Kapitel 27

Thomas blieb vor ein paar Pools stehen, aber warum sollte das helfen? „Also du hast jetzt die Wahl. Entweder wir gehen zurück in eine Zelle und du isst brav oder du fliegst rein." Ich sah zwischen ihm und den Pool hin und her, mit einem ziemlich verwirrten Gesichtsausdruck. „Was soll daran so schlimm sein, wenn ich ihm Pool lande? Ich bin nicht aus Zucker." Er grinste. „Ich hatte gehofft das du vorher nachfrägst. Deine wunderbare Fessel am Fuß ist nicht wasserdicht, trifft sie auf Wasser geht sie kaputt. In diesem Fall wird sie dir Stromschläge verpassen, da sie das jetzt auch könnte, wenn ich es einstellen würde. Du wirst zwar nicht sterben, aber ziemliche Schmerzen am ganzen Körper haben. Also entscheide dich." Arsch.

Stromschläge oder Essen? Tick Tack Tick Tack. Die Zeit läuft ab. Ich mach einfach was ich will also keins von beiden. Messer zücken und fertig würde ich mal sagen. „Ich entscheide mich für was anderes." Meine Hand zog das bereits ausgefahrene Messer heraus und schnitt über meinen Arm und das ziemlich tief. Ich spürte keinen Schmerz mehr. Nichts von der Fessel, die mein Bein verbrannte. Nichts von dem wahrscheinlich gebrochenen Arm, keinen schmerzenden Finger. Einfach gar nichts mehr. Ich verlor ebenso an Kraft und bin deshalb zusammengesackt, aber Thomas hatte mich festgehalten. Meine Augenlider wurden schwer, weshalb ich sie einfach entspannt fallen ließ. Seine Stimme war undeutlich, aber ich wusste das er herumschrie, wie ein verrückter. Was danach alles geschah bekam ich nicht mehr mit, da alles schwarz wurde. All der Schmerz war weg, ich fühlte mich frei. Ein helles Licht erschien vor meinen Augen, es war warm und umhüllte meinen ganzen Körper. Ich war nie gläubig oder so, aber anscheinend gab es sowas wie einen Himmel doch. Langsam öffnete ich die Augen und gewöhnte mich an das Licht. Ich wollte mich umsehen, sehen wie der Himmel aussah, aber ich erschrak.

Was machte er in meinem Himmel?! Warum ist Thomas hier?! Ich bin also doch in der Hölle. Was habe ich so Schlimmes getan? Da stirbt man und hofft die Person nie mehr zusehen und dann ist sie auch im Tod bei dir. Thomas sah mich an, weshalb ich schnell wieder die Augen schloss und hoffte doch etwas anderes danach zu sehen. Leider hörte ich ihn leicht lachen, aber auch erleichtert ausatmen. Was habe ich bitte verpasst? In Religion hatte ich nie aufgepasst, hätte ich dies doch besser mal tun sollen. „Ich habe gesehen das du wach bist." Seine Stimme klang genauso erleichtert, wie gerade eben das Ausatmen von ihm. Ich öffnete also die Augen und sah ihn an. „Warum wolltest du dich umbringen?" Na weil ich von ihm... Warte mal. Wollte? Bin ich nicht tot? Aber da war doch dieses Licht? Ich sah nach oben und genau über mir war ein Licht. Ich habe überlebt? Also ist das nicht die Hölle? Dann gibt es ja doch noch Hoffnung das Thomas nach meinem Tod nicht bei mir sein wird. „Früher oder später bringst du mich doch sowieso um, also warum sollte ich mich bis dahin von dir foltern lassen?" Ich sah ihn dabei nicht an, da ich ihn am liebsten nie mehr sehen würde.

Erst verletzt er mich mit einem Messer, dann meine Gefühle und dann droht er mir mit Stromschlägen. „Schließlich hattest du Spaß dabei als du mir mit dem Messer weh getan hast. Dazu hast du auch noch meine Gefühle verletzt, aber dafür sollte ich dir schon fast danken, denn jetzt weiß ich wie nutzlos sie sind." Da keine Antwort von ihm kam, schloss ich einfach meine Augen und hoffte das er gleich gehen würde. „Du denkst wirklich mir hat das Spaß gemacht nur weil ich außen so aussah?", fragte er mich. In seiner Stimme hörte man das er verletzt war. „Was soll ich denn sonst denken?"

„Denkst du das es mir auch damals Spaß gemacht hat das ich meine eigene Mutter aufschlitzen musste und dass nur weil ich es getan habe? Oder dass es mir Spaß gemacht hat meinen eigenen Vater zu erschießen? Das würdest du von mir denken, aber ich weiß wie es wirklich ist. Mein Vater hatte mich gezwungen meine Mutter aufzuschlitzen und sie dabei die ganze Zeit schreien hören zu müssen. Danach musste ich aus Rache für meine Mutter meinen eigenen Vater erschießen und du denkst wirklich mir macht das Spaß? Ich habe sie beide geliebt und dennoch verletzt und bei dir ist das nicht anders verlaufen." Er stand auf und verschwand ohne ein weiteres Wort. 

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