Der Wolf und seine Beute
Kapitel 36
Laura wartete vor den Hauptausgang auf Konstantin und fand es trotz all der Tage, die sie zusammen verbracht hatten, immer noch merkwürdig was sein Anblick in ihr auslöste. Ja, Konstantin Hunt war ein wahregewordener feuchter Traum, wenn man auf diese Sorte Mann stand: groß, unzivilisiert, mit einem wölfischem Grinsen das damit drohte jeden Frauen-Slip mit den Zähnen auszuziehen und dennoch irgendwie immer ernst wirkte.
Die Blicke der wenigen Polizistinnen machte ihr klar, das einige auf diesen Typ Mann standen und Laura konnte nicht anders, als Konstantin entgegenzukommen um ihr Territorium zu markieren. Aber das war nicht nötig. Kaum war sie in seiner Reichweite, zog Konstantin sie fest an seine Brust und küsste sie in aller Öffentlichkeit.
Sie war so überrascht, dass sie kurz zögerte den Kuss zu erwidern, aber nur für einige Sekunden, dann schloss sie die Augen und genoss es wie ihr Wolf ihren Mund plünderte und dabei erneut ein Feuer in ihr weckte, das all die Zeit von der Trauer überdeckt worden war. Es war nicht so, dass sie ihre Mutter nicht immer noch vermisste. Ihr Tod hatte eine Narbe in ihren Herzen hinterlassen, die wohl nie ganz verheilen würde. Aber es ging ihr besser als noch vor einigen Tagen. Sehr viel besser, denn sie hatte das Gefühl nicht mehr alleine zu sein.
Als der Kuss endete, drückte Konstantin ihr noch einen kleineren Kuss auf die Nasenspitze bevor er sie losließ und ihr das Blut in die Wangen schießen ließ. Sie war wirklich nie eine Frau gewesen, die schnell errötete aber Konstantins Unverfrorenheit machte es unmöglich sich nicht kurz verlegen zu fühlen. Besonders jetzt, wo das ganze Revier sie anzustarren schien. Der Wolf und die Kindergärtnerin. Morgen früh würde ganz Black Water wissen, dass sie etwas mit Konstantin Hunt, den Alpha des Gestaltwandlerrudels, hatte.
Etwas weniger auffällig hätte sie bei dem ganzen schon vorgezogen, aber das war momentan eher irrelevant es gab wichtigeres. Zum Beispiel diese Unterredung die ihr Wolf gerade mit ihrem Ex gehabt hatte.
„Was wollte er von dir?", fragte sie, nachdem sie sich geräuspert hatte und er begann sie in Richtung Ausgang zu schieben. Dieser Mann war es gewohnt die Richtung anzugeben. Im wahrsten Sinne des Wortes und eigentlich war sie gewillt es ihm durchgehen zu lassen, aber sie brauchte eine Antwort.
„Konstantin, bitte!", quengelte sie und versuchte sich aus seinem Griff zu lösen. Doch das klappte nicht. Natürlich nicht, in Sachen Kraft würde sie sich nie mit ihm messen können und alles, was es bewirkte war, das Konstantin ein leises Knurren entkam.
„Steig erstmal ein, Laura", meinte er etwas genervt, beugte sich im Laufen zu ihr herunter und bis ihr kurz ins Ohr.
„HEY! Die schauen uns sicher noch nach!", empörte sich Laura kurze und begegnete Konstantins schelmischen Grinsen. Natürlich hatte sie keine Ahnung, ob sie irgendjemand gesehen hatte. Sie hatten die Polizei längst verlassen, es war dunkel und um diese Zeit leuchtete nur jede zweite Straßenlaterne aber dennoch war sie sicher, dass irgendjemand ihnen nachschaute. Das hier war eine ziemlich kleine Stadt und Laura wohl in den nächsten Tagen das Gesprächsthema Nummer eins.
„Steig ein, Baby, sonst tu ich noch einige andere Dinge mit dir, die dafür sorgen könnten, dass wir wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet werden. Und zwar so schlimm, dass sie bei mir den Schlüssel wegwerfen!" Laura schnaubte, gab sich aber geschlagen und ließ sich von ihm zum Wagen bringen, der etwas weiter entfernt stand. Allerdings nur solange sie sicher war, dass ihnen niemand wirklich hinterher spionierte.
„Konstantin, ich will nicht, dass du mich aus irgendetwas raushältst", brach es dann aus ihr heraus als sie Beifahrertür öffnete. Konstantin grinste in sich hinein, als hätte er geahnt, dass ihr Schweigen nicht lange hielt.
„Tue ich nicht, aber ich will nicht das irgendwer mithört. Steig ein, Laura, es ist kalt", versicherte er ihr und Laura verdrehte die Augen. Als würde er die Kälte überhaupt bemerken ...
„Jason war schon hier?", fragte Konstantin. Das Shiny nicht mehr da war, fiel ihm nicht besonders zeitig auf aber dennoch nickte sie, während sie sich anschnallte und die Sitzheizung auf ihrer Seite aufdrehte.
