Kapitel 18

Nach einer halben Stunde betrat auch Thomas den Saal und er nahm sich auch etwas zu essen. Da unser Tisch bereits voll besetzt war, stellte er sein Essen ab, hob mich hoch und setzte sich hin. Thomas setzte mich auf seinen Schoß und fing dann an zu essen. Während des Essens war er ziemlich schweigsam und dies wunderte mich ein wenig, aber solche Tage gab es schon hin und wieder mal, also könnte dies auch ziemlich normal sein. Nach dem auch Thomas aufgegessen hat, gingen wir wieder nach oben.

„Kannst du bitte aufhören so zu schweigen? Ganz ehrlich du machst mir mehr Angst, wenn du schweigst als wenn du mich anschreist." Thomas blieb stehen und sah mich belustigt an. „Was soll ich denn sagen?" Ich blieb ebenso stehen und stellte mich ihm gegenüber. „Keine Ahnung. Erzähl mir irgendeine Scheiße, aber hör auf zu schweigen." Thomas schüttelte lachend den Kopf und kam mir zwei Schritte näher. „Dann komm mal mit." Er nahm meine Hand und zog mich irgendwohin mit sich. In sein Zimmer ging er schon mal nicht, denn an dem liefen wir gerade Wegs vorbei. Wir landeten im Trainingsraum. Was wir auch immer hier wollen. „Siehst du den Boxsack?" Ich nickte einfach nur als Antwort. „Als Dylan mit mir kam, hat er dort seinen ersten Schlag versucht. Er ist gescheitert. Der Boxsack kam zurück und hat ihn umgehauen." Ich musste ein wenig lachen als ich mir vorgestellt hatte wie das ausgesehen haben muss. „Es war witzig, aber seit dem benutzt er diesen Boxsack nicht mehr. Mit Absicht nehme ich ihn immer in jedes Quartier mit, da er sich dann immer darüber aufregt." Er zog mich weiter zu den Matten. „Hier auf dieser Matte hatte mich Dylan das erste Mal geschlagen. Anfangs lernte er schneller wie ich und war deshalb auch besser wie ich. Irgendwann hab ich ziemlich aufgeholt und dann war ich der bessere, seitdem war ich dann immer besser wie er."

Thomas schmunzelte, da er sich wohl an viele alte Zeiten erinnern musste. „Wie alt wart ihr? Also als ihr euch kennengelernt habt." Er legte den Kopf in den Nacken und rechnete wahrscheinlich nach. „14? Ich glaube 14, aber ich bin mir nicht sicher. Irgendwas um den Dreh rum." Ich nickte, stellte dann aber schon wieder die nächste Frage. „Wie alt seid ihr überhaupt?"

„Für wie alt hält's du uns?"

„Keine Ahnung. Ich bin schlecht darin, wenn es darum geht Alter einzuschätzen."

Thomas sah mich abwartend an.

„Och vielleicht so 20 oder 21, was weiß ich den."

„Nah dran. 19 und fast 20. Dylan ist 19 und ich werde nächsten Monat schon 20."

„Ein Mai-Kind also, aber mal ehrlich mit was für Altensäcken hänge ich hier dann ab? Ich bin 16, ich werde zwar übernächsten Monat 17, aber trotzdem."

Thomas kam mir gefährlich nah und sah mich ein wenig beleidigt, aber auch belustigt an. „Wiederhol das."

„Was? Das ihr alt seid oder dass ich übernächsten Monat 17 werde?"

Natürlich wusste ich was er meinte, aber provozieren schadet ja nicht.

„Du weißt genau was ich meine."

„Ich hänge hier mit Altensäcken rum, die auch noch gleich ein schlechtes Gehör haben."

Er schmunzelte mal wieder und fing dann an mich zu kitzeln. Wie ich es hasse! Ich bettelte ihn an aufzuhören, aber wer hätte es gedacht, er hört erst auf, wenn ich das mit den Altensäcken zurücknehme. „Ist ja gut so alt bist du nicht." Er stoppte, aber ließ mich erst wenige Sekunden später los. Nach dem ich wieder atmen konnte liefen wir in sein Zimmer, da ich mich jetzt erstmal auf das Bett legen muss und mich ausruhen musste.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top