Five

Five:
ein weiterer Regelverstoß

Geh von ihm weg!", sagte mir eine Stimme im Kopf, die garantiert nicht zu Lyane gehörte – und die mir Kopfschmerzen bereitete.

Ich seufzte als seine Zunge über meine Unterlippe fuhr, öffnete leicht meine Augen als er sich löste, seine Hände von meinem Körper hinauf zu meinem Gesicht gleiten ließ. „Das ist falsch", nuschelte ich als er mir über die Wangen streichelte.

Er schüttelte den Kopf, hob meine Hände an und schloss sie um seinen Hals, ehe er mich in Richtung meines Betts drückte. Ich blinzelte, sah zu ihm hoch, ehe er sich zu mir runterbeugte.

„Nein, das ist richtig", widersprach er mir, drückte seine Lippen wieder auf meine.

Ich seufzte erneut – vor allem als er mich noch drängender küsste, mich auf mein Bett hinabdrückte und ein Knie zwischen meine Beine schob. Ich keuchte als er seine Hand auf meinem blanken Oberschenkel ablegte, ihn an seine Hüfte schmiegte. Ehm... was war das für ein Gefühl da... unten?

„Clint", seufzte ich sehnsüchtig auf, ehe er auch seufzte, mich ergriff und ruckartig mit sich zog, sich drehte.

Er fuhr mit seinen Händen meine Oberschenkel hinauf und legte sie dann plötzlich auf meinem Hintern ab und ich spürte, rot zu werden. Aber egal für wie falsch ich es hielt – das hier fühlte so zu gut an, um es zu unterbinden. Deswegen löste ich mich nicht, versuchte nur, ihn genauso drängend zurück zu küssen, während er eine Hand wieder löste und mich damit am Rücken noch enger an sich drückte.

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Ich atmete schwer, keuchte als er an meinem Haar zog, mich damit von seinen Lippen fortzog.

„Es ist spät", murmelte er vor meinen Lippen und trübe öffnete ich die Augen.

„Was?", entgegnete ich leise, seufzte als er mit seinen Fingern unter meinem Top hervorkam und es wieder runterzog.

„Ich hätte dich nicht küssen sollen."

„Was?!", wiederholte ich mich – nur diesmal zorniger. Perplex löste ich mich von ihm, setzte mich erst auf, ehe ich von ihm ging. „Nein, das ist jetzt nicht dein Ernst", schüttelte ich den Kopf, fuhr mir durchs Haar als er sich aufsetzte.

„Doch", bestätigte er nickend, stand auf einer Seite des Betts auf – was ich ihm auf der anderen gleichtat.

„Nein, woah, Moment!", lief ich vor ihm zur Tür. „Du kannst nicht einfach mit mir rummachen und jetzt einen Rückzieher machen."

Er zog eine Augenbraue vor mir stehend hoch. „Ich kann, was immer ich will." Ich spürte, wie mein linkes Augenlid zuckte, so wütend war ich durch seine Aktion.

„Aber-"

„Wir werden diese Nacht jetzt drüber schlafen und dann morgen endlich klären, was das ist", deutete er zwischen uns. „Bevor ich hier noch einen Fehler mache."

„Was?", lachte ich fassungslos. „Du? Einen Fehler? Den machst du genau jetzt, Barton!"

„Nein, tu ich nicht!" Ich zuckte zusammen. „Ich", deutete er auf sich, „Tu das jetzt, damit ich nicht genau das tu, womit mir die anderen seit Wochen in den Ohren liegen."

„Ach, womit denn?!", stemmte ich meine Hände in die Hüfte, sah zu ihm nach oben.

Er schnaubte, drückte mich beiseite und verließ einfach mein Zimmer. „Gute Nacht, Victoria", schloss er meine Tür, ehe ich zornig mit dem Fuß aufstampfte und die Fäuste ballte.

Nur dann fiel mir etwas auf. Sofort blickte ich auf meine linke Hand. „Hey!", brüllte ich, lief aus meinem Zimmer. „Wo ist mein Ring?!"

Ich stürmte in sein Zimmer.

Er seufzte, schloss eben seine Kommode. „Geh schlafen."

„Nein, nicht, ehe du mir meinen Ring nicht wiedergegeben hast", lief ich zu ihm herüber, ehe ich seine Schublade wieder aufzog.

„Hey, was wird das?!", hielt er meine Hände davon ab, seine Socken zu durchwühlen.

