Kapitel 21
Mia
Müde räkle ich mich im Bett und öffne schließlich meine Augen. Schockiert richte ich mich auf. Das ist nicht mein Zimmer. Panisch blicke ich an mir hinab und sehe, dass ich noch Kleidung trage, auch wenn es nicht meine ist.
Meine Erinnerung kommt zurück. Stimmt ja, ich bin mit Mirko nach Hause gegangen, da es so spät wurde. Mein Blick wandert neben mich, wo ich Mirko schlafend neben mir finde. Bei seinem Anblick muss ich schmunzeln. Er ist süß, wie er mit seinem Kissen kuschelt.
Als mein Blick auf den Wecker fällt, erschrecke ich. Vorsichtig erhebe ich mich und nehme meine Sachen an mich. Mit der Kleidung gehe ich ins Bad und ziehe mich an. Danach will ich uns einen Kaffee machen, doch bleibe ich an meinen Augen hängen. Wo ist meine Kontaktlinse?
Panisch suche ich das Bad ab, doch kann sie nicht finden. Mit der Hand über mein blaues Auge, schleiche ich mich aus dem Bad. Wehmütig blicke ich zur Schlafzimmertür. Ich wäre so gerne geblieben. Seufzend schleiche ich mich also raus und mache mich auf den Weg zu meiner Wohnung. Der Rosaroten Brille verdanke ich es wohl, dass ich den Reporter nicht bemerkt habe.
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Am Montag gehe ich mit gemischten Gefühlen ins Gebäude. Seit ich mich aus der Wohnung von Mirko geschlichen habe, habe ich ihn nicht mehr gesehen oder etwas von ihm gehört. Das lag aber auch daran, dass als ich in die Firma kam ein heilloses Chaos herrschte. Ich brauchte etwas länger, bis ich eine passende Kontaktlinse gekauft hatte. Scheinbar gab es einen Hacker-Angriff bei einem unserer Kunden, wo Mirko natürlich gleich los ist, um dies zu lösen.
Heute sollte er wieder hier sein, da er am Freitag alles wieder bereinigt hatte. Wie wird er wohl reagieren? Wie werde ich reagieren? Oder wird alles so wie immer sein?
Mein Herz schlägt immer schneller, je höher ich komme. Oben angekommen ist es bisher so, wie immer. Ich gehe in meine Büro und schaue auf den Terminkalender, während mein Computer hochfährt.
Irritiert sehe ich, das wir in einer halben Stunde einen Termin haben. Komisch den muss wohl Mirko organisiert haben, denn ich wusste von ihm nichts. Ansonsten wäre ich früher gekommen, um alles vorzubereiten.
Schnell gehe ich in den Konferenzraum und bereite alles vor. Als ich schließlich mit meinen Unterlagen in den Raum zurückkomme, sehe ich Mirko in diesem stehen, was mich abrupt stoppen lässt.
„Hey" begrüße ich ihn schüchtern. Er hebt eine Augenbraue „Hey? Ich bekomme nur ein hey? Mia, wenn dir das zwischen uns nicht so wichtig ist wie mir, dann sag es, aber schleiche dich nicht einfach davon:" Das hat ihn wohl ziemlich verletzt.
„Es tut mir leid Mirko. Ich musste schnell weg und.." versuche ich mich zu erklären, doch unterbricht Mirko mich. „Und du konntest mich nicht wecken? Weiß du, wie es für mich war, aufzuwachen und du warst weg? Ohne Nachricht oder sonst etwas?" Es hat ihn ziemlich verletzt, merke ich.
„Tut mir leid, ich.:" dieses Mal werde ich von Evan unterbrochen, der in den Raum kommt. „Guten Morgen. Wie geht es euch?" fragt er fröhlich. Als er die Stimmung zwischen Mirko und mir bemerkt, wird er ernst. „Hört zu Leute, ich weiß nicht, was zwischen euch passiert ist, dass wieder eine Mauer zwischen euch ist, aber das muss warten. Unser Kunde kommt jeden Moment und dann müssen wir über den Hackerangriff reden. Also reißt euch beide zusammen."
Schuldbewusst schaue ich von Evan zu Mirko, der sich mit einer Maske im Gesicht hinsetzt. Ich seufze und gehe um den Tisch, um mich ebenfalls zu setzten. Wie Evan sagte, kam unser Kunde wenig später.
