Nineteen

Nineteen:
das Geständnis

„Und du bist also... Emilia." Natasha lächelte, während sie mit dem Kochlöffel die Soße umrührte.

„Ja, Ma'am", grinste Emilia und linste zu mir hinüber. „Hab ich schon erwähnt, wie sehr ich dieses Piercing an dir mag, Vika?", deutete sie auf ihr Ohr und ich lächelte leicht.

„Dankeschön", bedankte ich mich, sah kurz zwischen den beiden hin und her. „Kann ich mich schnell umziehen?", fragte ich.

„Ja, das Essen dauert noch einen Moment, Vika", sagte Natasha geistesabwesend, ehe sie nochmal den Kühlschrank öffnete und ich mit einem letzten Blick auf die zwei in mein Schlafzimmer lief.

---------

„Komm schon, komm schon", murmelte ich, während ich mit dem Fuß auf den Boden tippte.

„Dies ist der Anrufbeantworter von Clint Barton. Ich bin gerade nicht erreichbar, also wartet gefälligst mit euren Neuigkeiten, bis ich wieder erreichbar bin. Ich hab kein Bock, mir den Anrufbeantworter ständig abzuhören."

Ich murrte, hörte es piepen – und ignorierte Clints Bitte, nicht draufzusprechen.

„Wo zur Hölle bist du?!", fragte ich angepisst. „Natasha tut so, als wäre sie die liebevollste Schwester auf der Welt und verhält sich selbst gegenüber Emilia nett." Ich sah zur Decke. „Abgesehen davon... vermiss ich dich und mach mir Sorgen, weil... weil du einfach ohne ein Wort gegangen bist." Ich biss mir kurz auf die Unterlippe. „Bitte, ruf mich so schnell wie möglich zurück, Clint."

---------

Clints Perspektive:

„Bitte, ruf mich so schnell wie möglich zurück, Clint."

Ich seufzte, presste die Lippen zusammen.

„Was hast du?", fragte Cap, während ich gen Decke starrte, mein Handy vom Ohr nahm.

„Nichts", brummte ich, beendete das Abspielen meines Anrufbeantworters. „Nichts", seufzte ich nochmal, ehe ich auf mein Handybildschirm blickte und es sperrte. „Was steht gleich noch an?", schielte ich zu ihm herüber.

„Erstmal nichts", zuckte er mit den Schultern. „Ich denke, wenn die Konferenz beginnt, wird T'Challa Bescheid geben."

Ich seufzte nochmal. „Hättest du nicht jemand anderen mitnehmen können? Zum Beispiel Vision?"

Er seufzte, strich sich übers Kinn, während ich mich aufsetzte.

„Natasha bat mich drum und ich dachte-"

„Wie bitte?", unterbrach ich ihn.

---------------

Victorias Perspektive:

„Das ist ein cooler Film gewesen." Ich gähnte und streckte meine Arme aus.

„Ja, fand ich auch", nickte Natasha. „Noch Teil zwei?", fragte sie gleich hinterher.

Ich hob beide Augenbrauen. „Teil zwei?" Sie nickte. „Ich bin etwas müde", gestand ich.

„Oh", machte sie, ehe sie die Schüssel Chips auf den Couchtisch stellte und sich erhob. „Dann lass uns zu Bett."

„U-uns?", sprach ich stotternd nach.

„Ja", nickte sie. „Ich schlaf mit dir im selben Bett", verkündete sie, drehte sich Richtung Flur. „Wie früher, Schwesterherz."

Ich zog die Augenbrauen zusammen, ehe ich mein Handy hervorholte, Clints Chat antippte.

Victoria: Sie macht mir Angst.

Noch immer erhielt ich keine Antwort auf meine Nachrichten oder heimlichen Anrufe, die ich jedes Mal auf Toilette tätigte.

„Kommst du?", rief Natasha aus dem Badezimmer. „Zähneputzen ist wichtig!"

------------

Ich starrte an die Decke, während sie mir den Rücken zugedreht hatte. Seit mindestens zwei Stunden.

Ich konnte einfach nicht schlafen.

Ich hatte es schon mit der Embrystellung versucht – wie sie. Ich hatte versucht, nach rechts gedreht zu schlafen, was nicht klappte. Auf dem Bauch, was auch nicht funktionierte.

Nichts wollte von Erfolg zum Einschlafen sein!

Ich zog leicht die Augenbrauen zusammen als es in meinem Schlafzimmer hell wurde, mein Bildschirm aufleuchtete.

Sofort setzte ich mich auf als dann mein Handy leicht zu vibrieren begann.