„Ja. Er hat Shiny abgeholt und sie ist ohne große Proteste mitgegangen. Sie schien ziemlich müde zu sein", sagte sie und spürte selbst wie der Schlafmangel sie zu überwältigen drohte. Besonders jetzt, wo die Stille des Wagens sie umschloss, die Aufregung sich gelegt hatte und die Hitze der Heizung langsam in ihren Körper vordrang.
„Du siehst auch müde aus", meinte Konstantin und sah sie ziemlich lange an dafür, dass er gerade ein Wagen lenkte. Er streckte sogar eine Hand nach ihr aus und strich damit über ihre Wange, eine Geste die sie zum Schmelzen brachte.
„Nicht wirklich, ich will nach Hause, ja, aber irgendwie fühle ich mich gerade zu aufgedreht um zu schlafen", das war nicht wirklich gelogen aber auch nicht ganz die Wahrheit. Sie wollte nicht schlafen. Nicht jetzt.
„Tatsächlich?", das Funkeln in seinen Augen nahm etwas Anzügliches an und sie wusste genau was gerade durch seinen Kopf ging. Er dachte genau wie sie an den Tag als sie das letzte Mal so spät zusammen gefahren waren. Sie hatten ein Date gehabt und er hatte einfach an der Straßenseite angehalten, ihren Sitz umgeklappt und ...
„Lenk nicht ab, was wollte er?", fragte sie mit einem eigenen Knurren in der Stimme. Sie würde sich von seinen Neckereien nicht vom wesentlichen ablenken lassen, egal wie sexy sein Lächeln war!
„Wenn ich das weiß, sag ich es dir. Er war zumindest ziemlich entsetzt, dass du bei mir wohnst", meinte er lediglich und Laura war versucht ihn weiter zu löchern aber sie glaubte ihm, sie vertraute ihm. Warum sie das tat, wusste sie nicht, es fühlte sich einfach richtig an es zu tun. Auch, wenn das alles viel zu schnell ging. Irgendwie. Dennoch fühlte sich das nicht so an, es war lediglich ihr menschlicher Verstand der ihr das vorwarf. Doch genau das war der Punkt: ihr menschlicher Verstand. Sie war kein Wolf und würde nie einer sein aber sie lebte auf einem Wolf-Territorium und hatte sich dazu entschieden eine Beziehung mit diesen unfassbar sexy Alpha zu führen. Naja, eigentlich hatten sie nie darüber gesprochen aber: Was sollte es sonst sein? Konstantin hatte ziemlich deutlich gemacht was er von ihr wollte: Alles. Er war ein habgieriger Wolf und das gefiel ihr insgeheim, auch wenn sie ihm das nie sagen würde.
Sie lächelt zufrieden, als sie sich vorstellte, wie das Gesicht ihres Exs ausgesehen haben musste, als er erfuhr, dass Laura zu einem Wolf gezogen war.
„Danke", murmelte sie und berührte seinen Handrücken der locker auf den Schalthebel lag. Konstantin schnappte sich sofort ihre Hand, verschränkte ihre Finger mit seinen und lächelte zurück.
„Natürlich, Baby. Immer", meinte er ehrlich, zog ihr Handgelenk an seine Lippen und hauchte ihr einen weiteren Kuss darauf. Geborgenheit und Wärme begann sie einzuhüllen, als würde jemand ihr vor ihrem geistigen Auge eine Decke um die Schultern legen. Mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt, dass fremde Gefühle von außen auf sie einregneten und während sie am Anfang davor zurückgeschreckt war, fühlte sie sich nun sicher damit. So sehr, dass sie ihm fast alles verzeihen würde.
Als sie auf dem Territorium ankamen, hatte der Schneefall zugenommen und Laura zog ihren Schal fester um ihren Hals als sie aus dem Wagen kletterte und begann durch den Schnee zu stampfen. Es war anstrengend und bei dem Gedanken, dass sie bei dem hohen Schnee auch noch ein Stück des Waldes würde durchqueren musste um zur Hütte zu gelangen, stöhnte sie leise auf. Das würde ihr auch noch die letzte Kraft rauben, neben der unbarmherzigen Kälte einer Alaska-Winternacht.
„Soll ich dich tragen?", fragte Konstantin als er erneut auf sie wartete. Mit seinen langen Beinen und seiner Kraft kam er wesentlich besser durch den Schnee und musste alle paar Schritte innehalten, damit Laura nachkommen konnte.
„Ich kann selbst laufen!", verkündete sie schnaubend und warf ihm einen bitterbösen Blick zu. Sie würde niemals eine dieser Jungfrauen in Nöten sein, die darauf warteten, dass...
„Hey! Konstantin! Ich hab gesagt, ich kann selbst laufen!", kreischte sie, als ihr Wolf einen Arm um sie schlang und sie sich einfach über die Schulter warf. Vollkommen empört blinzelte Laura einige Male und versuchte den Kopf so zu heben, dass die Welt nicht auf den Kopfstand während sie weiter zeterte.
„Hast du, aber als du abgelehnt hast, ist mir aufgegangen, dass es eine rhetorische Frage war", meinte er gelassen und stampfte unbeeindruckt weiter. Laura fauchte und schlug gegen die mächtigen Muskeln an seinem Rücken, was natürlich überhaupt nichts brachte. Doch darauf kam es schließlich nicht an.