„Ich will meinen Ring", sah ich mit zusammengezogenen Augenbrauen zu ihm hoch.

Er verdrehte seine Augen. „Wieso bist du so versessen auf diesen Ring, huh?", hakte er nach.

„Weil..." Ja. „Weil ich ihn schön finde und er exakt auf meinen Finger passt!"

„Dann lass dir einen eigenen machen", konterte er frech.

„Nein, ich will diesen."

„Will ist schon mal gar nicht."

„Tz!" Ich konnte nicht glauben, dass ich ihm gerade ein Tz ins Gesicht gespuckt hatte – ohne ihn natürlich anzuspucken. „Ich hasse dich", stellte ich klar, drehte mich um, um wieder aus seinem Schlafzimmer zu laufen.

„Oh, eben sah das aber ganz schön anders aus", rief er mir neckend nach. „Als du eben noch versucht hast, dich an meinem Schwanz-"

„Halt die Klappe", schrie ich rot anlaufend. „Halt einfach die Klappe!" Ich hörte ihn lachen, während ich seine Tür zuschmiss. Anstatt in mein Zimmer zu gehen, ging ich in die Küche – um mir etwas zu trinken zu holen. Auf dem Weg dorthin musste ich den kaputten Teller mit dem Essen, das Natasha mir gekocht hatte, umgehen.

Das konnte einfach nicht sein Ernst sein, dass er das eben laut hatte aussprechen wollen, nein! Wie konnte man nur so eklig zu jemand anderem sein?! Man sollte, egal wie sehr man sich nicht leiden konnte, dem anderen immer noch einen gewissen Respekt zollen.

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Ich kniff die Augen zusammen als ich hörte, wie seine Schritte im Wohnzimmer zu vernehmen waren.

Ich setzte so das Glas ab, stützte mich an der Anrichte ab, ehe ich tief einatmete. „Ganz ehrlich", hob ich mit geschlossenen Augen meine Augenbrauen. „Du hast mir im letzten Monat oft genug bewiesen, dass du mich nicht willst", sagte ich, atmete nochmal tief ein. „Du musst es doch nur sagen, wenn du möchtest, dass ich ausziehe", merkte ich an. „Und..." Ich bewegte meine Schulter und schüttelte seine Hand ab als er mich dort berührte. „Lass mich bitte für heute in Ruhe", presste ich die Lippen zusammen. „Und gib mir meinen Ring wieder." Ich drückte mir eine Hand kurz auf die Augen als ich spürte, wie sich Tränen durch meine geschlossenen Lider kämpfen wollten.

„Damit habe ich nicht dir etwas beweisen wollen", meinte er nach ein paar Sekunden Stille ruhig, legte seine Hand wieder auf meine Schulter und drehte mich an dieser um. Ich seufzte, atmete nochmal tief ein, ehe ich die Augen öffnete und meine Hand entfernte. Ich sah blinzelnd zu ihm hoch, schob leicht die Unterlippe vor. „Ich würde lügen, würde ich sagen, ich war nicht verflucht sauer und verletzt, dass du blindlings einfach drauflosziehst und dann auch noch mit einem Wildfremden im Bett gelandet bist."

„Aber das weiß man doch gar nicht", widersprach ich schniefend, wischte mir über meine Nase.

„Ich tue nun mal Sachen, die nicht einmal mir logisch erscheinen", sagte er, sah mir in die Augen. „Und ich bin ein Egoist", teilte er mir mit. „Jedes Mal, wenn ich versuche, glücklich zu werden, wird dir geschadet. Das ist egoistisch", presste er die Lippen zusammen, hob die Hand. Ich sah darauf als er mir damit über die Unterlippe fuhr, ehe ich tief wieder einatmete als er seinen Finger leicht in meinen Mund drückte. „Ich darf's mir nicht erlauben, egoistisch zu sein", zuckten seine Mundwinkel. „Sonst tu ich dir weh", legte er den Kopf schief, ehe er seufzte, mich losließ. „Gute Nacht, Victoria", wiederholte er. „Den Ring kriegst du nicht wieder", stellte er klar als meine Sicht verschwamm und er mich in der Küche zurückließ.

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Eine Parade, die in der Nachmittagssonne ihren Weg fand. Tanzende Asen in Kostümen. Asen mit Masken auf dem Schopf, die sich wie schlängelnde Drachen bewegten. Und auf der anderen Straßenseite sah ich Sarah und Lyane.