Clint

Schnell blickte ich zu Natasha, vergewisserte mich, dass sie wirklich schlief, ehe ich das Handy in die Hand nahm und aufstand, schnell aus dem Raum tapste.

„Verflucht", fluchte ich zischend als ich gerade ranging und er wieder auflegte.

So schnell wie meine Finger konnten tippte ich auf Rückruf und lief in Clints Schlafzimmer, wo ich die Tür anlehnte.

„Hey", ertönte seine Stimme am anderen Ende und ich seufzte erleichtert.

„Hi", gab ich von mir, lief zu seinem Bett, dass ich heute früh notdürftig gemacht hatte, und setzte mich auf seine Bettdecke.

„Wie schlimm ist es?", schmunzelte er. „Hat sie dir schon Marmeladenkekse gebacken?"

„Nein", hoben sich meine Augenbrauen und ich sah zu seinem Fenster. „Aber sie hat mir Eier in Übermaß heute zu fressen gegeben."

Er lachte am anderen Ende. „Das würde ich gerne sehen."

„Dann komm her", haute ich plump raus.

„Das geht leider nicht so leicht", seufzte er. „Ich wünschte, ich könnte gerade wirklich lieber bei dir sein als hier."

„Wo ist hier?", fragte ich.

„In Afrika", gestand er. „Ich bin auf einer Konferenz mit Cap. Einmal im Quartal findet eine Konferenz statt, wo mindestens zwei hochrangige Avenger anwesend sein müssen. Deine Verräterin von Schwester hat mich vorgeschlagen."

>Es gibt Ränge?

„Wollte sie dich loswerden?", schmunzelte ich leise, strich meinen Arm entlang. „Ich versteh das alles nicht."

Er seufzte. „Ich auch nicht", entgegnete er. „Aber weißt du, was?"

„Ne, aber du wirst es mir bestimmt gleich erzählen", zuckten meine Mundwinkel, während ich wiedermal versuchte, den Mond zu erblicken. Aber ich hatte keine Chance.

„Ich vermisse dich auch." Mein Herz schlug ein paar Purzelbäume und in meinem Bauch bildete sich ein kleiner Knoten als er die Worte aussprach. Ich biss mir auf die Unterlippe, um mein Kichern zu unterdrücken. „Victoria? Bist du eingeschlafen?"

„Huh?", machte ich. „Oh", formte sich mein Mund. „Nein, nein. Ich bin noch dran, Clint, ich bin noch dran", bestätigte ich.

„Gut", seufzte er. „Denn ich weiß, dass es bei euch gerade irgendwann in der Nacht ist."

„Ja, doch ich kann sowieso nicht schlafen", zuckte ich mit meinen Schultern.

„Und warum?"

„Weil Natasha in meinem Bett liegt und mir damit Angst macht", gab ich resigniert von mir. „Abgesehen davon ist es wieder viel zu warm und ich hab viel zu viel an. So 'ne dämliche Shorts und ein kurzes enges Top, was an meinem Körper wie so eine zweite Haut klebt."

Er räusperte sich – gleich mehrfach. „Victoria, du solltest aufhören, darüber zu sprechen, was du anhast", lachte er leise. „Ich stehe mitten auf dem Gang und möchte... kriegen." Er sprach zu leise, als das ich ihn verstehen konnte.

Ich hob beide Augenbrauen. „Kriegen... was?", hakte ich nach. „Du hast zu sehr genuschelt."

„Ich sagte, ich wollte gerade nicht hart werden", wiederholte er und ich lief rot an. „Also hör auf, von den Sachen zu reden, die du anhast."

Ich biss mir auf die Unterlippe. „Wär's dir lieber, ich hätte gar nichts an?", fragte ich.

Er lachte – ziemlich verklemmt und unecht. „Ich schwöre, ich versohl dir den Arsch, wenn ich wieder da bin", kommentierte er trocken.

„Das würde ich mir nun zu gern bildlich vorstellen", neckte ich ihn. „Wie du deine Hand auf meinen Hintern legst und ausholst, um-"

„Victoria, halt die Klappe", unterbrach er mich. „Ich mein's verflucht ernst. Hier treffen Regierungen aufeinander und ich möchte denen nicht mit Ständer die Hand reichen müssen. Ist das endlich bei dir angekommen?"

Ich kicherte, hielt mir kurz die geballte Hand vor den Mund. „Nein", gab ich noch immer kichernd von mir. „Ich weiß nicht, was du meinst", sagte ich, als wüsste ich es wirklich nicht.