Es wurde besprochen, wie es möglich war, dass der Hackerangriff passieren konnte und was die Firma dagegen tun würde, sodass so etwas nicht nochmal passiert. Mirko war professionell kühl zu mir. Es tut mir im Herzen weh, dass ich ihn so verletzt habe. Aber ich hatte keine andere Wahl. Leider.
Plötzlich werde ich aus meinen Gedanken gerissen, als die Tür förmlich aufgerissen wird und drei Männer rein stürmen. Sie haben alle eine Jacke von den Marshalls an, doch habe ich sie noch nie gesehen. Kein Wunder, ich habe ja auch nur mit Howard Kontakt.
„Schnell Ms. Lafayette wir müssen Sie hier wegbringen. Ihre Tarnung ist aufgeflogen." spricht der eine Mann. Mein Herz beginnt panisch zu schlagen. Alle Blicken landen auf mir, denn ich bin die einzige Frau in diesem Raum. Evans und Mirkos Blicke sind verwirrt. „Was meinen Sie damit, deine Tarnung ist aufgeflogen?" zischt Mirko.
Geschockt blicke ich zu ihm. „Ich bin im Zeugenschutz." hauche ich. In Mirkos Blick erscheint Erkenntnis und Schmerz. Doch so schnell, wie beides auftauchte ist es auch wieder weg, denn er hat seine Maske aufgesetzt. „Ist einer von ihnen dein Kontakt?" fragt Mirko nach. Doch ich schüttle meinen Kopf. „Dann rufe ihn an." befiehlt Mirko.
„Dafür haben wir keine Zeit. Kommen Sie jetzt, wir müssen Sie in Sicherheit bringen." spricht wieder der Mann; Dieses Mal drängender. Mirko erhebt sich und baut sich vor dem Mann auf. „Sie wird ihren Kontakt anrufen, ansonsten wird sie nirgendwo hingehen."
Mit zitternden Fingern tippe ich die Nummer von Howard ein. „Stell auf Lautsprecher." fordert Evan. Seiner Aufforderung komme ich nach und lausche dem Tuten.
„Mia gut dass du anrufst. Deine Tarnung ist aufgeflogen. Ich bin auf den Weg zu dir." spricht Howard gehetzt. „Ich weiß, hier stehen drei Männer, die mich mitnehmen wollen." sage ich zu Howard. Kurz ist es still, doch dann ruft er „Das sind nicht meine Leute. Verstecke dich."
Dann geht plötzlich alles ganz schnell. Die drei Männer ziehen ihre Waffen und schießen. Doch Mirko und Evan werfen sich auf die Drei und innerhalb weniger Sekunden, sind die Männer entwaffnet.
„Irgendjemand verletzt?" fragt Mirko in die Runde. „Ich." höre ich es neben mir und sehe unseren Kunden, der sich den Arm hält. Mirko registriert es und holt sein Handy heraus. „Henry ruf einen Krankenwagen, die Polizei und erkläre mir dann zum Teufel nochmal, wie Verbrecher in die oberste Etage gelangen können, ohne dass sie aufgehalten werden. Sind noch weitere mit ihnen gekommen?" redet Mirko und lauscht. „Gut, dann nimmt die zwei unten in Gewahrsam, bis die Polizei da ist. Vorsicht, sie sind bewaffnet."
Plötzlich geht es hier wie in einem Ameisenhaufen zu. Es sind so viele Menschen hier, die herumlaufen und Aufgaben erledigen. Unter Schock stehe ich immer noch an meinem Platz und kann nicht ganz verarbeiten, was passiert ist. Meine Tarnung ist aufgeflogen. Das waren keine Männer von Howard, sondern.., sondern wahrscheinlich von dem Mann aus L.A. Sie wollten mich mitnehmen und dann, dann hätten Sie mich wahrscheinlich getötet. Ich,, ich
Ein schütteln holt mich wieder ins Hier und Jetzt. Howard steht vor mir. „Dir geht es gut. Ich bin so froh." Howard drückt mich einmal, ehe er sich an Mirko wendet, der mit der Polizei redet.
Ich beobachte, wie sie miteinander reden, ehe sie schließlich beide auf mich zu kommen. „Also, deine Tarnung ist aufgeflogen. Aber das ist jetzt nicht mehr so wichtig. Gestern wurde die Aktion durchgeführt. Morgen tagt das Gericht. Das heißt, wenn alles so klappt, wie erhofft, kannst du ab Übermorgen wieder deinem normalen Leben nachgehen. Mr. Blake hat sich bereit erklärt uns mit einigen seiner Männer zu begleiten. Na komm, gehen wir."
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