Und genau dies brachte mich zum Lächeln, ehe mir die Rose von jemandem entrissen wurde und ich zu demjenigen sah, der damit einige Kunststücke vollführte, welche ich nicht einmal richtig beschreiben konnte, weil sie so traumhaft aussahen. Aber ich glaubte, dass ein Salto dabei war. Er wirbelte sie ständig so schnell herum, das ich sie kaum noch erkennen konnte, warf sie ständig in die Höhe und fing sie ein paar Zentimeter vor dem Boden auf.

Am Ende verbeugte er sich und ich bekam sie zurück, was mich zum Lachen und Klatschen brachte.

Clint neben mir fand es auch „sehr" amüsant. „Von wem ist die überhaupt?", hakte er nach, drückte seine Lippen mehrfach gegen meine Wange.

„Von einem kleinen Jungen, der mich vorhin zum Tanzen aufgefordert hat", erklärte ich ihm.

„Ah", machte er und umgriff kräftig meine Hand. „Im Übrigen fand ich es vorhin nicht witzig, dich verloren zu haben." Ich seufzte als er sie anhob, ihr ein paar Küsse draufdrückte. Sein Blick wirkte dabei so... niedlich. Zumindest bis er mich ansah und ich ihm wie heute Vormittag am liebsten die Klamotten vom Leibe gerissen hätte.

„Ja, ich auch nicht", schmunzelte ich und lehnte kurz meinen Kopf auf seiner Schulter ab, ehe mein Blick zur Seite flimmerte und ich wieder zu Sarah und Lyane sah. Dann sah ich jedoch doppelt zu dem „etwas", was dort in einer Ecke stand und meine Aufmerksamkeit nun auf sich gezogen hatte. „Oh, mein Mensch", haute ich laut raus und Clint sah mich irritiert an, was ich aus dem Augenwinkel bemerkte als ich mich aus seinen Armen befreite.

„Was ist denn?" Ich war sprachlos. Wirklich sprachlos! Und genau deswegen zeigte ich einige Sekunden später nur auf die zwei Götter, die dort in einer Ecke standen und miteinander rummachten. „Sind das...?!", fragte Clint genauso wie ich sprachlos und ich nickte schnell.

„Tja, selbst Loki kriegt irgendwann mal eine rum", schmunzelte Sif plötzlich und legte mir einen Arm um die Schultern, ehe Sunna auf der anderen Seite neben Lyane und Sarah zum Stehen kam. „Und zudem habe ich gehört, sie haben gestern um irgendwas gewettet."

„Sie ist ein Totenkind!", sagte ich als ich meine Fassung wiedererlangt hatte. „Ich mein, Arabella und Loki?!", hakte ich nach. „In welchem Universum bin ich bitteschön gelandet, dass das noch geschieht?!" Ich hob beide Hände fassungslos an. „Ich dachte, Loki lässt sich auf Totenkinder nicht ein."

Clint und Sif fingen nur an, zu lachen, ehe ich wieder zur Menge sah, die auf die Straßen stürmten, weil eine Tanzfläche die Parade ersetzte.

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„Lust zu tanzen?", hakte Clint nach und ich nickte, ehe ich Sif meine Blume in die Hand drückte.

„Behalt sie, Sif", winkte ich ab und wurde von Clint sanft vorwärts gezogen.

„Im Übrigen lässt Leyla grüßen", sagte Clint als er seine rechte Hand an meiner Taille ablegte und ich meine rechte auf seiner Schulter. Die anderen lagen noch ineinander, ehe wir anfingen, zu tanzen. Zur Musik, die zu uns herüberströmte. Und wir waren wohl mit Abstand die einzigen, die hier solch einen Tanz aufführten. Alle anderen tanzten lebensfroher als wir.

„Ja, sie war ja im Tower", meinte ich irritiert.

„Sie ist wegen der Beerdigung mit den Kindern zusammen dagewesen und ist bei Mark untergekommen", erklärte er mir, schmunzelte. „Auch ihr ‚Freund' ist dagewesen." Ich hob überrascht beide Brauen an. „Jedoch nicht lang genug. Weil er zurück zum Stützpunkt musste", erzählte er mir und ich nickte, ehe ich mich vorbeugte und mein Kinn auf seiner Schulter ablegte, ihn umarmte.

„Soldat?", fragte ich.

„Armee, ja", stimmte Clint mir seufzend zu und zog mich an der Taille etwas enger zu sich, ehe er mich etwas anhob und herumwirbelte. „Du siehst wunderschön aus, Victoria."

