Thirty-eight

Thirty-eight:
Eskalation

„Ich schwöre, tritt er mir noch einmal unter die Augen, bring ich ihn um." Ich ächzte, beförderte den letzten Blumenstrauß in den Müll. „Das ist kein Witz mehr."

„Ich helfe dir beim Mord", seufzte Josh, ehe wir uns auf den Weg zurück ins Haus machten. „Das hier ist langsam creepy."

Ich seufzte als wir die Treppen erklommen. „Das ist nicht creepy, das ist stalken, was er macht. Und das macht mir keine Angst, es macht mich wütend."

„Wieso macht er das?"

„Er will mich provozieren."

Ich holte meinen Schlüssel hervor. „Und das nächste Mal, wenn er mir auch nur einen Brief schickt, werde ich diesen zur Polizei bringen." Ich seufzte als ich die Wohnung aufschloss und wir eintraten. „Ich werde nie wieder zu ihm zurückkriechen und seine Hure spielen. Dafür hat er eine andere." Ich stoppte im Wohnzimmer. „Ey, das darf nicht wahr sein."

Ich sah zornig auf das Herz aus Teelichtern.

„Der Typ ist schnell", kommentierte Josh verblüfft, sah zur Tür. „Wir waren doch bestimmt nur zehn Minuten unten, um die Blumen wegzuschmeißen."

„Zehn Minuten reichen", murrte ich, ehe ich auf das Herz zulief und alle Kerzen auspustete. „Gib mir bitte meinen Besen."

„Wieso?"

„Weil ich das zusammenkehren und dann wegschmeißen werde."

Er jammerte. „Wir waren gerade erst bei den Mülltonnen."

„Dafür reicht mein Mülleimer", sah ich zornig auf das Herz, trat ein paar Teelichter weg, damit es kein Herz mehr ergab.

„Ich sag doch", meinte Josh als er die Küche betrat. „Der Typ ist creepy."

Ich sah zu Josh, ehe ich zu ihm lief – und dann einen Blick auf meine Küche erhaschte.

„Nein", rief ich weinerlich, fuhr mir durchs Haar als ich sah, dass auch hier Teelichter rumstanden. „Das kann nicht sein Ernst sein!" Ich fluchte, lief zu jedem einzelnen und pustete es aus.

„Vika", rief mir Josh nach als ich ins Badezimmer platze.

„Barton!", fluchte ich laut und pustete auch hier die Kerzen aus, schaltete den Wasserhahn aus, der ein Schaumbad gerade einließ. „Dieser Wichser!"

Von meinem Badezimmer lief ich zurück ins Wohnzimmer und wollte in mein Schlafzimmer laufen.

„Vika-"

„Nein", gab ich resigniert von mir als ich die Klinke hinunterdrückte und meine Schlafzimmertür nicht mehr aufging. „Nein, nein, nein", schüttelte ich den Kopf. Ich schmiss mich leicht mit der Schulter gegen die Tür. „Oh, dieses Arschloch", sagte ich leise. „Er hat meine Tür verschlossen!", fuhr ich herum.

„Vika?" Er hob mein Handy vom Couchtisch, wo sein Name aufleuchtete.

„Und mein Handy hat er auch noch gehackt?!" Ich lief zu Josh, riss es ihm aus der Hand. „Wie kannst du es wagen, einfach in meine Wohnung einzubrechen?!", schrie ich in die Sprechmuschel als ich den Anruf entgegennahm. „Das ist das allerletzte, Barton!"

„Du hättest die Tür nicht auflassen dürfen", erwiderte er ruhig. „Was macht das entspannende Schaumbad?"

„Leck mich!", spuckte ich aus, wischte mir über den Mund.

„Dich? Liebend gern."

Ich fluchte unverständlich. „Wieso tust du mir das an?!", fragte ich. „Ich lieg doch schon am Boden, Clint. Du kannst aufhören, mich zu foltern!"

„Ich folter dich nicht", entgegnete er. „Du hast doch immer gesagt, du wünschst dir auch mal, dass ich was Romantisches tue."

„Fick dich!", schrie ich. „Clint, zwischen uns ist nix mehr", stellte ich klar. „Wir sind weder Freunde, noch ein Paar, noch sind wir irgendwas!" Ich schlug mit einer Hand wild um mich. „Du kannst mich nicht einfach stalken!"

„Ich stalke dich nicht. Ich verhalte mich normal."