Er seufzte. „Weißt du, was?" Ich verdrehte meine Augen. „Viel Spaß bei Natasha und deinem aufgeheizten Zimmer."

Ich öffnete kurz empört den Mund, ehe ich auf mein Handy sah als er einfach auflegte.

„Clint?", fragte ich. „Clint, ich meinte das nicht so."

Ich zog die Augenbrauen zusammen, versuchte ihn nochmal anzurufen, doch sein Handy war aus.

-----------

Clints Perspektive:

„Hey, was soll das?", stellte ich die Frage, sah Rogers an. „Ich war gerade mitten im Gespräch."

„Dabei solltest du dich mit anderen unterhalten, anstatt Victoria in den Schlaf zu singen, du Idiot." Er steckte mein Handy in seine Hosentasche. „Du kriegst es nach der Konferenz wieder."

Ich öffnete zornig meinen Mund und zog die Augenbrauen zusammen. „Ich bin kein Teenager mehr, Rogers. Gib mir gefälligst-", ich lief ihm hinterher, sobald er sich in Bewegung setzte. „Hey, gib mir mein Handy wieder!"

-----------

Victorias Perspektive:

Ich schreckte auf als es an Clints Zimmertür klopfte, ehe ich mir schnell über meine Wangen wischte als Natasha hereinkam.

Ich hatte für den Bruchteil einer Sekunde gehofft, es war Clint, aber ich musste mich natürlich irren.

„Wieso bist du wach?", nuschelte Natasha und ich seufzte, strich mir mein Haar zurück.

„Ach, ich, eh, konnte einfach nicht schlafen", zuckte ich mit den Schultern. „Es ist viel zu warm", erklärte ich ihr.

Sie seufzte, blieb vor Clints Bett stehen. „Aber warum bist du in Clints Schlafzimmer?"

Ich presste die Lippen zusammen. „Ich weiß, es ist verboten, aber ich brauchte etwas Ruhe und-"

„Victoria, der Rest der Wohnung steht leer." Ich zuckte zusammen als sie sich vor mir hinkniete. „Komm, erzähl was los ist", bat sie, strich mir über meine Kniee.

Ich holte tief Luft. „Es ist wirklich nichts", stand ich auf.

Sie legte den Kopf schief. „Du kannst nicht schlafen, wenn er nicht da ist, nicht wahr?", fragte sie mich nach ein paar Sekunden.

Ich versuchte, den Drang zu weinen zu unterdrücken, schüttelte meinen Kopf. „So ist das nicht", sagte ich ihr.

„Du kannst nicht schlafen, wenn er nicht neben dir liegt?" Ich schüttelte wieder den Kopf. „Victoria, ich reiß dir nicht den Kopf ab", meinte sie. „Ich möchte nur wissen, wieso du denn jetzt schon wieder weinst." Ich hob beide Augenbrauen als sie mir Tränen vom Kinn wischte.

Schnell entzog ich ihr mein Gesicht, wischte mir selbst über die Wangen und das Kinn. „I-ich hab mich mit ihm gestritten... glaub ich", hob ich kurz das Handy. „Das ist alles."

„Wirklich?" Ich nickte. „Nein, du lügst", verkündete sie nach ein paar stillen Sekunden. „Vika, was ist los?"

Ich zog die Brauen zusammen. „Kannst du nicht e-endlich aufhören, ständig zu fragen, w-was los ist?", stotterte ich.

Sie stand auf, entfernte sich etwas von mir. „Vika", sprach sie bestürzt meinen Namen aus.

„Nein!", rief ich. „Kannst du mich mit dieser Frage nicht in Ruhe lassen?!", hakte ich nach. „Ich sag schon, was los ist, wenn was los ist."

„Vika!" Ich zuckte zusammen als sie sich noch einen Schritt entfernte.

„Was?!", rief ich zornig.

„Deine Hände", erklärte sie und ich sah sofort auf meine Hände.

„Oh", machte ich, hob sie ruckartig an und betrachtete sie. „Ich zauber wieder ungewollt, oder?"

„Nein, diesmal nicht."

„Was dann?", stand ich auf und sie wich einen Schritt zurück.

„Komm mir mit den Händen nicht näher", bat sie. „Ich ruf jetzt erstmal Arabella an."

„Aber-", ich blinzelte als sie mir keine Chance ließ, auszusprechen. „Toll!", rief ich ihr beleidigt nach. „Hau doch ab", murrte ich augenverdrehend.

--------

Datum der Veröffentlichung: 20.05.2020 12:38 Uhr

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top