Ich schmunzelte. „Das hast du vorhin schon gesagt."

„Und ich werde es von mir aus heute noch viel öfter sagen", lachte er leise und ich lehnte mich wieder zurück.

„Clint?"

„Ja?" Ich hob meine Hände, strich ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht.

„Ich liebe dich", sagte ich lächelnd und er erwiderte meine Geste.

„Ich liebe dich auch."

Gleichzeitig beugten wir uns vor, ehe sich unsere Lippen kurz berührten.

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Mit flimmernden Augen und einem lautlosen Gähnen wachte ich wieder auf. Es war vor meinen Fenstern noch immer dunkel.

Ich wusste erst nicht recht, was los war. Doch ich spürte dieses Kribbeln. Dieses Kribbeln auf meinen Lippen, dass ich immer verspürte, wenn Clint mich geküsst hatte.

Ich seufzte, murrte dann und drehte mich auf den Bauch, atmete zunächst einmal tief ein. Dann roch ich es. Die Pfefferminze, die mir direkt durchs Kopfkissen in die Nase kroch und sich dort festsetzte.

Ich drehte mich direkte wieder Richtung Decke, faltete die Hände auf meinem Bauch zusammen. Nur egal wie oft ich die nächsten Minuten einatmete, ich roch nur Pfefferminz.

Ich wusste, was los war, ohne es zu realisieren. Ich musste – natürlich musste ich – an ihn denken. Ich musste daran denken, wie er mich küsste, immer hielt und meinen Körper betrachtete. Selbst als wir noch nicht einmal unseren ersten Kuss gehabt hatten, hatte er mich angesehen, wie er mich noch heute ansah. Was war daran egoistisch, wenn man jemanden so sehr liebte, dass man mit ihm den Rest seines Lebens verbringen wollte? Jeder verdiente seine Chance auf das große Glück im Leben. So auch ich, verflucht noch eins. Und Clint hatte mich bis zu dem Moment glücklich gemacht, indem er beschloss, mich zu ignorieren und mit anderen Frauen auszugehen.

Verdammt, ich durfte egoistisch sein, nach allem was mir zugestoßen war. Ich wollte egoistisch sein. Ich wollte Clint – schon die ganze Zeit. Ich hatte mir eingeredet, dass, wenn es nicht beide wollten, es nicht sein sollte, doch das war falsch.

Ich murrte mit zusammengezogenen Augenbrauen, setzte mich auf und atmete kurz tief ein als mein Kreislauf nicht mitmachen wollte, ehe ich aufstand und im Dunkeln zur Tür tapste, diese öffnete.

Danach lief ich auf die Tür von mir rechts schräg gegenüber zu und öffnete sie leise. Es quietschte kurz – aber ansonsten ging es.

In diesem Zimmer war es dunkel. Noch dunkler als in meinem Zimmer. Aber bei mir schien der Mond auch durch die Fenster – bei ihm nicht.

Ich schloss die Tür nicht, gerade damit ich etwas Licht von einem Flurfenster hier drin hatte. Ich wollte nicht gegen irgendetwas laufen und mir wehtun.

Clint schlief entspannt auf seinem Bett, lag zur Seite gedreht und etwas die Arme von sich gestreckt da. Als ob er etwas im Schlaf umarmen würde. Ich überlegte kurz, wie ich ihn wecken sollte. Doch dann kam mir der einfachste Weg in den Sinn – ihn antippen.

Ich setzte mich direkt auf die leere Seite, begab mich erstmal in eine bequeme Sitzposition, ehe ich ihn mit meinem Finger antippte. Dass er nicht schnarchte fand ich bemerkenswert. Ich hatte viel von solchen Kerlen in Büchern gelesen. Doch weder sein nicht vorhandenes Schnarchen war ein Grund, dass er aufwachte, noch das antippen. Denn es funktionierte nicht. Er drehte sich lediglich auf den Rücken, öffnete leicht den Mund und schmatze.

Ich stöhnte leise und entnervt, pustete mir eine Strähne aus dem Gesicht und sah gegen die Decke.

„Clint?", wisperte ich leise, tippte ihm mit dem Zeigefinger gegen die Wange. Er schlug seine Augen auch nicht nach dem vierten Betteln und Flehen auf.

Also zog ich die Augenbrauen zusammen, ehe ich mich einfach auf ihn setzte, mich zu ihm hinunterbeugte und meine Lippen auf seine legte. Dann eben einfach so.