Ich lachte, fuhr mir durchs Haar und tigerte leicht auf und ab, während Josh sich tief einatmend auf meine Couch setzte und den Kopf in den Nacken legte. „Ich leg dich um", gab ich von mir. „Ich schwör's, hörst du nicht bald auf, leg ich dich um", meinte ich.

Er lachte leise. „Wir wissen beide, dass du mich nicht töten wirst."

„Nein, erst stopfe ich dir Blumen bis tief in deinen Arsch!", schrie ich zornig ins Telefon.

„So siehst du gerade aber nicht aus."

Ich hielt erschrocken inne. „Was sagtest du gerade?"

„Dass du nicht gerade aussiehst, wie jemand, der jemand anderen Blumen in den Hintern stopfen würde."

Ich biss mir auf die Unterlippe, schüttelte den Kopf. „Öffne meine Schlafzimmertür." Zornig lief ich dorthin, trat dagegen. „Sofort!", schrie ich.

Clint seufzte. „Schick Josh nach Hause."

„Josh, verpiss dich", gab ich sofort von mir und er hob den Kopf.

„Huh?"

„Du musst nach Hause", wiederholte ich mich freundlich, ehe ich auflegte und mein Handy wieder gegen meine Kommode schmiss – wo es erneut am Display Risse gab. „Er öffnet die Tür nicht, solange du hier bist." Er zog eine Braue hoch. „Ich verspreche, ich rufe dich später an. Wenn ich seine Leiche im Wald vergraben muss", drehte ich mich zornig zur Tür um.

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Sobald Josh aus der Tür war, lief ich in die Küche, holte mein schärfstes Messer aus einer Schublade und lief zurück ins Wohnzimmer. „Jetzt öffne die verfluchte Tür!", rief ich. Ich hob das Messer als es ein kleines Geräusch im Schlüsselloch gab. Als sich die Tür nicht öffnete lief ich hinein, blieb aber direkt stehen. „Oh, fick dich!" Ich hüpfte auf der Stelle herum als ich die ganzen Teelichter entdeckte und schmiss das Messer in meinen Laminatboden. „Barton!" , fluchte ich. Er war nicht da. Sofort lief ich zu meinem Handy, ehe ich noch lauter fluchte. Mein Handy war komplett im Arsch – ich hatte ein schwarzes Display. „Oh, nein!" Ich sah auf als es klingelte, dann in Folge dessen klopfte. „Na warte", lief ich zornig in meinen Flur.

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Ich atmete tief ein, öffnete die Tür. „Was?!", gab ich von mir als ich den Typen entdeckte, der vor meiner Haustür stand.

„Ehm, ich soll das hier ausliefern." Ich machte große Augen als der Typ mir einen Blumenstrauß von gigantischer Größe um die Ecke zog. „Sind Sie-"

„Oh, man!", fluchte ich. „Nicht schon..." Ich schluckte als meine Sicht verschwamm. „Sagen Sie diesem Idioten, nein!" Ich schmiss ihm die Tür vor der Nase zu, ehe ich schniefend ins Wohnzimmer lief. „Hör endlich auf", brüllte ich weinend in mein Haustelefon als es für zwei Sekunden bimmelte, bevor ich das Telefonat annahm.

„Bist du jetzt bereit, zu reden?"

Ich schluchzte auf, schmiss das Telefon von mir. „Ich hasse dich", vergrub ich das Gesicht in meinen Händen. „Lass mich doch endlich einfach in Ruhe."

„Wenn du danach endlich einer Unterhaltung zustimmst."

Ich fuhr weinend und erschreckt herum. „Raus!", rief ich, zeigte nach draußen als Clint auflegte.

„Wenn du endlich einer Unterhaltung zustimmst", wiederholte er sich.

„Nein!", rief ich schluchzend. „Verflucht, Clint, lass mich doch endlich in Ruhe." Ich lief zu ihm und wollte ihm auf den Brustkorb hauen – doch er hob ruckartig die Hand und hinderte meine daran.

„Nicht", bat er. „Ich bin recht empfindlich, wegen einer Schusswunde."

Ich wimmerte, presste die Lippen kurz zusammen. „Was willst du noch von mir?!", schrie ich ihm ins Gesicht. „Ich will dich nicht sehen, wieso kapierst du das nicht endlich?!"

„Weil ich wissen muss, dass du am Ende noch mit mir sprichst."

„Nein, verflucht nochmal!", gestikulierte ich. „Ich tu's doch jetzt schon nicht gerne", sagte ich. „Oder siehst du, das ich lächle?!" Ich wischte mir schniefend über die Augen.