„Ich meine es ernst! Lass mich runter!", fauchte sie weiter.
„Ich auch!", erwiderte ihr Wolf frech und als ein lautes Klatschen ertönte und Laura deutlich einen leicht zwiebelnden Schmerz auf ihren Hinter verspürte, erstarrte sie erschrocken.
Hatte dieser arrogante, selbstgefällige, primitive Wolf es gerade tatsächlich gewagt ihr auf den Hintern zu schlagen? Es hatte nicht besonders wehgetan aber das war egal, es war die Geste und obwohl es in ihren Magen ein verwirrendes sexuelles Bedürfnis befeuerte war es schlicht und ergreifend erniedrigend! Zumindest redete sie sich das ein, damit es ihr Ego nicht allzu sehr anzukratze. WIE KONNTE ER ES WAGEN!
„Du arroganter...", setzte sie an da landete ein weiterer Schlag auf ihr Hinterteil und seine Hand blieb eine Weile auf der Stelle liegen was das Kribbeln in ihrem Magen verstärkte.
„Aua! He! Ich dachte, du bist ein Wolf, kein Neandertaler!", empörte sie sich weiter, aber er lachte lediglich, ließ sie nach vorne rutschen und trug sie nun, als wäre sie eine Prinzessin. Dankbar nun zumindest nicht mehr kopfüber hängen zu müssen, legte sie ihm die Arme um den Nacken und warf ihm giftige Blicke zu.
„Ich bin ein Wolf und Wölfe verschleppen ihre Beute in ihre Höhlen und verspeisen sie dort! Abgesehen davon habe ich genau bemerkt wie es dir gefallen hat", sagte er und schnappte spielerisch nach ihrer Nase. Doch nicht das was tat, sondern das, was er sagte, ließen ihre Wangen brennen.
„Lächerlich!", stieß sie aus, aber Konstantin grinste nur wissend und weil Laura wusste, dass sie verloren hatte, gab sie auf und gab sich beleidigt bis sie die Hütte erreichten. Konstantin hatte die Tür nicht abgeschlossen und musste sie nicht absetzten, um die Tür zu öffnen. Doch auch im Inneren der warmen Holzhütte, die er sein Zuhause nannte, dachte er nicht einmal daran sie loszulassen. Entschlossen ging er in die Eck-Küche, setzte sie dort auf den kleinen Tisch und begann damit sie auszuziehen.
Jacke, Schal, Handschuhe. Er griff danach und ging zurück zur Tür um diese zu schließen und die Sachen zur Garderobe zu bringen. Laura verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete ihn immer noch empört.
„Darf ich jetzt herunterkommen oder verletzt das dein Alpha-Ego, wenn du mir nicht auch noch die Schuhe..." Sie stoppte abrupt als Konstantin sich plötzlich das Shirt über den Kopf zog, nachdem er sich seiner Lederjacke und den Schuhen entledigt hatte. Plötzlich vollkommen woanders mit den Gedanken betrachtete Laura das wunderschöne Schauspiel seiner Muskeln und konnte nicht verhindern, dass plötzlich das Verlangen in ihr aufstieg und ihr den Verstand vernebelte. Gott, er war absolut fantastisch. Die bronzefarbene Haut, die leichte Brustbehaarung und die schrägen Bauchmuskeln machten sie schwach. Die tiefen Narben auf seiner Haut sorgte lediglich dafür, dass ihr der Speichel im Mund zusammen ließ und sie vollkommen vergaß, warum sie sauer auf ihn sein wollte.
„Mit dieser Reaktion kannst du mein Ego gar nicht verletzen, Mondprinzessin", sagte er und kam geschmeidig auf sie zu und legte mit einem verschmitzten Lächeln seine Hände neben ihre Hüften auf die Tischplatte. Sperrte sie ein und machte damit deutlich, dass sie dem Wolf nicht entkommen würde.
„Hampf!", Laura schaffte es das Schnauben unbeeindruckt klingen zu lassen, nachdem sie den sexy Anblick seines Körpers dann endlich verarbeitet hatte. Sie hatten bereits Sex gehabt, warum sie so reagierte war ihr schleierhaft.
„Und jetzt, meine kämpferische kleine Luna, wird es Zeit, dass wir an dieser Schlaflosigkeit arbeiten von der du gesprochen hast!", meinte er, zog ihr die Schuhe ab und machte sich ungefragt daran ihr die Jeans zu öffnen, wobei er sie mit dem Hintern bis zur Kante zog und sie dadurch gezwungen war ihre Beine zu spreizen, was er natürlich sofort ausnutzte und sich dazwischen drängte.
„Achja?", fragte sie herausfordernd und langsam verging ihm das Lachen und sie sah wie der Wolf und dessen Hunger die Situation übernahm.
„Gott, du machst mich wahnsinnig!", knurrte er, griff in ihre Haare und zog ihren Kopf nach hinten bis sie nach Luft schnappte und er die Chance nutzen konnte diesen Laut mit seinem eigenen Mund aufzufangen.
Beta: Geany
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