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Er zuckte zurück und ich blinzelte perplex. Er hatte mich eben fast ganze zehn Sekunden zurückgeküsst, war meinen Körper mit seinen Händen hinaufgefahren, ehe er mit dem Kopf zurückgeschreckt war und ruckartig die Augen geöffnet hatte.

„Was zum Teufel machst du hier?", murmelte er müde – machte aber keine Anstalten mich von sich zu schubsen.

„Ich muss mit dir reden", begann ich. „Wegen dem was du in der Küche gesagt hast."

Er gähnte kurz, drehte seinen Kopf weg. „Und das kann nicht bis morgen warten?", nuschelte er und stützte sich hoch auf seinen Ellenbogen, sodass ich mich auf ihm drauf aufsetzte.

Ich schüttelte kurz meinen Kopf. „Clint... du weißt, dass es einen gesunden Egoismus im Leben jedes Menschen gibt, oder?" Ich spürte leicht, wie sich meine Wangen erhitzten.

„Gott, das kann jetzt nicht dein Ernst sein", fuhr er sich übers Gesicht, gähnte nochmal. „Vika, es ist mitten in der Nacht. Ich bin zu müde zum Streiten, egal wie gut deine Argumente sind und-"

„Ich darf auch egoistisch sein", unterbrach ich ihn. „Nicht nur du." Ich presste meine Lippen zusammen, ehe ich meine Hände gegen seine Wangen legte und er innehielt, zu mir hochstarrte. „Und ich will dich, Barton."

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Ich wusste nicht mehr, wie wir das beim Küssen auf die Reihe bekommen hatte, dass meine Beine von beiden Seiten zu nur einer gewandert waren.

Quer hingen meine Beine über seinem Bett. Mit einem hohen Herzschlag umschloss ich mit einer Hand seinen Nacken, die andere platzierte ich auf seinem Brustkorb, strich leicht darüber.

Dieser Kuss war anders, der sich daraus entwickelte. Er war feuriger – hitziger. Leidenschaftlicher als alles, was mir bisher in den letzten Monaten passiert war.

Ich wurde mit einem Mal nach unten gezogen und landete unter ihm. Dabei löste er sich von meinen Lippen, zog über meine Wange und hinunter zu meinem freigelegten Schlüsselbein.

Er stoppte, als ich gerade laut seufzte. „Clint", seufzte ich, biss mir auf die Unterlippe.

„Letzte Chance, um auszusteigen, Romanoff", bot er mir an.

„Ich bleibe bei meiner Meinung", entgegnete ich unüberlegt und auf der Stelle. „Ich will dich."

Einige Sekunden blieb er mit seinen Lippen knapp über meinem Hals, als er dahingewandert war.

„Wie du meinst", raunte er mir zu und senkte seine Lippen hinab auf meinen Hals, welchen er anfing zu küssen.

Es war ein unglaubliches Gefühl. Und ein... schmerzendes – brennendes.

>Beißt er mich gerade?

Ich verzog leicht die Miene, als er sich löste und weiterzog.

Ich wusste instinktiv, dass er mir nicht wehgetan hatte. Sonst hätte ich was gesagt.

Plötzlich drehte er sich komplett über mich, stützte sich hoch auf seinen linken Arm und sah mich im Dunkeln an.

Ohne seinen Blick von meinen Augen abzuwenden, fuhr er mit der rechten Hand unter mein Shirt, streichelte meinen Bauch und kniff mir leicht in die Hüfte. Ich zog leicht die Brauen zusammen und schämte mich dafür, dass meine Brustwarzen sich aufstellten, sich ihm förmlich entgegenreckten.

Er presste erst seine Lippen zusammen, betrachtete mich, wie ich dalag, mich leicht hin- und herbewegte.

Dann fing er wieder an, mich zu küssen und versuchte, mir meine Nervosität zu nehmen – was ihm wohl etwas gelang. Ich war zwar knallrot, aber ich drückte mich seinem Oberkörper entgegen, zuckte nicht mehr bei jeder seiner Bewegungen zusammen.

Ich keuchte ihm in den Mund, kniff die Augen zusammen als ich spürte, wie sich wieder einmal mehr diese Nässe in meinem Intimbereich ansammelte, mir irgendetwas damit wohl mitzuteilen versuchte. Ich glaubte mittlerweile mein Körper wollte mir damit wohl weismachen, diesen Mann zu mögen.