„Victoria, es tut mir leid. Aber anders weiß ich nicht, mir zu helfen", deutete er um uns herum. „Du fährst nicht zur Basis, du sprichst mit niemandem und-"

„Und ich tue das nur, weil ich mich von dir fernhalten möchte?!" Ich lachte. „Ich bin zufällig auf euch alle wütend!", brüllte ich ihm ins Gesicht. „Ihr habt mich verarscht, ihr alle!"

„Ja, doch-"

„Doch du hast das zur Spitze getrieben." Ich deutete auf meinen Bauch. „Mal wieder!"

„Lass mich doch endlich aussprechen", seufzte er. „Ich-"

„Ich hoffe, dir war es wert, sie zu ficken", unterbrach ich ihn. „Denn mich wirst du nie wieder anrühren." Ich wich zurück als er seine Hand demonstrativ anhob. „Nein." Ich hob warnend die Hand. „Ich bin zwar schwanger, aber nicht wehrlos."

Er verdrehte seine Augen und sah mich resigniert an. „Darf ich jetzt sprechen?"

„Will ich nicht hören", zickte ich. „Und jetzt verpiss dich wieder dahin zurück, wo du hergekommen bist."

„Nein."

„Dann verlasse meine Wohnung und verpiss dich sonst wohin!"

„Nein."

„Dann raus!"

Er seufzte. „Nein", antwortete er monoton.

„Argh!" Ich hüpfte wütend herum. „Bitte!", flehte ich.

„Nein", gab er wieder von sich.

Weinend setzte ich mich ans Ende meiner Couch, vergrub das Gesicht wieder in den Händen. „Dieser Stress wird sich auf das Baby auswirken", versuchte ich ihn ein letztes Mal aus der Wohnung zu kriegen. Er seufzte, setzte sich ans andere Ende.

„Vika, sie hat zwei der Mädchen, die sie mobbte zum Selbstmord getrieben." Er schüttelte den Kopf als ich die Hände sinken ließ. „Und du warst so labil. Als ich sie fragte, was sie dafür will, dass sie dich in Ruhe lässt, sagte sie, sie möchte eine Beziehung." Ich lief rot an. „Ich weiß, es war dumm. Nur in meiner eigenen verquerten Denkweise dachte ich, dass ich dich so schützen kann und nicht gleich wieder das ganze Team deswegen mit hineinziehen muss. Und ich wollte nicht, dass dich Nat mir wegnahm – schon wieder." Ich biss mir auf die Lippen. „Ich habe oft versucht, es dir zu sagen und ich habe mich aus diesem Grund bewusst dir gegenüber wie ein Arschloch verhalten. Nur du bist du und ich... bin ich." Er seufzte, strich sich übers Haar. „Ich weiß, ich bin psychisch nicht ganz gesund, das weiß ich selbst."

„Schön, dass du endlich einsiehst, wie scheiße du bist", beleidigte ich ihn, streichelte mir über den Bauch.

„Tu mir bitte einen Gefallen." Ich schnaubte. „Denk an die Zeit vor drei Jahren. Denk daran, dass wir glücklich waren." Ich verdrehte meine Augen. „Ich habe eine Menge Fehler, dass weiß ich, Victoria. Aber ich weiß auch, dass ich dich zu sehr liebe, um dich loszulassen. Egal wie du bist. Ob du nun ein Gedächtnis hast oder nicht und-"

„Ich liebe dich nicht", schnitt ich ihm das Wort ab, schloss die Augen. „Nicht mehr." Ich presste die Lippen zusammen. „Du hast mir Schlimmes angetan und nachdem ich hörte, du wirst wahrscheinlich nicht mehr aufwachen, habe ich einfach weitergemacht." Ich seufzte kurz, atmete tief ein. „Ich gebe zu, ohne dich kann ich vielleicht nicht zu hundert Prozent glücklich werden, aber ich nehme lieber das in Kauf als dich im Gesamtpaket zu erhalten." Ich drehte mich zu ihm um. „Ich bin sauer auf dich, weil du mich belästigst", stellte ich klar. „Und nicht, weil ich verletzt bin." Ich schluckte kurz. „Und wenn du am Leben dieses Kinds teilhaben möchtest, dann nur, wenn du mich zufriedenlässt." Ich blickte ihm starrsinnig in die Augen. „Weil ich will dich nie wiedersehen."

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Datum der Veröffentlichung: 20.05.2020 13:38 Uhr

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