Prologue

Prologue:
das zerstörte Verhältnis

„Wie?" Carolina stand fassungslos vor der Haupttür zur Basis. „Wieso ist Clint nicht bei dir?!"

Ich zuckte leicht mit den Schultern, sah zum Mann neben mir.

„Sie rief mich an und bat mich zu dieser Adresse zu fahren", sagte der Taxifahrer.

„Ich, ehm, hatte seine Nummer in meinem Handy", hob ich mein aufgeladenes Handy an. „Aber, ehm, Carolina, ich hab kein Geld bei mir." Ich schniefte kurz, wischte mir über die Nase.

„Okay", atmete sie tief ein, schloss kurz ihre Augen. „Können Sie noch einen Moment warten?", wandte sie sich an den Kerl, mit dem ich mich so gut wie nicht unterhalten hatte. „Ich hole Ihnen Ihr Geld."

Er schmunzelte. „Nein, das ist nicht nötig." Er sah mich an. „Wenn Sie Hilfe bei etwas brauchen, Miss Romanoff, bin ich gerne jederzeit für Sie da."

Ich lief rot an, nickte leicht. „Dankeschön", sagte ich überrascht.

„Oh, Gott", strich sich Carolina durchs Haar. „Wo ist Clint, Vika?"

Ich zuckte leicht mit den Schultern. „Keine Ahnung", verschwamm meine Sicht.

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„Ist er nicht aufgetaucht oder-", Natasha zuckte zusammen als eine Tasche zu Boden fiel.

„Wo warst du?!", fuhr Tony hoch, sah vom Handy auf. „Du kannst sie nicht einfach alleine um diese Uhrzeit nach draußen lassen, Barton!"

Er seufzte, beugte sich zur Tasche hinunter und zog plötzlich meinen Pyjama hervor, mit dem er mich bewarf.

„Du hast die Tasche im Wohnzimmer liegen lassen", kommentierte er, machte sich auf dem Weg zur Treppe.

„Was?", entfuhr es mir, während Natasha meinen Rücken mit ihrer Hand auf- und abfuhr.

„Clint, wo warst du?", fragte sie nach.

Er zuckte mit den Schultern. „Weg", antwortete er.

„Nein, du sagst mir jetzt-", stand Natasha auf, ehe Clint auf der Treppe herumfuhr, sie unterbrach.

„Ich war 'ne Frau aufreißen, zufrieden?!" Ich zuckte zusammen, während meine Sicht verschwamm. „Gott, lasst mich zufrieden!", bat er laut.

Ich spürte sämtliche Blicke im Raum auf mir ruhen, während ich still dasaß und versuchte, nicht in Tränen auszubrechen. Deswegen fixierte ich die Tasse der braunhaarigen Schönheit, die im Sessel saß und gerade aufstand.

„Victoria, komm, wir bringen dich hoch", murmelte sie, hielt mir die Hand hin. Ich konnte mich von dem Punkt nicht losreißen, ich wusste, dass ich dann anfing, zu weinen. „Victoria?", setzte sie sich neben mich auf die andere Seite.

„Ich bring ihn um."

„Thor. Thor, warte", lief Natasha ihm nach als dieser die Treppen hinauflief und hielt sich stark am Treppengeländer fest.

„Nein, mir reicht's!" Ich zuckte zusammen als Thor brüllte.

„Victoria, soll ich dir einen warmen Kakao machen?", ertönte Tonys Stimme hinter mir.

„Ich kann ihn machen!" Ich zuckte zusammen als die Stimme eines Kinds erklang. „Bitte, Dad, darf ich?"

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Lyrellias Perspektive:

„Hört endlich auf!" Ich seufzte als Victoria in ihrem Zimmer verschwand und sah noch für einen kurzen Moment den Flur hinab, lauschte dem Tumult aus Mr. Bartons Zimmer.

Thor sollte sich nicht wie ein Knabe aufführen, das stand ihm nicht.

„Möchtest du noch irgendetwas?", fragte ich, trat in ihr Zimmer ein und schloss sanft ihre Zimmertür. „Oder kann ich dir bei etwas helfen?" Sie schüttelte, mir den Rücken zugewandt, ihren Kopf, krampfte sich in ihre Schlafklamotten. „Bist du dir sicher?", hakte ich nach, zog leicht die Augenbrauen zusammen.

„Ja", gab sie bissig von sich und ich zuckte zusammen. „Gehen Sie bitte einfach."

Ich biss mir auf die Lippe. „Nein", schüttelte ich den Kopf. Ich erinnerte mich in diesem einen Moment so gut an Fydas Belehrungen, wie sehr sie mir immer gesagt hatte, dass wir für Victoria da sein mussten, wenn es ihr nicht gut ging und dass sie uns nicht von sich stoßen sollte. Das hier war nichts anderes. Sie stieß mich gerade von sich, dabei brauchte sie mich – ich wusste das. „Komm." Sie zuckte zusammen als ich sie sanft am Ellenbogen packte. „Wir lassen dir ein schönes warmes Bad ein und dann... gucken wir einen Film", schlug ich vor.