Ich schwang meine Beine um seine und verknotete sie leicht mit seinen, ehe ich meine Arme auf seine Schultern legte und kreuzte, meinen Körper einfach führen ließ. Er schien zu wissen, was er in diesem Moment wollte – und vor allem brauchte.

Kurz darauf verrenkte er sich etwas, zog an meinem Top, wobei ich mich von ihm löste, um es loszuwerden.

Ich gab einen kurzen Laut von mir als er es ergriff, mit meinen Händen hochzog und mir so die Hände über dem Kopf festhielt.

Wahrscheinlich lief ich gerade noch röter als rot an, als er freien Blick auf meine Brüste hatte – welchen Anblick er sich auch nicht entgehen ließ.

„Fuck, dein Körper ist einfach perfekt geschaffen worden."

Ich krallte mich verlegen in mein Top, ehe er meine Hände losließ, ich es sofort aus dem Bett schmiss und meine Arme sinken ließ.

Ich war kurz am Überlegen, meine Hände vor meinen Brüsten zu überkreuzen, mich einzuhüllen, aber... ich wollte das. Ich wollte doch genau das hier. Also sollte ich mich jetzt nicht darüber beschweren, dass er mir Komplimente bereitete, wie hübsch er mich doch fand.

„Dankeschön", presste ich hervor, biss mir auf die Unterlippe.

Er starrte mich an und ich blieb still, hielt so ruhig inne wie ich es mit meinem Herzrasen konnte.

Dabei kam in mir der Drang hoch, Gleichberechtigung zu schaffen. Ich verspürte den Drang, zu sehen, wie sich seine Haut unter meinen Fingern bewegte und wie es sich anfühlte, ihn zu berühren.

Ich krallte mich von hinten in sein Shirt, zog daran, weswegen er sich noch etwas mehr von mir löste, nur um sich diesmal das Shirt auszuziehen.

Meine Beine gingen beinahe automatisch auseinander als er sich noch näher an mich drängte, ehe ich plötzlich genau spürte, was hier gerade zwischen uns passierte. Er war angeturnt – von mir. Oh Gott.

Ich sah in sein Gesicht, legte den Kopf schief als er endlich mal die Augen hob, mich auch anschaute. Dann küsste er mich wieder – und mir fiel auf, dass das, was ich an ihm am meisten liebte, seine Augen und seine Lippen waren, die er so gekonnt und perfekt auf meine legen konnte. Und sein Geruch, der mich jedes Mal von neuem verprügelte und in die Knie zwang.

Ich fuhr mit meinen Händen auf seinen Rücken sachte das Rückgrat hinauf, ließ kurz danach eine Hand auf seinen Tattoos tanzen und fuhr diese nach, ehe ich meine Hände beide um sein Gesicht legte. Zeitgleich spürte ich, wie er meine Hüfte ergriff, nach unten zu meinen Pants wanderte und sie anfing, nach unten zu schieben.

Mein Körper reagiert von selbst. Er hob sich an, sodass meine Pants bis zu meinen Knöcheln geschoben werden konnte.

Danach löste ich mich aus den verknoteten Beinen mit Clint und fing an, sie mir abzustrampeln, was nicht einmal halb so lange dauerte, wie ich dachte, dafür zu brauchen.

Kurz darauf hatte ich wieder diesen Trieb der Gleichberechtigung und meine Hände fingen an, sachte seinen Hals hinabzuwandern. Über seine Schultern, seine Arme, nach hinten über seinen Hintern, am Bund entlang zu seinen Schnüren der Boxershorts. Dort fing ich an, sie zu öffnen, küsste etwas schüchtern seinen Hals, ehe er sich mit mir drehte. Und damit, dass ich auf ihm lag, kam auch der verfluchte Drang, seinen Körper nicht nur mit meinen Fingern zu berühren, sondern auch mit meinen Lippen. Also löste ich mich von seinem Hals, fuhr mit meinen Lippen erforschend über seinen Brustkorb, der sich schnell zu heben und senken anfing. Ich seufzte als ich über seinen Nippel wanderte, leicht den oberen Muskel seines Sixpacks küsste und mit der Zunge leicht darüberfuhr – beinahe neckend. Dann zuckte ich leicht zusammen als er mein Haar zusammenknüllte und es mir festhielt. Ich kam nicht umhin, verstohlen zu ihm hinaufzublicken, während ich mit meinen Lippen weiter nach unten wanderte. Er sah gegen die Decke, biss sich auf die Lippen. Und ich glaubte, noch nie etwas Erotischeres in meinem Leben gesehen zu haben als den Moment, wo er versuchte, tief durchzuatmen, weil ich ihn mit meinen Lippen um den Verstand brachte – doch in der Zukunft wurde ich eines Besseren belehrt.

