es mir schwer konzentriert zu bleiben.
Also nahm ich seine Hände und hielt sie fest. „So kann ich mich nicht konzentrieren Tommy.", knurrte ich ihn an, was ihn nur zum Lachen brachte. „Tut mir leid." Ich atmete noch einmal tief ein und aus. „Ich hab nachgedacht und bin zu einem Entschluss gekommen.", fing ich langsam an. Thomas hörte mir aufmerksam zu und unterbrach mich nicht. „Ich möchte mich euch anschließen. Ich weiß das es eigentlich ein ziemlicher Witz ist, da ich ja eigentlich die Geisel bin, aber..." Jetzt unterbrach er mich doch. „Das ist doch kein Witz. Also ich habe auf jeden Fall nichts dagegen, denn du bist sowieso hier und jedes neue Mitglied ist von Vorteil für uns. Zu dem stelle ich es mir richtig heiß vor, wie du mit einer Waffe auf jemanden zielst.", raunte er mir entgegen. „Dir muss aber bewusst sein das du nicht mehr zurücktreten kannst.", fügte er noch hinzu. „Ich darf doch gar nicht mehr lebend gehen.", lachte ich. „Da hast du recht.", murmelte er lachend.
„Woran du aber auch nicht vorbeikommst, ist das Aufnahmeritual. Also wenn man ein Mitglied ist oder wird, dann muss man auch das tun, was jeder tun musste.", klärte er mich auf. „Und das wäre?", fragte ich. „Du musst dir ein Tattoo stechen lassen.", beantwortete Thomas mir die Frage. „Du hast ein Tattoo?!", fragte ich ein wenig erschrocken. Jetzt lachte Thomas noch mehr und legte seinen Kopf vor lachen auf meine Oberschenkel. „Kommt davon, wenn man mich immer nur von vorne ansieht.", grinste er. „Ich wills sehen." Thomas nahm seine Hände aus meinen und zog sich dann sein T-Shirt über den Kopf. Er stand auf und drehte sich mit dem Rücken zu mir. An der linken Seite seines Rückens war ein mittelgroßes Tattoo.
Es war ein Glas mit einem Totenkopf darin und die Flüssigkeit im Glas spritze heraus. Über dieser Abbildung stand „die Young". Vorsichtig strich ich mit meinem Finger über sein Tattoo. „Wie bist du auf das gekommen?", fragte ich ihn. Thomas drehte sich wieder zu mir und stützte sich mit den Händen an den Tisch ab. „Keine Ahnung wir hatten vorlagen und ich habe dann das gesehen. Irgendwie fand ich es schön und dann habe ich es einfach genommen."
„Aber warum „die Young"?"
„Naja es ist doch eigentlich so. Jung zu sterben ist besser, da man, wenn man alt ist doch fast nichts mehr machen kann."
„Ach ja? Du willst mit mir nicht alt werden?"
„Das habe ich nicht gesagt. Zu dem habe ich mir das stechen lass als es noch kein uns gab."
Er näherte sich meinem Gesicht und ich konnte seinen warmen Atem spüren. „Also gegen ein Tattoo hätte ich nichts.", hauchte ich. Thomas grinste und legte seine Lippen auf meine. An der Hüfte zog er mich näher zu sich. „Ich mach dir einen Termin bei unserem Tätowierer klar." Er nahm sein Handy raus und schrieb mit jemanden. Ich entschloss mich duschen zu gehen. Ich ging also Richtung Kleiderschrank und holte mir dort frische Sachen raus. „Wann liest du eigentlich das Buch weiter? Ich lasse das nämlich ungerne so offen liegen.", fragte er mich bevor ich das Bad betreten konnte. „Das kannst du eigentlich wegräumen, denn wozu soll ich das jetzt alles noch lesen? Ich bleib hier bei dir und selbst dieses Buch wird dies nicht ändern können."
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