„Nein, danke!", entzog sie mir ihren Ellenbogen, schnaubte und drückte sich ihre Klamotten kurz gegens Gesicht. „Wieso versteht ihr alle nicht, wenn ich meine Ruhe möchte, dass ich sie möchte?!"

„Aber, Victoria, ich möchte dir nur etwas Gutes-", ich schrie auf, genau wie sie, als ihre Hand zu brennen begann.

„Mach das weg!", schrie sie laut los. „Hilfe!"

Ich dachte im ersten Moment nicht nach als ich ihre Hand packte – und das war mein Fehler.

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„Dieser Abend ist eine Katastrophe", seufzte Sarah. „Kann es nicht einen Abend Ruhe in diesem Haus geben?"

„Es gab zu Heiligabend Ruhe", kommentierte Loki und ich seufzte, blickte auf meine Hand, auf der Sarah eine Creme verteilte.

„Wir müssen Victoria beibringen, dass sie nicht einfach so zaubern darf", sagte Arabella. „Das hätte weitaus schlimmer ausgehen können, Thor."

„Ich sagte, nein!" Ich zuckte zusammen als Thor brüllte. „Sie hat schon genug durchgemacht, wir werden ihr jetzt nicht auch noch Totenkindunterricht aufzwängen!" Er hielt inne als er sich umdrehte, seine Augen mich erfassten. „Bei Bor, was ist passiert?", trat er schnell näher.

„Victoria hat sie abgefackelt", haute Arabella raus und ich lief rot an.

„Ich hab versucht, die Flammen zu löschen", korrigierte ich sie. „Es war meine Schuld", sagte ich.

„Und das war dumm", kommentierte Loki. „Euch ist hoffentlich bewusst, Lyrellia, dass Eure Hand fortan sehr viele Narben tragen wird."

„Wieso hast du das getan?", seufzte er, hob die Hand und strich mir über die Wange.

„Woher hast du das blaue Auge?", runzelte ich die Stirn, hob auch die Hand. Vorhin hatte er diesen dunklen Fleck unter dem Auge noch nicht.

Er schnaubte. „Nur eine Auseinandersetzung mit Cap, nichts weiter."

„Nichts weiter?", lachte Natasha, kam die Treppe hinunter. „Du wolltest Barton umbringen, ihm blieb keine andere Wahl, als auf dich loszugehen."

Ich sah Thor schockiert an, der meinem Blick standhielt. „Er hat es zu weit getrieben", sagte er. „Natasha, sieh ein, dass er Victoria nur verletzt. Sie muss aus seiner Wohnung raus, bei jemand anderem leben."

„Da gehen die Meinungen auseinander", kommentierte Loki, blätterte eine Seite seines Buches um.

„Thor, hör auf den Märtyrer zu spielen und verhalte dich wie ein Mann", stellte Natasha klar und ich lief rot an. „Ich bin dieses Mal auch nicht auf ihn losgegangen."

„Aber nur, weil Thor das schon für dich erledigte", kommentierte Loki wieder.

Ich zog die Augenbrauen zusammen, sah den Gott des Unheils an.

„Ach, was ist denn deine Meinung, Gott Neunmalklug?", brummte Sarah und ich zuckte zusammen als sie mir vorsichtig den Verband umlegte.

Loki seufzte, schlug sein Buch zu und setzte sich auf, ehe er uns fünf anschaute.

„Ich bin der Meinung, dass das ein äußerst kluger Schachzug von Barton war, der sogar von mir hätte stammen können", zog er eine Augenbraue hoch. „Ihr wollt, dass er Victoria flachlegt, dass er es schafft, sie zu fordern und sie sich so vielleicht wieder erinnert."

„Ja, aber-"

„Lass mich ausreden, Romanoff", bluffte er trotzig und sie schloss ihren Mund, als ich sie kurz anblickte und sie die Arme vor der Brust verschränkte. „Barton hat sie aufs äußerste in den letzten Jahren verletzt und sie hatten so viel Streit, bei dem sie immer wieder aufs äußerste gereizt, getriezt und gefordert wurde. Er wiederholt das nur, bringt ihren Puls und ihr Hirn zum Rasen. Das ist perfekt." Er seufzte, lehnte sich wieder zurück. „Das ist verflucht genial und könnte meine Idee gewesen sein", schlug er sein Buch wieder auf.

„Also war er keine andere Frau aufreißen?", zog Sarah ihre Augenbrauen zusammen, blickte mich von unten an.

Loki zuckte mit den Schultern. „Das spielt keine Rolle", sagte er. „Das er's vor ihr sagte macht den Unterschied."

Natasha runzelte ihre Stirn – und man sah ihr an, wie sehr sie grübelte. Ach, quatsch. Man sah jedem an, wie sehr er grübelte.

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Datum der Veröffentlichung: 01.05.2020 21:15 Uhr

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