Gerade als ich wieder den Blick von seinem Gesicht abwenden wollte, schüttelte er den Kopf, zog plötzlich leicht an meinem Haar, sodass ich den Kopf hob, ihn ansah. Er drückte mich am Kopf zu sich heran, quetschte seine Lippen auf meine und drehte mich wieder herum.

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Ich stöhnte leicht auf als er mich auf die Innenseite meiner Oberschenkel küsste. „Victoria?" Ich biss mir leicht auf die Unterlippe, krallte mich in seine Bettwäsche.

„J-ja?", hakte ich nach.

„Ich will dich nackt sehen." Ich blinzelte als mein Herzschlag mir bis zum Halse schlug, ich errötete.

„O-okay", nickte ich.

Seine Hand fing an, meine Hüfte entlang nach oben zu streicheln, wobei ich zusammenzuckte, weil es kitzelte. Ich keuchte als er sich über mir aufrichtete, ich die deutliche Härte seiner Erektion zu spüren bekam.

Ich sah genauso stumm zurück als er mein Gesicht studierte. Seine rechte Hand war in meinem Nacken vergaben, wanderte aber wieder hinab und mein Rückgrat entlang.

Ich legte leicht den Kopf zurück und ließ ihn kurz kreisen, was ihn aber knacken und mich zusammenzucken ließ.

Clint lachte leise in sich hinein, ehe ich ihn wieder ansah, aber sofort durch die Hand in meinem Rücken nach oben geschubst wurde.

So prallte ich gegen seine Lippen, die er anfing zu massakrieren. Ich meinte, er biss mir in die Unterlippe und zog daran. Wieso konnte ich das nicht?

Sofort biss ich zu, wobei er jedoch zusammenzuckte. „Sachte, Vika, sonst beißt du mich noch blutig", raunte er als er sich für eine kurze Sekunde von mir löste.

„'Tschuldige", nuschelte ich in den Kuss als er wieder mit mir nach unten in die Kissen sank, sich drehte.

Zeitgleich krabbelte ich hoch und auf meine Knie, um mich selbst dem letzten zu entledigen, was ich noch anhatte – meinen Slip.

Er wiederrum streichelte meinen Rücken und fuhr wieder sachte mit den Fingerkuppen nach unten, ehe ich aus meinem Slip stieg, ihn zur Seite streckte und kurz noch festhielt.

Dann ließ ich ihn fallen, wobei gleichzeitig Clint über meinen Hintern fuhr und leicht zudrückte. Ich keuchte, mitten in den Kuss hinein. Diese Gefühle waren für mich vollkommen neu. Aber ich glaubte, sie schon einmal gefühlt zu haben. Nur eben in diesem Leben noch nicht.

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Ich bemerkte es nicht mehr, wie Clint seine Boxer loswurde, nein. Ich spürte nur seine harte Länge gnadenlos an meinem Oberschenkel.

Ich stöhnte heiser auf als Clint seine Hand zwischen uns legte, mir über meine Vagina fuhr.

„Oh, scheiße", fluchte er plötzlich, löste sich von meinen Lippen.

„Huh?", machte ich, zog leicht die Augenbrauen zusammen, ehe ich ihm zusah wie er seine Nachttischschublade öffnete, ein silbernes Päckchen herausholte.

„Nicht ohne Kondom", schüttelte er den Kopf, setzte sich auf.

„Was ist ein Kondom?" Ich schluckte als ich zwischen uns sah. Oh Gott. Das sollte in mich reinpassen? Wie, verflucht noch eins?!

Ich lief röter an als er sich so ein Ding über sein Ding schob. „Verhütungsmittel", stellte er klar, presste die Lippen zusammen, ehe er sich wieder neben meinem Kopf abstützte, sich zu mir nach unten beugte und mich kurz küsste. „Damit du nicht schwanger wirst."

Ich blinzelte. „Sowas gibt's?", haute ich raus.

„Es gibt noch mehr Methoden und Mittel, aber die werde ich jetzt nicht mit dir besprechen." Ich keuchte laut auf, riss die Augen auf. „Geht's?"

