Kapitel 17
Mia
Aufgeregt fahre ich mit dem Aufzug nach oben auf meine Etage. Gestern Abend war es so schön mit Mirko. Er hat mich zwar nur noch zu meiner Tür gebracht, aber die Magie zwischen uns, ist besonders und noch immer spüre ich sie. Ob es ihm auch so geht?
Die Türen des Fahrstuhls öffnen sich und ich amte angespannt aus. Jedoch unbegründet, denn Mirko ist nicht zu sehen. Ich grüße also nur den Empfang und gehe dann in mein Büro. Selbst nach der Zeit, freue ich mich immer noch an einem festen Ort arbeiten zu können. Zwar vermisse ich unglaublich meine eigentliche Arbeit, aber es ist auch irgendwie schön, mal so zu arbeiten.
Mit dem fertigen Terminplan für heute, klopfe ich an der Tür von Mirko. Nach seinem Herein, trete ich ein. Mirkos Augen weiten sich erstaunt. „Was machst du denn hier?" fragt er. Verwirrt antworte ich „Arbeiten?"
„Hast du meine Nachricht nicht bekommen?" harkt er nach. „Welche Nachricht?" wundere ich mich. „Ich hatte dir eine Nachricht geschickt. Die Gala wurde auf heute vorgezogen. Unglaublich das dies möglich ist. Die Planer sind bestimmt ziemlich im Stress, aber die Gäste auch, jedenfalls die, die noch keine Garderobe haben. Also, hast du eine Abendgarderobe?"
Leicht überfordert gehe ich meinen Kleiderschrank durch. Bis auf die zwei Cocktail-Kleider, die ich auf die schnelle gekauft hatte, für Geschäftstreffen, habe ich nur diese unförmige Kleidung, also schüttle ich den Kopf. „Gut, dann hier, nehmen sie meine Karte und kaufen sich ein schönes Kleid, was ihnen gefällt."
Ich nehme ganz automatisch die Kreditkarte, die er mir reicht. „Wann soll ich denn einkaufen gehen?" frage ich überrumpelt und will ihm die Karte schon zurück geben. „Jetzt. Die Läden müssten jetzt auch leerer sein. Du wirst also hoffentlich schnell fertig werden." Mirko lächelt mich an. „Aber die Termine, ich.." will ich ihm widersprechen, doch unterbricht mich Mirko.
„Ich kam vorher auch schon alleine zurecht. Gehe dir ein Kleid kaufen Mia. Schließlich habe ich dich eingeladen." er schmunzelt mich an. Bei seinem Schmunzeln werde ich schwach. Warum kommt denn auch nur sein Grübchen auch noch zum Vorschein.
„Ich schaue mal, ob ich etwas passendes finde." nicke ich, wie in Trance, ehe ich mich zusammenreiße und gehe.
Was war das denn? Frage ich mich selber. Kopfschüttelnd gehe ich wieder in mein Büro und nehme meine Tasche. Sobald ich den Computer auch wieder ausgeschaltet habe, verlasse ich wieder das Büro.
Während ich beim Fahrstuhl warte, kommt Evan zu mir. „Na, wo geht es hin?" „Ich gehe ein Kleid kaufen." sage ich, noch immer nicht ganz verstehend, dass ich das jetzt mache. „Ah, wegen der Gala heute? Hat es Mirko nun doch endlich geschafft, dich zu fragen?"
Verwirrt schaue ich zu Evan. „Er hat mich gestern gefragt. Aber da war die Gala erst in einer Woche und nicht heute." Erstaunt schaut mich Evan an. Ich sehe, wie er sich ein Lachen verkneifen muss. „Die Gala wurde nicht verschoben oder? Sie war schon immer heute? Warum behauptet er etwas anderes?"
„Ich verrate dir jetzt mal etwas, aber wehe du verrätst mich. Mirko ist unglaublich nervös in deiner Nähe. Wahrscheinlich hat er einfach das Datum verwechselt." Evan zwinkert mir zu und verabschiedet sich dann von mir.
Mit meinen Gedanken alleine gelassen, mache ich mich also auf, zu den Einkaufsläden. So weit ich es mitbekam, wird die Gala unglaublich wichtig sein, für die Firma. Sie können weitere wichtige Kunden gewinnen. Die Firma ist zwar schon ziemlich groß, besonders was Gebäudesicherheit angeht, aber sie wollen sich auch im Personenschutz einen Namen machen.
Ich werde also wirklich auf die Karte von Mirko angewiesen sein. Denn für die Gala wird kein No-Name Kleid ausreichen. Zum Glück kenne ich mich schon etwas aus, was Mode angeht. Und da ich Mirko nicht arm machen möchte, kenne ich auch gute Marken, die nicht so teuer sind.
Als ich schließlich ein Kleid gefunden habe und in der Umkleide stehe, zweifel ich, ob ich das Kleid wirklich wählen soll. Es ist wunderschön und mir gefällt es auch richtig gut, aber es ist dunkelrot. Zudem würde ich in dem Kleid, die Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Etwas, was ich gerade ganz und gar nicht möchte.
Immer noch zweifelnd, höre ich plötzlich eine bekannte Stimme. „Mia?" höre ich Mirkos Stimme von der anderen Seite des Vorhanges. Erst als seine Schritte genau vor meiner Umkleide zum Stoppen kommen, melde ich mich.
„Was gibt es?" höre ich mich selber zögernd fragen. „Ich wollte wissen, wie weit du gekommen bist? Oder ob du Hilfe brauchst?" „Nein alles gut, ich glaube nur, das ist das falsche Kleid." Ich bin schon dabei, den Reißverschluss wieder zu öffnen, als ich Mirko schüchtern fragen höre „Zeigst du es mir?"
Zögernd schließe ich das Kleid also wieder und trete an den Vorhang. Ich hole nochmal tief Luft und ziehe den Vorhang zur Seite. Mirko schaut mich bewundernd von oben bis unten und wieder zurück an. Er öffnet wiederholt seinen Mund, doch bringt er nichts über seine Lippen.
„Nun ich würde sagen, Sie haben das richtige Kleid ausgesucht Miss. Es ist immer gut, wenn der Partner so sprachlos ist." kommt eine Verkäuferin zu uns, die mir auch shcon das Kleid gebracht hatte. „Nehmen Sie es?" fragt sie. „Nein" „Ja" antworten Mirko und ich gleichzeitig.
Verwirrt schaut er zu mir „Wieso Nein? Du siehst darin wunderschön aus. Ich kann meinen Blick kaum von dir wenden." Verlegend schaue ich auf den Boden. „Ich lasse sie mal in Ruhe. Rufen Sie mich einfach, wenn Sie mich brauchen." spricht noch die Verkäuferin, ehe sie geht.
„Also, weshalb möchtest du es nicht?" wiederholt Mirko sich. „Es ist mir zu auffallend." spreche ich leise. „Ja und? Du wirst die schönste Frau auf der Gala sein und es wird mir eine unglaubliche Ehre sein, dich begleiten zu dürfen." versucht Mirko auf süßer Art mich umzustimmen.
Ich hebe meinen Blick und schaue in seine Augen. Sofort ändert sich sein Blick und wird besorgt. „Was habe ich falsch gemacht, dass du Tränen in den Augen hast?" „Ich kann nicht. Ich kann so nicht auf die Gala." spreche ich und meine doch so viel mehr, was ich nicht kann. Ich kann ihm meinen Namen nicht nennen. Die wahren Gründe, warum ich in seine Firma gekommen bin und warum ich das Kleid nicht tragen kann.
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