„Hm", gab ich piepsend von mir als er Zentimeter um Zentimeter in mich eindrang, sich leicht vorwärtsbewegte. Ich krallte mich fest in seine Bettdecke hinein, keuchte nochmal als er innehielt.

Kurz sah ich auf, in sein Gesicht, hielt still als er meine Hüfte mit seinen Händen ergriff. Er sah mich nur stumm an, welchen Blick ich erwiderte.

Plötzlich neigte er seinen Kopf und küsste mich in die Armbeuge, was mich noch wärmer um die Wangen werden ließ. Gott, wie rot konnte ich bitte werden?

Er drückte sich noch näher an mich. Oder eher gesagt drückte er sich noch mehr in mich, sodass ich noch lauter als zuvor keuchte. Ich spürte seinen Schwanz überdeutlich in mir.

Er fing an, sich meinen Arm entlang zu küssen, ehe er an meiner Wange hielt. Kurz merkte ich, wie er einatmete. Dann, wie er mit seinen Lippen weiterfuhr. Letztendlich kam er wieder bei meinen Lippen an, küsste mich beinahe liebevoll.

Ich stöhnte auf als er sich kurz leicht aus mir herauszog, dann in mich stieß.

Ich wunderte mich nicht, was das Ziehen in meinem Unterleib war, doch ein bisschen Sorgen machte ich mir, warum meine Gefühle nicht nur Achterbahn anfingen, zu fahren, sondern auch noch in alle Richtungen und durcheinander.

Ich stöhnte wieder leise und biss mir auf die Lippen als er sich löste, seine Hände an meine Wangen legte und mein Gesicht direkt über seinem positionierte. „Ich will, dass du mich anguckst, Vika."

Er wurde schneller als ich ihm in die Augen blickte. Es war so intensiv und intim, dass ich mir nicht länger auf meine Lippen beißen konnte und heiser und leise stöhnte.

„Clint", stöhnte ich lauter auf als er noch schneller wurde.

Er schüttelte den Kopf, keuchte. „Fuck", gab er von sich, hielt kurz inne und wir atmeten um die Wette. „Du bist gefühlt noch enger geworden", stellte er klar. „Machst du Bodenbeckenübungen, oder was?", fragte er scherzend und ich lachte leicht, atmete tief ein und streckte ihm meine Hüfte entgegen, damit er noch tiefer in mich eindringen konnte.

„Gott, fuck!", legte ich meinen Kopf in den Nacken, ehe er seine Lippen gegen meinen Hals legte, sich schneller in mir zu bewegen begann.

Ich spürte es, wie der Abgrund auf mich zuraste, doch konnte nicht verhindern, hinunter zu fallen. Als sich mit einem Mal mein Unterleib anfing zusammenzuziehen, zuckte ich, bog meinen Oberkörper durch und stöhnte sehr laut auf – was mir zwar in diesem Moment nicht peinlich war, aber dafür hinterher.

Clint drückte mich an sich, strich mir durchs Haar.

„Los, komm für mich, Baby." Ich stöhnte noch lauter los, zuckte mit meiner Hüfte leicht.

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Ich sackte erschöpft in die Kissen zurück.

Ich wusste, wir waren damit fertig, miteinander zu schlafen. Oder zumindest war ich hier fertig.

Ich seufzte als Clint meine Hüfte anhob, sich aus mir herauszog und dann mit seinen Händen meinen Rücken hinaufwanderte, mir meine Haare aus dem Gesicht strich.

„C-clint?" Ich räusperte mich rot angelaufen. „W-war das... Sex?"

Er lachte leise in sich hinein. „Was glaubst, was es war?", murmelte er, küsste mich auf den Scheitel, ehe ich erschöpft meinen Kopf anhob.

„Sex", antwortete ich ihm wahrheitsgemäß als er das Kondom entfernte. Ich zog die Augenbrauen zusammen als ich darin etwas milchiges entdeckte. Oh. Also... hatte er den Sex auch für gut empfunden? „Ich fand das toll", gestand ich, spürte, wie sehr sich meine Wangen erhitzten.

Seine Mundwinkel zuckten im Dunkeln. „Du hast keine Ahnung, wie toll ich das gerade fand", entgegnete er, krallte sich wieder in mein Haar, nur um mich zu sich zu ziehen und zu küssen. „Und ich lass dir fünf Minuten zum Durchatmen, bevor ich dich nochmal durchnehm." Ich wurde wieder röter als rot.

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Datum der Veröffentlichung: 20.05.2020 11:58 Uhr

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